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169. Zusammenkunft am 2. Juni 2010 auf Schloss Langenburg (Hohenlohe)

169. Zusammenkunft am 2. Juni 2010 auf Schloss Langenburg (Hohenlohe)

Sprecher des Collegiums

Dr. Konrad Adam

Vortrag in der Collegiumsrunde

Bundespräsident a.D. Professor Dr. Roman Herzog

Thema

„Worüber in der Bildungsdebatte geschwiegen wird!“

169. Zusammenkunft am 2. Juni 2010 auf Schloss Langenburg (Hohenlohe)

Begrüßung – Dr. Konrad Adam

Was sie soeben gehört haben, war der Klang einer Schiffsglocke. Sie stammt, wie ich mir habe sagen lassen, von einem Seenotkreuzer, der seinerzeit, vor Jahren und Jahrzehnten, bei Sturm und Regen auslaufen musste, um Seeleute vor dem Ertrinken zu bewahren. Ich habe mich oft gefragt, warum man ausgerechnet dieses Utensil dazu benutzt, um einen Abend einzuläuten, an dem nichts Gefährlicheres bevorsteht als Rauchen und Trinken. Die Antwort gab mir neulich eine Sammlung von Spruchweisheiten, unter denen sich auch die folgende befand:

So geht es mit Tabak und Rum,
Erst bist du froh, dann fällst du um.

Dies als Warnung vorweg. Sie wissen ja, wie hoch unser aller Vormund, der Staat, die Gefahren des Rauchens und des Trinkens einschätzt: fast so hoch wie die des Ertrinkens. Das Bremer Tabakkollegium, in dessen Namen ich Sie herzlich begrüße, hält trotz alledem an seinen alten Bräuchen fest. Wir sind nämlich der Meinung, dass wir in diesen Dingen keinen Vormund nötig haben.

Sie werden sich fragen, was eine norddeutsche Einrichtung wie das Tabakkollegium dazu bestimmt hat, sich ins Hohenlohische zu begeben und Sie, meine Herren, für einen Abend nach Schloss Langenburg einzuladen. Dafür gibt es mindestens zwei gute Gründe: zunächst einmal die Großzügigkeit des Hausherren, des Fürsten Philipp, dem ich für seine Gastfreundschaft sehr herzlich danke. Sie, Durchlaucht, haben alle unsere Anfragen, Vorschläge und Wünsche verständnisvoll aufgenommen und sind selbst dann nicht zurückgeschreckt, als wir Sie fragten, ob man in Ihrem Hause rauchen darf. Kein Bürgermeister und kein Ministerpräsident hätte sich das leisten können; vielleicht ein Bundespräsident?

An zweiter Stelle wäre der Charakter des Kollegiums zu nennen, das sich von ähnlichen Einrichtungen, deren es in Bremen eine ganze Menge gibt, dadurch unterscheidet, dass es gern unterwegs ist. Wir sind freilich wählerisch, ziehen nicht überall hin, sondern haben eine Vorliebe für schöne Plätze, alte Häuser und große, festliche Räume. Und die sind eben rar. Gewiss gibt es auch in Bremen selbst ein schönes, altes Rathaus; es gibt eine historische Handelskammer, den Schütting, und anderes mehr von dieser Art; es fehlt jedoch ein richtiges Schloss. Das zu errichten, haben die Bremer als eingefleischte Republikaner nicht zugelassen. Deshalb sind wir gezwungen, uns anderswo nach passenden Unterkünften umzusehen: ein Grund mehr, dankbar für die Gastfreundschaft zu sein, die wir in Langenburg gefunden haben.

Die Geschichte des Hauses, in dem wir uns heute Abend aufhalten, reicht weit zurück, bis ins elfte oder zwölfte Jahrhundert. Sie ist reich an Höhen und Tiefen, die oft genug recht eng beieinander lagen. Die im Schlosshof umlaufende Inschrift erinnert an das Jahr 1616, in der Graf Philipp Ernst das Schloss in seinen heutigen Formen fertigstellen ließ. Nur wenige Jahre später wurde der Bau von kaiserlichen Truppen belagert, eingenommen und ziemlich übel zugerichtet. Der Graf hatte den Fehler gemacht, sich im dreißigjährigen Krieg auf die falsche Seite zu schlagen, und musste dafür mit dem vorübergehenden Entzug seiner Besitztümer büßen. Sein Nachfolger, Graf Georg Friedrich, hat den Verlust mit stoischer Gelassenheit hingenommen; er ließ auf sein und seines Hauses Unglück sogar eine Gedenkmünze prägen mit der Umschrift: „Omnia si perdas, famam servare memento“, auf Deutsch: „Auch wenn Du alles verlierst, bewahre den guten Ruf!“ Ein Blick ringsum wird Sie davon überzeugen, dass ihm das auch gelungen ist.

Auch die Bremer haben eine Devise, auch sie ist auf Lateinisch. Sie ist der römischen Geschichte entlehnt, geht angeblich auf Pompeius zurück und lautet: „Navigare necesse est, vivere non est necesse“, zu Deutsch: „Seefahrt tut not, zu leben tut nicht not“. Sie ist ein Beispiel für die charmanten Übertreibungen, zu denen Kaufleute offenbar neigen. Tatsächlich wollen die Bremer ja beides, sie wollen zur See fahren und leben. Sogar besonders gut leben wollen sie; deswegen fahren sie ja zur See; deswegen hängen sie auch mit Leib und Seele am Länderfinanzausgleich. Sie geben allerdings auch gern von ihrem Wohlstand ab, zum Beispiel heute Abend. Die Bremer waren, sind und bleiben gastfreie Leute, auch wenn sie dafür ins Hohenlohische ziehen müssen.

Bevor wir uns nun zum Bremer Abendbrot begeben, noch eine Anekdote und ein Ritual. Während der Reformationszeit, als es nicht nur hier im Süden Deutschlands, sondern in ganz Europa konfessionell drunter und drüber ging, soll ein Geistlicher anlässlich einer Visitation von seinem Vorgesetzten nach seinem Bekenntnis gefragt worden sein: katholisch oder evangelisch, lutherisch oder reformiert? Der Mann war klug genug, ausweichend zu antworten, indem er sagte, das wisse er selbst nicht so genau; er sei aber immer gut hohenlohisch gewesen. Gut hohenlohisch wollen wir auch heute Abend sein; gut bremisch selbstverständlich auch. Deswegen will ich – und sollten Sie alle – den Abend mit einem Brauch eröffnen, der an die Sprachfähigkeit von Nicht-Bremern gewisse Ansprüche stellt, die aber leicht zu erfüllen sind. Ich beginne also:

Sprecher                                                     Hausherr

Ick seh di           (Ich seh Dich)                   Dat freut mi           (Das freut mich)

Ick drink di to     (Ich trinke Dir zu)             Dat do                    (Das tu)

-Prost!-

Beide leeren den Löffel

Sprecher: Ick heb di tosapen! (Ich hab’ Dir zugetrunken)

Hausherr: Hest´n Rechten drapen! (Hast den Rechten getroffen)

169. Zusammenkunft am 2. Juni 2010 auf Schloss Langenburg (Hohenlohe)

1. Tischrede – Dr. Konrad Adam

Sie erinnern sich an den Löffeltrunk, mit dem wir den heutigen Abend begonnen haben. Er gehört zum Ritual, ist aber keineswegs konstitutiv für das, was wir hier vorhaben. Schließlich nennen wir uns ja nicht Schnaps-, Bier- oder Weinkolleg – obwohl es auch dafür, wie Sie beim Blick auf die Tische sehen können, gute Gründe gäbe -, sondern Tabakkollegium. Konstitutiv und namensgebend ist also das Rauchen; und eben damit haben wir es schwer, genauer gesagt: wird uns das Leben schwer gemacht. Der Staat will uns nicht lassen, wie wir wollen. Er hält das Rauchen für ein Laster – was es in Wahrheit ja auch sein mag. Nur: ist es Aufgabe des Staates, den Bürgern diese Form von ziemlich harmloser Lasterhaftigkeit zu verwehren? Und für den Fall, dass man den Staat auch hier für zuständig hält: kann er mit einem solchen Auftrag jemals fertigwerden? Wird sich das Laster, wenn er es aus der einen Ecke vertrieben hat, nicht in irgendeiner anderen wieder einnisten? Das Sprichwort behauptet ja, dass sich die Summe der Laster immer gleich bleibe, und damit hat es wohl auch recht. Ich jedenfalls habe gefunden, dass Leute, die nicht rauchen, kompensatorisch dazu umso lieber trinken; ich beispielsweise auch.

Schon deshalb ist Schloss Langenburg für Sie und uns ein wahres Refugium: exemtes Gebiet, dem scharfen Auge und der harten Hand der Staatsgewalt entzogen. Kein Gesundheitsschützer, kein Verbraucherschützer, kein Denkmalschützer und kein Brandschutzschützer können hier den Vormund spielen und uns diktieren, was wir zu tun oder zu lassen haben. Auch deshalb noch einmal Dank an den Fürsten, der uns dies kulturelle Artenschutzgebiet eröffnet hat und uns erlaubt, an den in Wahrheit doch recht harmlosen Gebräuchen festzuhalten, die uns der Staat missgönnt. Mit dem Verbot des Rauchens ist es ja noch lange nicht getan, wir haben auch sonst Mühe, dem Druck zu widerstehen, der von uns politisch korrekte Verhaltensformen verlangt. Einstweilen können wir von Glück sagen, dass uns die mächtigste von allen Bürokratien, die Gleichstellungsbürokatie, noch nicht entdeckt hat; aber wie lange noch? Wann geht die Schonzeit zu Ende? Wann wird auch uns eine Frauenquote von 30, 40 oder 50 Prozent verordnet? Die ja vielleicht durchaus erfreulich wäre – die Ansichten zu dieser Sache gehen auch innerhalb des Kollegiums ziemlich weit auseinander. Nur stellt sich eben auch hier die alte Frage, ob das denn Sache des Staates sei.

Der Punkt, an dem die Vernunft des Gesetzesherrschaft in den Wahnsinn der Gängelei und der Bevormundung umschlägt, rückt immer näher, ist hier und da ja wohl auch schon erreicht und überschritten. Neulich sprach ich mit dem Bürgermeister einer Gemeinde im Süden des Landes Baden-Württemberg. Er schien seine Arbeit gern zu machen und machte sie deshalb wohl auch recht gut, jedenfalls ist er mehrfach in seinem Amt bestätigt worden. Er erzählte mir dies und das, um mich dann plötzlich zu fragen: „Und wissen Sie, was das Schönste daran ist?“ Die Antwort gab er dann gleich selbst, indem er mir erklärte: „Ich brauche mich an das, was sich die hohen Herren in Stuttgart, Berlin oder Brüssel ausgedacht haben, nicht zu halten“. Vieles von dem, was da geplant, verlangt oder verboten werde, sei wirklichkeitsfremd und viel zu teuer. Nur wer die Gegend kenne, sei in der Lage zu entscheiden, was gut sei für die Gegend. Dann fiel das berühmte S-Wort, das man in Brüssel nicht gern hört und nicht verstehen will, der Begriff Subsidiarität. Sie wird überall beschworen, aber nirgendwo respektiert. Mit der Folge, dass wir, die Bürger, immer öfter wie Domestiken behandelt werden.

Der gute Lichtenberg hat den Druck der Regierung mit dem Druck der Luft verglichen, den man ja auch nicht spüre, obwohl er überall vorhanden sei. Was für idyllische und beneidenswerte Zeiten müssen das gewesen sein! Mittlerweile ist es ja nicht bloß eine einzige Regierung, die uns ihren Druck spüren lässt, es sind deren drei bis vier: die Stadt, das Land, der Bund und schließlich, ganz weit oben, Brüssel. Der Druck ist flächendeckend und beständig, die Obrigkeit lässt nichts mehr aus, sie hält sich für allzuständig und verfolgt uns mit ihren Geboten und Verboten bis in den letzten Winkel unserer immer noch privat genannten Existenz. Sie verlangt nicht nur, dass wir unsere Kinder erziehen, sie sagt uns auch, wie wir das zu machen haben; sie schreibt uns nicht nur vor, wie wir das machen müssen, sondern auch, wer das machen soll; und nicht nur, wer das zu machen hat, sondern auch wo; und nicht nur wo, sondern auch, wie lange; und so immer fort. Man fragt sich manchmal, ob das Grundgesetz noch gilt, das Pflege und Erziehung der Kinder das Recht der Eltern nennt und die zuvörderst ihnen, den Eltern, obliegende Pflicht. Den Staat scheint das nicht zu bekümmern; er weiß ja überall Bescheid, zumindest aber alles besser. Er weiß, an was wir uns erinnern müssen und wie wir uns darüber äußern dürfen; vor allem aber auch, wie nicht. Wenn wir nicht brav sind und gehorchen, gehören wir zu den Unanständigen und müssen zu Hause bleiben, wenn sich Regierungs- und Oppositionsparteien an die Spitze der Anständigen setzen, um gegen uns, die Unanständigen, zu demonstrieren.

Ein ehemaliger Arbeitsminister hat einmal gesagt, er schätze die 35-Stunden-Woche, diesen großen sozialpolitischen Fortschritt, so sehr, dass er in seiner wöchentlichen Arbeitszeit mühelos zwei davon unterbringen könnte. Im Rückblick auf sein Wirken muss ich sagen: Wäre er doch nicht so schrecklich fleißig gewesen! Hätte er sich doch, wie jeder gewöhnliche Arbeitnehmer, mit 35 Stunden in der Woche zufrieden gegeben – wir wären heute besser dran. Wie viele Reformen, eingeschlossen die Reform der Reformen, wären uns erspart geblieben! Warum begründen Minister und Abgeordnete den Wert ihrer Tätigkeit immer noch mit der Zahl der Gesetze, die sie auf den Weg gebracht, und der Menge des Geldes, das sie ausgegeben haben, anstatt es umgekehrt zu machen und Sparsamkeit bei den Ausgaben sowie Enthaltsamkeit bei der Gesetzesproduktion zu demonstrieren? Wann werden wir den Rechenschaftsbericht erhalten, in dem der Parlaments-präsident darauf verzichtet, neue Rekorde bei der Anzahl und dem Umfang der beratenen, beschlossenen und in Kraft gesetzten Gesetzestexte zu verkünden? „Wolle Gott uns unsere alten, faulen Könige zurückgeben!“ stöhnte der Schweizer Altliberale Constant angesichts des Unheils, das der rastlos durch die Welt marschierende und das Oberste zu unterst kehrende Napoleon angerichtet hatte. Ich denke mittlerweile ebenso: was wir brauchen, sind nicht fleißige, sondern faule Politiker.

Ich höre schon den Widerspruch: Faulheit sei Müßiggang, und Müßiggang sei aller Laster Anfang. Ich setze ein anderes Sprichwort dagegen: Arbeit ruiniert die Welt – Arbeit in allen möglichen Formen, vor allem natürlich in der Gestalt von staatlich arrangierter, finanzierter und kontrollierter Schreibtischtätigkeit. Gegen diese Gefahr hilft nur eins: der Müßiggang, der in einer rastlosen Welt wie der unseren eben durchaus nicht als Laster, sondern als Tugend anzusehen ist.

Ich wünsche Ihnen einen schönen und müßigen Abend.

169. Zusammenkunft am 2. Juni 2010 auf Schloss Langenburg (Hohenlohe)

2. Tischrede – S.D. Fürst Philipp zu Hohenlohe-Langenberg

Verehrter Herr Bundespräsident, lieber Roman,
sehr geehrter Doktor Adam,
meine Herren des „Kleinen Gremiums“,
werte Gäste,

es ist mir eine große Freude, oder wie ich gerade gelernt habe: dat freut mi, Sie anlässlich Ihrer 169. Zusammenkunft auf Schloss Langenburg begrüßen zu dürfen und ich heiße Sie in Langenburg sehr herzlich willkommen.

Für einen echten Hohenloher, mit dem ihm eigenen Dialekt, war der soeben zelebrierte Trinkspruch zum Löffeltrunk doch etwas exotisch und ich kann nur hoffen, dass ich beim Ton auch den „Rechten drapen“ gefunden habe. Für die Ehre des Trinkspruchs und die Ausstattung mit den Collegiums – Utensilien danke ich sehr herzlich. Ich weiß diese Tradition sehr zu schätzen.

Sie sind zu Ihrer Zusammenkunft aus allen Teilen der Bundesrepublik, aber insbesondere aus dem hohen Norden in eine Region angereist, welche noch immer vermeintlich weitgehend unbeachtet abseits der großen Verkehrsströme ihre Ursprünglichkeit erhält. Eine spannende Region, welche seit Jahrhunderten den Namen meiner/ unserer Familie, Hohenlohe, trägt.

Doch bevor ich etwas zur Geschichte & Tradition sage, einige Worte zu meiner Person, damit Sie mich etwas kennenlernen:

Meine Eltern sind Fürst Kraft zu Hohenlohe-Langenburg und Prinzessin Charlotte von Croy. Ich habe zuerst eine Banklehre bei der Bayrischen Vereinsbank in München. Danach ein BWL-Studium an einer privaten Universität in München. Meine Berufserfahrungen habe ich in London und in München gesammelt. Hauptsächlich im Bereich der Sportrechte und der Sportvermarktung. 2003 habe ich die Saskia Binder geheiratet, Tochter von Dr. Hans-Peter Binder, der heute auch unter uns ist.

Ich habe inzwischen 2 Söhne. Einen 5-jährigen Max-Leopold und einen 3-jährigen Gustav. Seit 2004, als mein Vater verstarb, bin ich hier nach Langenburg gekommen, um den Betrieb zu leiten.

Das Gesamthaus Hohenlohe führt seine Wurzeln zurück bis ins 12. Jahrhundert. Beurkundet ist die Namensführung seit 1178 nach der Burg Hohenloch, bei Uffenheim, ca. 50 km nordöstlich von hier. Ende dieses Jahrhunderts wird auch das Wappen, zwei nach links schreitende Leoparden, als Zeichen der Familie greifbar.

Es würde den Zeitrahmen sprengen und am Inhalt einer Begrüßungsrede vorbeigehen, wollte ich Ihnen die Entwicklung des Hauses Hohenlohe durch die Jahrhunderte erläutern und so will ich mich quasi „im Zeitraffer“ auf einige Eckdaten meiner Familie beschränken. Mit meiner Familie meine ich die Linie Hohenlohe – Langenburg und meine direkten Vorfahren.

Im Gesamthaus gibt es noch heute, mich eingeschlossen, 6 Fürsten der verschiedenen Linien, im traditionellen Hohenloher Land (im Westen von Öhringen bis Schillingsfürst im Osten und im Norden von Bad Mergentheim bis kurz hinter Schwäbisch Hall im Süden.)Heute auch anwesend, meine werten Onkeln, Fürst Ferdinand zu Hohenlohe – Bartenstein sowie Prinz Johannes zu Hohenlohe-Jagstberg.

Als Stammsitz der jungen Hohenloher ist Schloss Weikersheim anzusehen.

Aber früh ist Langenburg als Besitzung verliehen worden. Ursprünglich nur eine staufische Wehranlage aus dem 12. Jahrhundert; wird es 1226 erstmals urkundlich erwähnt und war bis Ende des 16. Jahrhunderts keine Residenz. Wirtschaftlich und politisch wichtig für die Hohenloher Grafen waren damals Weikersheim und Öhringen.

1555 entstanden durch Erbteilung die beiden Hauptlinien Hohenlohe-Neuenstein und Hohenlohe-Waldenburg (mit heute noch 6 weitere Linien). Langenburg gehört zur protestantischen Linie Hohenlohe – Neuenstein. HB & HJ zu der katholischen Waldenburger Hauptlinie.

Anfang des 17. Jahrhunderts erbte Graf Philipp Ernst Schloss Langenburg. Nachdem seine Brüder schon anständige Schlösser hatten (Weikersheim bzw. Öhrringen), wollte er auch „mitspielen“ und er baute sich Langenburg zur Residenz aus. Es entstand der prachtvolle Renaissance Innenhof, welchen wir nachher durchqueren, mit seinen Galerien, die Volutengibeln, der Schlossgarten und weitere Prunkräume. Mit der beginnenden Barockzeit folgte ein „leichter“ Umbau. Man lebte in Erwartung auf die Erhebung in den Fürstenstand (1764) und baute und lebte barock. In der Zeit entstanden die deutlich herrschaftlicheren Zugänge zum Schloss mit Brücken und breiten Toren. Man gönnte sich das  außerhalb Langenburg liegende Jagd- und Lustschloss Ludwigsruhe.

Kurz nach der Erhebung in den Fürstenstand  1764 kam Napoleon daher: 1806 – Mediatisierung: Die Region Hohenlohe, mit ihren zerklüfteten Territorien fällt an das Königreich Württemberg. Seit dieser Zeit gibt es ein spezielles Verhältnis zu den Schwaben. „Schwabe sein ist Schicksal, Hohenloher sein ist Gnade…“ ist einer der Autoaufkleber, die bei uns auf vielen Fahrzeugen zu finden sind. Selbstverständlich finden wir uns seit 204 Jahren besetzt. Die Palästinenser sollen sich nicht beschweren, weil, wir haben es länger ausgehalten! Spaß beiseite, das ist nur ein kleiner Witz.

Baugeschichtlich passiert dann bis ins 20 JH nichts Wesentliches mehr. Aber in der Nacht vom 23./24. Januar 1963 vernichtete ein Grossbrand den gesamten Ostflügel, den Glocken- und Bettenturm sowie Teile des Nordflügels. Die neue Zentralheizung war eingebaut und angeschlossen, aber der TÜV hatte den Kessel noch nicht abgenommen. Ausgebrochen war der Brand in einer der 74 Kachel- bzw Gusseisernen Öfen wohl im I.OG. als Kaminschwelbrand. In den alten Holzdecken war reichlich Dämmmaterial Stroh und Holz so dass das Feuer rasend schnell und mit ungeheuerlichem Rauch sich ausbreitete. Die Löscharbeiten wurden durch -18° Kälte erheblich erschwert und noch heute erinnert sich die ganze Umgebung an diese furchtbare Nacht. Insbesondere wurden die Privaträume und Wohnräume der Familie völlig zerstört, was natürlich bedeutet, dass wertvolle alte Möbelstücke, Gemälde und Schmuck unwiederbringlich verlorene gingen.

Durch diese Katastrophe wurde auch mein Vater, erst 27jährig, zum Bauherrn in größerem Umfang, dieses allerdings zwangsweise.

Denn es war für ihn, weil er sich der Familie und der Tradition stark verpflichtet fühlte, keine Frage, umgehend mit den Wiederaufbaumaßnahmen des Stammschlosses der Hohenlohe-Langenburger Linie zu beginnen.

Der Sanierungsaufwand von 6 Millionen DM bedeutete die Verkäufe von Schloss Weikersheim, Tierberg und auch von landwirtschaftlichen Betrieben. 1967 war der Wiederaufbau abgeschlossen, was mit dem Allianzwappen meiner Eltern am Ostflügel bekundet wird.

(Wahlspruch Haus Hohenlohe: „ex flammis orior“
Wahlspruch Haus Croy: „ich erhalte“)

Ein besonderer Umstand gab meinen Vater die Chance einen neuen Wirtschaftszweig aufzubauen. Anstoß war der Besuch durch Ihre Majestät die Queen Elisabeth II und ihren Mann, den Herzog von Edinburgh am 24. Mai 1965, der seine Schwester, meine Großmutter Fürstin Magaritha besuchte. Meine Familie konnte die Gäste anlässlich eines Staatsbesuches in Deutschland zu einem privaten Abendessen begrüßen. Die Rede des damaligen Langenburger Bürgermeisters Gronbach ist legendär geworden und muss noch immer bei Funk und Fernsehen für Berichte aus Langenburg herhalten. Sie ist auf Youtube im Internet ein „Oettinger Englisch Vorbild“.

Ich erwähne diesen Besuch heute nicht um mich mit unseren verwandtschaftlichen Beziehungen zum englischen Königshaus zu brüsten.

Aber dieser Besuch, mit der damaligen TV Berichterstattung, hat Langenburg eine bundesweite Bekanntheit gebracht, und damit viele Besucher nach Langenburg gelockt.

Auf dieser Besucher – Welle durch den Queen- Besuch, konnte der Verein Deutsche Automuseum an Ostern 1970 gegründet & eröffnet werden. Zusammen mit dem Rennfahrer und Motorjournalisten Richard von Frankenberg, richtete mein Vater, Fürst Kraft, im renovierten Marstall das erste markenunabhängige Automuseum ein. Es wurde zu einem großen Erfolg, was nach Erweiterungen 1972 und 1977 die Ausstellung auf über 70 Fahrzeuge wachsen ließ. Inzwischen arbeiten wir an einer Modernisierung des Museumkonzeptes, welches hoffentlich bis 2011 umgesetzt werden kann.

Schon 1950 eröffnete mein Großvater, Fürst Gottfried, das „Schlosscafés im Rosengarten“ unterhalb des Barockgartens. 1960, noch vor dem Brand, feierte das Schlossmuseum seine Eröffnung. Einige der Räume werden Sie anschließend kennen lernen.

Aber auch die „Wibele“, ein kleines Vanille- Gebäck, haben Langenburg nahezu europaweit bekannt gemacht. Und ich wette, dass einige von Ihnen zuhause die bekannte grüne Wibeles- Dose mit dem Schloss vorne d’rauf haben.

Das traditionelle Standbein in Langenburg war und ist noch heute die Forstwirtschaft. Wir bewirtschaften knappe 2.800 ha Forst rund um Langenburg und Kirchberg an der Jagst sowie bei Weikersheim im Taubertal. Seit der Primogenitur im 17. Jahrhundert, fällt der Besitz immer ungeteilt an den ältesten Sohn um die entsprechende wirtschaftliche Basis zu gewährleisten und so den Besitz zu erhalten.

Seit meiner Übernahme des Betriebes im Jahr 2004, versuche ich neue Wege zu erschließen um den Unterhalt des Schlosses kostendeckend zu gestalten. Wie in vielen historischen Häusern ist der Erhalt kaum aus einem mittelständischen Unternehmen zu finanzieren. Langenburg hat 5 ha Mauern, 4 ha Dächer über 1 km Heizungsrohre. Nun versuchen auch wir durch Veranstaltungen wie z.B. die Fürstlichen Gartentage, Hochzeiten und Events sowie der Waldkletterpark Hohenlohe auf der Nasenspitze des Schlossberges neue Ertragsquellen zu erschließen.

Ziel meiner Bestrebungen ist die Etablierung von Schloss Langenburg als regionalem Zentrum und Spiegelbild Hohenlohes. Mein Plan wäre die Ansiedlung von Unternehmen und Stiftungen im Schloss, um mit ihnen gemeinsam in Langenburg ein nachhaltiges Zentrum dieser Region aufzubauen. Diesem kommt die Entwicklung von Hohenlohe zur Slow Food Modelregion oder auch Genießerregion, mit den beiden traditionellen Rassen der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft, dem „Boeuf de Hohenlohe“ bei den Rindern, und den „Hällischen Schweinen“ zugute. Die Mischung aus Weltmarktführern, wie Würth, Berner ebmpapst, um nur einige zu nennen, und ländlichem Charme, macht Hohenlohe zu einer nachhaltigen und vorbildlichen Region.

Erlauben Sie mir einige Gedanke zu Bewahrung von Traditionen, Werten. Ich sehe meine Aufgabe, einen traditionellen Familienbesitz/ Unternehmen in die nächste Generation zu überführen auch als Bewahrung von  Wurzel. Denn ohne solche historischen und regionalen Wurzeln und ohne Tradition wäre unsere Gesellschaft seelenlos. Mit Sorge blicke ich auch auf das Verschwinden und das Desinteresse an Werten und Kultur. Personen und Berufsgruppen die Verantwortung tragen, werden, vor allem in der jetzigen Zeit, in der Öffentlichkeit gerne mit zügelloser und maßloser Kritik konfrontiert. Der aktuelle Rücktritt von Bundespräsident Horst Köhler hat, wie er selbst ausdrückte, auch etwas mit dem Respekt gegenüber seinem Amt zu tun. Woran liegt diese Respektlosigkeit bzw. das Verschwinden von Werten in einer Gesellschaft in der Leistungs- und Würdenträger immer öfters an den Pranger gestellt werden?

Ist das nun die Folge der Kindererziehung durch die 68iger? Diese Generation war angeblich die erste, die mit einer Erziehung ohne Respekt und Werte aufgewachsen und geprägt wurde. Nun sind sie Politiker, Journalisten oder Lehrer oder Sonstiges und prägen unsere Gesellschaft mit. In England ist die die Welt zwar auch nicht rosig, aber dort gibt es einen Stolz auf die eigene Geschichte und Kultur. Was ich manchmal beneide. Diese Traditionen werden bewusst und lebendig zur Schau gestellt. Bspw. mit Paraden und öffentlicher Traditionspflege, die der Bevölkerung auch die Möglichkeit bietet stolz auf ihre Geschichte und Wurzeln zu sein. Ich glaube auch, dass mit dem Bewusstsein der eigenen Herkunft auch ein Respekt auf Amt und Staat entsteht. Leider haben wir Deutschen durch unsere unrühmliche Geschichte viele Traditionen zerstört. Nicht nur Staats – Symbole, sondern auch in vielen anderen Bereichen. Die Kulturlandschaft Hohenlohes wird durch Weidewirtschaft und Ackerbau geprägt. Doch essen wollen wir alle nur italienische Pizza, argentinisches Rindersteak und chilenischen Wein „saufen“. Denn deutsche Küche wird immer noch oft als biedere Hausmannskost dargestellt. Der Erhalt von unwirtschaftlichen Gebäuden, oder das bewusste Unterstützen von heimischen Bauern und Produkten, ist für mich eine Form der Pflege von Wurzeln und Heimat.

Ich will nun nicht in eine nationale Identitätskriese herbeireden, aber uns zu denken geben, was alles noch verloren werden kann, wenn wir unsere Wurzeln und Identität nicht erhalten können. Wir haben in Deutschland 20.000 Burgen und Schlösser. Wie viele davon privat bzw. staatlich sind, weiß ich nicht. In Zeiten von leeren öffentlichen und privaten Haushaltskassen, habe ich die Furcht, dass wir noch mehr Wurzeln und Traditionen verfallen lassen werden. Dies soll nun um Gottes Willen kein Schrei nach Verstaatlichung von Schlössern sein. Aber ein gezielterer Einsatz von Öffentlichen Mitteln, kann in vielen Bereichen gute Traditionen bewahren und schreckliche Entwicklungen, speziell in der Nahrungsmittelproduktion stoppen. Eine nationale Aufgabe und Lösung sehe ich in der Bildung. Diese darf nicht nur auf Naturwissenschaften und Betriebswirtschaft ausgelegt werden, sondern muß auch ein Verständnis für unser Erbe erzeugen und sogar darin eine Chance vermitteln.

Wir brauchen eine Generation, die für die Zukunft gut ausgebildet wird, um auf dem globalen Markt zu bestehen. Aber sie darf nie unsere traditionellen Werte und regionalen Wurzeln ignorieren.

Für uns alle gilt: Zu überlegen wie ich gezielt regionale Wirtschaftkreisläufe stärken kann. Ob das die Wertschätzung von heimischem Holz als Bauträger ist oder wie ich beim Einkauf von Lebensmitteln, heimische Kulturlandschaften erhalten kann und nicht Aldi und Lidl zu weiterem billig, billig und Masse, Masse animiere.

„Mit Tradition in die Zukunft“, so hoffe ich, wird ein Motto für die kommenden Aufgaben, nicht nur hier in Langenburg sein.

Ich danke für Ihr Interesse. Aber vor allem danke ich dem „Kleine Gremium“, dass es sich diesen Ort ausgesucht hat, um eine wertvolle Tradition zu pflegen. Ich wünsche allen einen schönen Abend und behalten Sie diese wunderbare Region Hohenlohe in guter Erinnerung.

169. Zusammenkunft am 2. Juni 2010 auf Schloss Langenburg (Hohenlohe)

Vortrag – Bundespräsident a. D. Professor Dr. Roman Herzog

„Worüber in der Bildungsdebatte geschwiegen wird!“

Meine Herren,

Der aufregende Vortrag von Philipp Langenburg über seine Familie veranlaßt mich, Ihnen ein Kontrastprogramm zu bieten, nämlich über die Geschichte meiner Familie…  Die Familie Herzog – ich meine, die, in die ich hineingeheiratet habe, die kennen wir länger -, aber die Familie Herzog ist erstmals urkundlich 1640 im bayerischen Schwaben, das hieß damals Vorder-Österreichs Markgrafschaft Burgau, urkundlich geworden. Das bayerische Schwaben war weitgehend entvölkert durch zwei Kriegszüge in der ersten Phase des dreißigjährigen Krieges, und da sind aus Gebieten, die überfüllt waren nach damaligen Verhältnissen, also insbesondere aus den Alpengebieten und aus Bayern, Familien zugezogen. Mein ältester Vorfahr  ist im Jahr 1640 in einem Schwäbischen Dorf  sesshaft geworden, hat ein erbärmlich kleines, durch den Krieg ruiniertes Anwesen erworben für 110 Gulden, die er dadurch aufbrachte, dass er zwei Schulden, heute würde man sagen zwei Hypotheken, die eine in Höhe von 70 Gulden und die andere in Höhe von 40 Gulden, übernommen hat. Er hat also keinen roten Heller in der Tasche gehabt. Er ist dann auch im Laufe des gleichen Tages unsicher geworden und ist wohl zu dem Schluss gekommen, dass er sich wohl verspekuliert hat, und hat das Anwesen zurück gegeben. Es ist ein zweiter aufgezogen, der hat´s auch zurück gegeben und ein dritter auch, der vierte ebenfalls und der Öttingensche Obervogt Johann Georg Kieferlin, der auch sonst urkundlich bekannt ist, hat voller Wut an den Rand geschrieben: Notabene ist aus allen diesen Käufen nichts geworden, weil´s lauter Lumpen gewesen sind….!“  Das ist die erste Erwähnung meiner Familie.

Ich möchte über Bildungspolitik sprechen, weil die Bildungspolitik wirklich, selbst wenn man die Sprüche davon, dass der Geist unsere einzige Ressource ist usw., für etwas übertrieben hält, weil die Bildungspolitik in der Tat etwas ist, was für unsere Zukunft als Wirtschaftstaat – aber auch für unsere Zukunft aufgrund unserer  politisch-ethischen Überzeugungen von ganz entscheidender Bedeutung sein wird. Ich gehe nicht so weit, dass man an der Bildung nichts kürzen dürfte, und ich möchte Ihnen sagen, diese Debatte, die sich an eine Äußerung von Roland Koch angeknüpft hat, weil die so typisch ist für die Blödheit, in der bei uns politische Diskussionen geführt werden…

Ich bin wie viele von uns der Meinung, an den Geldmitteln für die Bildung darf nichts geändert werden. Aber ich bin nicht der Meinung, dass deswegen alle Etats von Frau Schavan und von den Kultusministern der Länder nicht durchgeforstet werden dürfen. Es ist nicht alles, was in Bildungsetats steht, für Bildung. Ich spreche jetzt gar nicht davon, dass man auch dumme Dinge lernen kann an unseren Schulen, sondern ganz einfach: Ich habe ein Beispiel, das ich, als ich selber als Kultusminister in Baden-Württemberg war, verübt habe. Man muss sich das vorstellen: Vor 30 Jahren einen Bildungshaushalt meines Ministeriums mit über 5 Milliarden DM! Das heißt, es ist uns gut gegangen damals und natürlich ist das alles in die Schulen geflossen und die Hochschulen waren außen vor, die hatten ein eigenes Ministerium. Aber wir hatten auch so noch andere Möglichkeiten.

Ich erinnere mich, dass ich eines Tages den Landessportschulen des Landes Baden- Württemberg den großen Wunsch erfüllt habe, in ihren Gebäuden Schießstätten einzubauen. Das ging natürlich aus dem Bildungshaushalt, aus dem Haushalt des Kultusministers. Wenn das heute gestrichen würde – und ich weiß nicht, ob es das noch gibt -, würde zwar der Etat des Kultusministers  – na, wahrscheinlich der Kultusministerin – mittlerweile gekürzt, aber der Bildung würde gar nichts fehlen. Ich glaube nicht, dass es zur Bildung gehört, in der Welt herum schießen zu können. Das ist zwar ein schöner Sport, den ich sehr liebe, aber ich glaube nicht, dass das etwas mit Bildung zu tun hat. Es ist aber ganz typisch, dass in unseren Breiten der Eine sagt: „Es muss auch an den Bildungsetats gespart werden“, die Anderen sofort sagen: „An der Bildung darf nicht gespart werden“. Und selbstverständlich handelt es sich dabei nicht nur um Irrtümer, sondern auch um Interessengegensätze, die nicht ausgesprochen werden. Es sind die, die dann sofort zu heftigen Auseinandersetzungen führen über etwas, das im Grunde wie ein Luftballon ist, den man mit einer Nadel vorsichtig anstößt  und der nichts anderes als warme Luft von sich gibt. Das Problem ist, dass wir in der Bildungspolitik häufig – im Übrigen nicht nur in der Bildungspolitik, aber in der Bildungspolitik besonders häufig – mit solchen Dingen zu tun haben.

Wir haben jetzt 50, 60 Jahre bildungspolitische Auseinandersetzungen hinter uns. Worüber ist gestritten worden? Über eine organisatorische Frage, nämlich, ob es ein gegliedertes Schulsystem geben soll oder Gesamtschulen. Es gibt auch ein Land, in dem man gesagt hat, die Hauptschule hat keine Zukunft mehr. Die werden wir jetzt beseitigen, also hat man die Kinder, die in eine Hauptschule gehen müssen, dort gefördert werden müssten, umschulen müssen. Das sind Luftblasen, um die diskutiert wird. Es ist gestritten worden und wird nach wie vor gestritten über Lehrerzahlen und noch mehr über die Lehrerbesoldung. Ich habe früher immer gesagt, der Hauptstreit geht über die Schülerbeförderung, gemeint ist aber die Lehrerbeförderung. Das ist eine nicht ganz gerechte Verallgemeinerung, aber immerhin… Es wird gestritten über die Mitwirkung der Eltern in den Schulen. Es wird gestritten über die Frage, ob 12 oder 13 Schuljahre, es wird gestritten, ob man die Ganztagesschule haben will. Die einen wollen es, damit die Kinder aus benachteiligten Familien aufholen können. Die anderen wollen es, weil ihre Kinder irgendetwas nachzuholen haben. Das gibt es ja insbesondere in der Pubertät. Wieder andere wollen es, weil der Mann Senatspräsident beim Oberlandesgericht ist und die Frau Landgerichtsdirektorin an einem Landgericht und auf die Kinder aufgepasst werden soll, ohne dass es etwas kostet…, also das alles fließt ineinander. Der Versuch, die Dinge auseinanderzuhalten, wird entweder nicht gehört oder absichtlich falsch verstanden. Und über allem dominiert der Satz, der im Prinzip ja richtig ist, aber  den man auch total übertreiben kann: „Geist ist unsere einzige Ressource, mehr haben wir nicht, vor allem seit das Eisen und die Kohle nicht mehr sehr viel wert sind!“

Über all das kann man streiten, aber ich glaube nicht, dass irgendetwas, was auf diesen Gebieten passiert ist, wirklich als Bildungsreform bezeichnet werden kann in den letzten 50 Jahren. Eine wirkliche Reform war das Erstrecken des Netzes der weiterführenden Schulen. Also insbesondere der Realschulen und der Gymnasien in die ganze Fläche des Landes, so dass die Menschen, die irgendwo im Süden auf der Zollernalb lebten und ihre Kinder aufs Gymnasium schicken wollten, sich von ihnen nicht ab dem 10. Lebensjahr trennen mussten. Das war eine gigantische Leistung. Die Entwicklung des Berufsschulwesens  gerade in Baden-Württemberg war auch so eine gigantische Leistung, aber alles andere sind eigentlich Dinge, die, wenn man etwas Ungerechtigkeit mit in Kauf nimmt, eigentlich zur Verbesserung oder zur Erfüllung von Lehrerforderungen und nicht von Bildungsproblemen und Bildungsbedürfnissen erfolgt sind.

Ich weiß nicht, ob Ihnen das aufgefallen ist: Da ist eine riesige Organisation geschaffen worden und wird immer noch unterhalten, und das ist auch richtig so. Aber kein Mensch redet darüber, was die Kinder in der Schule lernen sollen! Darüber, was in unseren Schulen heute, in der Welt, die sich ja in hundertfachen Beziehungen von der Welt vor 50/60 Jahren  unterscheidet – was da gelernt werden soll, was gelehrt werden soll, wird kaum diskutiert. Mal geht´s um Ethikunterricht, mal um Pflichten und um ähnliche Dinge. Aber das sind immer Randprobleme, in Wirklichkeit ist darüber nie diskutiert worden. Wir sagen zwar, dass der Geist unsere einzige Ressource ist, aber was man in dieser Zeit mit diesem Geist anfangen soll, das wird schamhaft verschwiegen. Und das zweite, fast noch wichtigere ist – und das wird jeder von Ihnen wissen, der Unternehmer ist: Wie lehrt man das so, dass es die Kinder, wenn sie am Ende aus der Schule kommen, noch wissen und wirklich in ihr Leben mitnehmen können? Daran wird deutlich, es geht gar nicht darum, was die Schüler lernen sollen, sondern meist geht es darum, was die Lehrer lehren sollen oder dürfen. Und ob es dann wie ein Rasenmäher über die Köpfe hinweg gelehrt wird, mit der Folge, dass das Kind aus der Schule kommt und nicht einmal die primitivsten Regeln der Orthographie beherrscht und nicht einmal die primitivsten Regeln in anderen Disziplinen. Diese Folge wird kaum einmal diskutiert, wenn nicht in den Sitzungen von Handwerkskammern oder von Industrie- und Handelskammern. Das Entscheidende ist aber doch: Es geht um die Kinder! Was die lernen und wissen und behalten sollen, und es geht nicht um die Lehrer, was die lehren sollen. Die können, wenn sie gut ausgebildet sind – das sind sie ja häufig oder in aller Regel – die Lehrer können alles lehren, wenn man ihnen die Handreichungen dazu gibt. Entscheidend ist, dass die Kinder – ich sage es zum dritten Mal und ich weiß warum – dass die Kinder aus der Schule kommen und wirklich etwas mitnehmen, und wenn es nur die Orthographie und das kleine 1×1  ist.

Darüber sollten wir eigentlich einmal eine Diskussion führen. Theoretisch ist das ganz einfach. Es muss einen gründlichen Unterricht geben. Es ist notwendig, den Stoff nicht nur zu lehren, sondern ihn auch zu wiederholen, Lücken zu schließen, insbesondere in den Jahren der Pubertät. Wenn ich mich da an mein 13./14. Lebensjahr erinnere, auf was ich da alles nicht aufgepasst habe, das geht auf keine Kuhhaut…! Und es muss eingeübt werden können. Primitive Dinge, die wir heute endlich wieder in den Mittelpunkt stellen müssen. Wiederholen, Lücken schließen, Einüben, damit unsere Kinder das wenigstens, was man ihnen in diesen Schulen bieten kann, behalten können.

Aber meine Herren, das kostet Zeit, und Zeit ist die knappste Ressource, die es überhaupt gibt. Wenn ich nicht genug Boden habe, um etwas aufzubauen, dann kann ich entweder in die Höhe oder in die Tiefe bauen. Wenn ich nicht genug Arbeitskräfte habe, dann kann ich mechanisieren oder digitalisieren. Ich will die Beispiele jetzt nicht fortsetzen, aber wenn ich Zeit habe, kann ich keinen Kredit aufnehmen – auf Zeit kann man keinen Kredit aufnehmen, hier muss scharf und spitz gerechnet werden. Und die Zeit ist selten in unserem Bildungswesen, und ich glaube, das ist der wundeste Punkt der heutigen Bildungspolitik überhaupt in unserem Bildungswesen. Schon die meisten Lehrpläne sind total überfrachtet, und außerdem haben wir es mit einer Wissensexplosion zu tun, die es noch nie in der Geschichte der Menschheit in dieser Form und in diesem Umfang  gegeben hat.

Die Lehrpläne sind überfrachtet, und ich will auch ganz deutlich sagen, worum es geht. In Wirklichkeit kämpfen hier Fachlehrerverbände gegeneinander, mit allen Mitteln, die es gibt. Jeder kämpft um jede Viertelstunde für sein Fach. Ich habe, als ich Kultusminister in Baden-Württemberg war, festgestellt, dass zwischen der 7. Klasse und der 10. Klasse, also im oberen Teil der Sekundarstufe 1, ganz unterschiedliche Wochenstundenzahlen stattfanden. In einem Jahr waren es 32, im andern Jahr waren es 37, im nächsten Jahr waren es 34, und so weiter. Wenn Sie dem nachgegangen sind, es war immer das Gleiche. Da ist es um Geographie gegangen und um Geschichte oder um Deutsch oder um sonst irgendwas. Es ist immer um Stunden gefochten worden, und je nachdem, wer der härtere Fachlehrerverband in der konkreten Frage gerade war, der hatte sich durchgesetzt. Es ist aber ein wesentlicher Unterschied, ob ein Kind in der Pubertät mit 13/14 Jahren 37 oder 38 Stunden hat oder 32 pro Woche. Das heißt, man hat den Teufel zum Aufseher gemacht und man hat daher auch nie berücksichtigen können, wie unser Wissen, das Wissen der Menschheit überhaupt, sich inzwischen weiter entwickelt hat. Es gibt im Augenblick eine leise Debatte über die Frage, wie wir damit fertig werden, dass wir die 1. Generation sind – die auch, wenn sie wissenschaftliche Fragen stellt –  nicht vorwiegend Informationen beschaffen muss, um dann weiterzudenken, sondern die so viele Informationen auf den Tisch bekommt, dass die Kunst darin besteht auszusondern, was man gerade nicht braucht. Und das ist genau das Problem, vor dem wir in der Bildungspolitik auch stehen. Ich sage es immer so: Es ist zwar ein etwas zweifelhaftes Bild, aber wir haben so eine Formel, dass das Wissen der Menscheit sich alle 10 Jahre verdoppelt. Wir wissen zwar genau, dass es Fächer gibt, in denen es langsamer geht, und dass es Fächer gibt, in denen sich das Wissen der Menschen in einem oder 1 ½ Jahren verdoppelt, aber lassen wir mal diesen Maßstab gelten und dann rechnen Sie von 1945 an. Dann hat sich unser Wissen in dieser Zeit versiebzigfacht! Das kann man ausrechnen, das ist wie in der Geschichte vom Schachbrett, vom Erfinder des Schachspiels: Zweiundsiebzigfach, also jedenfalls ungefähr versiebzigfacht.

Die Zeit, die der Schule für die Unterrichtung der Kinder, also für die Vermittlung des  Wissens, zur Verfügung steht, hat sich, wenn man ganz grob rechnet, aber höchstens verdoppelt – wenn man ganz optimistisch rechnet, dadurch, dass viele Schüler längere Bildungswege machen als vor 60 Jahren und dergleichen. Und die Frage ist natürlich, wie kommt das Bildungswesen damit zurande? Ich glaube nicht, dass wir in dieser Frage wirklich so weiter machen können wie bisher. Wir können das nicht mit dem bisherigen Bildungswesen lösen, das auf der Idee aufbaut, grundsätzlich das gesamte Wissen der Menschheit zu vermitteln. Goethe hat das Wissen seiner Zeit noch allein beherrscht. Eine halbe Generation später hat die Familie Humboldt schon zwei ziemlich geniale Brüder gebraucht, um das zu bewerkstelligen, heute geht´s überhaupt nicht mehr.

Wir werden so nicht weitermachen können, wir werden also auswählen müssen. Das beginnt nicht am Punkt Null. Es gibt schon die unterschiedlichen Lehrpläne in Hauptschulen, Realschulen und Gymnasien. Es gibt die Spezialisierung zwischen den fünf Typen des Gymnasiums. Dazu nur nebenbei: Wir haben heute auf Bundesebene viel weniger Gymnasialtypen als früher im Königreich Preußen, weil die Bildungspolitik dort Aufgabe der Provinzen war.

Aber das, was auf uns zukommt, wird uns zwingen, die Illusion aufzugeben, die vorher schon eine Illusion war, dass jeder Schüler so ans Wissen seiner Zeit herangeführt werden kann, dass er damit wirklich etwas anfangen kann. Wir werden unsere Lehrstoffe nicht, wie oft angenommen, erweitern – wir werden sie dramatisch reduzieren müssen; denken Sie an die Zahl siebzig!

Meine Ausführungen wären hier sicher am Ende, wenn es nicht in der Zwischenzeit die Erfindung des Computers gegeben hätte. Wir werden das Ganze neu überdenken müssen. Wir werden uns folgendes überlegen müssen: Welche Fächer  können wir noch in unseren Schulen in einer Art Vollunterricht vermitteln? Ich glaube, das werden vor allem die Sprachen sein. Auf der anderen Seite wird es einen Unterricht geben müssen, wo man den Schülern nur mitteilt, das und das gibt es und da gibt es die und die Fachbegriffe und die Fragen sind die und die, und alles andere ergibt sich aus dem Internet. Ich übertreibe jetzt natürlich sehr, weil ich ja nur eine halbe Stunde reden soll und 25 Minuten schon zu Ende sind.

Also, in wesentlichen Fächern eine Art „Überblicks-Unterricht“. Und vieles haben wir Älteren bereits erlebt. Ich habe nach 1945 als Schüler, auch noch in den 50ziger Jahren als Abiturient gelernt, da ist das, was Otto Hahn und Erwin Schrödinger usw. gebracht hatten, aus Amerika wieder zurück gekommen, und wir haben ungefähr erfahren, wo es hinläuft. Ich glaube, das wird in weiten Bereichen der Unterricht der Zukunft sein, aber nach einigen Prinzipien. Ich halte nämlich nichts davon, nur Naturwissenschaft, nur Geisteswissenschaften, nur Geschichte, nur Kulturwissen auf einzelnen Schulen zu vermitteln. Das Geheimnis heißt Mischung.

Es kann schon sein, dass man rein musische Gymnasien braucht; wir brauchen ja auch Erscheinungen wie Anne-Sophie Mutter, bei der ich mich immer frage, wie die bei Ganztagesschulunterricht noch zu einer solchen Geigerin geworden wäre. Im Übrigen müssen die genannten Felder aber in allen Schulzweigen vorkommen. Jemand, der nur in der Naturwissenschaft, jemand, der nur in bestimmten Geisteswissenschaften bewandert ist, jemand, der von der Kultur und von der Kunst gar nichts versteht, keinen Blick dafür hat, bleibt vermutlich ein Flickschuster, so wie das immer gewesen ist. Nur die Graduierung der Mischung kann unterschiedlich sein.

Vor allem aber muss der Umgang mit dem Internet, mit den Angeboten des Internets eingeübt werden. Die Schüler müssen lernen an Beispielen, und zwar jedes Jahr 3-4 Beispiele pro Fach. Sie müssen lernen, mit der Informationsfülle, mit der Fragestellung, mit der Entwicklung der richtigen Arbeitsfrage, der richtigen Arbeitshypothese zurechtzukommen, sich das Material zu verschaffen, das ja vorhanden ist, und von dem eben ausgewählt werden muss, was brauche ich für dieses oder jenes Problem. Das muss gelernt werden. Jährlich – ich sage jetzt mal so drei, vier, fünf tiefer bohrende Arbeiten aus jedem dieser Gebiete, die ich genannt habe, unter der Anleitung von Lehrern. Aber im Übrigen dann Ernst machen mit dem, was man in Sonntagsreden so schön “das lebenslange Lernen“ nennt!

Dieses Umpolen des Unterrichts ist wahrscheinlich für die Lehrer wahnsinnig anstrengend, aber dafür sind sie Lehrer geworden, da hätte ich keine besonderen Skrupel. Aber man muss sehen, worauf das hinausläuft. Es läuft darauf hinaus, dass Bildung wieder vermittelt wird wie vor ungefähr 100 bis 200 Jahren: Dass an den Universitäten damals, jetzt vielleicht auch an den Gymnasien, in ein Thema eingeführt wurde, dann sind die Leute nach Hause gegangen und haben Selbststudium betrieben. Das wird sich auf die Dauer gar nicht vermeiden lassen.

Ich weise allerdings darauf hin, dass das alles auch ungeheure soziale Barrieren neu schaffen kann.

Die Frage, warum im Unterricht viele Kinder aus benachteiligten Familien – das muss gar nicht Migration sein – nicht nachkommen, müsste einmal ehrlich diskutiert werden. Meines Erachtens gibt es zwei Gründe. Der eine: Viele von uns haben die Grundbegriffe der Bildung und des Wissens zu Hause in einem interessanten Elternhaus mitbekommen. Ich komme aus einer Klasse, in der zwei Akademiker-Kinder waren; mein Vater war kein Akademiker, aber er war ungefähr vergleichbar. Alle anderen waren Bauern- und Arbeiterkinder, und ich habe es selbst erlebt, wie schwierig es für sie war, jene Dinge nachzulernen, die wir gewissermaßen nicht mit der Muttermilch, wohl aber im täglichen Leben zuhause mitgekriegt hatten. Da muss die Hilfe einsetzen und zwar auch in einer Form, dass man die Familien einigermaßen mitnimmt.

Und der zweite Grund ist immer noch, dass in benachteiligten oder schwächeren Familien das Aufsteigen der Kinder Probleme erzeugt, die es in anderen Familien gar nicht gibt. Die Kinder entwachsen den Eltern, sie werden den Eltern überlegen, sie heiraten vielleicht in ganz andere soziale Kreise hinein. Das ist ein weiteres Problem, das unsere Bildungspolitik schwer belastet. Aber weil´s entweder niemand sieht oder sehen will und niemand drüber reden will, wird es nie diskutiert wird und nie auch nur halbwegs  einer Lösung zugeführt.

Wir hätten also eine ganze Menge zu tun. Abgesehen von der Anschaffung von ein paar hunderttausend Computern wären das überwiegend Reformen, die nichts oder jedenfalls sehr wenig Geld kosten. Das werde ich nie begreifen: Wir haben einen riesigen Reformbedarf  in vielen Bereichen unseres politischen und unseres gesellschaftlichen  Lebens. Warum dann nicht in einer Zeit, in der das Geld knapp wird, einfach mit den Reformen beginnen, die nichts kosten?

Ich wünsche Ihnen noch einen vergnügten Abend und ich werde jetzt versuchen, zu rauchen, ich habe für den heutigen Abend nach immerhin fast neunjähriger Ehe von meiner Frau zum ersten Mal die Genehmigung bekommen, in bescheidenem, maßvollem Umgang eine Pfeife zu rauchen.

Dr. Konrad Adam
Publizist, Oberursel
Mitglied ‚Kleines Gremium‘ des Bremer Tabak-Collegiums

Frank Annuscheit
Mitglied des Vorstandes
Commerzbank AG, Frankfurt am Main

Dr. Heinz-W. Appelhoff
Wirtschaftsprüfer & Steuerberater
Treuhand Oldenburg GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft , Bremen

Thomas Bagusch
Mitglied der Geschäftsführung
Nord Holding Unternehmensbeteiligungs-GmbH, Hannover

Freiherr Götz v. Berlichingen
Rechtsanwalt
Kanzlei Throm Hauser Strobel von Berlichingen, Heilbronn

Dr. jur. Hans Peter Binder
Berg am Starnberger See
ehem. Leiter der Deutschen Bank, München

Timon Binder
Projektleiter
Standard & Poors Cooperation, Frankfurt am Main

Prof. Dr. Uwe Blaurock
Direktor
Albert-Ludwigs-Universität , Institut für Handels- u. Wirtschaftsrecht, Freiburg

Reinhold Blome
Geschäftsführender Gesellschafter
Hanseatische Wirtschafts- u. Vertriebsgesellschaft für Ärztebedarf
R. Blome GmbH, Bremen

Wilhelm von Boddien
Geschäftsführer
Förderverein Berliner Schloss e.V., Hamburg
Mitglied ‚Kleines Gremium‘ des Bremer Tabak-Collegiums

Michael H. Bork
Managing Director Germany
Barclay Private Equity, München

Peter Braun
Geschäftsführender Gesellschafter
Peter Braun Personalberatung GmbH, Bremen
Präsident der Bremer Eiswette von 1829

Dr. Thomas Brinkmann
Rechtsanwalt und Notar
Dr. Schackow & Partner – Rechtsanwälte und Notare, Bremen
Mitglied ‚Kleines Gremium‘ Bremer Tabak-Collegium

Thomas Christian Buchbinder
Vorsitzender des Vorstandes
Landesbank Saar, Saarbrücken

Stefan Burghardt
Mitglied der Geschäftsleitung
Commerzbank AG, Bremen

Michael Busch
Mitglied des Vorstandes
KRAVAG-SACH VVaG, Hamburg

Dr. Bernd Ciesler
Leiter Business Development
VW Nutzfahrzeuge, Hannover

Leopold Graf von Drechsel

Geschäftsführer
Wimex Agrarprodukte Import und Export GmbH, Regenstauf

Heinrich Engelken
stv. Vorsitzender des Vorstandes
Bremer Landesbank, Oldenburg

Peter Erichreineke
Bevollmächtigter der Geschäftsleitung
W. Tiemann GmbH & Co. KG, Bremen

Dr. Bertram Feuerbacher
Vorstand
Trost Auto Service Technik SE, Stuttgart

Eckhard Fiene
Mitglied des Vorstandes
Bremer Landesbank, Bremen

Dr. Gerhard Fischer
Bremen
ehem. Mitglied der Geschäftsleitung der Deutsche Bank AG, Stuttgart

Dr. Peter von Foerster
Vorsitzender des Aufsichtsrates Holcim (Deutschland) AG, Hamburg
Präsident
Überseeclub Hamburg, Hamburg

Prof. Dr. Alfred Forchel
Präsident
Universität Würzburg

Dr. Sven Fund
Geschäftsführer
Walter de Gryter GmbH & Co. KG, Berlin

Thomas Fürst
Mitglied des Vorstandes
Die Sparkasse Bremen AG, Bremen

Ulf Giebel
Vorsitzender des Aufsichtsrates
LEGA AG, Bremen
Ehrenpräsident Bundesverband Deutscher Inkasso-Unternehmen e.V., Berlin

Dr. Peter Götz von Olenhusen
Präsident
Oberlandesgericht, Celle

Prof. Dr. Herwig Guratzsch
Hamburg
ehem. Direktor Landesmuseum Schleswig-Holstein
Mitglied `Kleines Gremium´ des Bremer Tabak-Collegiums

Richard P. Gütermann
Mitglied der Geschäftsführung
Burda Direct GmbH, Offenburg

Hendrik Harms
Mitglied der Geschäftsführung
Deutsche Factoring Bank, Bremen

Jan Peter Hartmann, CFA
Vice President
Credit Suisse, Zürich/Schweiz

Ernst-Michael Hasse
Geschäftsführender Gesellschafter
Schwering & Hasse Elektrodraht GmbH, Lügde
Präsident – IHK Lippe zu Detmold

Dr. Peter Haßkamp
Senior Advisor Bank of America Merrill Lynch, Frankfurt am Main
ehem. Vorsitzender des Vorstandes der Bremer Landesbank, Bremen
Mitglied `Kleines Gremium´ des Bremer Tabak-Collegiums

Christian Helms
Vorstand
RUNGIS express AG, Meckenheim

Heinz-Werner Hempel
Geschäftsführender Gesellschafter
Hanseatische Waren Handelsgesellschaft mbH & Co. KG, Bremen

Detlef Hermann
Bereichsvorstand
Commerzbank AG, Frankfurt am Main

Bundespräsident a.D. Prof. Dr. Roman Herzog

Heilbronn

Heinrich Heuermann
Partner
KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft , Bremen

Peter Hoedemaker
Vorsitzender der Geschäftsführung
Kaefer Isoliertechnik GmbH & Co. KG., Bremen

S.D.
Ferdinand Fürst zu Hohenlohe-Bartenstein

Schrozberg

S.D.
Prinz Johannes zu Hohenlohe-Jagstberg

Graf von Mirbach-Geldern-Egmont
Schloss Haltenbergstetten, Niederstetten

S.D.
Philipp Fürst zu Hohenlohe-Langenburg

Langenburg

Klaus Hübner
Geschäftsführender Gesellschafter
Galerie Heide Hübner GmbH, Würzburg

Andreas Jäschke
Geschäftsführer
VTL Vernetzte-Transport-Logistik GmbH, Fulda

Stephan Jender
Vorsitzender des Vorstandes LEGA AG, Bremen

Ulrich Keller, Senatsdirektor a.D.
Bremen
ehem. Vorsitzender der Geschäftsführung der Bremer Investitionsgesellschaft mbH, Bremen

Dr. h.c. Michael Klett
Vorsitzender des Vorstandes
Ernst Klett AG, Stuttgart

Hans-Jörg Kossmann
Geschäftsführer
Paul Kossmann GmbH & Co. KG, Bremen

Ingo Kramer
Geschäftsführender Gesellschafter
J. Heinr. Kramer Holding GmbH, Bremerhaven
Präsident
Die Unternehmensverbände im Lande Bremen e.V., Bremen

Matthias Kues
Sprecher der Geschäftsführung
Nord Holding Unternehmensbeteiligungsgesellschaft mbH, Hannover

Tobias Künzlen
Ephorus des Evangelischen Seminars
Kloster Maulbronn, Maulbronn

Manfred Kurz
Repräsentant der Würth Gruppe Berlin
Würth Haus, Berlin

Hans-Dieter Lampe
Geschäftsführender Gesellschafter
Handelsgesellschaft Frantz Kragh GmbH, Bremen
Mitglied `Kleines Gremium´ und Generalbevollmächtigter des Bremer Tabak-Collegiums

Dr. Thomas Lindner
Vorsitzender der Geschäftsführung
Groz-Beckert KG, Albstadt

Joachim Linnemann
Geschäftsführender Gesellschafter
Justus Grosse GmbH Immobilienunternehmen, Bremen
Präsident Bürgerparkverein e.V., Bremen

Franz-Wilhelm Löbe
Leiter der Niederlassung Bremen
Siemens AG, Bremen

Prof. Dr. Wulf D. von Lucius
Geschäftsführender Gesellschafter
v. Lucius & v. Lucius Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart

Peter Lürssen
Mitglied der Geschäftsführung
Fr. Lürssen Werft GmbH & Co. KG, Bremen

Robert Mahn
Mitglied des Vorstandes Minerva Versicherungs-AG, Bremen

Andreas de Maizière
Partner
Doertenbach & Co. GmbH, Frankfurt am Main

Franz Peter Marx, Rechtsanwalt
Geschäftsführer
Verband der deutschen Rauchtabakindustrie, Bonn

Bosco Graf Wolff-Metternich
Geschäftsführer
Graf Metternich & Freiherr von Boeselager OHG, Frankfurt am Main

Prof. Dr. Christoph Moench
Rechtsanwalt Sozietät Gleiss Lutz, Berlin

Dr. Eduard Möhlmann
Mitglied des Vorstandes Landessparkasse zu Oldenburg, Oldenburg

George C. Muhle
Geschäftsführer
Atermann König & Pavenstedt GmbH & Co. KG Versicherungsbörse, Bremen

Torsten Murke
Managing Director Investment Banking Department
Credit Suisse, Frankfurt am Main

Dr. Dr. h.c. mult. Manfred Osten
Bonn
ehem. Generalsekretär der Alexander von Humboldt-Stiftung
Mitglied `Kleines Gremium´ des Bremer Tabak-Collegiums

Lutz H. Peper
Geschäftsführender Gesellschafter
Willenbrock Fördertechnik Holding GmbH, Bremen

Bernd Petrat
Geschäftsführender Gesellschafter
Nordwest Industrie Holding GmbH, Hoya

Dr. Dirk Plump
Geschäftsführender Gesellschafter
W. Tiemann GmbH & Co. KG, Bremen

Wolfgang Posner
CFO
Treofan Germany GmbH & Co. KG, Raunheim

Dipl.-Designer Jochen Rädeker
Geschäftsführender Gesellschafter
Strichpunkt GmbH, Stuttgart
Vorsitzender des Vorstandes
Art Director Clubs Germany (ADC) E.V., Berlin

Christoph Raithelhuber
Mitglied des Vorstandes Bankhaus Neelmeyer AG, Bremen

Dirk Reinecke
Geschäftsführer
Scandinavian Tobacco Group Deutschland GmbH, Bremen

Kim Martin Roether
Mitglied des Vorstandes
INTERSPORT Deutschland eG, Heilbronn

Prof. Dr. Thomas Rommel
School of Humanities & Social Scienes-SHSS
Jacobs University Bremen

Prof. Dr. h.c. mult. Klaus Gerhard Saur, Senator E.h.
München
ehem. Geschäftsf. Gesellschafter Walter de Gruyter Verlagsgruppe, Berlin
Vorsitzender Der Gesellschaft der Freunde der Staatsbibliothek zu Berlin
Mitglied `Kleines Gremium´ des Bremer Tabak-Collegiums

Stephan Schalk
Geschäftsführer
Barth & Könenkamp Seiden GmbH & Co. KG, Bremen

Dr. Peter Schinzing
Mitglied des Vorstandes Oldenburgische Landesbank AG, Oldenburg

Bernd Schmielau Geschäftsführer
H. Siedentopf (GmbH & Co. KG), Bremen

Prof. Dr. Rupert Scholz, Bundesminister a.D.
Rechtsanwalt OF Counsel Kanzlei Gleiss Lutz, Berlin
Mitglied `Kleines Gremium´ des Bremer Tabak-Collegiums

Jörg Schönbohm, Minister a.D. u. Generalleutnant a.D.
Kleinmachnow

Dr. André Michael Schultz
Beauftragter für soziale Integration und Chancengerechtigkeit
CDU Landesverband Bremen, Bremen
Vorsitzender des Beirates
Gebrüder Krose GmbH & Co. KG, Bremen

Thomas Schütze
Mitglied des Vorstandes Bankhaus Neelmeyer AG, Bremen
Vorsitzender des Bankenverband Bremen e.V.

Rudolph Schweizer
Inhaber
Schweizer Group KG, Hattenhofen

Otto A. Schwimmbeck, Senator
Vorstand
OAS AG, Bremen

Dr. Heinz Schwind
Mitglied der Geschäftsleitung
Bankhaus Carl F. Plump & Co., Bremen

Alexander Freiherr von Sobeck-Skal
Journalist u. Publizist
Leiter
Television Allemande – ZDF, Paris/Frankreich

Prof. Dr. Robert von Steinau-Steinrück
Partner und Fachanwalt für Arbeitsrecht
Luther Rechtsanwaltsgesellschaft mbH, Berlin
Vorsitzender des Vorstandes Stiftung 20. Juli 1944, Berlin

Dr. Rüdiger R. Stihl
Mitglied des Beirats der STIHL Holding AG & Co. KG, Waiblingen
Mitglied des Aufsichtsrats der STIHL AG, Waiblingen

Hans-Joachim Strüder
Mitglied des Vorstandes
Landesbank Bank Baden-Württemberg, Stuttgart

Dr. Jürgen Tiemann
Geschäftsführender Gesellschafter
Friedrich Tiemann Gruppe, Bremen

Johannes Ulrich
Geschäftsführer
Hofmann-Menü-Manufaktur GmbH, Boxberg-Schweigern

Dr. Philipp-Christian Wachs
Direktor
Haus Rissen, Hamburg

Prof. Dr. Dr. h.c. Werner Weidenfeld
Direktor
Centrum für angewandte Politikforschung C.A.P.
Ludwig-Maximilians-Universität, München

Thilo H. Wendenburg
Sprecher des Vorstandes
Fürstlich Castell‘sche Bank, Würzburg

Dr. Patrick Wendisch
Geschäftsführender Gesellschafter
Lampe & Schwartze KG, Bremen
Mitglied `Kleines Gremium´ des Bremer Tabak-Collegiums

Thomas Werner
Geschäftsführer u. Inhaber
GTL Gesellschaft für Transport & Logistik, Laatzen

Stefan Wernsing
Geschäftsführer
Wernsing Feinkost GmbH, Addrup-Essen i. Oldb.

Prof. Dr. Georg Wieland
Dozent Katholisch-Theologisches Seminar der Eberhard Karls Universität, Tübingen

Dr. Kuno Wilhelm
Rechtsanwalt
München

Werner B. Wilmes
stv. Vorsitzender der Geschäftsführung
Zech Group GmbH, Bremen

Claus Wülfers
Vorsitzender des Aufsichtsrates
BCD Travel Germany GmbH, Bremen

Dr. Matthias Zimmermann
Geschäftsführender Gesellschafter
Weser-Wohnbau GmbH & Co. KG, Bremen