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Jahresschluss-Collegium am 3. Dezember 2015 im Alten Rathaus zu Bremen

Jahresschluss-Collegium am 3. Dezember 2015 im Alten Rathaus zu Bremen

Sprecher des Collegiums

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Joachim Treusch

Vortrag in der Collegiumsrunde

Dr. Johannes Teyssen

Thema

„Energiewende – Zeit der Entscheidungen“

Jahresschluss-Collegium am 3. Dezember 2015 im Alten Rathaus zu Bremen

Begrüßung – Dr. Thomas Brinkmann

Sehr geehrter Herr Senator Lasecki, sehr geehrter Vorsitzender des Stadtrates Dr. Ossowski, sehr geehrter Herr Dr. Lagiewski,
sehr geehrter Probst Fober, verehrte Gastgeber aus unserem polnischen Nachbarland, sehr geehrter Herr Senator Günthner, Königliche Hoheiten, meine Herren!

Das Bremer Tabak-Collegium findet nun zum 4. Mal in unserem polnischen Nachbarland statt. Nach den Besuchen in Warschau, Danzig und zuletzt Krakau ist es für uns keine Überraschung mehr, von unseren polnischen Freunden mit herzlicher Offenheit empfangen zu werden. Wir haben uns auf das Wiedersehen seit langem gefreut!

Wir befinden uns in den Räumen oder im Park des Stadtschlosses, eines Teils der von Ihnen, lieber Dr. Lagiewski, unserem heutigen Hausherrn, geleiteten Breslauer Museen.

Museen schärfen den Blick für die Gegenwart. Sie erklären die Welt. Schon eine kleine Anzahl von Exponaten – wie die von dem heutigen Redner Neil MacGregor und seinem wunderbaren Buch zur Geschichte der Welt getroffene Auswahl von (nur) 100 teils überraschend alltäglichen Ausstellungsstücken des „Britisch Museum“-, kann uns den ganzen Kosmos nahebringen.

Königliche Hoheiten, meine Herren: ich begrüße mit Ihnen den Hausherrn und den Redner des heutigen Abends.

Mit Bedauern muss ich Ihnen indes mitteilen, dass der Sprecher des Abends, Professor Parzinger, aufgrund einer unvorhergesehenen Verpflichtung auf der von der deutschen Bundesregierung einberufenen internationalen Konferenz u.a. zur Rettung der versunkenen Stadt Palmyra nicht zu uns kommen konnte. Es hätte für uns einen großen Reiz bedeutet, zwei der Verantwortlichen für die Ausgestaltung des Humboldtforums im wieder erstehenden Berliner Schloss gemeinsam mit unseren in der Kunst des Wiederaufbaus so reich gesegneten polnischen Gastgebern an einem Abend zum Gedankenaustausch versammelt zu sehen. Und noch dazu in Anwesenheit desjenigen, ohne dessen unermüdliches Zutun das Hohenzollern-Schloss in unserer Zeit wohl nie wieder aufgebaut worden wäre, Wilhelm v. Boddien, ehemaliges Mitglied des Kleinen Gremiums des Bremer Tabak-Collegiums. Nun hat Wilhelm von Boddien mit Professor Parzinger vereinbart, dessen Rolle an unserem heutigen Abend zu übernehmen – mit gewiss nicht minder großem Reiz für uns alle. Breslau, verehrter Dr. Lagiewski, ist eine lebendige, vibrierende Stadt. Wie das antike Palmyra ist die Stadt Breslau in einer Region des Übergangs zwischen den Kulturen gelegen. Hier wie dort ist es zu großem Wohlstand, aber auch zu katastrophaler Zerstörung gekommen. Die Zeiten brachten es mit sich, dass beide Städte unterschiedliche Namen trugen: Tadmur, Palmyra, Hadrianopolis die eine, Wroclav/ Breslau die andere. Voller Ehrfurcht und Bewunderung – und mit Scham vor der Geschichte – erleben wir, wie Sie, unsere polnischen Gastgeber und heute Abend zugleich unsere Gäste, diese Stadt wieder errichtet, ihr den Geist der Verständigung zwischen den Völkern eingehaucht, und wie Sie es mit Großmut geschafft haben, in ihren Mauern jeder Kultur einen eigenen Platz zu belassen – als eine wahre Kulturhauptstadt Europas!

Wir freuen uns auf die Begrüßungsworte des Gastgebers.

Ick seh di (Ich sehe Dich)
Ick drink di to (Ich trinke Dir zu)
Dat freut mi (Das freut mich)
Dat do (Das tu)
– Prost! –
Ick heb di tosapen
(Ich hab` Dir zugetrunken)
Hest´n Rechten drapen
(Hast den Rechten getroffen)

Jahresschluss-Collegium am 3. Dezember 2015 im Alten Rathaus zu Bremen

1. Tischrede – Dr. Patrick Wendisch

Königliche Hoheit, Herr Senator, meine Herren,

nur mit einer gewissen Verlegenheit unterbreche ich Ihre „Entnüchterung“. Verlegen nicht, weil Sie kaum die Hälfte der Energie von 2000 Kalorien zu sich genommen haben, die Sie benötigen, um den heutigen Abend gut zu überstehen, sondern weil ich vor genau sieben Jahren als Redner zum Thema „Alles ist Energie“ vor Ihnen stand, jedenfalls vor einem Viertel von Ihnen. Damals habe ich Ihnen vorgerechnet, dass Sie mit dem Äquivalent dieser 2000 Kalorien – das ist ein Schnapsglas voll Benzin – mit dem PKW nur zwei Kilometer weit gekommen wären, mit dem Jet zehn (aber wem hilft das?) und nur mit dem Bus etwas über 30 km, das würde immerhin unsere Freunde aus Bremen Nord nach Hause bringen. Diese Rechnung darf ich also heute nicht wiederholen! Ich rette mich aus der Verlegenheit, indem ich Ihnen eine Geschichte erzähle, die zum Essen passt.

Ich habe sie jüngst in China gehört und mir, so gut ich konnte, aus dem Gedächtnis aufgeschrieben :

In den ersten siebzig Zeitaltern der Menschheit, so berichtet die chinesische Überlieferung, ernährten sich die Menschen von Pflanzen und rohem Fleisch. Dann geschah etwas sehr Berichtenswertes, und es soll hier berichtet werden: Der Bauer Yi Lin wohnte mit seinem Sohn in einer Holzhütte. Sie lebten von der Aufzucht und dem Verkauf von Ferkeln. Eines Tages ging Yi Lin zum Fluss, um Nahrung für seine Ferkel zu sammeln, die Aufsicht über Haus und Hof hatte er seinem Sohn übertragen. Der passte nicht auf, und die Hütte fing Feuer. Ehe der Vater zur Stelle war und noch etwas retten konnte, war die ganze Hütte abgebrannt und die Ferkel dazu. Yin Li in seiner Trauer versuchte noch, eines aus den Flammen zu ziehen. Da verbrannte er sich mächtig die Finger und – wie das so ist – er steckte sie, um den Schmerz zu lindern, in den Mund.

Da ging ein Strahlen über sein Gesicht – einen so süßen Geschmack hatte er noch nie erlebt. Sobald die Hitze es erlaubte, barg er mit seinem Sohn die gerösteten Ferkel aus der Glut, und beide machten sich ein köstliches Mahl, bis kein Stückchen Fleisch mehr übrig war.

Das gefiel Yi Lin. Schnell baute er seine Hütte wieder auf, kaufte neue Ferkel, und als sie fett genug waren, zündete er seine Hütte wieder an und feierte mit seinem Sohn das nächste Fest. Den Nachbarn wurde das nach einer Weile verdächtig, sie zeigten ihn an. Als der hohe Richter sich am Beweisstück, einem heißen Stück Schweinebraten, die Finger verbrannte, da – na, Sie wissen schon. Er leckte seine Finger, „Freispruch“, und eilte schnell nach Hause, um seine Villa anzuzünden, nachdem er sich vorher ein paar schöne Ferkel gekauft hatte. So hatte schließlich das ganze Land diese merkwürdige Sitte, die man vielleicht „Schweinezyklus“ nennen könnte.

Erst nach einigen Jahren kam ein findiger Kopf – ein „Forscher“ – auf die Idee, Feuerstellen und Bratroste einzuführen und ward hoch gelobt ob dieses Beitrages zur Nachhaltigkeit.

Jetzt könnte man sagen: Das ist halt lange her!

Aber Geschichte wiederholt sich. China ist heute der mit Abstand vor den USA größte Erzeuger des Klimaschädlings CO2.

Dann sagen Sie: Ist halt China!

Dann erinnere ich an die Bürger von Schilda (zweifellos ein deutsches Städtchen), dessen Bürger das Licht in Säcken und Körben in ihr Rathaus tragen wollten, weil sie die Fenster vergessen hatten.

Energiewende im Mittelalter!

Dann könnten Sie sagen: Das sind halt Märchen!

Dann erinnere ich an die Biosprit-Verordnung der EU, die den Weltmarkt für Mais an den Rand der Katastrophe gebracht hat, oder an die Propaganda für Holzpellets, die jetzt Wälder schneller zerstört, als sie nachwachsen können.

Jetzt hört man: So funktioniert halt der Markt! Das stimmt. Aber es gibt Regeln, über die sich kein Markt langfristig ungestraft hinwegsetzen kann.

Die beiden wichtigsten sind – nicht nur für Physiker – die beiden Hauptsätze der Wärmelehre, die ich Ihnen in popularisierter Form zumute.

Der erste lautet: Von nichts kommt nichts!

Das heißt: ohne Kohle oder Gas kein Strom aus dem Kraftwerk, ohne Sonne kein Strom aus der Solarzelle (selbst in Bayern scheint die Sonne nicht in der Nacht), ohne Wind kein Strom aus der Windmühle. Das klingt einsichtig. Mit dem zweiten Hauptsatz wird es komplexer.

Er lautet: Änderung hat ihren Preis!

Physikalisch heißt das zunächst nur, dass von der Primärenergie, die ich in Nutzenergie, z.B. in Form von elektrischer Energie umwandle, nur ein Teil wirklich beim Nutzer ankommt. Deswegen versucht man diesen Teil möglichst groß zu machen. Aber der Rest – siehe erster Hauptsatz – kann ja nicht einfach verschwinden. Mit anderen Worten: auch beim modernsten Kohlekraftwerk bleiben von einer Tonne verbrannter Kohle über drei Tonnen CO2, die in die Luft gepustet werden und in diesen Tagen 150 Staatschefs in Paris in Atem hielten.

Als ich als Präsident der Deutschen Physikalischen Gesellschaft vor genau dreißig Jahren eine Denkschrift über die daraus resultierende Klimagefährdung vorstellte, bekam ich Prügel, wie man sie heute allenfalls noch von den US-Republikanern erwarten kann. Dennoch bleibt die Frage: Kommt die Energiewende noch rechtzeitig?

Ich zitiere einen Zweizeiler von Wiglaf Droste: Die Frage ist nicht, was man immer gewusst hat. Die Frage ist nur, ob man immer noch Lust hat.

Mein persönlicher Schluss: nicht aufgeben, auch wenn man als Theoretiker nur Sprache und Bilder als Werkzeuge einsetzen kann.

Spannender aber erscheint mir, jemanden zum Thema Energiewende zu befragen, dessen tägliches Entscheiden und Tun unmittelbare Wirkung zeigt und in einem Markt und in einer Öffentlichkeit bestehen muss, die beide mit „unübersichtlich“ gut gekennzeichnet sind.

Was soll man denn z.B. denken, wenn jüngst in der seriösen NZZ getitelt wird:

„Die deutsche Energiewende steckt in der Sackgasse“, während kurze Zeit danach die nicht weniger seriöse ZEIT titelt:

„Ups, wir haben gewonnen! Die Energiewende ist Deutschlands Vorzeigeprojekt.“

Was soll man davon halten, wenn die EU im Artikel 194 ihres Vertrages jedem einzelnen Mitgliedsstaat ausdrücklich das Recht zubilligt, „die Bedingungen für die Nutzung seiner Energieressourcen, seine Wahl zwischen verschiedenen Energiequellen und die allgemeine Struktur seiner Energieversorgung zu bestimmen“, und damit die Unübersichtlichkeit mit all ihren Folgen geradezu programmiert.

In dieser Unübersichtlichkeit bewegt sich unser heutiger Redner mit klarem Kopf an führender Stelle. Ich freue mich und bin neugierig auf den Vortrag von Dr. Johannes Teyssen zum Thema „Energiewende – Zeit der Entscheidungen“.

Johannes Teyssen hat in Freiburg und Göttingen Volkswirtschaftslehre und Rechtswissenschaften studiert und wurde nach einem Stipendium in Boston an der Universität Göttingen 1991 zum Dr. jur. promoviert.

Nach Referendariat am OLG Celle ging er als Leiter der Hauptabteilung Recht zur Preussen-Elektra nach Hannover, um von dort aus seine Karriere als Vorstand von Energieversorgern fortzusetzen. Die führte ihn 2001 zur E.ON Energie nach München, deren Vorstandsvorsitzender er war, und schließlich zum Gesamtkonzern E.ON AG, heute E.ON SE, deren Vorstandsvorsitz er am 1. Mai 2010 übernahm.

Jahresschluss-Collegium am 3. Dezember 2015 im Alten Rathaus zu Bremen

2. Tischrede – Senator Martin Günthner

Herr Bürgerschaftspräsident, Königliche Hoheit, Herr Professor Treusch, sehr geehrter Herr Dr. Teyssen, meine sehr geehrten Herren,

es ist mir natürlich auch in diesem Jahr eine ganz besondere Freude, Sie anlässlich des Abschluss-Collegiums des Bremer Tabak-Collegiums hier im Bremer Rathaus begrüßen zu dürfen.
Der Hausherr, Herr Bürgermeister Sieling, lässt Ihnen die besten Grüße ausrichten. Er ist gerade in wichtiger Mission für Bremen – ich wollte schon fast sagen in Preußen unterwegs – in Berlin unterwegs, um als Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz dafür zu sorgen, dass wir nicht nur auf 600 erfolgreiche Jahre als Freie Hansestadt zurückblicken können, sondern auch auf viele weitere erfolgreiche Jahre nach vorne blicken können.

Meine sehr geehrten Herren, das Bremer Tabak-Collegium ist für Bremen ein ganz besonderer Botschafter.

Ich habe als Wirtschaftssenator vielfältige Gelegenheiten in den letzten Jahren gehabt, Sie auch auswärtig begleiten zu können. Es wird hier auf wunderbare Weise nicht nur bremische und hanseatische Tradition, sondern auch Intellektualität miteinander in Verbindung gebracht. Insofern möchte ich dem Tabak-Collegium, das diese wichtige Botschafterfunktion für Bremen hat, auch dafür ausgesprochen danken. Es bringt zum Ausdruck, wie wichtig solche Veranstaltungen für unsere Stadt sind. Es bringt zum Ausdruck, dass man gutes Bremisches Leben zusammenbringen kann mit klugen Gesprächen, mit klugen Auseinandersetzungen, mit vielen interessanten Themen und insofern von meiner Seite dafür ein herzliches Dankeschön!

Ich will aber natürlich, weil auch viele unter Ihnen sind, die Bremen möglicherweise nicht ganz so gut kennen, die Gelegenheit nutzen, wenn wir in diesem Bremer Rathaus zwischen zwei prägenden Orten sitzen – wir werden ja nachher den Mittelwächter im Kamins-aal nehmen, in dem 1978 der kürzlich verstorbene Bundeskanzler Helmut Schmidt und der französische Staatspräsident Giscard d‘ Estaing die Grundlage für den Euro gelegt haben – damals noch in einer Europäischen Gemeinschaft der neun.

Die haben übrigens nicht vorher irgendwelche Online-Trends oder Online-Befragungen/ Volksbefragungen oder ähnliches gemacht, sondern haben diese Entscheidung getroffen, weil sie politisch überzeugt gewesen sind, dass es der richtige Weg gewesen ist. Und dass es der richtige Weg ist, kann man, glaube ich, auch gerade in dieser krisenhaften Zeit für Europa sehen. Wir werden nachher in die Obere Rathaushalle gehen, die in ganz besonderer Weise für die hanseatische Tradition in dieser Stadt steht. Die in ganz besonderer Weise auch das, was an wirtschaftlicher Stärke hier ist, repräsentiert. Gerade mir als Wirtschaftssenator ist es gerade auch in diesem Kreis ganz besonders wichtig auch das einmal zu betonen, ob das Airbus ist, ob das OHB ist, ob das all das ist, was wir im Bereich der Nahrungsmittelwirtschaft haben, ob es das ist, was wir im Bereich der Bauindustrie haben. Bremen ist 10. größte Stadt, 5. größter Industriestandort, 30 Milliarden BIP, und bei all denen, die immer mal wieder kritisch auf das ein oder andere Infrastrukturvorhaben – und das hat ja in Deutschland inzwischen eine gewisse Tradition – das hat in Bremen eine gewisse Tradition – blicken – denen sei nur zugerufen: Als 1978 der Bremer Bürgermeister Hans Koschnik Mercedes in Bremen angesiedelt hat, hat „Der Spiegel“ aus Hamburg geschrieben, dies drohe eine der größten Fehlinvestitionen aller Zeiten zu werden. Die müssen sich für eine solche Fehleinschätzung nicht verantworten.

Als Unternehmer und als Politiker muss man sich für Fehleinschätzungen meistens in der einen oder anderen Weise verantworten. Der eine verliert Geld und der andere wird möglicherweise abgewählt.

Das Mercedes-Werk wird im nächsten Jahr das Größte weltweit sein.

Als der Bremer Senat in den 90er Jahren nicht dem allgemeinen Gerede vom Ende des industriellen Zeitalters beigetreten ist, sondern gesagt hat, wir sind weiterhin fest davon überzeugt, dass wir in der maritimen Wirtschaft, insbesondere im Schiffbau, eine große Zukunft haben, sind wir auch dafür belacht und beschimpft worden.

Hätten wir diesen Stimmen nachgegeben, könnte jetzt nicht ein malaysischer Großinvestor in die Lloyd-Werft in Bremerhaven einsteigen, um dort die Luxus- Kreuzfahrtschiffe der Zukunft zu bauen. Und könnten wir nicht das, was wir an exzellenter Schiffswirtschaft in Bremen, Bremerhaven und der Region haben weiter auch so stark entwickeln, wie das der Fall ist.

Wenn Sie sich anschauen, dass Bremen stark in das Thema Offshore-Windindustrie in den vergangenen Jahren investiert hat, und wir in Bremerhaven einen Spezialhafen für die Offshore-Windindustrie bauen, dann überlasse ich es Ihrer Vorstellungskraft, nach den vorerzählten Beispielen, sich mit der Frage zu beschäftigen, ob man jetzt eher zu denen tendiert, die bei Mercedes schon der Meinung waren, es sei keine gute Investition, die beim CT IV der Meinung waren, es sei keine gute Investition, die bei der Kaiserschleuse der Meinung waren, es sei keine gute Investition, die nie daran geglaubt haben, dass die Universität, die als „Rote Kaderschmiede“ verschrieben gewesen ist, eine Exzellenz-Universität wird, können Sie sich selbst auswählen, auf welcher Seite Sie sind. Ich bin mir sicher, dass die meisten hier auf der richtigen Seite sind. Jedenfalls auf der richtigen Seite aus meiner Sicht sind!

Das Thema „Energiewende“ ist für Deutschland eine zentrales Thema. Bremen möchte davon eine Scheibe abhaben.

Wenn wir beim Thema „Energiewende“ sind und da wir Herrn Dr. Teyssen hier haben, gestatte ich mir nur einige wenige Hinweise zu diesem Thema.

Ich bin übrigens fest davon überzeugt – und wir hatten eben auch schon am Tisch das Zwiegespräch darüber – es wird nicht gelingen, mit Genossenschaften die Offshore-Windindustrie auf hoher See voran zu bringen. Es wird auch nicht gelingen mit Genossenschaften, das was die deutsche Industrie mit Energieversorgung auch in der Zukunft braucht, damit sie weiter so herausragend produzieren kann, wie das der Fall ist, sicherzustellen, sondern es wird nur gelingen mit Unternehmen wie E.ON oder RWE und es wird eben auch nur gelingen, wenn diese Unternehmen so gesund sind und auch so gesunde Rahmenbedingungen und auch von der Politik auf dem schwierigen Weg der Energiewende, der ja politisch zu verantworten ist, begleitet werden.

Der Ausstieg aus der Kernenergie – ohne die Frage mit zu beantworten: was bedeutet das für die Energieversorgung in Zukunft in Deutschland? Ohne die Frage mit zu beantworten: was bedeutet das für die Unternehmen? Ohne die Frage mit zu beantworten: was bedeutet es, wenn man den Klimaschutzzielen hinterherläuft und weiter auf Kohle mehr oder weniger zwangsläufig setzen muss? Ohne die Frage zu beantworten: wie soll es uns eigentlich gelingen, die Netze, die wir für den Energietransport brauchen, zur Verfügung zu stellen?

Bei der Netzfrage überlassen wir es nicht nur Bayrischen Ministerpräsidenten, wo die Netze entlang gebaut werden sollen, sondern wir überlassen es auch den Bürgermeistern in vielen Gemeinden. Letzten Endes entscheidet die Gemeinde darüber, ob sie es gut findet, dass die Netze, die notwendig sind, um die Energie von Nord nach Süd zu transportieren, bei sich gebaut werden können. Denen ist verhältnismäßig egal, wer Bundeskanzler ist, wer Ministerpräsident ist oder sonst irgendwas – denen ist nur wichtig, dass sie die nächste Wahl gewinnen, weil die direkt gewählt werden von ihren Bürgerinnen und Bürgern.

Insofern kommt es darauf an, dass wir in der Energiepolitik, das an Konsequenz, das an Mut, das an Verantwortung zeigen, was wir brauchen, um Deutschland weiter als starken Industriestandort entwickeln zu können. Da wo Bremen das mit unterstützen kann, machen wir das ausgesprochen gerne. Da wo Bremen, der Bremer Senat, das Tabak-Collegium, die Unternehmer unterstützen kann, machen wir das auch ausgesprochen gerne. Und an dieser Stelle, für alle, die gleich rauchen dürfen, noch einmal der Hinweis: das verdanken wir der Bremischen Bürgerschaft, die für drei Veranstaltungen im Jahr eine Ausnahme vom Rauchverbot in allen öffentlichen Gebäuden gemacht hat – beim Schaffermahl darf geraucht werden, beim Stiftungsessen des Ostasiatischen Vereins darf geraucht werden und eben beim Tabak-Collegium!

Herzlichen Dank dafür – ich freu mich gleich auch auf die Zigarre in der Oberen Rathaushalle!

Jahresschluss-Collegium am 3. Dezember 2015 im Alten Rathaus zu Bremen

Vortrag: Dr. Johannes Teyssen
„Energiewende – Zeit der Entscheidungen“

Herr Senator, Herr Bürgerschaftspräsident, meine Herren, als der Abend begann, erinnerte mich Herr Treusch daran, warum ich eigentlich nicht hier sein sollte, und warum Sie längst einen anderen Gastredner hätten wählen sollen.

Das Versäumnis liegt aber natürlich ganz bei den Verantwortlichen des Abends, denn er sagte, vor drei Jahren haben wir uns gesehen und ich habe damals gesagt, ich habe im Augenblick noch keine Zeit; ich bin noch relativ neu im Vorstandsvorsitz von E. ON, ich muss noch ein paar Dinge regeln. Aber in drei Jahren habe ich Zeit. Dann ist alles erledigt. Dann kann ich auch nach Bremen kommen und mal eine schöne Rede halten.

Wie wir alle wissen, habe ich sehr geirrt. Es ist nicht alles geklärt und es noch Vieles offen. Dieser Mangel an Weitsicht hätte es gerechtfertigt, mich noch auszuladen! Jetzt weiß ich nicht, ob ich aus Mangel an Alternativ-Rednern oder aus der Neugierde, wie ich dies denn erkläre, doch da bin. Aber ich versuche es irgendwie zu überstehen!

Als ich mir habe erklären lassen, wie der Rahmen ist – ich wusste es nicht vor drei Jahren – war ich herausgefordert. Ich habe verstanden, man bekommt ein sehr reichhaltiges Essen, in gutem Maße verschiedenen Alkohol und dann wird das Licht ausgemacht.

Ich bin 56! Ich weiß, was ich dann tue! Jetzt bin ich Hin und Her gerissen, ob meine gute Erziehung, mein gutes niedersächsisches Elternhaus es gebieten, dass ich besonders leise spreche und eintönend rede, damit ich keinen störe, oder ob ich doch noch den Versuch unternehme, den ein oder anderen ins Gespräch zu ziehen. Ganz ehrlich – ich weiß es noch nicht so richtig! Wir werden mal schauen, was daraus wird!

Aus den Vorbemerkungen von Professor Treusch und aus den Vorbemerkungen des Senators gab es ja verschiedene Anregungen, ehrlich gesagt auch aus dem Titel des angekündigten Vortrages.

Jeder von Ihnen, der schon einmal einen Vortrag gehalten hat, weiß, dass solche Titel relativ früh entstehen; weit bevor die Rede entsteht. Und auch weit bevor die Gelegenheit da ist. Deswegen habe ich mir am Ende überlegt, dass ich zwischen den Textbausteinen, die ich mitgebracht habe und den Tischgesprächen, die ich schon erlebt habe, Hin und Her wandern werde. Ich hielt es nicht für angemessen, nur über die Deutsche Energiewende zu sprechen. Ich werde mich schon bemühen, angesichts dieses beeindruckenden Rahmens der Bremer Kaufleute, die immer auf die Welt ausgerichtet waren, und nicht nur auf ihr Umland und nicht nur auf ihre Scholle, sowohl global-europäische, deutsche und auch regionale Themen anzureißen.

Es ist aber völlig unmöglich, über alle Themen zu reden, die auch nur angedeutet worden sind, es sei denn, Sie wollen hier morgen früh noch sitzen. Von daher überlasse ich es Ihrer Neugier, vielleicht im Gespräch nachher den einen oder anderen Aspekt aufzurufen, der Ihnen völlig gefehlt hat. Und warum Sie der Meinung sind, dass das Thema verfehlt war. Aber wir kommen dann schon irgendwie darauf! Ich glaube man muss schon Deutschland verlassen, wenn man über Energiewende und Energie redet, weil die großen Themen eben nicht nur in Deutschland stattfinden, sondern weltweit.

Manchmal hatte unser Land, wie kaum ein anderes, die Fähigkeit, in Selbstbespiegelung sich zu versenken, und die harsche Wirklichkeit der Welt da draußen dient dann allenfalls als wohliger Schauer.

Der Mitarbeiter, der mich hier unterstützt hat, hat – das fand ich ganz eindrucksvoll – aus dem „Faust“ meinen Einstieg gefunden:

„Nichts besseres, weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen, als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei, wenn hinten, weit in der Türkei, die Völker aufeinanderschlagen. Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus und sieht den Fluss hinab die bunten Schiffe gleiten. Dann kehrt man abends froh nach Hause und segnet Fried und Friedenszeiten.“

In unseren Tagen ist wohl auch der letzte deutsche Biedermann aufgeschreckt. Die ungemütliche Welt da draußen rückt uns doch sehr nah. Sie ist bei uns angekommen. Im Krisenbogen von Nordafrika über den nahen Osten bis Afghanistan ist einer der derzeit ergiebigsten Nährböden für Fanatismus und Terrorismus entstanden. Wir in Europa stehen nicht mehr am Rande und schauen zu, wie zuletzt die schrecklichen Anschläge in Paris gezeigt haben oder der Absturz der russischen Passagiermaschine über Ägypten. Oder der Abschuss eines russischen Bombers durch die Türkei. Nervosität breitet sich aus – und auch Angst. Dass Deutschland sich mit Aufklärungstornados, Tankflugzeugen und einer Fregatte engagiert, ist jedenfalls aus meiner Sicht notwendig, wenn Solidarität noch zählt.

Natürlich fragt man sich, was als nächstes kommt. Wenn man dann weiter schaut: China und andere Schwellenländer verschieben unaufhörlich die über Dekaden gelernten weltwirtschaftlichen und geopolotischen Gleichgewichte. Im pazifischen Raum, in der südchinesischen See. Sie stellen auch die Balance der Währung völlig neu in Frage. Und wie die Chinesen, auch mit wiederholten Abwertungen, schaffen sie neue Fakten. Geopolitische Krisen haben auch im Osten Europas unsere Haustür erreicht. Wenn man weiß, dass man von Wien schneller im Osten der Ukraine ankommt, als in der westlichsten Landesgrenze Österreichs, begreift vielleicht der Letzte, dass die Dinge da sind.

Seit dem wir erleben, dass täglich tausende von Flüchtlingen nach Europa und besonders nach Deutschland kommen, ist, glaube ich, die Betrachtung der Welt aus einer deutschen Brille auf die deutsche Scholle überholt.

Francis Fukuyama postulierte nach dem Ende des „Kalten Krieges“, dass das Ende der Geschichte erreicht sei. Er hat sich geirrt! Und als habe die Geschichte diese unerhörte Provokation ganz besonders übel genommen, hat sie sich mit brachialer Gewalt zurück gemeldet.

Es wird wieder Geschichte gemacht in unseren Tagen und zwar von vielen Akteuren, mit den unterschiedlichsten Interessen und Zielen.

Was hat das mit Energie zu tun?

Mit der Geschichte ist die Geopolitik und mit der Geopolitik auch die Energiepolitik auf die Weltbühne zurückgekehrt. Von provinzialer Betrachtung auf die ganz große Bühne. Großes Kino – immer wenn es um Energie geht! Energiefragen stehen heute inmitten der heftigsten Veränderungen, ohne dass es jeder gleich identifiziert. Öl und Gas aus dem Nahen Osten, insbesondere Saudi Arabien und dem Iran, stehen mit den Produkten aus dem amerikanischen Fracking in einem der aufsehenerregendsten Mengen- und Preiskrieg, den man auf Produktmärkten seit Dekaden erlebt hat – mit völlig ungewissem Ausgang. Ich bin nicht sicher, ob die meisten in diesem Raum wissen, dass im Jahre 2014 die Vereinigten Staaten von Amerika Saudi Arabien als weltweit größten Ölproduzent überholt haben. Chinas enormer Energiehunger ist trotz langsamerem Wachstums noch lange nicht gestillt. Russland eröffnet sich in der Arktis mit einer Flotte von Eisbrechern und Flüssiggashäfen völlig neue Transport- und Exportweg nach Osten und Westen. Viele der großen Themen haben bei genauem Hinschauen etwas mit Energie zu tun und ihrer geopolitischen Rolle.

Für uns in Europa: wo stehen wir?

Wir sind bisher der Kontinent, mit der größten Energieimportabhängigkeit aller Kontinente dieser Welt.

Der Kontinent mit der größten Energieimportabhängigkeit zu sein, ist keine attraktive Rolle. Die eigenen fossilen Reserven schwinden und die Zukunft der Energie wird weltweit neu verhandelt.

Die Antworten: Großbritannien will die Kernengerie mit chinesischen und französischen Partnern neu massiv ausbauen. Frankreich als Partner der Aktion, will sie langsam reduzieren. Deutschland steigt aus!

Die Kohle spielt aufgrund ihrer weltweit guten Verfügbarkeit, der relativ geringen Produktionskosten und der leichten Transportfähigkeit immer noch die führende Rolle. Fast 30% des Weltenergieverbrauchs kommt aus Kohle. Wenn man die Kohlediskussion dieser Tage in Deutschland in Zeitungen verfolgt, sollte man nicht meinen, dass man über die größte Energiequelle der Welt liest. Gleichzeitig steigen aber auch aufgrund der mit ihr verbundenen klimapolitischen Herausforderungen immer mehr Länder und Industrien auch aus ihr aus. In Europa hält Polen an ihr fest und baut neue Kohlekraftwerke. Während die englische Energieministerin vor einigen Tagen erklärt hat, dass sie in der nächsten Dekade den Ausstieg prüfen will. Deutschland schwankt mit neuen Kompromissen, was die richtige Rolle neben dem Kernenergieausstieg sein könnte. Gaskraftwerke haben weltweit ein rasantes Wachstum erlebt, während sie in Europa geschlossen werden. Kohle ist heute billiger und CO2 kostet fast nichts – als sei das Weltklima schon gerettet. Wir wissen – und Herr Professor Treusch erinnerte uns daran – das es ohne konventionelle Energie noch über Dekaden nicht gehen wird. Aber wie das Verhältnis ist, welche Rolle sie spielen kann, wie es sich einfügt in Anderes, ist völlig unsicher. Wenn ich mit meinen amerikanischen Kollegen und Energieversorgern rede – und dort ist nicht das Klima das Hauptthema – sagt jeder meiner amerikanische Kollegen, die riskanteste Investmententscheidung, die wir treffen müssen, ist etwa in ein fossiles Kraftwerk. Nicht weil es Demokraten oder Republikaner sind, sondern weil es einfach in einem völlig neuen Wettbewerbsverhältnis steht. Und warum? Was hat die Welt denn noch? Sie hat immer mehr erneuerbare Energien. Wenn man manchmal hinschaut denkt man, das sei ein reines deutsches Thema. Das ist eine fehlerhafte Wahrnehmung. Im Jahr 2014 hat die Welt 270 Milliarden US-Dollar in erneuerbare Energien investiert. Deutschland war im Jahre 2014 bei Weitem nicht in der Führungsgruppe. Die erneuerbaren Energien sind das größte Investitionsthema weltweit, wenn in Energien investiert wird! Wir sehen uns immer an der Spitze. Wir sind es nicht notwendig. Dazu kommt gesteigerte Energieeffizienz, Digitalisierung, neue Steuerungstechnologien, neue Informationstechnologien, eine bis heute immer noch unterschätze Energie- und Flexibilitätsquelle. Ist es also denkbar, mindestens träumbar, dass ein großer Anteil erneuerbarer Energien mit einem Rückgrat an konventionellen Energien die Zukunft globaler, europäischer und deutscher Systeme sein kann? Ich weiß nicht, was man aufgrund meiner Aufgabe von mir erwartet. Aber die Antwort ist, ich glaube ja! Aber nur, wenn wir es richtig machen. Und wenn wir es verantwortlich machen. Und wenn wir unser Energiesystem und seine Balance von Kosten von Strukturen, von Sicherheit alle Zeit im Auge behalten. Wenn wir uns auch darüber im Klaren bleiben, dass eine hochentwickelte Industrieregion noch Jahrzehnte nicht vollständig nur von erneuerbaren Energien leben kann, sondern nur von der Balance. Aber zugleich ist eben allein die Verminderung der Importabhängigkeit von fossilen Energien ein überzeugendes geopolitisches Argument für eine gelingende, gut gemachte Energiewende. In einer stürmischer werdenden Welt wird das Gelingen der Energiefrage ein entscheidender Wettbewerbsfaktor sein. Es werden nicht die Arbeitskosten-Delta sein; aber es kann schon sein, dass die überlegende Antwort auf die Energiefrage über das Schicksal und den Wohlstand der Nationen und Regionen entscheidet. Aus dieser Perspektive ist eine gelingende Energiewende keineswegs Öko-Spinnerei, sondern liegt im langfristigen Interesse unseres Landes und unseres Kontinents. Das Gelingen der Energiewende ist eine der entschiedenen Fragen für das Schicksal Europas in diesem Jahrhundert und vielleicht noch mehr für das Schicksal dieser Nation, die ein Industriestandort sein will und bleiben will. Von daher hängt von der Energiefrage hier noch mehr ab, als bei anderen Nationen. Wenn wir das Europa, das wir seinen Schwächen zum Trotz schätzen und das Deutschland, das wir hier in diesem Raum sicherlich lieben und unseren Kindern und Kindeskindern erhalten wollen, müssen wir ihnen vor allem eins hinterlassen: ein starkes und wettbewerbsfähiges ökologisches Energiesystem, das auf klimafreundlichen und nachhaltigen Energiequellen basiert.

Was ist heute nötig, um die Energiewende zum Erfolg zu führen? Sie sind herzlich eingeladen, nachher zu fragen, was Sie mögen.

Ein Baustein ist nach meiner Auffassung eine neue, von gegenseitigem Vertrauen und Verlässlichkeit geprägte Rollenverteilung in Zusammenarbeit zwischen Staat, Unternehmen und Bürgergesellschaft. Denn es ist eine beträchtliche Verwirrung darüber entstanden, was die Aufgabe des Staates ist, was er Unternehmen überlassen muss, und was die Rolle seiner Bürger ist und wo all dieses zusammenwirken soll.

Ich habe mir eigentlich einmal vorgenommen in diesem Land nicht mehr über Kernenergie zu reden, sondern dies allenfalls ein Gericht entscheiden zu lassen, weil hier mit großen Mehrheiten Entscheidungen gefällt worden sind. Aber ich glaube, in diesen Tagen ist es noch einmal Zeit, die Kernenergie quasi als Erinnerungsposten zu nutzen, um über übergroße Nähe, gescheitertes Vertrauen und Zukunft zu reden. Denn ihre Geschichte zeigt wie in einem Brennspiegel die Chancen, Frustration, Implikation und Konsequenzen einer engen, einer manchmal zu engen und fehlenden Verzahnung von Staat, Unternehmen und Bürgergesellschaft. Mit der Begründung des Bundesministeriums für Atomfragen 1955 unter Franz- Josef Strauß wurde die friedliche Nutzung der Kernenergie zu einem staatlichen Ziel unserer Republik.

Und dies im breiten Konsens von Bürgern und allen staatstragenden Parteien dieser Tage. Ein Zitat aus jener Zeit:

„Dies ist die Hoffnung dieser Zeit, dass der Mensch im atomaren Zeitalter sein Leben erleichtern, von Sorgen befreien und Wohlstand für alle schaffen kann. Wenn er seine täglich wachsende Kraft über die Naturmächte nur für friedliche Zwecke einsetzt.“

Herr Senator, Herr Bürgerschaftspräsident, welche Quelle habe ich zitiert? Es ist das Godesberger Programm der SPD.

Selbst Ludwig Erhard hat bei aller marktwirtschaftlichen Strenge als Wirtschaftsminister persönlich an die Vorstände meines späteren Konkurrenten, der RWE, appelliert, „endlich ihrer gesamtwirtschaftlichen und politischen Verantwortung gerecht zu werden und der Kernenergie zum Durchbruch zu verhelfen.“ Haben also damals die heute sog. Stromkonzerne, die damals übrigens alle staatliche Unternehmen waren, mit ihrem angeblich so einflussreichen Lobbyapparat die Kernenergie aufgebaut? Keineswegs! Günter Karweina, wieder kein ausgesprochener Freund der Atomkraft noch der Stromkonzerne, schrieb 1984:

„Heute ist man leicht geneigt, den Stromkonzernen die Schuld dafür in die Schuhe zu schieben, dass wir vorschnell in die zivile Nutzung der Kernenergie eingestiegen sind. Damit (nicht mit allem anderen) tut man ihnen unrecht. Zur Verblüffung der branchenfremden Planer, Strategen und Propagandisten konnte nämlich die Elektrizitätswirtschaft der Atomkraft anfänglich keinerlei Reize abgewinnen.“ Das damalige Widerstreben der Unternehmer oder Staatsbeamten, die diese Unternehmen führten, beträchtliches Kapital über Jahrzehnte zu binden, ist rückblickend nur zu verständlich.

Es gab natürlich immer auch Leute, die begeistert waren. Aber die Haltung der verantwortlichen Gremien blieb lange bestimmt von der kaufmännischen Vorsicht gegenüber den sog. Physiker-Kraftwerken. Es waren eben keine, die dampften und rauchten und so funktionierten, wie man es von den Kohlekraftwerken kannte seit Dekaden.

Die Skepsis wurde überwunden durch die aktive – auch finanzielle Mitwirkung des Staates, die man ihm heute vorwirft. Kernenergie gibt es heute und seit Dekaden in Deutschland nur, weil sie von Anfang an als politisches Projekt in Auftrag gegeben wurde und dann von Unternehmen und Staat gemeinsam realisiert wurde. Es gibt sie nur, weil man sich darauf verlassen konnte, dass der Staat in der Verantwortung steht. Das staatliche Interesse wuchs danach sogar noch. Die Kernenergie war ein zentraler Teil der deutschen Antwort auf die Ölkrise. Ich bin Jahrgang 1959. Ich bin in den 70er Jahren auch auf der Autobahn spazieren gegangen mit meinen Eltern. Anfang und Ende der 70er Jahre in den Energieprogrammen – auch im Regierungsprogramm der sozial-liberalen Koalition von 1973 – wurde der Bau von über 40 Kernkraftwerken bis 1985 für notwendig erklärt. Helmut Schmidt, der gerade als weitsichtig und fehlerfrei gelobt wurde, sprach in einer Rede von 1990 davon, dass man mindestens 67 Kernkraftwerke bräuchte und man sich mal etwas eilen müsse.

Diese Zahlen wurden aus heutiger Sicht Gott-sei-Dank nie erreicht. Aber die dann gebauten 19 kommerziellen Atomraftwerke haben über die ersten Dekaden die Erwartungen der Politik und der Wirtschaft, die sie versorgt haben, erfüllt. Sie haben zu einer sicheren und kostengünstigen Energieversorgung beigetragen. Es hätte das bayrische Chemie-Dreieck nicht gegeben. Und es gäbe es auch heute noch nicht, wäre nicht damals die Region mit Sonderpreisen aus Kernkraft versorgt worden.

Was die Bergarbeiter für die Aufbaujahre nach dem Krieg waren, waren, wenn man fair bleibt, in einigen Dekaden die Kraftwerke und auch die Kernkraftwerke für die Zeit des wirtschaftlichen Aufschwungs in den 70er und 80er Jahren. Nur – das muss man zugeben – dass ihre Arbeit – im Unterschied zu den Kumpeln unter Tage – weitaus weniger hart und gefährlich war.

Sie taten beide ihren Dienst im Bewusstsein, einen politisch gewollten Dienst an der Gesellschaft zu verrichten. Natürlich hat man dann später auch Geld verdient! Der erste der Geld verdient hat war wieder der Staat, der die Unternehmen privatisiert hat. Dann waren es die Unternehmen und ihre Aktionäre. Einige Jahre. Bis 2000 war man reguliert. Da gab es keine exzessiven Gewinne. Die Gewinne waren festgesetzt. Einige Jahre exzessive Gewinne – viel davon falsch investiert und verjubelt. Keine Frage!

Kurzzeitige Börsenhöchststände. Auch mein Unternehmen war für einige Woche das wertvollste Unternehmen im DAX. Natürlich wurden darauf Gehälter, Dividenden, Steuern und Investitionen bezahlt. Wie ich sagte, auch die Falschen. Aber: alle haben profitiert.

Wenn man da zurückschaut, vielleicht ein viel zu enges, ein viel zu symbiotisches Verhältnis von Wirtschaft, Staatswirtschaft und Staat. Und wie immer, wenn Verhältnisse nicht geordnet sind, bleiben später dann Verletzungen zurück und ungeordnete Verhältnisse. Man kennt das im Privaten.

Heute ist das Verhältnis zwischen Energiewirtschaft und Teilen von Politik und Medien zu einem schwierigen, verminten Terrain geworden. Wem kann man noch trauen? Erklärt der eine seine Ziele, vermutet der andere eine Hidden Agenda, macht der eine einen Vorschlag, liest der andere das Kleingedruckte. Wie kommen wir zum Ende des Kapitels und zu einem neuen Verhältnis von Staat, Gesellschaft und Bürgergesellschaft?

Ich glaube, es kann keinen Zweifel daran geben, dass der Ausstieg aus der Kernenergie unumkehrbar ist. Wenn Sie mich persönlich fragen, ich glaube auch an keine Zukunft der Kernenergie. Und zwar an keine Zukunft nirgendwo. Und zwar nicht, weil die deutsche Bürgergesellschaft aus guten Gründen zu besorgt oder überbesorgt ist.

Die Kernenergie wird simpel an ihren Kosten scheitern.

Sie ist im Verhältnis zu günstigeren Fossilen und immer günstiger werdenden erneuerbaren Energien und in der Kombination von digitaler Technik und erneuerbarer Technik simpel nicht wettbewerbsfähig. Sie wird wie andere, auch das Steinzeitalter, nicht am Mangel an Steinen scheitern. Sie wird an ihrer Wirtschaftlichkeit scheitern.

Aber wir müssen ein Kapitel, das Kapitel der Kernenergie, wie das Kapitel der Kohle und wie vielleicht irgendwann das Kapitel der Windenergie, als Bürgergesellschaft gemeinsam angehen, verantwortlich strukturieren und wir müssen es auch immer gemeinsam zu Ende bringen.

Unsere Antwort bei E. ON auf die Veränderungen der Welt war diesmal eine gründliche Sicht.

Wir haben lange Jahre eher kleinere Schritte getan. Wir haben uns vor zwei Jahren hingestellt und haben uns angeschaut und uns die Frage gestellt: Ist die Energiewende eigentlich nur ein deutsches politisches Konstrukt?

Das ist denkbar. Es gibt rein politische Konstrukte, die nie irgendwo kopiert werden und einfach ein zufälliges Ereignis sind. Oder gibt es etwas, was wir Energiewende nennen, was andere anders nennen, was aber fundamental ist? Wir haben die Überzeugung gewonnen, und wir sind wirklich noch einmal durch die Welt gereist, weil wir gesagt haben, dass man sich in solchen Zeiten nicht nur vergewissern darf, indem man sich selbst betrachtet. Wir sind in Australien gewesen, in Nordamerika, in Kanada, in Südafrika.

Energiewende als Titel gibt es nicht überall. Aber ein ähnliches Phänomen gibt es überall.

Es gibt eben heute die Möglichkeit durch kleinteilige erneuerbaren Produktionen auf der einen Seite, durch digitale Mess- und Regeltechnik in einer ganz anderen Intelligenz, Energie einzusetzen, sie zu nutzen, mit Nachbarn zu teilen und über sie über das Internet zu verhandeln, die völlig neue Möglichkeiten eröffnen, die die Welt nicht hatte. Deswegen wird so etwas wie die Energiewende weltweit stattfinden. Deswegen werden konventionelle Energien schrittweise an Bedeutung verlieren. Und die Kernenergie vielleicht besonders früh.

Aber es geht eben immer nur, weil wir über Investitionen und über Dekaden und Verantwortung bei Kernenergie über Jahrtausende reden, wenn man es als gemeinsame Verantwortung erkennt, annimmt und strukturiert. Und deswegen waren wir – ich gebe es zu – schon verblüfft, als wir gesagt haben, ich glaube als einer der ersten Energieunternehmen der Welt, etwas vermessen, wobei ich zugebe, wenn Sie mal nach Southern Edison in Los Angeles fahren, werden Sie ähnliches feststellen, was wir gemacht haben, andere nennen es etwas kleiner, vielleicht haben wir mit großer Münze gesprochen, es wird eine Welt stattfinden, wo zwei Energiewelten nebeneinander koexistieren.

Es gibt weiter die konventionelle Systemwelt. Sie werden nach meiner Überzeugung noch in Dekaden ein Stahlwerk nicht aus einer Summe von Solarpanels und intelligenter Solartechnik versorgen können. Wer jemals begriffen hat, welche gewaltigen Energiemengen beim Schmelzprozess kurzfristig eingesetzt werden, der wird sich in keinem Modell dieser Welt vorstellen können, wie dieses das mal soeben darstellt.

Die anderen sind die verletzlichen Kunden. Ich kenne jetzt die Bremer Stadtteile nicht genau, aber wenn Sie in einem Arbeiterstadtteil im Bremer Süden irgendwo sind und Sie wohnen im 7. von 14. Stockwerken eines Hochhauses, dann können Sie auf Ihr Dach ganz schlecht ein Solar-Panel legen, weil da noch sieben Parteien über Ihnen wohnen. Sie sind völlig abhängig davon, dass die Gesellschaft Ihnen den Zugang zu Energie bietet. Ihre Möglichkeiten zur Eigengestaltung gehen gegen null. Wenn die Gesellschaft sich endsolidarisiert und Ihnen nicht die Teilhabe an Breitband, an Energie an anderen Möglichkeiten gewährleistet, sind Sie das Prekariat von Morgen.

Deswegen wird man noch über Dekaden ein Energiesystem, eine Struktur brauchen, die für energieintensiven und für die energieverletzlichen Kunden sicherstellt, dass Energie verhandelbar bleibt und der Zugang zu fairen Bedingungen gewährleistet ist. Deswegen wird es diese konventionelle, klassische Energiewelt, der großen Autobahnen, der Netze, der konventionellen, vielleicht klimafreundlichen Energie immer geben. Es muss sie geben. Wenn man sie scheitern lässt, lässt man einen Teil seiner Gesellschaft scheitern.

Daneben gibt es eine völlig neue, spannende, hochagile Welt. Die Welt rings um die Energiekunden, die unmittelbaren Zugang zur Eigengestaltung haben. Sei es zur Eigenproduktion auf Solar-Basis, auf kleiner konventioneller Basis, die mit ihren Nachbarn über eigene kleine areale Netze digitale Energie teilen, transportieren, verhandeln, die über virtuelle Kraftwerke mit tausenden, wie ein Schwarm, eine Eigenoptimierung durchführen, die in dieser Welt immer mehr Möglichkeiten generieren, immer mehr Effizienz generieren, und immer wettbewerbsfähiges, zukunftsorientiertes und klimafreundliches Energiesystem der Zukunft gestalten. Diese Welten muss es beide geben. Aber sie sind extrem unterschiedlich. Ich versuche es immer einfach zu machen: In der einen Welt konkurrieren Sie mit Gasprom und in der anderen Welt konkurrieren Sie mit google. Beide fangen mit „G“ an – aber da enden die Gemeinsamkeiten.

Die Investitionszyklen, die Innovationszyklen, die Kapitalkosten, die Lieferanten, die Kunden, die Partner sind anderen.

Die Gesellschaft braucht beides. Aber sie braucht beides in ihren Spezifika. Wir bei E. ON haben die Überzeugung gewonnen, wenn Sie versuchen, beides abzudecken, werden Sie in beiden medioker enden und beides nicht gut machen. Die moderne Welt, und das gilt für viele ihrer Branchen, unter den Kaufleuten hier im Raume auch, führt zu immer höherer Spezialisierung und nicht zu immer höherer Generalisierung.

Man muss sich spezialisieren.

Deswegen, weil wir es in Australien gesehen haben, weil wir es in Kanada gesehen haben, im Nahen Osten und in Südafrika gesehen haben, deswegen teilen wir uns entlang dieser neuen Bruchstelle der Energiewelt von morgen. Man wird beides brauchen und man wird in beidem Erfolg haben können. Man wird aber nicht in beiden gleichzeitg Erfolg haben können.

Da schließt sich nochmal der Weg nach gestern. Zur Kernenergie. Dieser Schritt, den wir angekündigt haben, von dem wir glauben, dass er in verschiedener Art und Weise in der Welt Wiederholungstäter finden wird, wurde von vielen in Deutschland, bis zur „Grünen Seite“ (auch mit vielen grünen Abgeordneten esse ich gerne mal in irgendwelchen guten Italienern – und mit Roten und Schwarzen auch) an sich mit Interesse begrüßt.

Aber dann begann wieder der Pawlowsche Reflex – der unbewältigte Vergangenheitskomplex. Es wurde sofort wieder vermutet, das tun die ja nur, um der Kernenergie zu entkommen.

Wenn man solche Reaktionen liest, fragt man sich immer, Leute ist es nicht mal Zeit vom Bauzaun in Brokdorf runter zu krabbeln und mal gemeinsam die Themen zu verhandeln und nicht in der automatischen Reflexreaktion der Bösen, Guten und Schönen zu verharren.

Bis in die Bundespolitik hinein begangen dann Aktivitäten. Nachhaftungsgesetz – haben vielen von Ihnen vielleicht mal gehört und sich gesagt, das wird schon angemessen sein.

Ich übersetze das immer ganz einfach: in dem Gesetzt steht drin, alles, was Sie machen, Sie bleiben immer verantwortlich. Wenn Sie sich scheiden lassen (ich weiß weiß nicht, ob das angemessen ist, das müssen Sie beurteilen) und Sie machen einen hübschen Zugewinnausgleich und Sie sollen garantieren, dass Ihre Frau den Zugewinn auch sorgfältig aufhebt, einschließlich der nächsten 5 Generationen nach ihr, und wenn das nicht so gut gelingt, dass haften Sie nochmal für den Zugewinnausgleich. Lassen Sie mich raten, lassen Sie sich scheiden und zahlen Sie? Ich glaube eher nicht.

Das ist eine Anmutung, wo Haftung, Verantwortung und Vermögen getrennt wird, das geht nicht. Das würde kein Kaufmann machen. Eine Bürgschaft für fünf Generationen ausstellen geht nicht. Aber die Folge, die damit verbunden ist, eine Unbeweglichkeit, das weiß auch jeder Kaufmann, fünf Generationen, die nicht unternehmerisch gestalten können; geht auch nicht. Denn welches Ihrer Unternehmen hat vor fünf Generationen eigentlich so, wie es heute ist, existiert? Ich nehme an keins!

Selbst die mit langen Traditionen nicht. Die haben sich immer neu erfunden. So wie wir uns neu erfinden werden müssen.

Deswegen schließt sich der Kreis. Wenn Energiewende gelingen soll, reicht nicht das Bekenntnis, dass ich abgelegt habe, dass es möglich ist, wenn man es gut macht, sondern auch, dass man angemessen mit der Vergangenheit gemeinsam umgeht. Wenn man das jetzt nicht lernt, werden wir auch lernen, dass keiner von uns heute weiß, was wir in zwei Generationen wissen.

Ich weiß nicht, was in zwei Generationen Teil der Lösung ist. Ich weiß, dass mein Unternehmen heute – und das knüpft an die Bemerkung des Senators an – weltweit die Nummer zwei von Offshore-Windenergie-Unternehmen ist.

Wir sind das zweitgrößte Unternehmen der weltweiten Offshore-Windenergie! Wir haben in den letzten Jahren 10 Milliarden Euro in erneuerbare Energien investiert, und wir haben in diesem Jahr zwei Offshore-Windparks in Betrieb genommen. Im Frühjahr einen in England; im Herbst einen in Deutschland.

Keiner von denen wurde auch nur an einem Tag seines Lebens aus Diesel betrieben.

Diese Projekte sind Sechs-Jahres-Projekte und sie wurden entweder am Tag, an dem sie sechs Jahre vorher geplant wurden, in Betrieb genommen oder zwei Monate vorher, und sie sind präzise im Budget. Das sind technologische Fähigkeiten, auf die wir durchaus stolz sind.

Aber ich kann Ihnen nicht versprechen, ob in 20 Jahren Offshore-Wind zur Zukunft gehört. Das wissen wir alle nicht.

Wir wissen nicht, was Ingenieurskunst und hoffentlich auch deutsche Ingenieurskunst, noch erfinden wird.

Wir alle sollten uns wünschen, dass es gigantisch und noch besser ist, als Offshore- Wind, wobei ich glaube, es ist eine tolle Energieform. Aber wenn es etwas besseres gibt, dann muss es erfunden werden – und hoffentlich in Deutschland – aber auch dann werden wir nicht einfach rückwirkend den Stecker ziehen können und sagen können, das waren die anderen. Sondern solche Investitionen müssen in einer Verantwortungsgemeinschaft begonnen und beendet werden. Das ist gerade bei Energie, wo über Generationenfragen verhandelt wird, existenziell.

Da schließt sich der Kreis meiner Kernenergiebemerkung – und deswegen bin ich froh, dass im Augenblick die Bundesregierung eine Kommission eingesetzt hat, die, so lese ich ihren Auftrag, die Fragen klären soll, wie kann man nicht nur den friedlichen Einstieg, sondern auch den friedlichen Ausstieg aus der Kernenergie bewerkstelligen im Anerkenntnis der gemeinsamen Elternschaft für sie und im Anerkenntnis einer über tausende Jahre währenden staatlichen Verantwortung für ihren endgültigen sicheren Ausstieg.

Die gleichen Fragen werden sich an anderer Stelle stellen.

Deswegen ist für eine gelingende Energiewende ein erwachsener Umgang mit Geschichte und Zukunft vielleicht fast genauso wichtig, wie die richtige Beantwortung von technologischen Fragen. Deswegen ist es auch z.B. auch differenziert zu diskutieren, wie wir die gelingende Energiewende z.B. im Bereich der Solartechnik gewährleisten wollen.

Sie wissen, dass wir hunderte von Milliarden Euro ausgegeben haben in diesem Land für die ersten Generationen von Solarenergie. Es ist ganz simpel.

Wenn Deutschland ein börsendotiertes Energieunternehmen wäre, was sich am Markt verdienen müsste, würde dieses Unternehmen in diesen Tagen eine hunderte Milliarden Impairment-Entscheidung zu treffen haben auf die ersten Generationen von Solarenergie. Weil sie natürlich im Markt komplett überfordert und gescheitert war.

Aber ist das eigentlich die ganze Antwort? Sie ist es natürlich nicht! Wenn dieses Land nicht diese Entscheidung getroffen hätte, und nicht für die ganze Welt den Durchbruch zur Solarenergie bezahlt hätte, hätten wir niemals diese Möglichkeit als Weltbürgerschaft – jedenfalls nicht zeitnah – um diese Energie, die ich für entscheidende Energieform der Zukunft mithalte, überhaupt zu gewinnen. Wenn Sie es so formulieren, haben wir halt für ein paar hundert Milliarden Euro das vielleicht klimapolitisch und entwicklungspolitisch einzige jemals gute Entwicklungsprogramm der Welt bezahlt.

So what! Wir können es uns leisten!

Es war wahrscheinlich, wenn man es so einordnet, keine schlechte Investition. Es war betriebswirtschaftlich nicht so intelligent. Es war wohlmöglich noch nicht einmal volkswirtschaftlich besonders intelligent. Für die Energieversorgung der Welt war es wichtig und gut!

Es schließt ein wenig den Zyklus, den ich aufgerufen habe.

Es ist eben nicht so verdammt einfach zu fragen, ob man die Fragen der Energie aus globaler Sicht, aus europäischer Sicht, aus deutscher oder aus Bremer Sicht beantwortet. Das gleiche Thema stellt sich manchmal sehr, sehr unterschiedlich da. Ich schließe ein bisschen mit der Region:

Dieses Unternehmen ist wirklich durch schwierige Zeiten gegangen. Ich sage Ihnen mal ganz ehrlich – es hätte wirklich bessere Jahre gegeben, in denen man da als Vorstandsvorsitzender hätte antreten können, aber auch darauf kommt es, wie bei den anderen Fragen, so gar nicht drauf an. Dieses Unternehmen, für das ich die Ehre habe als 7. Vorstandsvorsitzender seit 1929 zu stehen, ist ein unglaublich gutes Unternehmen, das durch jeden Sturm geworfen wird, den man sich gerade mal ausdenken kann – ein paar fremdverschuldet, ein paar eigenverschuldet, who cares. Es ist in der Lage, sich immer wieder neu zu erfinden.

Da danke ich Ihnen, Herrn Senator, für Ihre Bemerkung – und ich rede nicht für meine Konkurrenten da müssen Sie Verständnis haben mag es sie geben oder auch nicht, ich kann da nur relativ egoistisch für uns reden – ich teile das, ohne Unternehmen wie E. ON die Offshore-Windenergie niemals Erfolg haben würde.

Kein anderes Unternehmen, außer Dong in Dänemark, hat in so kurzer Zeit so viel Offshore gebaut. Wir machen das nicht aus Bremen, wir machen das aus Hamburg – es tut mir leid! Das ist aber aus Sicht der Welt nicht so weit weg.

Den größten Anteil erneuerbarer Energien in den Netzen verarbeiten unsere Netze. Mehr als die Hälfte erneuerbaren Energien werden in E. ON-Netzen eingespeist. Noch vor 10 Jahren hätten unsere Techniker nicht gewusst, wie sie eine Sonnenfinsternis beherrschen sollen oder wie sie einen Sturm beherrschen sollen, bei diesen Netzstrukturen. Wir haben es gelernt. Wir können es.

In Dänemark sind wir der größte Betreiber von Ladeinfrastruktur für Elektromobilität. In Hamburg haben wir gerade eine Anlage in Betrieb genommen, die überschüssigen erneuerbaren Strom in Erdgas umwandelt und in das Erdgasnetz einspeichert. In der Amrum-Bank haben wir den größten Offshore-Windpark gebaut in diesen Wochen.

Wir haben im November ein Start-Up-Unternehmen in Kalifornien gekauft, das cloud-basierte Energieanwendungen für mobile Schnittstellen in Echtzeit anbietet, so dass Haushalte ihren Energieverbrauch steuern können. Wir haben für Procter & Gamble gerade die größte Wärmelösung in Betrieb genommen.

Wir haben in Hamburg Stapelfeld das größte deutsche Blockheizkraftwerk im Norden in Betrieb genommen, das dort Energieeffizienz liefert. Ein ähnliches Projekt haben wir hier mit der Gemeinschaft Kraftwerke Bremen verwirklicht. In der gleichen Zeit haben wir Solarkraftwerke im industriellen Maßstab in Arizona und Kalifornien ans Netz gebracht.

Dieses Unternehmen ist eben nicht übersetzbar als ein Kerntechnik-Unternehmen. Wir haben noch drei Kernkraftwerke. In sechs Jahren sind die letzten zu. Es ist kein Kohle-Unternehmen, kein Gas-Unternehmen. Es ist das Unternehmen Zukunft, das nach unserer Aufteilung, das 33 Millionen Kunden in Europa und der Türkei versorgt.

Wenn ich über Fremdenfreundlichkeit und Fremdenfeindlichkeit nachdenke vielleicht noch ein kleiner Hinweis: Wer versorgt Istanbul mit Energie? Wer versorgt Ankara mit Energie? Wer versorgt Adana, die größte Industriestadt der Türkei, mit Energie? Neun Millionen türkische Kunden? Wir! Welches Land hat denn seine größten Städte einem ausländischen Energiepartner anvertraut?

Mein Apell ist einfach: Lassen Sie uns, wenn Energiewende gelingen soll, die Feindschaften und die Gegnerschaften der Vergangenheit und die Bauzäune der 80er Jahre endlich hinter uns lassen. Lassen Sie uns die Konflikte und die Kriege der Vergangenheit aufräumen und zwar im Anerkenntnis gemeinsamer Verantwortung. Lassen Sie uns gemeinsam aus Deutschland, für Deutschland, für Europa und für die Welt, Energiewende gelingen lassen und zwar als Projekt einer staatlichen Initiative, großer industrienutzender Unternehmen aber auch der Bürgerschaft, die eine entscheidende Rolle als Kunden, als Produzenten als Verbraucher spielen wird.

Das kann gelingen, aber das setzt den richtigen Spirit voraus.

Meine Hoffnung ist, dass ein Feld wie Bremen, mit seiner Tradition von Bürgergesellschaft, Kaufleuten und Weltläufigkeit jedenfalls ein Anlass war, hierfür einen Apell auszusprechen.

Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit!

Prof. Thomas Albert
Intendant
Musikfest Bremen

Dieter Ammer
Geschäftsführender Gesellschafter
AMMER ! PARTNERS, Hamburg

Thomas Bagusch
Mitglied der Geschäftsführung
Nord Holding Unternehmensbeteiligungsgesellschaft mbH, Hannover

Dr. Henning Bähren
Geschäftsführer
Punker GmbH, Eckernförde

Andreas Berghöfer
Geschäftsführer
Roha Arzneimittel GmbH, Bremen

Jens Bieniek
Mitglied des Vorstandes
BLG Logistics Group AG & Co. KG, Bremen

Martin Billhardt
Cuxhaven

Volker Bischoff
Mitglied des Vorstandes
CTS EVENTIM AG & Co. KGaA, Bremen

Achim Boehme
CEO
Lomar Deutschland GmbH, Bremen

Marco Bode
Vorsitzender des Aufsichtsrates
Werder Bremen GmbH & Co. KG aA

Konsul Hylke Huibert Boerstra
Managing Director
Dr.-Karl-Heinz-Krämer GmbH, Hamburg
Honorarkonsul Königreich der Niederlande

Dr. Johannes Bohnen
Geschäftsführender Gesellschafter
Bohnen Public Affairs GmbH, Berlin

Dr. Thomas Brinkmann, LL. M. (Tulane)
Rechtsanwalt und Notar
Dr. Schackow & Partner – Rechtsanwälte und Notare, Bremen
Sprecher ‚Kleines Gremium‘, Bremer Tabak-Collegium

Dr. Gregor Broschinski
Mitglied des Vorstandes
Sparkasse Düren

Staatsrat a.D.
Dr. Thomas vom Bruch, MdBB

Bremen

Matthias Brückmann
Vorsitzender des Vorstandes
EWE AG, Oldenburg

Prof. Dr. Christoph Buchal
Professor
Peter Grünberg Institut – Abtl. für Ionentechnik, Jülich

Klaus Bunnemann
Partner
Atlantic Lloyd GmbH & Co. KG, Hamburg

Stefan Burghardt
Vorsitzender der Geschäftsleitung Gebiet Bremen
Commerzbank AG, Bremen

Jean Jaques de Chapeaurouge
Geschäftsführender Gesellschafter
Chapeaurouge Beteiligungen GmbH, Hamburg

Jörg Conrad
Geschäftsführender Gesellschafter
Lexzau, Scharbau GmbH & Co., Bremen

Dipl.-Kfm. Heiner Dettmer
Geschäftsführender Gesellschafter
Dettmer Group KG, Bremen

Moritz Döbler
Chefredakteur
Weser Kurier Mediengruppe, Bremen

Frank Dreeke
Vorsitzender des Vorstands
BLG Logistics Group AG & Co. KG, Bremen

Prof. Max Dudler
Architekt
Berlin

Andrés Ebhardt
Director Private Banking / Strategic Clients
Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG, Hamburg

Dr. Hermann Eibach
Hals-, Nasen-, Ohrenarzt Bremen

Prof. Dr. Konrad Elmshäuser
Leitender Direktor
Staatsarchiv Bremen

Prof. Dr. Jörn Elsner
Dermatologe
Hautarztpraxis Professor Elsner, Bremen

Harald Emigholz
Sprecher der Geschäftsleitung
Emigholz GmbH, Bremen

Heinrich Engelken
stv. Vorsitzender des Vorstandes
Bremer Landesbank, Oldenburg

Dipl.-Kfm. Patrick Engels
Geschäftsführender Gesellschafter
Pöschl Tobacco Group, Geisenhausen

Klaus Erdmann
Geschäftsführender Gesellschafter
Erdmann Verwaltungs GmbH, Hamburg

Dirk W. Erlhöfer
Rechtsanwalt und Hauptgeschäftsführer
Arbeitgeberverbände Ruhr/Westfalen, Bochum

Gerhard Fiand
Vorsitzender des Vorstandes
Landessparkasse zu Oldenburg

Michael von Foerster
Hauptgeschäftsführer und Rechtsanwalt
Verband der deutschen Rauchtabakindustrie, Berlin

Dr. Matthias Fonger
Hauptgeschäftsführer und I. Syndikus
Handelskammer Bremen

Dr. Christoph Förster
Rechtsanwalt und Notar
Sozietät von Einem & Partner, Bremen

Christian Freese
Geschäftsführer
G. Theodor Freese GmbH & Co. KG, Bremen

Rainer M. Frenzel
Internist
Bremen

Prof. Dr. Stephan M. Freys
Chefarzt der Chirurgischen Klinik
DIAKO Ev. Diakonie-Krankenhaus gGmbH, Bremen

Kai Peter Fricke
Geschäftsführender Gesellschafter
Acconi GmbH, Bremen

Michael Friedrich
Vertriebsdirektor
Daimler AG, Mercedes-Benz Vertriebsdirektion
NFZ Nord, Bremen

Stephan M. Friedrich
Geschäftsführer
Lürssen Industrie Beteiligungen GmbH & Co. KG, Bremen

Dr. Hans-Georg Friedrichs
Rechtsanwalt und Notar
Dr. Schackow & Partner – Rechtsanwälte und
Notare, Bremen

Dr. Wolfram von Fritsch
Vorsitzender des Vorstandes
Deutsche Messe AG, Hannover

Tom Fülles
Geschäftsführer
Gollücke & Rothfos GmbH, Bremen

Markus Funk
Geschäftsführender Direktor
Klinikum Bremen-Mitte, Bremen

Thomas Fürst
Mitglied des Vorstandes
Die Sparkasse Bremen AG, Bremen

Jörn-Michael Gauss
Geschäftsführer
BAB – Die Förderbank für Bremen und
Bremerhaven

Dr. Jens Gerhardt
Sprecher des Vorstandes
Hanseyachts AG, Greifswald

Prof. Dr. Lüder Gerken
Vorsitzender des Vorstandes
Stiftung Ordnungspolitik, Freiburg i. Br.

Dr. Kai Gniffke
Chefredakteur
NDR/ARD Aktuell, Hamburg

Achim Griese
Geschäftsführender Gesellschafter
Achim Griese Treuhandgesellschaft, Hamburg

Dr. Gerhard Groh
Hamburg
ehem. Persönlich haftender Gesellschafter
Jauch & Hübner GmbH

Dr. Detlev G. Gross
Rechtsanwalt und Notar
Dr. Schackow & Partner – Rechtsanwälte und
Notare, Bremen

Tim Großmann
Parkdirektor
Bürgerpark Bremen

Prof. Dr. Christoph Grunenberg
Direktor
Kunsthalle Bremen

Senator Martin Günthner
Senator für Wirtschaft und Häfen Bremen

Prof. Dr. Herwig Guratzsch
Hamburg
ehem. Direktor Stiftung Schleswig-Holsteinische
Landesmuseen, Schleswig
Mitglied ‚Kleines Gremium‘, Bremer Tabak-Collegium

Prof. Dr. Michael P. Hahn
Direktor der Unfallchirurgischen Klinik
Zentralkrankenhaus Bremen-Mitte, Bremen

Prof. Dr. Rainer Hambrecht
Chefarzt der Kardiologie/Angiologie
Bremer Herzzentrum – Klinikum Links der Weser, Bremen

Gerhard Harder
Vorsitzender des Aufsichtsrates
Sparkasse Bremen AG
Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft zur
Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS)

Hendrik Harms
Sprecher der Geschäftsführung
Deutsche Factoring Bank, Bremen

Peter Harren
Geschäftsführender Gesellschafter
Harren & Partner Ship Management GmbH & Co. KG, Bremen

Dr. Arie Hartog
Direktor
Gerhard-Marcks-Haus, Bremen

Dr. Peter Haßkamp
Bremen
ehem. Vorsitzender des Vorstandes der Bremer
Landesbank, Bremen
Mitglied des Beirates, Signa Holding GmbH, Wien
ehem. Mitglied `Kleines Gremium‘, Bremer
Tabak-Collegium

Thomas Haukje
Geschäftsführender Gesellschafter
Lampe & Schwartze KG, Bremen

Dr. Peter Haverbeck
Hannover
ehem. Vorstand Continental AG

Paul Heinen
Geschäftsführer
Tobaccoland Automatengesellschaft mbH & Co.KG, Mönchengladbach

Dr. Bernhard Heitmann
Kunsthistoriker
Hamburg

Robert Hempel
Geschäftsführender Gesellschafter
Hanseatische Waren Handelsgesellschaft mbH & Co.KG, Bremen

Heinz-Werner Hempel
Geschäftsführender Gesellschafter
Hanseatische Waren Handelsgesellschaft mbH & Co. KG, Bremen

Philip W. Herwig
Geschäftsführender Gesellschafter
Röhlig Logistics GmbH & Co. KG, Bremen

Ulrich Herzog
Generalbevollmächtigter
EnBW Energie Baden-Württemberg AG, Karlsruhe

Heinrich Heuermann
Partner
KPMG AG, Bremen

S.H. Wilken Freiherr von Hodenberg
Rechtsanwalt
Betzendorf
ehem. Sprecher des Vorstandes
Deutsche Beteiligungs AG

Andreas Hoetzel
Leiter Unternehmenskommunikation
BLG Logistics Group AG & Co. KG, Bremen

Dr. Rüdiger Hoffmann
Geschäftsführender Gesellschafter
media projects public relations GmbH, Bremen
Vorsitzender Der Club zu Bremen e.V.

Carsten Hofmeister
Vorstand
Seghorn AG, Bremen

Oliver Hoins
Geschäftsführender Gesellschafter
Hoins Intermusik GmbH, Bremen

Kai-Uwe Hollweg
Persönlich haftender Gesellschafter
Cordes & Graefe KG, Bremen

Martin Holzhüter
Geschäftsführer Gastronomie/ GFGH
Anheuser-Busch InBev Germany Holding GmbH, Bremen

Günther Hörbst
Chefredakteur
DVZ, Deutsche Verkehrs-Zeitung, Hamburg

Prof. Dr. Dieter Kurt Hossfeld
Hamburg
ehem. Direktor der Onkologie des UKE, Hamburg

Robert Howe
Geschäftsführer
Bremenports GmbH & Co. KG, Bremerhaven

Dipl.-Ing. Stephan Hupertz
Architekt
Hamburg

Dr. Joh. Christian Jacobs
Jacobs Foundation, Hamburg

Herbert Juniel
Mitglied des Vorstandes
F. Laeisz Versicherung AG, Hamburg

Joachim Jürgens
Geschäftsführender Gesellschafter
Omnilab-Laborzentrum GmbH & Co. KG, Bremen

Michael Kaib
Market Manager Deutschland
Imperial Reemtsma Cigarettenfabriken GmbH, Hamburg

Prof. Dr. Hans Kaminski
Institutsdirektor u. Geschäftsführer
Institut für Ökonomische Bildung gemeinnützige
GmbH (IÖB), Oldenburg

Dipl.-Kfm. Conrad Kannengiesser
Partner
Sozietät Kannengiesser & Partner, Bremen

Senator a.D.
Dipl.-Ing. Jörg Kastendiek, MdBB

Geschäftsführer
Kamü Bau GmbH, Bremen

Carl Kau
Direktor Firmenkundenbetreuung
Oldenburgische Landesbank AG, Niederlassung Bremen
Mitglied des Vorstandes Bund der Steuerzahler
Niedersachsen und Bremen e.V.

Dr. Stephan-Andreas Kaulvers
Vorsitzender des Vorstandes
Bremer Landesbank, Bremen

Bernd Kehlenbeck
Kfm. Leiter
Siemens AG, Siemens Deutschland, Hamburg

Senatsdirektor a.D. Ulrich Keller
Rechtsanwalt
Bremen

Peter Klett
Vorsitzender des Vorstandes
Weser-Elbe Sparkasse, Bremerhaven

Dr. Martin Klinkhammer
Mitglied der Geschäftsleitung
Deutsche Bank AG, Bremen

Christian Klose
Chefredakteur
Nordsee-Zeitung GmbH, Bremerhaven

Peter Klose
Sprecher des Vorstandes
Bankhaus Carl F. Plump & CO AG, Bremen

Prof. Dr. Gerald Klose
Bremen
ehem. Ärztl. Geschäftsführer u. Chefarzt Innere
Medizin, Klinikum Links der Weser

Dr. Christoph B. Klosterkemper
Mitglied der Geschäftsführung
Atermann König & Pavenstedt GmbH & Co. KG, Bremen

Carsten Klude
Chefvolkswirt
M. M. Warburg & CO (AG & Co.) AG aA, Hamburg

Jürgen-Phillip Knepper
Mitglied der Geschäftsführung
Zeppelin GmbH, Garching

Ralf J. Koch
Gesellschafter
Kaefer Isoliertechnik GmbH & Co., Bremen

Dr. Torsten Köhne
Vorsitzender des Vorstandes
swb Aktiengesellschaft, Bremen

Thomas König
Debeka-Landesgeschäftsstelle Bremen

Oberst Claus Körbi
Kommandeur Landeskommando Bremen
Scharnhorst-Kaserne, Bremen

Ingo Kramer
Geschäftsführender Gesellschafter
J. Heinr. Kramer Holding GmbH, Bremerhaven
Präsident, Die Unternehmensverbände im Lande
Bremen e.V.
Präsident, Bundesvereinigung der Deutschen
Arbeitgeberverbände (BDA), Berlin

Karl Heinz Krebs
Geschäftsführender Gesellschafter
Wirtschaftswerbung Krebs, Bremen

Jesper Kristensen
Managing Director
Unifeeder A/S, Aarhus/Dänemark

Dipl.-Kfm. Bernard Krone
Geschäftsführender Gesellschafter
Bernard Krone Holding GmbH & Co. KG, Spelle

Peer-Alexander Kulla
Geschäftsführer
Carl Bölken Söhne KG, Bremen

Konsul Reinhard R. Kütter
Generalbevollmächtigter
Kühne + Nagel (AG & CO.) KG, Bremen
Honorarkonsul der Republik Chile

Henry Lamotte
Geschäftsführender Gesellschafter
Henry Lamotte Food GmbH, Bremen

Hans-Dieter Lampe
Geschäftsführender Gesellschafter
Handelsgesellschaft Frantz Kragh GmbH, Bremen
Generalbevollmächtigter und Mitglied ‚
Kleines Gremium‘, Bremer Tabak-Collegium

Thomas Lemke
Rechtsanwalt
Sozietät Kramer – Lemke – Wilken, Oldenburg

Michael Lempe
Vorsitzender des Vorstandes
HKK Handelskrankenkasse, Bremen

Vizeadmiral a.D. Heinrich Lange
Hermannsburg
ehem. Leiter der Abteilung Führungsstreitkräfte
Bundesverteidigungsministerium, Berlin

Carl-Lambert Leisewitz
Geschäftsführer
Bremer Feinkost GmbH & Co. KG, Bremen

Lambert Leisewitz
Geschäftsführer
Bremer Feinkost GmbH & Co. KG, Bremen

Markus Lesser
Vorstand
PNE Wind AG, Cuxhaven

Jan Leßmann
Mitglied des Vorstandes
Bremer Tageszeitung AG, Bremen

Joachim Linnemann
Geschäftsführender Gesellschafter
Justus Grosse GmbH, Bremen
Präsident Bürgerparkverein, Bremen

Franz-Wilhelm Löbe
Leiter der Niederlassung
Siemens AG, Bremen

Peter Lürßen
Geschäftsführender Gesellschafter
Fr. Lürssen Werft GmbH & Co. KG, Bremen

Dr. Christian Lütke-Uhlenbrock
Mitglied des Vorstandes
Bankhaus Carl F. Plump & CO AG, Bremen

Robert Mahn
Mitglied des Vorstandes
Minerva Versicherungs-AG, Bremen

Dr. Dirk Markus
Vorsitzender des Vorstandes
Aurelius AG, London/Großbritannien

Wolf-Christian Maßner
Mitglied des Vorstandes
Bankhaus Neelmeyer AG, Bremen

Dr. Albrecht von Menges
Rechtsanwalt
Hamburg

Richard G. Minor
Head of Business Development
North Carolina, Chapel Hill/USA

Dr. Hans Moormann
Geschäftsführender Gesellschafter
Jöst GmbH & Co. KG, Dülmen-Buldern

George C. Muhle
Mitglied der Geschäftsführung
Atermann König & Pavenstedt GmbH & Co. KG, Bremen

Markus Mühlhaus
Mitglied der Geschäftsleitung
Deutsche Bank AG, Bremen

Uwe Müller
Mitglied der Geschäftsführung
Deutsche Factoring Bank, Bremen

Jörg Müller-Arnecke
Geschäftsführender Gesellschafter
Beilken-Sails GmbH, Bremen

Konsul Klaus F. Müller-Leiendecker
Honorarkonsul von Kolumbien, Bremen
Vorsitzender des Vorstandes Manfred-Hermsen-Stiftung

Dr. Tim Nesemann
Vorsitzender des Vorstandes
Die Sparkasse Bremen AG, Bremen


Cornelius Neumann-Redlin

Rechtsanwalt u. Hauptgeschäftsführer
Die Unternehmensverbände im Lande Bremen e.V.


Achim Neuse

Geschäftsführer
Galerie Neuse Kunsthandel GmbH, Bremen


Dipl.-Kfm. Andreas Niemeyer

Geschäftsführer
Dettmer Group KG, Bremen


Andreas Noodt

Gesellschafter, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater
FIDES Treuhand GmbH & Co. KG, Bremen


Dr. Dr. h.c. mult. Manfred Osten

Bonn
Generalsekretär der Alexander von Humboldt-Stiftung a.D.
Mitglied ‚Kleines Gremium‘, Bremer Tabak-Collegium

Dr. Thomas Ostendorf
Chef-Volkswirt/Leiter des Vorstandsbüros
Oldenburgische Landesbank, Bremen


Kai Ostermann

Vorsitzender des Vorstandes
Deutsche Leasing AG, Bad Homburg v.d. Höhe


Dr. Karsten Paetzmann

Partner
BDO AG Hamburg

Minister a.D.
Prof. Dr. Dr. h.c. Karl-Heinz Paqué

Lehrstuhl für Internationale Wirtschaft
Dekan der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft
Otto-von Guericke-Universität Magdeburg
Mitglied ‚Kleines Gremium‘, Bremer Tabak-Collegium

Lutz H. Peper
Geschäftsführender Gesellschafter
Peper & Söhne GmbH, Bremen

Bernd Petrat
Geschäftsführender Gesellschafter
Nordwest Industrie Group GmbH, Frankfurt am Main

Martin Philippi
B. Metzler seel. Sohn & Co. KGaA, Hamburg

Dr. Dirk Plump
Geschäftsführender Gesellschafter
W. Tiemann GmbH & Co. KG, Bremen

Caspar Plump
Kaufmännischer Leiter
Tiemann Truck & Bus GmbH, Bremen

Timo Poppe
Mitglied des Vorstands
swb AG, Bremen

S.K.H. Georg Friedrich
Prinz von Preußen

Generalverwaltung des vormals regierenden
Preussischen Königshauses, Berlin

Christian Pricelius
Wirtschaftsredakteur Deutsche Welle, Berlin

Christian Reincke
Commercial Fleetmanagement / Chartering
SLOMAN NEPTUN Schiffahrts-Aktiengesellschaft, Bremen

Dr. Thomas Remmers
Rechtsanwalt und Notar
Stobbe Rechtsanwälte Partnerschaftsgesellschaft mbH, Hannover
Präsident der Rechtsanwaltskammer Celle

Prof. Dr. Frank Richter
Vorsitzender des Vorstandes
Duravit AG, Hornburg

Dr. Hubertus Riedel
Facharzt für Innere Medizin
Bremen

Prof. Dr.-Ing. Peter Ritzenhoff
Rektor
Hochschule Bremerhaven

Jürgen Roggemann
Geschäftsführender Gesellschafter
Enno Roggemann GmbH & Co., Bremen

Wolfgang von Rohden
Vorsitzender des Aufsichtsrates
Coca-Cola Erfrischungsgetränke AG, Berlin

Erik Roßbander
Schauspieler
Bremen

Bürgermeister a.D.
Thomas Röwekamp, MdBB

Rechtsanwalt
Vorsitzender der CDU-Fraktion der Bremischen
Bürgerschaft, Bremen

Alexander Ruddat
Geschäftsführender Gesellschafter
Ruddat Grundbesitz GmbH & Co. KG, Bremen

Dipl.-Kfm. Julius C. Runge
Geschäftsführender Gesellschafter
Tegro Runge GmbH, Bremen

Senator E.h.
Prof. Dr. h.c. mult. Klaus Gerhard Saur

München
ehem. Geschäftsf. Gesellschafter
Walter de Gruyter GmbH Verlag, Berlin
Mitglied ‚Kleines Gremium‘, Bremer Tabak-Collegium

Prof. Dr.-Ing. habil.
Prof. E.h. Dr. h.c. mult. Michael Schenk

Institutsdirektor
Fraunhofer Institut für Fabrikbetrieb und
-automatisierung IFF, Magdeburg

Dr. Christian Schetter
Geschäftsführer
Rigontec GmbH, Bonn

Dr. Frank Schlaberg
Mitglied des Vorstandes
Bankhaus Neelmeyer AG, Bremen

Botschafter a.D. Volker Schlegel
Rechtsanwalt
Bonn

Prof. Dr. Hartmut Schmeck
Professor
Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Karlsruhe

Mattias Schmelzer
Regionalvorstand Nord Hamburg
KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hamburg

Bernd Schmielau
persönlich haftender Gesellschafter
H. Siedentopf (GmbH & Co. KG), Bremen
Vorsitzer Kunstverein Bremen

Jörg Schnabel
Mitglied des Vorstandes
Eurogroup Consulting AG, Frankfurt am Main

Prof. Dr.-Ing. Bernd Scholz-Reiter
Rektor, Universität Bremen

Dr. Martin Schomaker
Propst
Katholische Gemeinde St. Johann zu Bremen

Dipl.-Kfm. Michael Schroiff
Bremen
ehem. Geschäftsführender Gesellschafter
Unterweser Reederei GmbH
Mitglied des Vorstandes Deutsche Gesellschaft
zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS)

Klaus-Peter Schulenberg
Vorsitzender des Vorstandes
CTS EVENTIM AG & Co. KGaA, Bremen

Dr. Christian Schultz-Bleis
Rechtsanwalt
Ganten Hünecke Bieniek & Partner mbB, Bremen

Stephan Schulze-Aissen
Geschäftsführender Gesellschafter
P.F. Aissen KG, Bremerhaven

Michael F. Schütte
Geschäftsführer
Joh. Gottfr. Schütte GmbH, Bremen

Dipl.-Kfm. Hans-Christoph Seewald
Wirtschaftsprüfer/Steuerberater
CT Lloyd GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Bremen
Präsident IHK Bremerhaven

Staatsrat Ekkehart Siering
Staatsrat
Senator für Wirtschaft und Häfen, Bremen

Dr. Thomas C. Sittel
Partner
goetzpartners CORPORATE FINANCE GmbH, Grünwald

Prof. Dr. Heiko Staroßom
Mitglied des Vorstandes
Die Sparkasse Bremen AG, Bremen

Fabian Stichnoth
Geschäftsführer
Smart Insights GmbH, Bremen

Georg Strangemann
Geschäftsführender Gesellschafter
MLC Firmengruppe, Bremen

Prof. Christian Strenger
Mitglied des Aufsichtsrates
Deutsche Asset & Wealth Management
Invenstment GmbH, Frankfurt am Main

Senator E.h. Gert Stuke
Präsident
Industrie- und Handelskammer Oldenburg, Friesoythe

Konsul Chawkat Takla
Geschäftsführender Gesellschafter
Miditec Datensysteme GmbH, Bremen
Honorarkonsul der Syrischen
Arabischen Republik

Patrick Tessmann
Vorsitzender des Vorstandes
Oldenburgische Landesbank, Oldenburg

Dr. Johannes Teyssen
Vorsitzender des Vorstandes
E.ON AG, Düsseldorf

Prof. Dr. Stephan Teyssen
Chefarzt
Krankenhaus St.Joseph-Stift Bremen

Michael Thanheiser
Mitglied des Vorstandes
Landessparkasse zu Oldenburg

Stefan Thews
Geschäftsführer
Stefan Thews GmbH & Co. KG, Bremen

Dr. Klaus Trescher
Geschäftsführer
Kriton Immobilien-Service GmbH, München

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Joachim Treusch
President Emeritus
Jacobs University Bremen
Vorsitzender des Vorstandes
Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung
Mitglied ‚Kleines Gremium‘, Bremer Tabak-Collegium

Senator a.D. Gunnar Uldall
Vorsitzender
Wirtschaftsrat der CDU e.V. Landesverband
Hamburg

Dr. Peter Ulrich
Domprediger
St. Petri Domgemeinde, Bremen

Dipl.-Oec. Bülent Uzuner
Geschäftsführender Gesellschafter
Uzuner Consulting GmbH, Bremen

Dr. Klaus Ventzke
Facharzt für Innere Medizin, Endokrinologie, Diabetologie
Bremen

Prof. Dr.-Ing. Hermann-Josef Wagner
Leiter des Lehrstuhls Energiesysteme und Energiewirtschaft
Ruhr Universität, Bochum

Bürgerschaftspräsident
Christian Weber Präsident

Bremische Bürgerschaft, Bremen

André Wedemeyer
Persönlich haftender Gesellschafter
Cordes & Graefe KG, Bremen

Wilhelm Wehrmann
Bremen

Christoph Weiss
Geschäftsführender Gesellschafter
BEGO Bremer Goldschlägerei Wilh. Herbst GmbH
& Co. KG, Bremen
Präses Handelskammer Bremen

Andreas Wellbrock
Mitglied des Vorstandes
BLG Logistics Group AG & Co. KG, Bremen

Dr. Patrick Wendisch
Geschäftsführender Gesellschafter
Lampe & Schwartze KG, Bremen
Präsident der Eiswette von 1829
Mitglied ‚Kleines Gremium‘, Bremer Tabak-Collegium

Rolf Werther
Rechtsanwalt und Notar Blaum, Dettmers, Rabstein –
Rechtsanwaltspartnerschaft mbH, Bremen

Dr. Kuno Wilhelm
Rechtsanwalt
München

Rainer Wilke
Rechtsanwalt
Latham & Watkins LLP, Düsseldorf

Prof. Dr.-Ing. Thomas Wimmer
Vorsitzender der Geschäftsführung
Bundesvereinigung Logistik (BVL) e.V., Bremen

Kurt Zech
Geschäftsführender Gesellschafter
Zech Group GmbH, Bremen

Dr. Matthias Zimmermann
Geschäftsführender Gesellschafter
Weser-Wohnbau GmbH & Co. KG, Bremen

Jens Zurstiege
Unternehmer
JBZ Consult-Invest, Bremen