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181. Zusammenkunft am 2. Juni 2016 im Stadtschloss/Altes Rathaus in Breslau

181. Zusammenkunft am 2. Juni 2016 im Stadtschloss/Altes Rathaus in Breslau

Sprecher des Collegiums

Vortrag in der Collegiumsrunde

Neil MacGregor

Thema

„Herausforderungen eines Weltmuseums“

181. Zusammenkunft am 2. Juni 2016 im Stadtschloss/Altes Rathaus in Breslau

Begrüßung – Dr. Thomas Brinkmann

Sehr geehrter Herr Senator Lasecki, sehr geehrter Vorsitzender des Stadtrates Dr. Ossowski, sehr geehrter Herr Dr. Lagiewski,
sehr geehrter Probst Fober, verehrte Gastgeber aus unserem polnischen Nachbarland, sehr geehrter Herr Senator Günthner, Königliche Hoheiten, meine Herren!Das Bremer Tabak-Collegium findet nun zum 4. Mal in unserem polnischen Nachbarland statt. Nach den Besuchen in Warschau, Danzig und zuletzt Krakau ist es für uns keine Überraschung mehr, von unseren polnischen Freunden mit herzlicher Offenheit empfangen zu werden. Wir haben uns auf das Wiedersehen seit langem gefreut!Wir befinden uns in den Räumen oder im Park des Stadtschlosses, eines Teils der von Ihnen, lieber Dr. Lagiewski, unserem heutigen Hausherrn, geleiteten Breslauer Museen.Museen schärfen den Blick für die Gegenwart. Sie erklären die Welt. Schon eine kleine Anzahl von Exponaten – wie die von dem heutigen Redner Neil MacGregor und seinem wunderbaren Buch zur Geschichte der Welt getroffene Auswahl von (nur) 100 teils überraschend alltäglichen Ausstellungsstücken des „Britisch Museum“-, kann uns den ganzen Kosmos nahebringen.

Königliche Hoheiten, meine Herren: ich begrüße mit Ihnen den Hausherrn und den Redner des heutigen Abends.

Mit Bedauern muss ich Ihnen indes mitteilen, dass der Sprecher des Abends, Professor Parzinger, aufgrund einer unvorhergesehenen Verpflichtung auf der von der deutschen Bundesregierung einberufenen internationalen Konferenz u.a. zur Rettung der versunkenen Stadt Palmyra nicht zu uns kommen konnte. Es hätte für uns einen großen Reiz bedeutet, zwei der Verantwortlichen für die Ausgestaltung des Humboldtforums im wieder erstehenden Berliner Schloss gemeinsam mit unseren in der Kunst des Wiederaufbaus so reich gesegneten polnischen Gastgebern an einem Abend zum Gedankenaustausch versammelt zu sehen. Und noch dazu in Anwesenheit desjenigen, ohne dessen unermüdliches Zutun das Hohenzollern-Schloss in unserer Zeit wohl nie wieder aufgebaut worden wäre, Wilhelm v. Boddien, ehemaliges Mitglied des Kleinen Gremiums des Bremer Tabak-Collegiums. Nun hat Wilhelm von Boddien mit Professor Parzinger vereinbart, dessen Rolle an unserem heutigen Abend zu übernehmen – mit gewiss nicht minder großem Reiz für uns alle. Breslau, verehrter Dr. Lagiewski, ist eine lebendige, vibrierende Stadt. Wie das antike Palmyra ist die Stadt Breslau in einer Region des Übergangs zwischen den Kulturen gelegen. Hier wie dort ist es zu großem Wohlstand, aber auch zu katastrophaler Zerstörung gekommen. Die Zeiten brachten es mit sich, dass beide Städte unterschiedliche Namen trugen: Tadmur, Palmyra, Hadrianopolis die eine, Wroclav/ Breslau die andere. Voller Ehrfurcht und Bewunderung – und mit Scham vor der Geschichte – erleben wir, wie Sie, unsere polnischen Gastgeber und heute Abend zugleich unsere Gäste, diese Stadt wieder errichtet, ihr den Geist der Verständigung zwischen den Völkern eingehaucht, und wie Sie es mit Großmut geschafft haben, in ihren Mauern jeder Kultur einen eigenen Platz zu belassen – als eine wahre Kulturhauptstadt Europas!

Wir freuen uns auf die Begrüßungsworte des Gastgebers.

Ick seh di (Ich sehe Dich)
Ick drink di to (Ich trinke Dir zu)
Dat freut mi (Das freut mich)
Dat do (Das tu)
– Prost! –
Ick heb di tosapen
(Ich hab` Dir zugetrunken)
Hest´n Rechten drapen
(Hast den Rechten getroffen)

181. Zusammenkunft am 2. Juni 2016 im Stadtschloss/Altes Rathaus in Breslau

Einführung – Dr. Maciej Lagiewski

Sehr geehrter Herren,

am Anfang möchte ich Sie um Verzeihung bitten für meine schlechten Sprachkenntnisse.
Ich bin Pole. Ich bin geborener Breslauer und meine Kontakte mit der deutschen Sprache sind nicht nur durch das Tabak-Collegium sondern auch durch wissenschaftliche Quellen entstanden.

Ich habe heute das Glück, mit Ihnen im Garten des Breslauer Schlosses zusammen zu treffen. Das Breslauer Schloss gehört zu dem Nachlass der Hohenzollern. Es war auch das Residenzschloss der Hohenzollern-Familie

Der Soldatenkönig, Friedrich Wilhelm I., Begründer des Tabak-Collegiums, weiß nicht, dass wir uns heute hier im Breslauer Stadtschloss treffen.

Sein Sohn hat dieses Schloss 1750 gekauft und die Tradition der Tabak-Collegien nicht fortgeführt.

Wir haben heute keine Gelegenheit das Schloss zu besichtigen.

Es hängen auf den Etagen viele Portraits von Generälen und Politikern, die an Tabak- Collegien teilgenommen haben, z.B. Wilhelm Dietrich Buddenbrock, des Stadthalters von Breslau aus den Jahren 1744 – 1757.

Wir haben auch Glück, dass Breslau in diesem Jahr Kulturhauptstadt von Europa ist. Das ist sehr wichtig.

Ich war im Jahre 2013 Teilnehmer bei der 175. Zusammenkunft des Bremer Tabak- Collegiums in Krakau. Und ich habe damals schon gehofft, dass das Tabak-Collegium zu uns kommt im Jahre 2016.

Das Jahr 2016 ist allerdings kein Jubiläumsjahr. Der 300. Geburtstag vom Königreich Preußen war schon vor 3 Jahren. Die Spuren sind aber hier überall zu finden.

Ich habe für heute aus dem Depot die zwei ‚Langen Kerle‘ genommen, die Sie am Eingang begrüßt haben. Sie gehörten zu der Leibgarde des Soldatenkönigs.

Ich wünsche Ihnen heute allen einen schönen Abend in dieser Gesellschaft. Ich habe im Internet gelesen, dass das Tabak-Collegium verbunden ist mit Begegnungen verschiedener Menschen, verschieden Glaubens und verschiedener Nationen.

Diese Menschen sollen zusammengebracht werden. Nicht nur durch die Pfeifen. Schließlich rauchen nicht alle Menschen.

Damals war die Idee, dass durch das Blasen durch die Pfeife die Herrschaften Erholung und Entspannung finden.

Aber ich bin mir sicher, dass wir die Entspannung auch so finden werden hier im Stadtschloss, dann in den Resten des Stüler-Schlosses, weil dieses Fragment früher auch zum Schloss gehört hat, und am Ende mit dem wunderbaren Vortrag von Neil MacGregor im Breslauer Rathaus, welches auch Teil der Städtischen Museen ist.

Ich wünsche Ihnen nochmals einen schönen Abend!

Dankeschön.

181. Zusammenkunft am 2. Juni 2016 im Stadtschloss/Altes Rathaus in Breslau

Löffeltrunk – Dr. Thomas Brinkmann

„Herausforderungen eines Weltmuseums“

Wir kommen nun, meine Herren, zum Löffeltrunk mit dem Hausherrn, Herrn Dr. Lagiewski, den wir zugleich mit unseren polnischen Gastgebern und Gästen vollziehen wollen. Rüsten Sie sich daher mit dem Zinnlöffel, der ihnen am Eingang übergeben wurde.

Es handelt sich nicht – wenn wir ehrlich sind – um eine der uralten Bremer Traditionen, wie es so viele in unserer Hansestadt ansonsten gibt. Wichtig ist die freundschaftsbegründende und am heutigen Abend völkerverbindende Geste. Man bedient sich bei uns gelegentlich noch einer Sprache, die als „lingua franca“ über viele Jahrhunderte zwischen Mecklenburg und Pommern im Osten und Flandern im Westen gegolten hat, und die gewiss auch Shakespeare verstanden haben dürfte, als er, – nachgewiesen durch archäologische Funde in seinem Haus in Stratford upon Avon -, seine holländische Tonpfeife mit „Gott weiß was darin“ schmauchte. Man nennt diese Sprache „plattdeutsch“.

Bevor ich Sie alle, meine Herren, bitte, gleich im Anschluss an den Löffeltrunk sich in den Ihnen aufgezeigten Küchenflügel des Stadtschlosses zu begeben, wo wir ein einfaches Bremer Abendbrot zu uns nehmen werden, wollen wir es also versuchen:

Ick seh di (Ich sehe Dich) Dat freut mi (Das freut mich)
Ick drink di to (Ich trinke Dir zu) Dat do (Das tu)
– Prost! –
Ick heb di tosapen
(Ich hab` Dir zugetrunken)
Hest´n Rechten drapen
(Hast den Rechten getroffen)

181. Zusammenkunft am 2. Juni 2016 im Stadtschloss/Altes Rathaus in Breslau

1. Tischrede – Stadtratsvorsitzender Dr. Jacek Ossowski, PhD

Excellences, Gentlemen, Dear Guests,

good Evening.

I`m very, very happy to see you all in Wroclaw.

On behalf of Wroclaw Citizens, Councilors and myself, I have the great honor to welcome you in Wroclaw, the European Capital of Culture 2016. I am very pleased that you decided to visit our city.

Starting my speech I would like to say something about Wroclaw about history and present-time.

Wroclaw is the capital of the south-western region of Poland, called Lower Silesian. It is located approximately 350 km away from three important European capitals. From Warsaw, from Prague and from Berlin. It´s a very good and interesting European localization.

It is the fourth most populated city in Poland. It has about 700.000 residents. Third academic center with approximately 150.000 students. That‘s 22% of the population.

It is also the fastest developing city with annual increase of local gross product reaching over 12,5% in the last decade. That is the double of the country growth.

The score is highest in all economic ranking in the country. It is the result of very good geographical location, excellent communication by the highways and the international airport as well as a large group of university graduates, who constitute a pool of an developing knowledge based economy.

Wroclaw is the city of many cultures and vibrant history. Over the years different nationalities have lived here together. Poles, Czechs, Germans, Jews, giving the city character and creating a special atmosphere.

I would like to also take the opportunity to invite you to Wroclaw as European capital of culture 2016. We have planend many events during the second half of this year.

On June 11 we will be witness to the biggest performance with the presence of water named ‚FLOW‘. It is a performance presenting a history of creation, of destruction and rebuilding of the city during the 20th century.

On June 25, David Gilmour, former ‚Pink Floyd‘-Member and Polish composer and pianist, Leszek Możdżer, will play a concert in the city-center.

For theater fans we prepare on October 14. the International Theater Olympics,

„The World as a Place of Truth“. It is an absolute highlight in this area. Guests will include Peter Brook, Eugenio Barba, Tadashi Suzuki, and many, many other famous persons of the international theater.

We have also something special for European film-fans.

At the end of the year the European Film Awards-Gala will take place in Wroclaw.

Since 1988 the European-Film-Award is the most eminent film distinction awarded to european films by members of the European Film Academy. Every second year the gala is organized in Berlin and on even-number-years in other big European cities. The 29th Gala will take place in Wroclaw.

The current city development plan includes increasing its position among the cities of United Europe through the development of the education and knowledge based economy. Wrocław University, Technical University as well as seven other public universities provide exceptionally well prepared young stuff of specialists. These universities are also supported by numerous private schools. As a result, leading global IT and communication companies have decided to locate their factories and centers in our city. We are also known for the production of means of transportation and non-ferrous metallurgy. The city also has the ambition to be the leader in cultural activity. It is home to many musical, theatrical and film festivals of significant outreach. This development is supported by rich international exchange, implemented, among others, in the form of cooperation with partners. Before you leave this meeting you will receive an interesting gift from the mayor of the city and myself. It is a book written by Oxford University historian Prof. Norman Davis titled BLUME EUROPAS. It presents the very long and vibrant history of Wroclaw, this lecture will deliver you many interesting information about our city.

Finally I wish you a pleasant stay in Wroclaw. I hope that the short stay will inspire you to another, longer visit to our city with your family members, with your friends, with your colleagues and with your wife.

Thank you very much.

181. Zusammenkunft am 2. Juni 2016 im Stadtschloss/Altes Rathaus in Breslau

2. Tischrede – Wilhelm von Boddien

Meine Herren, wenn ich mir einen Bart ankleben würde, könnte man mich für Professor Parzinger halten…

Ich bin es nicht!

Ich finde es absolut bewundernswert, dass er dem Ruf der Bundesregierung folgt, eine kulturelle Syrien-Konferenz zu leiten, bei der es – er hat wunderbare Essays in der F.A.Z. dazu geschireben – unter anderem auch um den Wiederaufbau von Palmyra geht.

Jeder der einmal in Syrien war – ich war vor acht Jahren mit einem Freundeskreis dort – und Palmyra noch erlebt hat, diese unglaublich schöne Stadt der Antike, eine Handelsoase in der Wüste in einer Pracht und in einer Schönheit, kann das nur wünschen, dass es wieder aufgebaut wird.

Wir hatten damals das Glück, mit dem Chef-Archäologen ins Gespräch zu kommen, das ist der Mann, den der IS geköpft hat und dann an den Säulen festgebunden hat.

Ich sage das ganz bewusst, damit Sie sehen, mit was für Wirr-Köpfen die Welt heute immer wieder zu tun hat. Als ob wir aus der Katastrophe Europas – das sage ich ganz bewusst hier in Breslau – 1945 nichts gelernt hätten.

Damit sind meine persönlichen Worte am Ende. Ich verlese jetzt eine wunderbare Rede, die Professor Parzinger – perfekt ausformuliert – mir übergeben hat:

Meine Herren,

wir sind heute in der Europäischen Kulturhauptstadt 2016 zu Gast, und die Stadt Breslau trägt diesen Titel zu Recht! Breslau liegt an einer für die Überquerung der Oder wichtigen Stelle, und seit jeher kreuzten sich hier unseren Kontinent durchziehende Fernwege von Ost nach West und von Süd nach Nord. Die Geschichte der Stadt Breslau war dabei in besonderer Weise geprägt von dieser Lage an der Nahtstelle zwischen West und Ost. In der Region wurden germanische Stämme der Völkerwanderungszeit im Frühmittelalter abgelöst von slawischen Siedlern, die von Osten aus in die von Germanen verlassenen Gebiete vorstießen. Breslau wird um 900 erstmals unter seinem alten slawischen Namen Wratislawa erwähnt. Die slawische Marktstadt erlebte ihre erste Blütezeit unter Boleslaw dem Tapferen, der Breslau um 1000 zum Zentrum eines neu gegründeten Bistums machte und mit dem Bau einer Burg auf der Dominsel begann.

Die Geschichte Breslaus war von zwei Faktoren geprägt: zum einen ein stetiger Aufstieg zu einer der wichtigsten Städte in Mitteleuropa, zum anderen im Laufe der Jahrhunderte immer wieder wechselnde Herrschaftsverhältnisse, die die Erfolgsgeschichte der Stadt aber nicht behinderten, im Gegenteil. Schon im frühen 13. Jahrhundert war anstelle des slawischen Marktes eine Stadt von beträchtlichem Ausmaß entstanden, und die damals herrschende Dynastie der Piasten holte deutsche Siedler ins Land, um den Landesausbau voranzubringen. Nach dem Tode des letzten kinderlosen Piastenfürsten Heinrich kam die Stadt unter die Herrschaft der in Böhmen residierenden Luxemburger, die wiederum 1526 von den Habsburgern beerbt wurden, die Breslau weiteren wirtschaftlichen und intellektuellen Aufschwung mitsamt der Gründung einer ersten Universität 1702 bescherten. Als Folge der Schlesischen Kriege Friedrichs des Großen fielen Breslau und Schlesien dann für lange Zeit an Preußen. Der Einzug Friedrichs am 6. November 1741 wurde zumindest von den protestantischen Einwohnern der Stadt bejubelt, sahen sie sich doch endlich von der katholischen Vormundschaft Wiens befreit. Für die Selbständigkeit Breslaus war es jedoch ein herber Rückschlag, weil die seit dem Mittelalter die Stadt prägende Selbstverwaltung durch die zentralistische preußische Politik ersetzt wurde. Die Eingliederung Schlesiens und Breslaus veränderte jedoch auch Preußen selbst, das nun plötzlich über eine große Zahl katholischer Untertanen verfügte, für die Friedrich der Große in Berlin schließlich die St. Hedwigskathedrale erbaute, benannt nach der Schutzheiligen Schlesiens, ein wesentlicher Baustein des von ihm geschaffenen Forums Fridericianum. Überhaupt waren seit damals Berlin und Breslau für lange Zeit engstens miteinander verbunden.

Im 19. Jahrhundert vollzog sich schließlich der Aufstieg Breslaus zur 1875 drittgrößten Stadt im damaligen Deutschen Reich. Breslau blühte als Wirtschaftsmetropole sowie Eisenbahnknotenpunkt, und auch das wissenschaftlich-intellektuelle Leben florierte in besonderer Weise. Berühmte Breslauer prägten das geistige Leben im Deutschland jener Zeit: Ferdinand Lassalle, der Urvater der deutschen Sozialdemokratie, der Theologe Friedrich Schleiermacher, der Physik-Nobelpreisträger Max Born, der Maler Adolph von Menzel, der Literatur-Nobelpreisträger Gerhart Hauptmann oder der Unternehmer August Borsig. Lange Zeit galt der berühmte Satz von Kurt Tucholsky von 1920: „Nun ist es eine bekannte Tatsache: Was ein richtiger Berliner ist, stammt er aus Posen oder aus Breslau“.

Vielleicht darf ich dazu anmerken: Berlin hatte um 1850 500.000 Einwohner. 1911 4,7 Million. Ein Wachstum, wie es eigentlich nur Städte in Entwicklungsländern haben. Natürlich waren die nicht alle in Berlin geboren. Durch die Industrielaisierung kamen die Leute aus den ärmeren Provinzen – und Schlesien war, obwohl es jede Menge Bodenschätze hatte nicht sehr reich – als Arbeiter nach Berlin und schufen das Gründerzeitalter, das dann Karl Scheffler, den berühmten Kunsthistoriker zu der Aussage brachte:“Die Stadt Berlin ist dazu verurteilt, immerfort zu werden und nie zu sein!“. Das gilt bis heute für Berlin.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts bis in die 1920er Jahren war Breslau eine Stadt der Avantgarde. Hans Poelzig, Hans Scharoun und Erich Mendelssohn bauten in der Stadt, und Max Berg gelang mit der sog. Jahrhunderthalle ein spektakulärer architektonischer Coup, der das Stadtbild bis heute prägt.

Diejenigen, die noch etwas in Breslau bleiben, sollten sich die Jahrhunderthalle unbedingt ansehen.

Der menschenverachtende Eroberungskrieg Nazi-Deutschlands setzte dem ein jähes Ende. Er brachte unvorstellbares Leid, Verfolgung, Zerstörung, Verlust und Vertreibung für Breslau wie für große Teile Europas. Gerade das unfassbare Leid, das Deutsche ihren polnischen Nachbarn angetan haben, wird bei aller Versöhnung immer in unserem Gedächtnis bleiben müssen. Die Deutschen mussten bitter für von ihnen vom Zaun gebrochenen Krieg bezahlen, und Millionen verloren ihre Heimat im Osten. Die Deutschen waren gezwungen, Breslau für immer zu verlassen, andere Menschen mussten – ebenfalls unfreiwillig – ihre Heimat im Osten Polens aufgeben und in den neuen polnischen Westprovinzen die leeren Häuser der vertriebenen Deutschen beziehen. Auch sie hat niemand gefragt, wo ihre Heimat wirklich liegt und wo sie leben wollten, für sie war dies nicht minder tragisch. Gleichzeitig begann unter polnischer Verwaltung ein neues Leben, das Breslau wiedererstehen ließ und insbesondere nach 1990 wieder zu einer wunderbar europäischen Stadt entwickelt hat, die alle Facetten ihrer Geschichte bewahrt und der Nachwelt erhält.

Seine so wechselhafte Geschichte hat Breslau zu einer wahrhaft europäischen Metropole gemacht. Seine Geschichte kann man übergehen, ignorieren, verschweigen oder auch umschreiben, aber sie bleibt immer präsent, und wenn es nur in Form von stummen Zeugen ist, man kann sich von ihr nicht trennen, nicht von ihrem Erbe und auch nicht von ihrer Last. In Breslau sprechen die Pflastersteine deutsch und polnisch. Aber man kann die Zeugnisse dieser Geschichte zu einer Verpflichtung für kommende Generationen werden lassen, weil sie trotz sprachlicher und gewisser kultureller Gegensätze das Bewusstsein der Zusammengehörigkeit befördern.

Die Nachkriegsgeschichte Breslaus war eine gute Geschichte. In den meisten westund ostdeutschen Städten nutzte man die Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges dazu, sich von altem städtebaulichem Ballast zu befreien und neuen urbanistischen Visionen zu folgen, die nicht immer glücklich endeten. In Breslau aber gaben die neuen polnischen Bewohner der weitgehend zerstörten Stadt ihr historisches, wenn man so will ‚deutsches‘ Herz zurück. Auch wenn nicht alles wiederaufgebaut wurde, so ist doch die ganze Pracht des mittelalterlichen Bauensembles wiederentstanden, und die in beiden Teilen Nachkriegsdeutschlands so verbreiteten Wiederaufbau-Sünden sind hier eher rar. Mehr als in unserem eigenen Land erkannte man in Polen schon früh den enormen Wert historischer Bausubstanz als Orientierung in Vergangenheit und Gegenwart. Wir Deutsche sollten dafür dankbar sein, denn es ist keine Selbstverständlichkeit, dass wir gerade hier so viel Erhaltenes unserer eigenen Kultur und Geschichte wiederfinden.

Denken Sie nur an die Verwüstung, gerade auch in Westdeutschland. Was Berlin angeht, so hat die Stadt nach dem Krieg mehr abgerissen, als die Bomben zerstört haben.

Dieses deutsch-polnische Erbe, und nicht zu vergessen sein starker jüdischer Anteil, kann nur als grenzübergreifendes mitteleuropäisches Erbe verstanden werden. Als solches muss es bewahrt, gepflegt und fortentwickelt werden, weil es integraler Bestandteil unserer europäischen kulturellen Identität ist. Wenn wir Europa zusammenhalten und die europäische Integrität, zu der es keine Alternative gibt, stärken wollen, dann müssen wir uns gerade um die vermeintlichen Trennlinien und um die vielfach den Besitzer wechselnden Grenzregionen kümmern und den Menschen zeigen, dass uns viel mehr verbindet als trennt.

Museen spielen dabei eine wichtige Rolle, weil sie den Menschen Orientierungswissen bieten können, das ihnen hilft, die Vergangenheit besser zu verstehen und diese Erkenntnis für die Gestaltung von Gegenwart und Zukunft nutzbar zu machen. Das von Maciej Lagiewski im renovierten ehemaligen preußischen Königsschloss aufgebaute städtische Geschichtsmuseum ist ein wunderbares Beispiel dafür. In der Dauerausstellung wird sogar Friedrich dem Großen fast liebevoll gehuldigt, obwohl er Schlesien mit mehreren blutigen Kriegen überzogen hatte und an der Aufteilung Polens beteiligt war.

Als ich im sächsischen Königsschloss in Dresden einen Vortrag über den Wiederaufbau des Berliner Schlosses hielt, hat mich der Hausherr gebeten, bitte von Friedrich II. zu sprechen und nicht von Friedrich dem Großem. Da war noch eine gewisse Aversion in Sachsen spürbar.

Zwei Räume sind König Friedrich Wilhelm III. gewidmet, der eben dort im März 1813 im Zuge der Befreiungskriege gegen Napoleon das von Karl Friedrich Schinkel entworfene Eiserne Kreuz gestiftet hat, das später durch den Missbrauch preußischer Symbole durch den Nationalsozialismus als emblematischer Inbegriff von deutschem Militarismus schlechthin wurde. Ob Breslau oder Wroclaw, es ist ein ungemein souveräner Umgang mit der Geschichte, auch mit schwieriger, leidvoller Geschichte, der hier sichtbar wird. Dafür kann man Maciej Lagiewski nur beglückwünschen!

Besonders froh bin ich, dass er unter uns ist, und der Applaus war mehr als verdient.

Auch wir Deutsche mussten souveränen Umgang mit der Geschichte erst allmählich lernen. Wir sollten uns erinnern: Im Jahre 1965 schrieben Polens Bischöfe unter Leitung des Breslauer Kardinals Kominek einen berühmten Hirtenbrief an ihre katholischen deutschen Amtsbrüder mit dem berühmten Satz: „Wir vergeben und bitten um Vergebung“. Die Antwort aus Deutschland fiel nichtssagend aus, die Zeit war damals noch nicht reif.

Inzwischen ist klar geworden, dass es nicht um Besitzansprüche geht, vielmehr geht es um Bewusstsein, Vergebung und Versöhnung. Ob Breslau oder Wroclaw, die Aussöhnung muss im Mittelpunkt stehen. Kein Deutscher stört sich heute, dass Straßburg schon lange Strasbourg heißt, und kein Franzose regt sich darüber auf, dass Deutsche noch immer Straßburg sagen. Auch an unserer westlichen Grenze ist Erbfeindschaft zu untrennbarer Freundschaft geworden, weil wir gelernt haben, das Verbindende und Gemeinsame zu sehen und nicht immer nur auf das Trennende zu pochen.

Breslaus Kultur ist nur als gewachsene, weltoffene Vielfalt begreifbar, und Breslaus Kultur versöhnt heute wieder, weil sie nicht mehr ideologisch trennen muss wie vor 1990, sie ist vielmehr zu einem Medium geworden, das verbinden kann. Wir dürfen nicht zulassen, dass solch trennendes Gedankengut jemals wiederkehrt, doch so manchmal macht einem Europas jüngste Geschichte diesbezüglich wieder etwas Angst, weil die Kraft rückwärtsgewandter Zentrifugalkräfte zuzunehmen scheint, indem sie die Ängste der Menschen nutzt und missbraucht, sie schürt diese Angst, anstatt sie ihnen zu nehmen.

Breslau liegt auf zwölf Oder-Inseln, viele Kanäle durchziehen die Stadt, die durch zahllose Brücken miteinander verbunden sind. Breslau gilt deshalb vielen auch als „polnisches Venedig“. Es ist die Stadt der über hundert Brücken, sie kann es auch im übertragenen Sinne sein. Polen, Böhmen, Ungarn, Habsburger und Preußen herrschten hier, unterschiedliche Konfessionen und Religionen lebten nebeneinander, Breslau wechselte wiederholt den Sprachraum, die nationale Zugehörigkeit und das politische System. Eine solche Stadt hat das Zeug, für ein zeitgenössisches, modernes, zukunftsweisendes Europa der Durchlässigkeit zu stehen und ein Modell für kulturellen Austausch zu werden. Damit können gerade heute wichtige Signale von Breslau aus nicht nur ins restliche Polen und nach Deutschland, sondern nach ganz Europa ausgesandt werden. Eine gewisse Distanz zur Politik war Breslau dabei schon immer zu eigen. Vielleicht ist es gerade das, was Breslaus Freiheit und Offenheit ausmacht.

Niemand kann die Rolle Breslaus besser verstehen als Neil MacGregor, nicht Deutscher, nicht Pole, aber überzeugter Europäer, den die verworrene Geschichte des Kontinents schon seit jeher faszinierte. Niemand kann deutlicher herausarbeiten, welche Kraft der Kunst und Kultur und den sie bewahrenden Museen dabei zukommt, Wissen zu vermitteln und Verbindendes zu schaffen. Niemand kann überzeugender darlegen, dass wir einander nur besser verstehen müssen, um gemeinsam eine friedliche Zukunft gestalten zu können. Freuen Sie sich nachher auf seinen Vortrag!

Ich danke Ihnen im Namen von Herrn Professor Parzinger für Ihre Aufmerksamkeit!

181. Zusammenkunft am 2. Juni 2016 im Stadtschloss/Altes Rathaus in Breslau

Vorstellung Neil MacGregor – Wilhelm von Boddien

Auch hier bin ich wieder nur Vorlesender, weil auch diese Sitzung von Herrn Professor Parzinger geleitet worden wäre.
Ich habe jetzt die ehrenvolle Aufgabe, Ihnen Neil MacGregor vorzustellen, so wie ihn Professor Parzinger sieht.
Ich glaube es gibt kaum zwei Menschen, die durch die Aufgabe so dicht zusammen gewachsen sind, wie Neil MacGregor und Professor Parzinger.

Parzinger schreibt:
Neil MacGregor ist so etwas wie ein Weltbürger; ein sehr britischer, aber ein Weltbürger. Er studierte Französisch und Deutsch – beide Sprachen spricht er fließend – in Oxford, Philosophie in Paris, Jura in Edinburgh und Kunstgeschichte in London; ein Wanderer auch zwischen fachlichen Welten, wenn man so will.

Nach seinem Studium lehrte er Kunstgeschichte an der Universität London und gab das renommierte Burlington Magazine heraus, ehe er 1987 die Leitung der National Gallery übernahm. 2002 wurde er Direktor des British Museums, des ältesten öffentlichen Museums und damit der ‚Mutter‘ aller Museen in der Welt. Der universale Sammlungsbestand dieses Hauses, den man in dieser Form allenfalls noch in den großen Museen von Paris, St. Petersburg, New York und Berlin versammelt sieht, faszinierte und stimulierte MacGregor und eröffnete ihm zugleich eine globale Perspektive. Diese fand besonderen Ausdruck in seinem Bestseller „Eine Geschichte der Welt in 100 Objekten“, der in englischer und deutscher Sprache erschien und mit einer BBC-Radioreihe verbunden war. MacGregor geht dabei vom einzelnen Gegenstand aus und spannt den Bogen der Betrachtung über einen Zeitraum von über 2 Millionen Jahren, vom Faustkeil bis zur chinesische Solarlampe. Die Objekte werden dabei jedoch immer in den kulturgeschichtlichen Kontext gestellt, das ist die Verknüpfung, auf die es ihm ankommt, weil nur so die Geschichten hinter den Dingen erfahrbar werden, die Halbwissen und Vorurteile korrigieren können.

Kurz darauf folgte sein nicht minder Aufsehen erregendes Buch über „Shakespeares ruhelose Welt“. MacGregor blickt dort in die Welt des Umbruchs vom 15. zum 16. Jahrhundert, eine Welt, in der Shakespeares Horizont den gesamten Erdball umspannte. Immer wieder geht es MacGregor vor allem darum, Verbindungen und Gemeinsamkeiten zwischen den Kulturen zu entdecken und dabei Grundparameter menschlichen Verhaltens aufzuspüren. Obwohl Kunsthistoriker, ist für ihn die Kunstgeschichte immer erst dann wirklich versteh- und begreifbar, wenn sie als Teil einer umfassender Kulturgeschichte gesehen wird. Nach dieser Erkenntnis war der Weg von der National Gallery zum British Museum für Neil MacGregor im Grunde folgerichtig. Das Bemerkenswerte an „Shakespeares ruheloser Welt“ war, dass es sich um eine Zeit unglaublicher globaler Verflechtungen handelte.

Francis Drake hatte als erster Engländer die Welt umsegelt, und Shakespeare schickt in seiner „Komödie der Irrungen“ einen weiteren Entdeckungsreisenden auf Expeditionsfahrt. Und auch wenn dies die spezielle Sichtweise eines Londoners widerspiegelt, zu Shakespeares Zeit hätte jeder Bürger einer deutschen Hansestadt die Welt wahrscheinlich sehr ähnlich gesehen, nämlich als ein Geflecht globaler Verbindungen. Das Besondere: Trotz aller Globalisierungstendenzen entstand damals eine starke Gegenbewegung aus Nationalismus und Abgrenzung.

Diese Bipolarität der Welt aus weltweiten Handelsbeziehungen einerseits und gleichzeitig der Schaffung einer aggressiven nationalen Identität andererseits beschäftigt Neil MacGregor auch in seinem Vortrag, bezogen auf die Situation in London zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Und wieder steht London – trotz aller unverwechselbaren Besonderheiten – nur stellvertretend für jede andere Metropole der westlichen Welt, in der sich ähnliche Entwicklungen vollziehen, ob New York, Paris oder Berlin. Menschen aus allen Teilen der Welt leben dort nicht nur, sondern bilden auch diese Städte prägende Gemeinschaften. Und wieder führt dieses Ausmaß an Multikulturalität zu Tendenzen von Abschottung, Ausgrenzung und Intoleranz.

Genau hier bringt MacGregor die großen Universalmuseen ins Spiel. Sie können durch den Reichtum ihrer Sammlungen einerseits uns die Entwicklungen und zivilisatorischen Leistungen anderer Kulturen nahebringen und dadurch Orientierungswissen vermitteln, das unerlässlich ist, um zu Respekt und Toleranz gegenüber Anderen zu finden. Sie geben andererseits aber auch den nun bei uns lebenden Menschen ein Stück Heimatgefühl und kulturelle Verortung, was für ein friedliches Zusammenleben unerlässlich ist, denn nirgends ist die eigene Kultur wichtiger als in der Fremde.

Diese Herausforderung haben die Museen in London und Berlin heute gemeinsam.

Insofern war es erneut folgerichtig, Neil MacGregor zusammen mit Hermann Parzinger und Horst Bredekamp in die dreiköpfige Gründungsintendanz des Humboldt- Forums zu berufen. Das Humboldt-Forum zu einem Ort zu entwickeln, der auf der Basis der außereuropäischen und aller anderen Sammlungen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz Weltkompetenz vermittelt und zugleich auch Selbstvergewisserung ermöglicht, das gilt als die derzeit vornehmsten Aufgabe im sich verändernden Berlin des 21. Jahrhunderts.

Lieber Neil MacGregor, it´s up to you now!

181. Zusammenkunft am 2. Juni 2016 im Stadtschloss/Altes Rathaus in Breslau

Vortrag – Neil MacGregor

„Herausforderungen eines Weltmuseums“

Meine Herren,

Ihnen hier in Breslau zu sein. Das ist mein erster Besuch in Breslau. Eine Stadt, deren Namen ist zum ersten Mal, als ich dreizehn Jahre alt war, in der Schule hörte. Das war in der Deutschklasse und unser deutscher Lehrer versuchte uns zu erklären, dass wenn wir über die Städte von Europa sprechen wollten, müssen wir für viele Städte, viele verschiedene Namen lernen. Das kam uns sehr seltsam vor, weil bei uns die Städte nur einen Namen haben (meistens).

Aber er erklärte uns, dass Breslau jetzt Wroclaw hieß. Das war natürlich schwer zu verstehen. Aber noch schwerer war zu verstehen, dass diese Stadt früher in Deutschland war und sich jetzt in Polen befand.

Das war für uns das erste Zusammentreffen mit der Idee von fließenden Grenzen und von einer fließenden Geschichte.

Sie können Sie sich vielleicht nicht vorstellen, wie beunruhigend das für einen Briten ist, dass es Menschen gibt, die nicht wissen, wo ihre Grenzen liegen. Wenn man auf einer Insel lebt, dann weiß man genau, wo die Insel endet und wo das Ausland beginnt.

Dass das für die meisten Europäer nie der Fall gewesen war, war eine große und eine wichtige Entdeckung. Das war Teil der Entdeckung eines ganzen Kontinents und für uns Briten war die Verbindung zu den Nachbarländern die wichtigste Frage.

Da kamen natürlich die Verbindungen zu Deutschland und Frankreich – aber vor allem zu Deutschland!

Da sprach man sehr schnell von der Hanse. Wenn ich heute eine Verbindung zwischen London, Bremen und Breslau suchen sollte, dann wäre es natürlich, dass alle drei Hansestädte waren.

Die Hanse war für London bestimmt und vor allem für das London von Shakespeare. Es gab hier eine sehr wichtige deutsche Kolonie und Dank der Hanse hatten wir unseren größten britischen Künstler des 16. Jahrhunderts: Hans Holbein, der in London gewohnt hatte und den wir als einen englischen Künstler verehren. Als ich später Deutsch lernen wollte, haben meine Eltern entschieden, dass ich Deutsch in Hamburg lernen sollte. Für die Briten sind die Hamburger angesehene ‚Ehren-Briten‘.

Hamburg war kaum Ausland aber immerhin eine deutsche Stadt. Ich war zum ersten Mal allein und im Ausland.

Meine Gastfamilie konnte nicht freundlicher gewesen sein und ich habe mich sehr schnell in Hamburg verliebt.

Da habe ich gelernt, das Hamburg nicht nur Hansestadt, sondern auch freie Hansestadt war.

Weil die Mutter der Gastfamilie Bremerin gewesen ist, habe ich auch schnell gelernt, dass es zwar eine wunderbare Sache war, Hamburger zu sein, aber noch einen Tick vornehmer, Bremer zu sein.

Und heute Abend hat sich dieser Eindruck noch einmal bestätigt.

Später, als ich Direktor der National Gallery in London wurde, war für uns die Kunsthalle Bremen ein sehr wichtiges Beispiel mit sehr wichtigen Kollegen.

Die National Gallery in London ist 1824 gegründet worden. Die Kunsthalle Bremen 1823. Das hat uns natürlich immer geärgert. Dieses Jahr war sehr wichtig.

Die Aufgabe der beiden Sammlungen waren ähnlich. Beide waren Bürgerinitiativen ohne Einfluss der Regierung. Erst später haben die Regierungen ihre entsprechende Rolle übernommen. Beide Sammlungen wurden lange Zeit von Bürgern privat gefördert und bereichert.

Aber für uns in London war in einer gewissen Hinsicht die Kunsthalle Bremen das allerwichtigste Vorbild: das wegen des Direktors Gustav Pauli, Direktor der Kunsthalle in Bremen vor dem ersten Weltkrieg. Er hat aus dieser Kunsthalle eine wunderbare Sammlung von moderner Kunst, deutscher und französischer Impressionisten gemacht – das wissen Sie alle viel besser als ich. Das war zu der Zeit revolutionär.

1911 hat er mit dem Ankauf des Gemäldes „Mohnfeld“ von Vincent Van Gogh in ganz Deutschland einen Kunststreit unter Künstlern in ganz Deutschland ausgelöst. Das war ein sehr tapferer Ankauf!

Das beeindruckte uns, weil genau in denselben Jahren Hugh Lane den Trustees der National Gallery eine Reihe von französischen, impressionistischen Bildern kostenlos angeboten hat. Die Trustees haben dieses Angebot verweigert. Es gab eine heftige Debatte, in der einer der Trustees, Lord Redesdale, seine Meinung veröffentlich hat.

„I would rather see Mormons been married in St. Pauls Cathedral than see modern French painting on the walls of the National Gallery!“

Das französische Gemälde, die französische Malerei war moralisch gefährlich, künstlerisch gefährlich und sollte nicht bei uns ausgestellt werden.

Der Mut von Pauli war uns wahrhaft. In dieser Hinsicht war Bremen musterhaft.

Umso peinlicher war es, um so unglücklicher, die Geschichte der Kunsthalle in den 30er Jahren, als 1934 der Saal in dem Munch und die deutschen Expressionisten ausgestellt wurden, mit einem Vorhang geschlossen wurde auf dem geschrieben war: Ausländer und Moderne.

Genau das, was Lord Redesdale 30 Jahre zuvor als Grund zum Ausschluss französischer Malerei bei uns so wichtig fand.

Letzte Woche gab es in England eine große Konferenz über Erinnerungen und wie man mit Erinnerungen und Geschichte umgeht.

Wie Sie wissen, wird Deutschland überall in Europa, überall in der Welt bewundert für den Mut, wie Deutschland mit seiner sehr schwierigen Geschichte umgeht. Die Idee der Vergangenheitsbewältigung ist eine rein deutsche Idee und sie ist zum Muster der ganzen Welt geworden.

Haben wir den Mut, haben andere Länder den Mut, ihre eigene Geschichte richtig anzuschauen? Die unbequemen Fragen immer zu stellen und die noch unbequemeren Antworten zu geben.

Richard J. Evans, Regius Professor of History an der University of Cambrige, hat sich in seiner Rede entschieden, von einem Objekt zu sprechen. Als Muster für die richtige, die mutige, die bewundernswerte Weise, wie die Deutschen mit ihrer Geschichte umgehen. Er hat vom Bremer Elefanten gesprochen.

Ich weiß nicht, ob alle hier dieses wunderbare Denkmal/Mahnmal kennen. Die Geschichte des Bremer Elefanten ist, glaube ich, für uns alle ein Bespiel.

1908 wurde die Idee eines Denkmals in Bremen lanciert, als Kolonial-Krieger- Denkmal. Ein Denkmal für die Deutschen Soldaten, die im Krieg in Südwestafrika gestorben waren. Es gab 1913 einen Wettbewerb und Fritz Behn hat einen riesigen afrikanischen Elefanten aus Backstein entworfen und hat den Wettbewerb gewonnen. Dieser Entwurf wurde vom Senat abgelehnt. Der Kaiser war auch dagegen, er schrieb dazu persönlich im Juni 1914 einen neuen Wettbewerb aus. Durch den Ausbruch des 1. Weltkrieges hatte der Kaiser andere Sachen zu tun, so dass nichts geschah. Bis 1931.

Die Bürgerschaft Bremens hat dann entschieden, dass man immerhin ein Kolonialdenkmal aufstellen sollte – aber jetzt als Reichs-Kolonial-Ehrendenkmal. Da wurden nicht nur die Namen der Soldanten, die im Krieg vor 1914 in Südwestafrika gefallen waren eingraviert, sondern die Namen von 1.500 deutschen Soldanten, die im 1. Weltkrieg in den Deutschen Kolonien gefallen waren. Die geehrten Toten sollten symbolisch unter afrikanischem Boden liegen. Das war nicht nur ein Krieger- Denkmal, sondern ein Denkmal zu den verlorenen Kolonien.

Bei der Einweihung am 6. Juli 1932 waren die Festreden von Revanchismus markiert. Man sprach nur von dem Verluste der Kolonien. Man bedauerte diesen Verlust und man verlangte die Rückgabe der Kolonien. Als Denkmal könnte das nicht problematischer sein.

Wenn es in Großbritannien ein solches Denkmal gegeben hätte, würde es heute sicherlich abgerissen werden.

Wir haben in Oxford zur Zeit eine große Debatte über die Statur von Cecil Rhodes. Rhodes, der sein enormes Vermögen in Südafrika, in den Bergwerken gewonnen hat. Ein grausamer Arbeitgeber, ein stolzer Imperialist, ein rassistischer Imperialist, der mit seinen Vermögen Stipendien in Oxford gegründet hat. Diese Stipendien existieren immer noch. Es gibt Rhodes-Scholar nicht nur in Amerika, in Kanada und dem früheren Britischen Weltreich und Deutschland, an die von Anfang an gedacht wurde, sondern natürlich auch in Afrika. Aber die Afrikanischen Studenten wollen die Statur wegnehmen und abreißen.

Wir haben bei uns keine Kompromisslösung, wenn es um unsere Denkmäler geht. Das Denkmal steht und der Mann wird verehrt oder das Denkmal geht. Das ist schwierig und das kann nicht so weitergehen.

Bremen, wie viele wissen, hat eine ganz andere Lösung gefunden. Eine deutsche Lösung. Weil Sie gehen mit Ihren Denkmälern anders um. Sie haben die wunderbare Gabe, ihre Denkmäler zu halten aber ihre Bedeutung total zu wechseln.

Das ist bewundernswert.

Der Backstein-Elefant, ich muss zugeben, dass dies vielleicht eines der hässlichsten Denkmäler in ganz Europa ist – entschuldigen Sie, aber so ist es – und mit der Ungerechtigkeit des Zufalls hat dieses Denkmal in tragischer Weise den Krieg überlebt und war immer noch da!

1990 hat die Bremische Bürgerschaft entschieden, dass die Bedeutung des Elefanten neu definiert werden sollte. Und als Namibia seine Unabhängigkeit feierte, feierte Bremen mit. Der Elefant wurde beim Freiheitsfest für Namibia als „Antikolonialdenkmal“ umbenannt.

Ganz einfach!

Es gab eine neue Inschrift, wo man zuerst die Geschichte des Denkmals von 1931 an erzählte und dann eine zweite Inschrift zum Gedenken an die Opfer der deutschen Kolonialherrschaft in Namibia 1884 – 1914. Die Inschriften wurden von den Präsidenten von Namibia und vom Präsident des Senats von Bremen eingeweiht. Das finde ich musterhaft und bewundernswert.

Die Geschichte muss bleiben. Die Beweise der Geschichte müssen bleiben. Die Denkmäler müssen bleiben. Aber wie wir mit dieser Geschichte umgehen, das ist unsere Verantwortung, weil jede Genration eine neue Geschichte braucht. Jede Generation hat die Aufgabe nicht nur für sich sondern für die ganze Welt. Eine neue Geschichte der Welt auszustellen und dann nochmal neu zu schreiben. Das war von Anfang an die Aufgabe des Britischen Museums.

1753 war London die größte Handelsstadt Europas mit mehr als 1 Million Einwohner. Das war bei Weitem die kosmopolitischste Stadt Europas und die reichste Stadt Europas. Aber London hatte keine Universität.

Oxford und Cambridge waren im Parlament so stark vertreten, dass es ihnen immer gelungen war, alle Konkurrenz anderswo auszuschließen. Es gab immer nur zwei Universitäten.

Das Parlament verstand, dass wenn man mit der ganzen Welt in Handelsverhältnissen stehen möchte, dann muss man die ganze Welt kennenlernen und verstehen.

Und wie kann man in Europa die Welt kennenlernen, die Welt verstehen? Es gab viele Privatsammler und der allerwichtigste war Hans Sloane. Er war Arzt. Ein sehr kluger Arzt. Er hatte viele Patienten. Aber Patienten, die nicht sehr krank, sondern sehr, sehr reich waren. Er hat sehr schnell ein großes Vermögen gemacht und mit diesem Vermögen hat er angefangen, die ganze Welt zu sammeln. 1720 war es zum ersten Mal in der Geschichte der Welt möglich, in alle Welt zu segeln und zurück zu kommen.

Zum ersten Mal in der Geschichte war es möglich, die Welt zu sammeln. Die ganze Welt zu sammeln. Das war seine Aufgabe und er begann mit dem Grundprinzip der Aufklärung, dass im Grunde genommen sich alle Menschen und alle Gesellschaften ähneln. Alle Menschen haben dieselben Ängste, dieselben Hoffnungen und alle Gesellschaften haben dieselben Probleme. Aber alle finden verschiedene Lösungen. Alle machen dasselbe auf unterschiedliche Weise.

Wie kann man das darstellen? Wie kann man das erklären? Sloane hatte die geniale Idee mit Schiffskapitänen zu sprechen und die Schiffskapitäne sollten aus aller Welt Objekte derselben Art mitbringen. Er fing mit Schuhen an. Alle Leute brauchen Schuhe in aller Welt aber in jedem Land sind die Schuhe anders und sehen anders aus. Aus Leder, aus Stroh, aus Seide, usw. In allen Ländern werde Schuhe genutzt nicht nur, um den Fuß zu schützen, sondern auch um den sozialen Stand zu zeigen.

Da schaffte sich sehr schnell eine enorme Schuhsammlung. Daraus entstand die allerwichtigste Frage: welcher ist der beste Schuh?

Das ist natürlich eine absurde Frage. Das hängt von den Wetterverhältnissen, dem Bedarf, den Materialien, u.s.w. ab.

Dann fing er an, Götter zu sammeln. Alle Gesellschaften haben Religionen. Alle Gesellschaften müssen sich eine Idee von Ihrem Gott klar machen, obgleich durch eine Abbildung oder durch Schrift. Auch da hat er eine vergleichbare Sammlung gemacht.

Auch da kommt die immer wieder und heute noch wichtige Frage: welcher Gott ist der Beste? Wie kann man Götter vergleichen?

Das war die Frage von Voltaire, das war die Frage von Kant, das war die Frage von ganz Europa.

Wie kann man verschiedene Götter, verschiedene Religionen vergleichen?

Das hat Sloane auf eine ganz britische, auf eine ganz pragmatische Weise durch Dinge gemacht. Seine Sammlung wurde sehr schnell zu einer Maschine für die Toleranz. Da konnte jeder studieren. Die Sammlung war für alle offen. Und da konnte man zum ersten Mal von einer vergleichbaren Geschichte der Religionen und von dem Einfluss jener Religionen auf die Gesellschaft sprechen.

Diese Sammlung war, als er 1753 starb, die größte Privatsammlung, die nicht in den Händen eines Königs oder eines Fürstens war. Das war riesig. Die Sammlung befand sich in seinem Privathaus in Chelsea.

Sloane hatte unglückseligerweise nur zwei Töchter. Im 18. Jahrhundert, wenn man Wissenschaftler war oder eine solche Sammlung besaß, war das natürlich ein Nachteil. Die Töchter waren natürlich nicht in der Lage mit intellektuellen Fragen umzugehen und diese Tradition weiter zu führen.

Was konnte er machen? Er war nicht nur Arzt, er war auch Kaufmann. Er hat entschieden, seine Sammlung zu verkaufen.

Hier kommen wir zum Anfang des ersten nationalen Museums der Welt!

Diese Sammlung war für Sloane sehr wichtig, weil er in dieser Sammlung die ganze Welt zusammengefasst hatte.

Er hatte drei Bedingungen:

1. Die Sammlung durfte nie geteilt werden, sie muss immer zusammenbleiben, Teile davon dürfen nicht verkauft werden;

2. Die Sammlung muss allen studierten und neugierigen Leuten zugänglich sein

3. und dieser Zugang muss kostenlos sein

Unter diesen drei Bedingungen hat Sloane die Sammlung der britischen Regierungen angeboten. Und wenn die britische Regierung seine Sammlung nicht wollte, sollte sie nach St. Petersburg, nach Berlin, nach Paris oder Madrid angeboten werden.

Das zeigt, wie wenig es um eine nationale Sammlung ging. Das war eine Sammlung für die gelehrten Leute Europas. Für die gelehrte Republik der Aufklärung.

Er wollte 30.000 Pfund für seine Sammlung und die britische Regierung hat sie gekauft. Mit diesen 30.000 Pfund hat er seiner Tochter eine anständige Mitgift gegeben. Seine Tochter hat Lord Chelsea geheiratet.

Daher gibt es Sloane-Square, Hans-Place und so weiter.

Die britische Regierung hatte eine Sammlung gekauft. Und dann die Frage: Was macht eine Regierung mit einer Sammlung?

Es war ausgeschlossen, dass die Sammlung zur königlichen Sammlung übergehen sollte, weil die Forschung ohne einen politischen Einfluss weitergeführt werden sollte.

Die Regierung hat 1753 eine ganz neue Lösung erfunden: Ein Museum mit Trustees.

Die Trustees sind rechtlich die Besitzer der Sammlung, aber sie sind nur Behüter der Sammlung für alle Leute.

Diese Sammlung würde einmal das British Museum heißen. Obgleich es fast gar nichts aus der britischen Geschichte darin gab. Das Museum sollte britische Bürger bilden.

Von Anfang an gab es die zwei Bedingungen: diese Sammlung musste all curious and studied persons zur Verfügung stehen. Allen gelehrten und neugierigen Leuten zugänglich sein. Aber nicht nur all studied and curious – all curious persons – native and foreign. Briten und Ausländern.

Native, ist für uns das Wort, das wir immer für die indigenen im alten Weltreich benutzten.

Ich glaube, das ist das einzige Mal, dass die Briten sich selbst als ‚native‘ bezeichneten. Das war wichtig!

Außerdem musste der Zugang kostenlos sein. Seit dem, seit 250 Jahren, ist das Britishe Museum eine Sammlung der ganzen Welt, wo man eine vergleichende Geschichte der Menschheit erzählen kann und wo Forscher aus aller Welt die Sammlung untersuchen können. Das ist bis heute kostenlos!

Die Aufgabe war ganz einfach. Das war eine gesellschaftliche Aufgabe, eine neue Art von Bürger zu bilden – einen Weltbürger. Das ist, glaube ich, die Hauptaufgabe aller großer Museen heute. Sie sind da, um Bürger zu bilden. Vor allem heute, um Weltbürger zu bilden.

Sie erlauben uns allen, genau wie in Bremen mit dem Elefant, immer neue Geschichte zu erzählen. Immer wieder die Vergangenheit neu und besser zu verstehen – ohne sie zu verweigern.

Ich möchte mit ein paar Beispielen fortfahren:

Für die Briten am Ende des 18. Jahrhunderts war es die Zivilisation, die wir verstehen mussten, die Zivilisation Indiens.

Der junge Charles Stuart, Offizier in der Armee der East India Company mit schottischer Abstammung, evangelisch, ist in Kalkutta auf den Hinduismus getroffen. Er war von der Schönheit und der Weisheit des Hinduismus so beeindruckt, dass es sich zum Hinduismus bekannte. Dann hat er sofort entschieden, dass er all seine britischen Mitbürger auch sofort zum Hinduismus bekehren muss. Er war der Missionar gegen die Christen für den Hinduismus.

Er hat indische Skulpturen gekauft und in Kalkutta 1806 das erste Museum Indiens eröffnet mit Skulpturen der Götter des Hinduismus.

Zweck des Museums war es ganz klar, die Briten von der Überlegenheit des Hinduismus zu überzeugen.

Er hoffte letzten Endes, dass die englischen Damen ihre englischen Kleider, ihr Manteau, wegwerfen würden und Saris tragen würden.

Das ist ihm natürlich nicht gelungen, zeigt aber, mit welcher Begeisterung er sich seiner Aufgabe widmete.

Das Museum war kein großer Erfolg. Aber nach seinem Tod kamen die Skulpturen, und vor allem eine sehr schöne Skulptur vom Gott Shiva mit seiner Frau Parvati, in das British Museum. Da hat sich die Rolle des Objektes total verwandelt. In den letzten 50 Jahren haben wir in London eine enorme, eine riesige Zahl an reicher indischen Bevölkerung. Diese Bevölkerung findet in den Staturen von Stuart ihre eigene Geschichte.

Das finde ich sehr wichtig. Die Bevölkerungen der Großstädte Europas sind nicht mehr europäische Bevölkerungen. Sie sind Bevölkerungen aus aller Welt.

Wie können wir in unseren Museen die Geschichten der anderen Kulturen ausstellen, damit diese neuen Bürger ihre eigene Geschichte im Kontext der anderen Geschichte, im Kontext der Geschichte von Großbritannien, von Paris, von Deutschland dort entdecken können?

Regelmäßig fanden wir am Morgen im Britishen Museum kleine Opfer von Blumen und von Obst vor dieser Skulptur. Sie ist nochmal zu einer religiösen Skulptur geworden. Sie spielt noch die Rolle, für die sie vor langer Zeit gemacht wurde.

Das finde ich auch wichtig, dass die Objekte immer neue Bedeutungen, immer neue Rollen, immer neue Aufgaben in unseren Museen finden.

Das ist gerade heute eine immer wichtige Aufgabe.

In Berlin spielt das Islamische Museum jetzt eine sehr wichtige Rolle in der Integration der neuen Berliner. Der Direktor des Museums für Islamische Kunst hat Multaka- Führungen organsiert. Syrische Migranten haben Führungen, nicht nur durch die Sammlungen des Islamischen Museums, sondern auch im Deutschen Historischen Museum gemacht für andere Migranten. Das gibt allen die Gelegenheit, ihre Geschichte im Rahmen von unserer Geschichte zu entdecken und zu verstehen.

In dieser Hinsicht hat das Museum einen Vorteil, den kein anderer öffentlicher Ort besitzt: alle Bürger gehen auf demselben Fuß in ein Museum, mit derselben Berechtigung. Alle haben das Recht, sich dort zu Hause zu fühlen.

Das ist eine große Herausforderung für die jetzigen Universalmuseen. Und das wünsche ich mir für das Humboldt-Forum.

Ich möchte sehr, sehr herzlich Herrn von Boddien danken, für all das, was er gemacht hat, dass das Humboldt-Forum zu einem richtigen Ort wird, wo ganz Deutschland die Geschichte und die Verhältnisse zur Welt neu denken und neu verstehen kann.

Es ist für mich eine sehr große Ehre, an diesem Projekt beteiligt zu werden. Es ist für ganz Europa von allergrößter Bedeutung.

Europa wird jetzt in Berlin neu gedacht.

Nicht nur die Verhältnisse innerhalb Europas und das Verständnis der Europäischen Geschichte, sondern auch die Beziehungen zwischen Europa und den anderen Kulturen der Welt.

Im Humboldt-Forum, wenn es uns gelingt – leider ist Hermann Parzinger heute nicht hier – soll das neue Schloss der Ort sein, wo alle Berliner, wo alle Deutschen, wo alle Besucher sich verständlich machen können, wie eng die Kulturen der Welt nicht nur mit einander verbunden sind, sondern miteinander verflochten sind.

Das ist die Aufgabe. Das ist eine große Aufgabe für uns hier. Wir haben auch eine weitere Aufgabe im Ausland.

Die meisten Chinesen haben in ihrem Leben kein einziges Objekt je gesehen, das nicht in China hergestellt worden ist. Es ist den meisten Chinesen total unmöglich, sich eine Idee von anderen Kulturen zu machen. Nur durch Museen, nur durch Leihgaben ist es möglich, den Chinesen die Gelegenheit zu geben, die Welt zu verstehen. Indien auch.

Die großen Sammlungen in Paris, Berlin und London, die drei großen Sammlungen der Weltkulturen haben die Verantwortung, ihre Sammlungen anderen Ländern zur Verfügung zu stellen. Wir müssen unsere Objekte Indien, China, anderen Ländern nahebringen, damit man dort auch Weltbürger bilden kann. Das ist für uns alle die Herausforderung und eine schwierige Aufgabe.

Aber ich würde behaupten, dass die großen Sammlungen der Welt sich als Leihbibliotheken der Weltkulturen betrachten sollten. Sie sind Forschungsinstitute, sie sind Orte, an denen die große Öffentlichkeit die Welt entdecken kann. Sie sind aber auch dort, um anderen Ländern zu helfen.

Wenn es uns gelingt, dann werden wir unseren Beitrag erbracht haben, um die neue Welt zu gestalten, wie wir sie sehen möchten.

Eines der großen Vergnügen, in Deutschland zu arbeiten, ist es, dass man immer mehr neue deutsche Wörter entdeckt und trifft. Das neue Wort, das ich an meinem ersten Tag in Berlin gelernt habe, oder die Phrase war: Zeit- und Kostenrahmen. Das war für das Humboldt-Forum sehr wichtig. Zeit- und Kostenrahmen.

Das nächste Wort, das ich für sehr wichtig halten ist: zukunftsfähig. Unsere Sammlungen müssen zukunftsfähig sein. Unsere Aufgabe ist es nicht nur Bürger zu bilden, sondern zukunftsfähige Bürger zu bilden!

Danke!

Frank Annuscheit
Mitglied des Vorstandes
Commerzbank AG, Frankfurt

Prof. Dr. Ivo Baca
Senior Consultant
Klinik für Allgemein- und Unfallchirurgie,
Zentralkrankenhaus Bremen-Ost

Dieter Barlage
Geschäftsführender Gesellschafter
Barlage Holding GmbH, Haselünne

Willem René Bezemer
Vorstand
Bankhaus Carl F. Plump & CO AG, Bremen

Martin Billhardt
Vorsitzender des Aufsichtsrates
Deutsche Rohstoff AG, Cuxhaven

Prof. Dr. Hendrik Birus
Wisdom-Professor
Jacobs University Bremen

Ludwig Blomeyer-Bartenstein
Mitglied der Geschäftsleitung
Deutsche Bank AG, Bremen

Wilhelm von Boddien
Geschäftsführer
Förderverein Berliner Schloß e.V., Hamburg
ehem. Mitglied ‚Kleines Gremium‘, Bremer Tabak-
Collegium

Dr. Johannes Bohnen
Geschäftsführender Gesellschafter
Bohnen Public Affairs GmbH, Berlin

Honorarkonsul Krzysztof Bramorski
Honorarkonsul von Luxemburg
Bramorski Szermach i Wspolnicy, Wroclaw

Dr. Thomas Brinkmann, LL.M. (Tulane)
Rechtsanwalt u. Notar
Dr. Schackow & Partner – Rechtsanwälte und
Notare, Bremen
Sprecher ‚Kleines Gremium‘, Bremer Tabak Collegium

Engelbert Büning
Büning + Partner KG, Hamburg
Vorstand Stiftung Arp e.V., Remagen

Dirk Burghardt
Kaufmännischer Direktor
Staatliche Kunstsammlungen Dresden

Christian Cordes
Director Corporate Affairs
Imperial Reemtsma Cigarettenfabriken GmbH,
Hamburg

Prof. Dr. Zbigniew Cwiakalski
Krakow
ehem. Justizminister, Warschau

Moritz Döbler
Chefredakteur
Weser Kurier Mediengruppe, Bremen

Joachim Döpp
Mitglied des Vorstandes
Die Sparkasse Bremen AG

Dipl.-Ing. Jan Dudek
pers. haftender Gesellschafter
Hydrosolar Sp. z o.o.s.k., Kraków

Harald Emigholz
Sprecher der Geschäftsleitung
Emigholz GmbH, Bremen
Präses der Handelskammer Bremen – IHK für
Bremen und Bremerhaven

Heinrich Engelken
stv. Vorsitzender des Vorstandes
Bremer Landesbank, Oldenburg

Dipl.-Kfm. Patrick Engels
Geschäftsführender Gesellschafter
Pöschl Tobacco Group, Geisenhausen

Michael von Foerster
Hauptgeschäftsführer und Rechtsanwalt
Verband der deutschen Rauchtabakindustrie,
Berlin

Propst Andrzej Fober
Parafia sw. Krzystofa, Wroclaw

Dr. Matthias Fonger
Hauptgeschäftsführer und I. Syndikus
Handelskammer Bremen – IHK für Bremen und
Bremerhaven

Stephan M. Friedrich
Geschäftsführer
Lürssen Industrie Beteiligungen GmbH & Co. KG,
Bremen

Ulf Giebel
Vorsitzender des Aufsichtsrates
Seghorn AG, Bremen
Ehrenpräsident Bundesverband Deutscher
Inkasso-Unternehmen e.V.,
Berlin

Dr. Józef Grabski
International Institute for Art Research (IRSA),
Krakow

Michael Grobien
Bremen

Prof. Dr. Christoph Grunenberg
Direktor
Kunsthalle Bremen

Dr. Leszek Grzybowski
Oberarzt, Facharzt für Allgemeine Chirurgie
Klinikum Bremen-Ost

Senator Martin Günthner
Senator für Wirtschaft und Häfen und Justiz und
Verfassung, Bremen

Prof. Dr. Herwig Guratzsch
Hamburg
ehem. Direktor Stiftung Schleswig-Holsteinische
Landesmuseen, Schleswig
Mitglied ‚Kleines Gremium‘, Bremer Tabak-
Collegium

Senator E.h. Gerhard Harder
Vorsitzender der Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger
(DGzRS)

Peter Harren
Geschäftsführender Gesellschafter
Harren & Partner
Ship Management GmbH & Co. KG, Bremen

Dr. Mathias Haßkamp
Chefarzt
Kreiskrankenhaus Osterholz-Scharmbeck

Dr. Peter Haßkamp
Bremen
ehem. Vorsitzender des Vorstandes der Bremer
Landesbank
Mitglied des Beirates, Signa Holding GmbH, Wien
ehem. Sprecher ‚Kleines Gremium‘, Bremer Tabak-
Collegium

Prof. Dr. Kilian Heck
Professor
Lehrstuhl für Kunstgeschichte, Universität
Greifswald
Erster Vorsitzender Verband Deutscher
Kunsthistoriker e.V., Bonn

Philip W. Herwig
Geschäftsführender Gesellschafter
Röhlig Logistics GmbH & Co. KG, Bremen

Dr. Tessen von Heydebreck
Vorsitzender des Kuratoriums
Deutsche-Bank-Stiftung, Berlin
Vorsitzender des Vorstandes Deutsch-Polnische
Stiftung Kulturpflege und
Denkmalschutz, Görlitz

Peter Hoedemaker
Vorsitzender der Geschäftsführung
Kaefer Isoliertechnik GmbH & Co. KG, Bremen

Andreas Hoetzel
Leiter Unternehmenskommunikation
BLG Logistics Group AG & Co. KG, Bremen

Oliver Hoins
Geschäftsführender Gesellschafter
Hoins Intermusik GmbH, Bremen

Prof. Dr. Norbert Honsza
Germanist, Kulturwissenschaftler
Professor em. Universität Breslau

Dr. Jan-Peter Ingwersen
Senior Global Program Manager
Bayer Pharma AG, Berlin

Sebastian Karban
Country Head
Bilfinger GVA Real Estate Poland, Warszawa

Dipl.-Agr.-Ing. Dag von Kap-herr
KWS Lochow Polska, Prusy

Carl Kau
Direktor Firmenkundenbetreuung
Oldenburgische Landesbank AG, Niederlassung
Bremen
Mitglied des Vorstandes Bund der Steuerzahler
Niedersachsen und Bremen e.V.

Prof. Dr. Stefan Kiedron
Manager
Katedry Jezyka Literatury, Wroclaw

Thorsten Klapproth
CEO
Hansgrohe SE, Schiltach

Dr. Christoph B. Klosterkemper
Mitglied der Geschäftsführung
Atermann König & Pavenstedt GmbH & Co. KG,
Bremen

Matthias Kues
Sprecher der Geschäftsführung
Nord Holding Unternehmensbeteiligungsgesellschaft
mbH, Hannover

Dr. Maciej Lagiewski
Direktor
Muzeum Miejskie Wroclawia, Wroclaw

Hans-Dieter Lampe
Geschäftsführender Gesellschafter
Handelsgesellschaft Frantz Kragh GmbH, Bremen
Generalbevollmächtigter und Mitglied ‚Kleines
Gremium‘, Bremer Tabak-Collegium

Senator Jaroslaw W. Lasecki
Senator
Palacky Orlem, Krakow

Dr. Stefan Lehnert
Geschäftsführer
Vector Foiltec GmbH, Bremen

Honorarkonsul Axel Lenderoth
Geschäftsführer
Christophe Lenderoth GmbH, Bremen
Honorarkonsul der Republik Polen, Bremen

Prof. Dr. Gerhard P. Lenz
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie
Sternklinik, Bremen

Michael Liebelt
Vorsitzender
Liebelt Stiftung Hamburg

Dr. Claus Liesner
Geschäftsführender Gesellschafter
AMC Asset Management Consulting GmbH,
Hamburg

Johannes van der Linde
Geschäftsführer
Freytag & v. d. Linde
Projekt-, Management- und Baugesellschaft mbH
& Co. KG, Oldenburg

Joachim Linnemann
Geschäftsführender Gesellschafter
Justus Grosse GmbH, Bremen
Präsident Bürgerparkverein, Bremen

Klaus Lötsch
Bremen

Jacek Lozowski
Wroclaw

Neil MacGregor O.M.
Intendant
Humboldt-Forum Berlin

Prof. Dr. Klaus Mangold
Vorsitzender des Aufsichtsrates
Rothschild Global Financial Advisory, Frankfurt

Dr. Klaus Meier
Geschäftsführender Gesellschafter
wpd Windmanager GmbH & Co. KG, Bremen
Vorsitzender des Aufsichtsrates
wpd AG, Bremen

Prof. Dr. h.c. Rudolf Mellinghoff
Präsident
Bundesfinanzhof, München
Mitglied ‚Kleines Gremium‘, Bremer Tabak-
Collegium

Carsten Meyer-Heder
Geschäftsführender Gesellschafter
Team neusta GmbH, Bremen

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Horst Möller
München
ehm. Direktor des Institutes für Zeitgeschichte

George C. Muhle
Mitglied der Geschäftsführung
Atermann König & Pavenstedt GmbH & Co. KG,
Bremen

Cornelius Neumann-Redlin
Rechtsanwalt u. Hauptgeschäftsführer
Die Unternehmensverbände im Lande Bremen
e.V., Bremen

Achim Neuse
Geschäftsführer
Galerie Neuse Kunsthandel GmbH, Bremen

Uwe Niederprüm
Neugart KG, Hennef
Mitglied der Geschäftsleitung Cordes & Graefe
KG, Bremen

Börries von Notz
Alleinvorstand
Historische Museen Hamburg

Dr. Jacek Ossowski, PhD
Vorsitzender des Stadtrates
City Council Office, Wroclaw

Dr. Dr. h.c. mult. Manfred Osten
Bonn
Generalsekretär der Alexander von Humboldt-
Stiftung a.D.
Mitglied ‚Kleines Gremium‘, Bremer Tabak-
Collegium

Dr. Piotr Oszczanowski
Professor
Uniwesytetu Wroclawskiego – Instytut Histori
Sztuki, Wroclaw

Minister a.D. Prof. Dr. Dr. h.c.
Karl-Heinz Paqué

Lehrstuhl für Internationale Wirtschaft
Dekan der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft
Otto-von Guericke-Universität Magdeburg
Mitglied ‚Kleines Gremium‘, Bremer Tabak-
Collegium

Honorarkonsul Lutz H. Peper
Geschäftsführender Gesellschafter
Peper & Söhne GmbH, Bremen
Honorarkonsul der Republik Lettland

Bernd Petrat
Geschäftsführender Gesellschafter
Nordwest Industrie Group GmbH, Frankfurt am
Main

Dr. Dirk Plump
Geschäftsführender Gesellschafter
W. Tiemann GmbH & Co. KG, Bremen

Caspar Plump
Kaufmännischer Leiter
Tiemann Landtechnik GmbH & Co. KG, Sittensen

S.K.H. Georg Friedrich
Prinz von Preußen
Generalverwaltung des vormals regierenden
Preussischen Königshauses, Berlin

Prof. Dr. Peter Raue
Rechtsanwalt
Berlin
Geschäftsführer der Osterfestspiele in Salzburg
Justiziar der Berliner Philharmoniker

Botschafter a.D. Janusz Reiter
Chairman of the Board
Center for International Relations, Waszawa

Jürgen Roggemann
Gesellschafter
Enno Roggemann GmbH & Co., Bremen

Thorsten Rönner
Geschäftsführer
BVT Bremen GmbH & Co. KG, Bremen

S.K.H. Michael
Prinz von Sachsen-Weimar-Eisenach
Mannheim

Prof. Dr. Karol Sauerland
Professor
University of Warsaw,
Institute of German Studies, Warszawa

Senator E.h. Prof. Dr. h.c. mult.
Klaus Gerhard Saur

München
ehem. Geschäftsf. Gesellschafter Walter de
Gruyter GmbH Verlag, Berlin
Mitglied ‚Kleines Gremium‘, Bremer Tabak-
Collegium

Stephan Schalk
Geschäftsführender Gesellschafter
Barth & Könenkamp Seiden GmbH & Co. KG,
Bremen

Dr. Frank Schlaberg
Mitglied des Vorstandes
Bankhaus Neelmeyer AG, Bremen

Dr. h.c. André Schmitz
Vorsitzender des Vorstandes
Schwarzkopf Stiftung, Berlin
Mitglied ‚Kleines Gremium‘, Bremer Tabak-
Collegium

Peter Schöler
Geschäftsführer
Wachendorf GmbH & Co. KG, Bremen

Alexander Skipis
Hauptgeschäftsführer
Börsenverein des Deutschen Buchhandels, Frankfurt
am Main

Dipl.-Ing. Jaroslaw Stanczyk
Geschäftsführender Gesellschafter
Starbar Sp. z o. o., Zyrardow

Prof. Dr. Heiko Staroßom
Mitglied des Vorstandes
Die Sparkasse Bremen AG

Jesko von Stechow
Chief Financial Officer
Osram GmbH, Garching

Prof. Dr. Herbert Szurgacz
Richter am Obersten Gericht im Ruhestand
Wroclaw

Honorarkonsul Chawkat Takla
Geschäftsführender Gesellschafter
Miditec Datensysteme GmbH, Bremen
Honorarkonsul der
Syrischen Arabischen Republik

Prof. Dr. Michael Thimann
Professor
Georg-August-Universität Göttingen – Kunstgeschichtliches
Seminar und Kunstsammlung

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Joachim Treusch
President Emeritus
Jacobs University Bremen
Vorstandsvorsitzender Wilhelm und Else
Heraeus-Stiftung
Mitglied ‚Kleines Gremium‘, Bremer Tabak-
Collegium

Hans Georg Vassmer
Geschäftsführer
Hellmering, Köhne & Co. GmbH & Co. KG,
Bremen

Dr. Günter Wagner
Rechtsanwalt
Sozietät Dr. Wagner, Ohrt & Partner, Bremen

André Wedemeyer
Pers. haftender Gesellschafter
Cordes & Graefe KG, Bremen

Dr. Patrick Wendisch
Geschäftsführender Gesellschafter
Lampe & Schwartze KG, Bremen
Präsident der Eiswette von 1829
Mitglied ‚Kleines Gremium‘, Bremer Tabak-
Collegium

Dr. Kuno Wilhelm
Rechtsanwalt
München

Volker Wurster
Geschäftsführer
Galerie Neuse Kunsthandel GmbH, Bremen

Andrzej Zbikowski
Adviser to the CEO
ING Commercial Finance Polska SA, Warsaw

Kurt Zech
Geschäftsführender Gesellschafter
Zech Group GmbH, Bremen

Dr. Maciej Zelbromski
Kunsthistoriker
Dekan der Fakultät für Angewandte Kunst
School of Applied Art and Management, Wroclaw

Guido Zerreßen
Vorstand
Seghorn AG, Bremen

Dr. Matthias Zimmermann
Geschäftsführender Gesellschafter
Weser-Wohnbau GmbH & Co. KG, Bremen