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185. Zusammenkunft am 14. Juni 2018 im Rathaus und Palais Salfeldt in Quedlinburg

185. Zusammenkunft am 14. Juni 2018 im Rathaus und Palais Salfeldt in Quedlinburg

Sprecher des Collegiums

Jürgen Fitschen

Vortrag in der Collegiumsrunde

General a.D. Volker Wieker

Thema

„Marschbefehl in den Cyberkrieg –
Die Bedrohung aus dem Netz“

185. Zusammenkunft am 14. Juni 2018 im Rathaus und Palais Salfeldt in Quedlinburg

Begrüßung – Jürgen Fitschen

Meine Herren!

Im Namen der Herren des ‚Kleinen Gremiums‘ des Bremer Tabak-Collegiums heiße ich Sie ganz herzlich willkommen in Quedlinburg.

Ich habe dieses Vergnügen zum ersten Mal. Als wir in einer Sitzung des ‚Kleinen Gremiums‘ im Herbst des letzten Jahres Quedlinburg als Ort unseres Treffens festgelegt haben, war das ein guter Gedanke. Ich hatte viel von dieser Stadt gehört, sie aber noch nie besucht und habe mich wie viele andere auf den Besuch gefreut. Dann kamen wir zum Thema des heutigen Treffens: Cyberwar – und da wurde es ein bisschen schwieriger. Auf der Fahrt hierher habe ich mich an die Themen erinnert, die meine Vorredner auf den letzten Sitzungen ankündigen konnten: Herr Brinkmann durfte das Thema Meeresbiologie in Bremen vorstellen – das war ein Heimspiel; Professor Guratzsch durfte auf der Wartburg zum Thema Luther einführen – einen besseren Ort kann man sich nicht vorstellen.
Und ich habe mich gefragt: Womit habe ich es verdient, dass ich den Cyberwar nach Quedlinburg bringen muss? Aber Sie werden sehen, auch das lässt sich lösen – ich habe es jedenfalls versucht!

Zunächst aber will ich in der Begrüßung unserer schönen Tradition folgen und eine Brücke zwischen Bremen und Quedlinburg bauen. Glauben Sie nicht, dass das einfach ist! Ich hatte mir schon Gedanken gemacht, was ich denn tue, wenn sich nichts finden lässt, was die beiden Städte miteinander verbindet – und war auf eine kühne Idee gekommen. Ich habe mir gesagt, wenn sich gar nichts finden lässt, dann fahre ich nach Quedlinburg, stelle mich auf den Marktplatz und frage Passanten, was den Quedlinburgern zu Bremen einfällt. Aber dann war das Wetter für einen solchen Ausflug zu schlecht und deswegen habe ich es mir einfacher gemacht: mit einem Besuch im Bremer Staatsarchiv. Und zu meiner großen Überraschung gab es tatsächlich einiges Verbindendes zwischen Bremen und Quedlinburg. Ich bin dem Stadtarchivar sehr dankbar für seine wertvollen Hinweise.

Ihnen hier im Raum, auch den Nicht-Bremern, brauche ich nicht zu sagen, dass Bremen eine stolze Hansestadt ist. Aber wer von Ihnen weiß, dass auch Quedlinburg eine Hansestadt war? Ich muss gestehen, ich wollte es nicht glauben, bis ich es schwarz auf weiß gelesen habe. 1426 – also 75 Jahre nach Bremen, wurde Quedlinburg zur Hansestadt. Etwas verspätet also, aber Bremen ist auch 150 Jahre älter: Quedlinburg wurde 922 erstmals als Stadt erwähnt.

Quedlinburg war also, wenn auch nur kurze Zeit, Mitglied der Hanse. Und diese Hanse steht für das, was man in Bremen immer wieder mit berechtigtem Stolz hervorhebt: für kaufmännische Freiheit und städtische Unabhängigkeit. Das Symbol für diese Prinzipien kennen auch beide Städte: den Roland. Ein solches Standbild eines Ritters mit Schwert, Sinnbild der Stadtrechte, wurde sowohl in Bremen, als auch in Quedlinburg errichtet.
In Bremen waren die Bauherren mit sehr viel Geschick dabei und wurden dafür auch belohnt. Bremens Bürger konnten sich schon 1366 der Herrschaft ihres Erzbischofs entledigen, der eine Statue des Rolands hatte zerstören lassen. Der neue Roland steht seit 1404 unverwüstlich auf dem Marktplatz und hat den Aufstieg der Hansestadt Bremen zu Wohlstand und Ansehen begleitet.
Die Quedlinburger, die ihren Roland im Jahre 1435 errichtet hatten, hatten weniger Glück. Anders als der Bremer Erzbischof hatte ihre Landesherrin, die Quedlinburger Äbtissin, mächtige Verwandte. Die Wettiner Herzöge halfen ihr 1477 die Stadt zu stürmen, die Bürgerschaft musste sich unterwerfen und der Roland wurde zerstört. Erst 1869 wurden seine Reste wiederentdeckt und man stellte ihn erneut auf.

Diese Ereignisse stehen beispielhaft für die unterschiedlichen Entwicklungen beider Städte.
Aber in einem Punkt schulden die Bremer Kaufleute Quedlinburg, oder genauer der näheren Umgebung, Dank. Im Jahre 1965 feierte die Bremer Kaufmannschaft das 1.000 Jubiläum des Bremer Kaufmanns – wenn ich mich umsehe, könnten einige von Ihnen dabei gewesen sind, nicht viele – aber einige. Begangen wurde das Jahr, in dem die Kaufmannschaft erstmals erwähnt und als Träger des Bremer Wirtschaftslebens gewürdigt worden war– durch keinen geringeren als Otto den Großen und zwar in Merseburg – nicht sehr weit von Quedlinburg entfernt. Dort stellte Otto im Sommer 965 dem Bremer Bischoff Adaldag ein wichtiges Privileg aus. Ein Königsdiplom, mit dem Münze, Markt und Zoll in Bremen bestätigt wurden. Sehr ungewöhnlich für die damalige Zeit wird in dieser Urkunde die in Bremen lebenden Kaufleute ausdrücklich erwähnt und unter den Schutz des Königs gestellt. Man könnte versucht sein zu sagen, dass hier die Erfolgsgeschichte des bremischen, hanseatischen Kaufmanns ihren Ursprung genommen hat.

Doch es geht nicht nur um Kaufmannschaft und Wirtschaft – auch Kultur hat Bedeutung, in Bremen wie in Quedlinburg. Und hier hat Quedlinburg ganz eindeutig die Nase vorn. Als 2004 das Bremer Ensemble am Markt zum Weltkulturwerbe erhoben wurde, da stand Quedlinburg schon seit 10 Jahren auf dieser begehrten Liste und zwar als Ganzes, als städtisches Ensemble.

Meine Herren, der Roland, die Hanse, die Geschichte der Kaufmannschaft, hätten Sie bei der Anreise nach Quedlinburg so viel Verbindendes zwischen beiden Städten erwartet? Ich jedenfalls nicht. Und vielleicht bin ich nicht ganz alleine mit diesem Unwissen. Ein Grund mehr, dieses schöne Ereignis in diesem wunderschönen Raum – Herr Malnati wird nachher noch etwas dazu sagen, er hat ja gerade in der letzten Woche hohen Besuch gehabt – zu genießen. Und den Anlass nutzen, uns daran zu erinnern, und vielleicht den Bürgern beider Städte etwas Einsicht zu verschaffen, was die Städte einmal verbunden hat, zugebenermaßen vor vielen Jahrhunderten.
Das meine ich, wäre durchaus im Sinne des Bremer Tabak-Collegiums.

Ich möchte meine Begrüßung schließen, indem ich Herrn Malnati noch einmal herzlich Willkommen heiße – der Oberbürgermeister ist entschuldigt und das müssen wir respektieren: er hat Geburtstag. Sicher weiß er nicht, wie sangesfreudig das Bremer Tabak-Collegium ist. Wir hätten ihm gerne ein Ständchen gegeben, aber vielleicht sind Sie, Herr Malnati, so freundlich und richten ihm unsere Glückwünsche aus. Wenn wir noch einmal wiederkommen, können wir vielleicht gemeinsam ein Liedchen für ihn anstimmen.

Jetzt lade ich Sie ein, Herr Malnati, das zu tun, was zum Schluss der Begrüßung zur Tradition geworden ist, nämlich der Löffeltrunk!

Man hat mir versichert, dass Sie eingewiesen worden sind in alle Handgriffe, die notwendig sind, um ihn erfolgreich zu absolvieren. Ich empfehle Ihnen allen, sich auch einen Nachbarn zu suchen, mit dem Sie das Gleiche durchexerzieren können. Ich bitte Sie, mit Ihrem jeweiligen Gegenüber nachzusprechen und zu trinken:

Ick seh di (Ich sehe Dich)
Ick drink di to (Ich trinke Dir zu)
Dat freut mi (Das freut mich)
Dat do (Das tu)
– Prost! –
Ick heb di tosapen
(Ich hab` Dir zugetrunken)
Hest´n Rechten drapen
(Hast den Rechten getroffen)

185. Zusammenkunft am 14. Juni 2018 im Rathaus und Palais Salfeldt in Quedlinburg

1. Tischrede – Jürgen Fitschen

Meine Herren!

Eine Märchenstadt wird Quedlinburg häufig genannt. Erst jüngst etwa auf der berühmten Seite 3 der Süddeutschen Zeitung, die vor einer Woche auch in diesen Räumen – oder wahrscheinlich im Vorraum – zu Gast war. Eine Woche vor unserem Treffen gab es hier prominenten Besuch, die Bundesinnenminister- Konferenz fand statt. Nach allem was man lesen konnte, war das Treffen nicht ganz so harmonisch, wie es bei uns heute Abend zugeht.
Immerhin: in dem Artikel auf Seite 3 einer der meinungsführenden Publikationen hier im Lande wurde Quedlinburg tatsächlich als Märchenstadt bezeichnet – und wer will das bezweifeln, wenn er durch den Ort geht.

Ich hatte schon eingangs meine Probleme mit dieser Einführung erwähnt: Rathaus, Cyberwar und Märchenstadt – geht das zusammen? Vielleicht lässt sich ein Zusammenhang finden, der uns zum Thema führen wird. Ich will zumindest den Versuch machen und dabei nicht über das berichten, was ich in vielen Jahren in meinem Beruf erlebt habe, denn es gibt wahrscheinlich keine Industrie, die so sehr Angriffen aus dem Netz ausgesetzt ist, wie der Finanzsektor. Die Zahlen dazu sind sehr eindrucksvoll, aber ich will nicht mit Statistiken glänzen. Im Zweifel haben Sie die ohnehin vergessen, wenn Sie auf dem Nachhauseweg sind.

Ich möchte das Thema, um das es heute Abend geht, in einem Zusammenhang beleuchten, der uns Menschenkinder angeht. Ich habe das Gefühl, dass wir in dieser Diskussion zu sehr von Wissenschaftlern und Technikern geleitet werden, aber nicht ausreichend die Frage stellen, was all diese Entwicklungen für uns bedeuten. Einigen scheint das egal zu sein. Ich habe da eine etwas andere Meinung.

Also sprechen wir über Cyberkriminalität und Cyberkrieg, auch in dieser idyllischen Umgebung. „Marschbefehl in den Cyberkrieg – Die Bedrohung aus dem Netz“, so haben Sie, lieber General Wieker, und ich begrüße Sie ganz herzlich als unseren Ehrengast heute, Ihren Vortrag genannt.
Die Grenzen zwischen dem, was uns unter dem Stichwort Cyberkriminalität, Cyberterrorismus und Cyberwar begegnet, sind fließend. Die Motive und Absichten der Angreifer bleiben schließlich häufig im Unklaren. Geht es darum, finanzielle Vorteile zu erpressen oder darum, Schrecken zu verbreiten, Chaos zu stiften, ganze Gesellschaften zu destabilisieren? Wer sind die Drahtzieher hinter all diesen Aktivitäten? Heute müssen wir damit rechnen, dass nicht nur Privatpersonen neue technische Möglichkeiten für kriminelle Zwecke nutzen, sondern dass auch Staaten sich neuer Mittel der Kriegsführung bedienen. Das werden wir nachher aus dem Munde von General Wieker erfahren, der von 2010-2018 Generalinspekteur der Bundeswehr war. Einen kundigeren Sprecher hätten wir zu diesem Thema nicht finden können.

In einer Welt, in der politische Gewissheiten und völkerrechtliche Standards zunehmend erodieren, ist es kein Wunder, dass die Menschen in diesen Gesellschaften zunehmend Unsicherheit verspüren. Nicht nur aus den oben skizzierten Überlegungen heraus, sondern im Zusammenhang vieler anderer Dinge, die Fragen aufwerfen, auf die es keine einfachen Antworten gibt.
Die historischen Fassaden hier in Quedlinburg könnten den Eindruck erwecken, dass all diese Sorgen eigentlich grundlos sind. Ein Bollwerk sind sie allerdings nicht, diese Fassaden, die wir hier bewundern können. Der Vormarsch der Digitalisierung und der künstlichen Intelligenz ist nicht aufzuhalten. Auch nicht in einem Ort wie Quedlinburg.

Vor wenigen Tage fand in Hannover die Messe CeBIT statt. Dort wurden einige dieser Bedenken in sehr drastische Worte und Überschriften gefasst. Vom „Horror des Digitalen“ war etwa die Rede. Man mag das für maßlos übertrieben halten. Und doch muss es einen Grund dafür geben, dass Autoren überhaupt auf die Idee kommen, solche Überschriften zu wählen. Digitalisierung bedeutet immer einen gewissen Verlust gewohnter Kontrolle. Und das hat auch ethische und rechtliche Implikationen, die wir noch gar nicht übersehen können. Diese technische Entwicklung findet in einer Zeit statt, die mehr als je zuvor vernetzt ist. Und das heißt auch: komplex. Einfache Antworten, mit denen wir die Herausforderung angehen können, wird es nicht geben. Zumal die Bereitschaft weltweit, gemeinsame Lösungen zu finden, leider nicht mehr sehr sichtbar ist. Ganz im Gegenteil.

Das Gefühl scheint sich breit zu machen, dass wir alle irgendwie einen Teil unserer Hoheit preisgeben. Dennoch, trotz solcher Bedenken, bleibt die Digitalisierung ein Prozess, dem man sich nicht verschließen kann. Digitalisierung ist technologischer Fortschritt, Treiber der Wirtschaftsentwicklung, des Wachstums und der Generierung von Mehrwert für den Menschen – und für uns ein zentraler Standortfaktor im globalen Wettbewerb. Sie befreit den Menschen von vielen lästigen Tätigkeiten. Das genießen wir. Sie setzt neue Potentiale frei. Man könnte sagen, eigentlich wird unsere Realität täglich weiter optimiert. Die Frage ist nur, ob wir das Ergebnis des Ganzen wirklich wollen.

Unsere Lebensumstände werden durch neue technologische Errungenschaften immer weiter verändert. Das gilt auch in Quedlinburg. Die mittelalterliche Fassade wird den Prozess nicht aufhalten. Und das nicht nur, weil Digitalisierungsprozesse und das, was wir ein bisschen vage als Industrie 4.0 bezeichnen, Themen auch der örtlichen Wirtschaftsförderung sind, sondern weil auch in Quedlinburg das Leben der Menschen zunehmenden von der Digitalisierung bestimmt wird. Das gilt für die tägliche Kommunikation, das gilt für Finanztransaktionen – als Banker habe ich mich umgesehen: noch gibt es vier Bankfilialen vor Ort – viel zu viele – aber die Zahl wird in jedem Fall zurückgehen. Vielleicht werden es viele Bewohner gar nicht merken, manche werden den Verlust an Bequemlichkeit beklagen – aber wir sollten uns keine Illusionen machen: Vieles was bequem, angenehm, vertraut war, wird sich nicht unverändert bewahren lassen.
Digitalisierung bestimmt das Leben auch zu Hause mit Smart Homes; in nicht allzu ferner Zukunft beim autonomen Fahren, im Gesundheitswesen, in der Infrastruktur der Produktion. In all diesen Bereichen werden wir die Digitalisierung benötigen, um Effizienz zu steigern, die Produktivität, die Bequemlichkeit und – so zumindest der Anspruch – auch die Sicherheit. Dazu werden wir sicherlich nachher noch mehr hören.

Ich weiß nicht, ob auch in dem kleinen Bahnhof hier in Quedlinburg vor einem Jahr auf den Anzeigetafeln die perfiden Botschaften von Cybererpressern zu sehen waren statt der üblichen Informationen zum Fahrplan. Die Übeltäter, die den Virus „WannaCry“ in Umlauf gebracht haben, waren Hacker, die nichts weiter versuchten, als Erpressung auf neue Art und Weise zu betreiben. Und besonders bedenklich ist, dass diejenigen, die sich eigentlich von Berufs wegen mit solchen Risiken befassen müssten, die Unternehmensführer, es versäumt hatten, Maßnahmen zu treffen – so einfache wie ein Update der Betriebssysteme. Nur mit Glück und durch die Aufmerksamkeit und den Zufallsfund eines klugen spanischen IT-Fachmannes konnte Schlimmeres verhindert werden.

Es gibt viele weitere Beispiele jüngeren Datums. In Hamburg etwa – die Bremer mögen über Hamburg denken, was Sie wollen, aber Hamburg hat einen Flughafen, der normalerweise leidlich funktioniert. Nun lag er 24 Stunden am Boden. Was wurde in allen Medien diskutiert? Mehr oder weniger stand doch für alle Beobachter fest: Das musste eine Cyberattacke sein! Wie groß war die Enttäuschung, als sich herausstellte, dass ganz simpel die Isolierung eines Kupferkabels angekratzt worden war. Mit solchen greifbaren und beherrschbaren Ursachen rechnet in unserer Zeit niemand mehr.

Beispiele gibt es also genug, und einige hatten schon Konsequenzen größeren Ausmaßes. Ich erinnere nur an Stuxnet in Iran, schon vor acht Jahren. Ohne dass anscheinend jemals irgendjemand iranischen Boden betreten hatte, wurden alle Zentrifugen lahmgelegt. Das hat schon nachdenklich gemacht. Oder die Angriffe auf Krankenhäuser in England oder hierzulande in Neuss. Auch das macht nachdenklich.

Datendiebstahl, Cybergrooming, gefakte Identitäten, aber auch politische Manipulation und Wahlfälschung, solche Gefahren sind real und greifbar für uns geworden. Sie sind in unseren Köpfen präsent und im Grunde unseres Herzens rechnen wir immer mit dem Schlimmsten – der Hamburger Flughafen ist ein gutes Beispiel. Digitalisierung verspricht mehr Sicherheit – aber können wir uns darauf verlassen? Die Blockchain-Technologie etwa, für viele der große Heilsbringer, ist in ihrer Komplexität auf maximale Sicherheit vor Manipulationen ausgerichtet. Ob sie dem hohen Anspruch gerecht werden kann, wird sich zeigen. Aber eben diese Komplexität macht es auch unmöglich, potentielle Angriffspunkte für Cyberattacken zu erkennen. Erst vor wenigen Tage wurde wieder ein Hackerangriff auf eine Kryptowährung bekannt. Ein Kurssturz war die Folge. Wenn ein vergleichbarer Angriff die Finanzmärkte und ihre Abwicklung etablierter Währungen beträfe, hätte dies sehr schnell den kompletten Stillstand zur Folge. Über das Thema Bitcoin und die damit verbundenen Gefahren möchte ich in diesem Zusammenhang gar nicht sprechen.

Angesichts solcher Bedrohungsszenarien liegt der Rückzug ins Persönliche nahe, in den Kontakt zwischen den Menschen, der Vertrauen stiftet. Aber auch hier wenden sich die Dinge durch die Digitalisierung nicht zum Positiven. Untersuchungen haben gezeigt, dass unsere Fähigkeit, Gesichter unserer Mitmenschen zu lesen, abnimmt. Wir sind nicht mehr in der Lage, Gemütsverfassungen und Absichten – auch böse Absichten – so zu erkennen, wie wir das einmal konnten. Der Grund ist ganz einfach: wir blicken meist auf die Displays unserer Smartphones und unserer IPads, nicht mehr in die Gesichter der Menschen. Wir haben eine Art informelle Sicherheitsarchitektur in den Cyberspace delegiert: Wir benutzen Gesichtserkennung, zeichnen Bewegungsmuster auf, filtern auffälliges Verhalten und auffällige Mimik, gleichen riesige Datenmengen ab. So werden zunehmend kriminelle Gewalttäter und Terroristen identifiziert. Das empfinden wir als Errungenschaft. Früher wussten Menschen häufiger intuitiv, ob jemand etwas im Schilde führt.

Wenn nun aber der Übeltäter nicht mehr persönlich fassbar ist, nicht einmal mehr als Mitglied eines – vielleicht mafiösen – Netzwerkes oder als terroristische Zelle, wenn sich die Urheber von Verbrechen und Terrorismus im Cyberspace verlieren, was nutzen uns dann unser Grundvertrauen und unsere Menschenkenntnis? Wie geht eine Gesellschaft um mit Verbrechern ohne Gesicht? Anonym in den Tiefen des Dark-Nets – vielleicht irgendwann an künstliche Intelligenz delegiert, die mit selbstlernenden Algorithmen demnächst das perfekte Verbrechen begehen oder einen selbstgesteuerten Krieg führen könnten.
Viele Fragen also. Sind wir gewappnet für den Umgang mit Cyberkriminalität, Terrorismus und Cyberwar? Haben wir Mittel und Wege um den Geist, das Potential von Digitalisierung und künstlicher Intelligenz in der Flasche zu halten, oder ihn, wenn er einmal entwischt ist, wieder einzufangen? Oder ist das die Hybris, schiere Anmaßung technikverliebter Nationen?

Bei der Beantwortung dieser Frage wird uns auch der große Sohn dieser Stadt Quedlinburg nicht weiterhelfen. Friedrich Gottlieb Klopstock, 1724 geboren, Dichter der Empfindsamkeit und Schöpfer des Heldengedichtes „Der Messias“. Dort steht die Hoffnung auf ein Weltgericht geschrieben, das niedrige Seelen – das übersetze ich in die heutige Sprache mit: Übeltäter im Cyberspace – ohne Verzug tötet. Und die Hoffnung auf Erlösung für die sündigen Menschen. Die Bergung in göttlicher Gerechtigkeit und Gnade, einem Heilsplan zufolge. Das klingt ein bisschen abgehoben, aber das waren Sprache und Denken der damaligen Zeit. Es gab Hoffnung. Also eine tröstliche Aussicht auch für uns?

Nun im Fall der Cyberkriminalität werden wohl weder Prävention noch Aufklärung und Bestrafung vom Himmel fallen. Und die Rettung vor dem Bösen auch nicht! Den Cyberkrieg werden wir ohne göttlichen Beistand ausfechten müssen. Und im Wissen, dass er apokalyptische Ausmaße annehmen kann. Wir müssen im Hier und Jetzt auf diese Herausforderung Antworten finden. Den Marschbefehl annehmen, den wir gleich von General Wieker erläutert bekommen. Er wird uns aus einer anderen Perspektive erläutern, was auf uns unter diesem Stichwort Cyberkrieg zukommen mag. Und gleich wie wir dazu stehen, ob wir zu denjenigen gehören, die glauben, dass diese Disruption, die sicherlich unumgänglich ist, uns allen ein besseres Leben verschafft, oder ob wir zu denen gehören, die im anderen Extrem fürchten, dass wir unsere Souveränität an Maschinen abgeben müssen – das Thema betrifft uns alle. Wir werden hören, welche dieser beiden Optionen wahrscheinlicher ist. Und Hinweise bekommen, wie wir damit umgehen sollten, und welche Erfahrungen General Wieker in seiner Laufbahn mit diesem Thema gemacht hat.

Wir sind sehr privilegiert, dass wir ihn heute, nach dem Ende seiner offiziellen Laufbahn, bei uns zu Gast haben, denn er ist jetzt frei von allen Beschränkungen, kann alles das aussprechen, was er in offizieller Funktion nicht sagen konnte und wird sicher unsere Erwartung erfüllen, dass wir bisher Unerhörtes zu eben diesem Thema erfahren werden.

Wir haben vereinbart, dass ich ihn nicht mit vielen Worten einführe. Dafür bin ich sehr dankbar. Denn ein erfolgreicher Soldat – und mehr ist nicht zu erreichen, als Generalinspekteur der Bundeswehr zu sein, und das länger als jeder andere vor ihm, nämlich acht Jahre lang – fasst sich kurz. Also möchte ich ihn nur anhand von zwei Begegnungen skizzieren – ganz ohne Bezug auf seinen Lebenslauf. Die erste fand im letzten Jahr statt, kurz vor dem dritten Advent. Ich war überrascht zu sehen, dass man auch im Bendlerblock Weihnachten kennt und feiert. Es gab Plätzchen, vielleicht sogar eine Kerze, der Raum war nicht sehr hell, und es gab vor allen Dingen ein äußerst angenehmes Gespräch. Ich kann Ihnen also mit vollster Überzeugung sagen, dass wir heute Abend einen äußerst sympathischen Gast bei uns als Redner haben werden. Wir haben nicht sehr lange über das heutige Thema gesprochen. Wir waren uns sehr schnell einig, worum es geht, und dann haben wir den Rest des Abends bei unserer gemeinsamen Leidenschaft, den Pferden verbracht. Das hat viel Spaß gemacht.

Das zweite Mal habe ich ihn gesehen, weil Herr Wieker so freundlich war, mich gemeinsam mit Herrn Lampe zu seinem letzten Arbeitstag in den Bendlerblock einzuladen. Das war ein ganz besonderer Tag – insbesondere für ihn – aber auch für alle, die mit dabei sein konnten. Es war der Große Zapfenstreich. Was mir aufgefallen und in Erinnerung geblieben ist, ist die Rede unserer Verteidigungsministerin. Ich hatte sie schon häufiger getroffen. Aber so emotional habe ich sie noch nicht erlebt. Manche, die ganz nah bei ihr standen waren, behaupten steif und fest, sie hätte Tränen in den Augen gehabt. Und ihre Worte führten mich zur Frage, was sie denn nun, ohne General Wieker machen wolle. Nun, sie macht weiter. Ob sie genauso gut weiter macht, das wollen wir heute Abend nicht diskutieren. Mir ist der Eindruck von diesem Abend geblieben, dass über das formelle Ritual hinaus ein Höchstmaß an Respekt und Wertschätzung für den scheidenden Generalinspekteur zum Ausdruck kam. Das, meine ich, sagt sehr viel über den Redner des heutigen Abends aus!

General Wieker, wir freuen uns sehr, dass Sie unser Gast sind. Meine Herren, ich verspreche Ihnen, dass Sie einen spannenden und anregenden Vortrag hören werden. Freuen wir uns also auf die Rede von General Wieker nach dem Bremer Abendbrot.

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

185. Zusammenkunft am 14. Juni 2018 im Rathaus und Palais Salfeldt in Quedlinburg

2. Tischrede – Stadtoberbaurat Thomas Malnati

Sehr geehrte Herren,

ich habe Sie zwar im Festsaal schon begrüßt – aber ich freue mich nochmals sehr, Sie heute in unserer Welterbestadt Quedlinburg begrüßen zu dürfen. Es war mir eine Ehre, als Hausherr mit Herrn Jürgen Fitschen den traditionellen Löffeltrunk im Festsaal unseres Rathauses einzunehmen.

Gerade in der heutigen Zeit ist die Pflege nicht nur von hanseatischen, sondern auch von allen Traditionen und Kulturen von besonderer Bedeutung. Ihr Collegium der Hansestadt Bremen hat sich zum Ziel gesetzt, den freien Gedankenaustausch liberal zu Themen des Zeitgeschehens zu fördern. Wie Sie unschwer hören, habe auch ich hanseatische Wurzeln.

Im Jahre 1426 trat Quedlinburg der Hanse bei. Und was verbindet Bremen und Quedlinburg heute? Ihr Bremer Rathaus und der Roland sind in das UNESCOWelterbe eingetragen, unser Quedlinburger Rathaus und unser Roland sind Bestandteil eines 85 Hektar großen UNESCO-Welterbegebietes. Quedlinburg schaut auf eine über 1000-jährige Geschichte zurück, doch die eigentliche Geschichte von Quedlinburg und der Gegend rund um den Schlossberg beginnt schon mit der Steinzeit, wie zahlreiche archäologische Funde, Geräte und Waffen beweisen.

Der Sage nach soll Am Finkenherd zu Fuße des Burgberges der Sachsen-Herzog Heinrich 919 die Königskrone empfangen haben. Das Sinnbild haben Sie in unserem Festsaal in dem prächtigen Glasgemälde gesehen. Das wird die Geburtsstunde der Königsstätte Quedlinburg gewesen sein. In einer Urkunde vom 22. April 922 wurde mit dem Diplom-Ausstellungsort „villa quitilingaburg“ Quedlinburg erstmals von Heinrich I. als Stätte königlicher Rechtshandlungen erwähnt und ist Zeugnis zugleich für die Verbindung des ersten deutschen Königs mit seiner Lieblingspfalz. Urkundlich nachweisbar gab es 69 Kaiser- und Königsbesuche zwischen 919 und 1207. Die Chronisten nennen sie heute die erste beurkundete Hauptstadt der ottonischen Dynastie als geschichtliche Wiege unseres deutschen Staates.

Im 10. Jahrhundert der Ottonenperiode wurde Quedlinburg darüber hinaus urkundlich zusammen mit Köln und Magdeburg als die einzigen europäischen Metropolen bezeichnet. Mit der Wiege des deutschen Staates und der europäischen Bedeutung merken Sie, meine Herren, an welchem geschichtsträchtigen Ort Sie sich heute versammelt haben. Quedlinburg spielt sicher nicht mehr die entscheidende Rolle. Ganz aktuell ist aber die Stellung Deutschlands in Europa, der Europäischen Union und in der ganzen Welt von entscheidender Bedeutung.

In der damaligen Zeit machten Heinrich I. und seine Nachfolger die Pfalz Quedlinburg zu einem wichtigen Zentrum ihrer Reichspolitik. Er selbst wurde hier 936 beigesetzt. An der Grabstätte ihres Gemahls richtete die Königin Mathilde im gleichen Jahr ein Damenstift ein. In der Urkunde vom 12. September 936 – die erhalten geblieben ist – bestätigte Otto der Große (Sohn und Nachfolger Heinrich I.) die Gründung dieses Stifts, stattete es mit reichen Privilegien aus und übernahm die Schutzherrschaft über „sein“ Familienstift. Damit begann eine fast 900 Jahre lange Regierungszeit hochadliger Damen. In den Kostbarkeiten des Domschatzes in der Stiftskirche spiegelt sich noch heute der Glanz des ottonischen Kaiserhauses wieder und die Geschichte des Damenstiftes machte Quedlinburg zum Ort der starken Frauen.

966 wurde die Tochter Kaiser Ottos des Großen, auch sie mit Namen Mathilde, Äbtissin des Stiftes und im Jahre 994 verlieh ihr Kaiser Otto III. das Markt-, Münzund Zollrecht. Dies ist die Geburtsstunde der Stadt Quedlinburg. Gegründet von einer Frau. Durch dieses Recht konnte die Äbtissin einen Markt gründen, die Stadt hat sich entwickelt und es wurden jahrhundertelang vom Stift eigene Münzen geprägt.
997 übernahm Äbtissin Mathilde von Kaiser Otto III. das Amt der Reichsverweserschaft. Bis dahin war dieses Amt nur jeweils einem ausgewählten Erzbischof vorbehalten. Die Erzbischöfe – Männer mit Macht und Einfluss – wurden hier nicht gefragt, das zeigt, welche Stellung die Äbtissin in der damaligen Zeit innehatte. Damit übernahm sie bis zu Ihrem Tod 999 die Regierungsgewalt des sächsischen Stammlandes und hat sogar selbst einen Hoftag in Derenburg einberufen. Heute regiert Angela Merkel als erste Bundeskanzlerin aber vor 1000 Jahres gab es da schon einmal eine Frau, und das war unsere Äbtissin.
Schon ab dem 16. Jahrhundert wurde in den Gärten des Damenstiftes Saatgut angebaut und nach dessen Auflösung 1810 wurde Quedlinburg berühmt für seine Gärtnereien und Samenzuchtbetriebe, und war bis zum zweiten Weltkrieg vermutlich die weltweit bedeutendste Stadt der Samenzucht. Im Laufe des 18. und 19. Jahrhunderts entwickelte sich durch die Saatzucht ein beachtlicher Wohlstand, der städtebaulich auch in einer Reihe von Jugendstilvillen seinen Ausdruck fand. Von dem damals erwirtschafteten Reichtum ist leider nichts Monetäres verblieben, allenfalls etwas Ideelles. So ist die Stadt im 20. Jahrhundert wieder arm geworden.

Ich stelle die Theorie auf, dass, wenn es nicht die Zeit zwischen 1945 und 1990 der Verstaatlichung gegeben hätte, und die beiden großen Familienunternehmen der Saatzucht Dippe und Mette sich am Standort weiterentwickelt und den jeweiligen Rahmenbedingungen der Zeit angepasst hätten, Quedlinburg heute zu den reichsten Städten der Bundesrepublik gehören würde. Seinerzeit produzierten die Gebrüder Dippe bereits 1/6 des Weltbedarfs an Zuckerrübensamen.

Nach der Wiedervereinigung, der Wende, erlebte Quedlinburg eine rasante Entwicklung. Die zu DDR-Zeiten verfallenen Häuser der Kernstadt – sie waren preisgegeben für einen Flächenabriss zugunsten einer Neubebauung des industriellen Plattenbaus – konnten somit gerettet werden.

Die UNESCO adelte Quedlinburg 1994 zum Weltkulturerbe. Kein Wunder angesichts der einmaligen Geschlossenheit und Dichte der Häuser, die alle Epochen des Fachwerks wiederspiegeln – von der Ständerbauweise um 1350 über die spätgotische Epoche bis hin zur Rokoko Zeit und dem Klassizismus. Die meisten unserer erhaltenen Fachwerkhäuser stammen aus der Zeit der Renaissance und des Barock, einzigartig in Qualität und Quantität. Das älteste nachgewiesene verbaute Holz ist Eiche aus dem Jahr 1215. Von seinen 3.420 Gebäuden im Welterbegebiet sind allein 2.069 Fachwerkhäuser aus 8 Jahrhunderten, 1.664 davon sind eingetragene Einzeldenkmäler; so gilt das mittelalterliche Quedlinburg als die Bilderbuchstadt des Fachwerkbaus und als eine der größten Flächendenkmäler Deutschlands.

Dank der großen Unterstützung durch Fördermittel der Europäischen Union, des Bundes und des Landes Sachsen-Anhalt sowie der Deutschen Stiftung Denkmalschutz konnte bis heute enorm viel erreicht werden. Quedlinburg ist finanziell sicherlich weiterhin arm, dafür aber architektonisch sehr hübsch mit einem mittelalterlichen Charme. Seit 1991 wurden in Quedlinburg 131 Mio. EUR öffentliche Fördergelder investiert. Wenn man diese Summe mit einem Faktor von 2:1 multipliziert, dem Synergieeffekt der Städtebauförderung, weiß man, dass nochmal ca. 260 Mio. EUR an privatem Geld verbaut wurden. Somit wurden auch Dank der privaten Investitionen und dem bürgerschaftlichen Engagement insgesamt ca. 400 Mio. EUR zur Erhaltung des Welterbegebietes aufgewendet. Daran können Sie eindeutig an unserem Beispiel erkennen, dass die Städtebauförderprogramme des Bundes und der Länder nach wie vor Erfolgsgeschichten sind.
Hierfür ist Quedlinburg außerordentlich dankbar.
Die Rheinische Post kürte Quedlinburg auf Platz 5 der schönsten deutschen Altstädten, das Magazin Focus wählte Quedlinburg auf Nr. 4 bei den 101 Orten in Deutschland, die Sie unbedingt einmal gesehen haben müssen. Die Mitteldeutsche Zeitung wählte im November 2017 Quedlinburg zur schönsten Stadt des Landes Sachsen-Anhalt. Das Kölner Institut für Handelsforschung wählte Quedlinburg als attraktivste Kleinstadt in Deutschland. Das Magazin GEO platzierte Quedlinburg auf Nr. 8 der 10 schönsten Kleinstädte Europas. Nicht unerwähnt lassen möchte ich, dass in Quedlinburg der „Advent in den Höfen“ erfunden wurde. Mittlerweile ist unsere Adventsstadt fast genauso bekannt, wir Nürnberg mit dem Christkindl- Markt und Dresden mit dem Striezel-Markt.

Meine Herren, wenn Sie den Jahreszahlen aufmerksam gefolgt sind, werden Sie festgestellt haben, dass im nächsten Jahr sich die Krönung Heinrich I. zum 1100sten Mal jährt, wir 25 Jahre UNESCO-Welterbe feiern und 30 Jahre friedliche Revolution der Wiedervereinigung begehen. All das wollen wir in einem Festjahr feiern, wozu ich Sie und Ihre Familien ganz herzlich einlade. Vielleicht sehen wir uns dann wieder!

Für heute wünsche ich uns einen schönen gemeinsamen Abend.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

185. Zusammenkunft am 14. Juni 2018 im Rathaus und Palais Salfeldt in Quedlinburg

General a.D. Volker Wieker
„Marschbefehl in den Cyberkrieg – Die Bedrohung aus dem Netz“

Sehr verehrtes Tabak-Collegium,
lieber Herr Lampe,
lieber Herr Fitschen,

herzlichen Dank für Ihre Einladung und die freundliche Begrüßung.
Natürlich bin ich ihr sehr gerne gefolgt, denn im Gegensatz zu anderen Neigungsgruppen hat man als Angehöriger der militärischen Zunft durchaus eine gewisse Vertrautheit mit strengem Protokoll und rituellem Gebaren.

Der überzeugte Gegner solcher Veranstaltungen und Laie konstruiert daraus gerne einen Widerspruch zur „Moderne“, aber solchen Irrtum entlarvt schon das Thema dieser 185. Zusammenkunft des Tabak-Collegiums, denn es könnte nicht aktueller sein.

Natürlich treten eigene Motive dahinter zurück, auch wenn ich freimütig einräume, dass ich unverändert gelegentlich dem Tabak fröne und auch dem Löffeltrunk nicht abgeneigt bin; – ein traditionelles „Freikaufen“ steht daher heute nicht zur Debatte.

Und dennoch stellt sich mir natürlich die Frage, warum es ausgerechnet ein Militär sein muss, der dieses Thema für Sie berädert, und nicht Herr Zuckerberg oder Herr Höttges, die gewissermaßen qua Amt eine Haltung dazu entwickeln müssen. Zweifellos wird deren Perspektive naturgemäß aber eher die Chancen als die Risiken in den Blick nehmen, – mithin nur eine Seite der Medaille –, aber das bedarf vor diesem Kreis wohl auch keiner näheren Erläuterung.

Daher sind es auch wohl weniger meine geographischen Wurzeln im Bremer „Speckgürtel“ oder der Umstand, dass noch beide Kinder an den wieder „wohlberufenen“ Bremer Bildungseinrichtungen studieren, als vielmehr die „Bedrohungsperspektive“, die auch einen militärischen Sachverstand nahelegt.

Wie dem auch sei; – immerhin habe ich es nach zwei Monaten Abstinenz wieder einmal mit Marschbefehlen zu tun, – und derer gleich zwei.

Der eine führte mich an den nördlichen Harzrand in Ihr schönes Quedlinburg, lieber Herr Stadtoberbaurat, und der zweite, – jedenfalls thematisch –, in den Cyberkrieg.

Ein angenehmer Nebeneffekt, das will ich dem geneigten Publikum auch nicht verhehlen ist dabei allerdings die Teilnahme an einem lupenreinen Herrenabend, – allemal für jemanden, der nun schon eine ganze Weile gleich zwei Frauen dienstlich unterstellt war.

Doch unter Maßgabe der neuen europäischen Datenschutzbestimmungen möchte ich mich dazu im Kreis der hier versammelten Protagonisten nicht weiter einlassen und mich vielmehr dem eigentlichen Thema annähern, bevor Anteilnahme und Sitzfleisch zu sehr ermüden.

Das ist nicht nur der Fürsorge geschuldet, sondern durchaus auch einem tagesaktuellen Bezug:
Denn Sie fragen sich natürlich: Was treibt eigentlich so ein leicht ergrauter General, der erst jüngst wieder die Herrschaft über den eigenen Terminkalender erlangt hat?

Tatsächlich bin ich hierher direkt von Kopenhagen angereist, wo ich an einer sogenannten „Government Conference“ des IT-Start up-Unternehmens „Palantir“ in Palo Alto teilgenommen habe.
Auch wenn der Begriff eher an die sehenden Steine in „Herr der Ringe“ erinnert, hat sich dieses Unternehmen vielmehr zu einem Riesen in der Meta-Daten-Analyse entwickelt, um daraus Anwendungstools für politische, wirtschaftliche, militärische, polizeiliche und nachrichtendienstliche Zwecke zu konfigurieren.
Mithin nicht weniger als ein Imperativ in der heutigen vernetzten Welt und ihren asymmetrischen, konzentrischen und hybriden Bedrohungen.
Dem Gründer und CEO dieses weltweit operierenden Unternehmens, Alexander Karp, bin ich vor gut einem Jahr begegnet und daraus hat sich ein reger Gedankenaustausch entwickelt.

Vereinfacht ausgedrückt geht es bei der Meta-Daten-Analyse um die Akkumulation frei zugänglicher oder durch richterlichen Beschluss erwirkter Daten auf einen vorher festgelegten Zentrierpunkt. Der kann u.a. ein Ereignis, z.B. ein terroristischer Anschlag, ein Ort auf dem Globus mit geographischer Koordinate, ein bestimmter Zeitpunkt und eine Person sein, oder auch deren Verknüpfung in einem Bezugsystem.(Gilt auch für Finanzströme, Geldwäsche, etc).
In der zunehmend digitalisierten Welt entstehen solche Datenstämme durch kommerzielle Dienstleister wie Telekommunikation in all ihren Erscheinungsformen; – mündlich, schriftlich und telemetrisch –, Suchdienste und ihre vielfältigen Links, geophysikalische Dienste wie Google Earth oder satellitengestütze Navigation wie z.B. GPS, und – nur vermeintlich ganz banal –, wir alle kollektiv oder individuell als sogenannte Emitter. Das meint all unsere Kommunikationsformen, unsere mittlerweile nachvollziehbaren Bewegungsprofile, unsere exzessive Selbstdarstellung in sozialen Netzwerken und Messengern, aber auch Kreditkartenaktivitäten, und natürlich unsere staatlich veranlasste Überwachung und Filterung, will sagen Melderegister, digitalisierte Überwachungs- und Kontrollmechanismen genauso wie Fluggastreisedaten und Einreiseformalitäten.

Allein diese verkürzte Darstellung veranschaulicht das immense Datenvolumen und die Herausforderung einer Verschränkung durch Akkumulation.
Und dennoch gelingt es auf diese Art und Weise z.B. nach einem terroristischen Anschlag, den verdächtigen Täterkreis von weit über einer Million Menschen auf eine immerhin vielleicht nur zweistellige Zahl zu reduzieren.
Voraussetzung dafür ist allerdings der legalisierte Zugriff auf eben jene Datenstämme, – und gerade der Breitscheidplatz in Berlin hat uns gezeigt, dass föderale Strukturen in diesem Kontext nicht immer ein Segen sein müssen.

Allemal berührt er aber rechtliche und darüber ethisch-moralische Fragestellungen in einem Handlungsrahmen, der weder an territoriale Grenzen noch gemeinsame Werteordnungen gebunden ist.
Und daraus entsteht nichts Geringeres als ein Anspruch an die Weltordnung und deren Einhegungsinstanz, die Vereinten Nationen, sich auch in dieser Domäne – dem Cyber- und Informationsraum – endlich ein Regelwerk zu verordnen, das zumindest rudimentären Maßstäben genügt. (Extemp.: Genfer Konvention, WHO, UNHCR u.a.)

Die Dringlichkeit ist vorgezeichnet, denn die fortschreitende Digitalisierung ist unumkehrbar. Und zwar, weil sie bereits Menschen auf diese Weise sozialisiert und Abstinenz im wahrsten Sinne des Wortes „automatisch“ ausgrenzt.
Das mag sich vielleicht für Menschen unseres abgehangenen Kalibers weniger dramatisch anfühlen; für die nachfolgenden Generationen ist es eine existenzielle Frage!

Was kennzeichnet also diesen Cyber- und Informationsraum?

In unserer Wahrnehmung jedenfalls, – und das trägt auch nicht ganz unwesentlich zu allgemeinen Verunsicherung bei –, folgt er einer ganz eigenen Machtarchitektur: Entfesselt, weil in seinem Rechtsrahmen nicht einmal hinlänglich erfasst, kennt er weder geographische oder institutionelle, noch politische Grenzen.
Neben allen Chancen – und ich bin in dieser Hinsicht beileibe kein Ignorant –, die unser Leben und Zusammenleben bereichern, müssen wir auch ein mündiges Bewusstsein gegenüber den Risiken entwickeln. Das betrifft uns alle und geht weit über den Rahmen institutioneller Sicherheitsvorsorge hinaus.

Denn in einer holzschnittartigen Betrachtung entfalten solche Risiken ihre Wirkung zum einen durch individuelle Verführung, die durchaus auch kollektive Ausmaße annehmen kann, und zum anderen natürlich durch technische Manipulation in einer zunehmend vernetzten Welt.

Ersteres reicht von kommerziellen Interessen bis zur Mobilisierung ganzer Bevölkerungsgruppen durch Stimulanz, Subversion und Fake News, die dann durch sogenannte Bots eine ungeahnte Vervielfältigung der Zielgruppe erlangen.
Technische Manipulation hingegen wirkt vom böswilligen Eingriff in Ihre digitalisierte Haustechnik bis zum Missbrauch oder der Trennung des sogenannten Sensor-Shooter-Verbundes hochkomplexer Aufklärungs- und Waffensysteme.

Um dieser eher drögen Lagefeststellung etwas Leben einzuhauchen, erlauben Sie mir, noch ein wenig Nabelschau zu betreiben und die richtet den Blick auf uns alle.

Einer Studie der Berstelsmann-Stiftung zufolge googelt jeder zweite von uns, meine Herren – Tendenz altersbedingt steigend –, seine eigenen Wehwehchen.
Das ist weniger der Fußpilz nach einem Besuch der öffentlichen Badeanstalt, aber häufig ein eher komplexes und mithin ernstes Krankheitsbild.
Um die schöne Stimmung des heutigen Abends nicht zu verderben, bleibe ich aber beim Fußpilz und überrasche sicher niemanden, der bei ähnlichem Gebaren plötzlich Medikamentenwerbung für Hautkrankheiten an den Extremitäten in seiner Mailbox fand.
Das soll uns auch nicht beängstigen, aber es gehört auch nicht viel Phantasie dazu, sich auszumalen, was ein Missbrauch solchen Herrschaftswissens für unser Miteinander in all seinen Facetten zur Folge hätte.
Ich lasse es geflissentlich mal beim Konjunktiv, auch wenn der Auftritt von Herrn Zuckerberg vor der EU-Kommission mich nicht wirklich überzeugt hat.
Und wenn ich in diesem Kontext auch über die kollektiven Querwirkungen solcher Phänomene gesprochen habe, verdeutlicht dieses kleine Beispiel rasch, wer abseits der WHO in der Lage ist, auch die Ausbreitung gewisser Pandemien wie z.B. Ebola bereits im Ansatz zu erkennen.

Das leitet mich dann auch zum Militärischen, obwohl eine Verengung und mithin Abgrenzung kaum mehr möglich erscheint; ich gehe darauf noch einmal ein.

In den Blickpunkt rückt dabei zunehmend der Begriff Cyber-War, aber was meinen wir damit?

Erlauben Sie mir zu Beginn ein paar einordnende Worte, denn „Cyberwar“ erscheint mir als Militär etwas irreführend.
Denn Begriffe wie Krieg und Frieden lassen sich nicht bruchfrei von der analogen in die digitale Welt übertragen.
Im klassischen Sinne – und da bemühe ich den alten Clausewitz – gibt es weitgehend nachvollziehbare Grenzen zwischen Krieg und Frieden, das gilt auch zwischen Zivilgesellschaft und Militär. „Freund“ und „Feind“ sind klar definiert, sie stehen sich unmittelbar oder auch mittelbar als Kombattanten gegenüber.
Der Cyber-War lässt die Grenzen zwischen Krieg und Frieden verschwimmen, die Anonymität des Cyber- und Informationsraumes verwischt die Urheberschaft von Böswilligkeiten; quasi jeder kann dahinter stecken – ein „ganz normaler“ Hacker, vielleicht nur Nerds, aber auch Kriminelle, Terroristen, bis hin zu staatlichen Akteuren unterschiedlichster Provenienz. Allein die Motive erlauben eine Unterscheidung und Abgrenzung zur Erstellung möglicher Täterprofile.
Ein Angreifer kann physisch tausende Kilometer weit entfernt sein und dennoch hier seine zerstörerische Kraft entfalten. Als Werkzeug reichen das nötige Mindset, ein Rechner und Zugang zum Internet. Klassische Begrifflichkeiten erodieren. Ein Zwischenzustand entsteht, dessen Charakter nicht eindeutig zu benennen ist und für den das Wort „hybride Konfliktaustragung“ Einzug gehalten hat.
Sie wirkt primär über die Mobilisierung gesellschaftlicher, ethischer oder religiöser Gruppierungen und reicht von Propaganda und Agitation über wirtschaftliche Einflussnahme und Diskreditierung Andersdenkender bis zur Anwendung physischer Gewalt, vorzugsweise ohne Hoheitsabzeichen.
Das russische Gebaren auf der Krim, in der Ostukraine, aber auch gegen die Vornepräsenz der Nato im Baltikum sind dafür beredtes Beispiel.
So sah sich die Bundeswehr dort dem Vorwurf der Vergewaltigung einer Minderjährigen ausgesetzt und konnte glücklicherweise diese Fake-News mithilfe des Gastlandes Litauen sehr rasch widerlegen.
Und dennoch hat Clausewitz recht in seinem berühmten Zitat zur Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln, denn darüber sprechen wir:
Die Durchsetzung politischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Ziele unterhalb der Schwelle eines offenen Konfliktes oder gar eines Krieges mit „anderen Mitteln“.
Auch wenn sie nicht deren zerstörerische Wirkung entfalten, sollten wir ihr Potenzial nicht verkennen.
Der US-Wahlkampf, der Bundestags-Hack 2015, auf den uns erst der MI 5 aufmerksam machen musste, als massenhaft deutsche Daten auf Servern im Vereinigten Königreich ruhten, oder auch China´s Aktivitäten am Wirtschaftsstandort Deutschland sind nur einige Beispiele.

Für Staat und Gesellschaft, aber eben auch Streitkräfte und Wirtschaft als große Schnittmenge dieser beiden Entitäten bedeutet die unumkehrbare Digitalisierung mit ihren Folgen daher einen Paradigmenwechsel in vielerlei Hinsicht.
Daher erscheint mir nicht zuletzt diese Runde in ihrer querschnittlichen Repräsentanz als geeignetes Format zur Diskussion solcher Phänomene.
Denn eine Lagefeststellung im Tunnelblick der eigenen Domäne birgt immer und latent die Gefahr, nur dem eigenen Kalkül zu folgen und dieser Versuchung erliegen wir leider allzu oft.
Die Vernetzung vernetzt uns, und das nicht nur willentlich und exklusiv, sondern bereits viel inklusiver, als wir es erahnen, vor allem aber viel rasanter.
Und Digitalisierung als Innovationsmotor, als Beschleuniger von Arbeitsprozessen, nahezu Echtzeittransparenz und flachen Hierarchien generiert in gleicher Weise offene Flanken, und das im Sekundentakt, wie Ihnen durch die penetranten Aufforderungen zum Upgrade Ihrer Software vielleicht schon bestens vertraut ist.
Das nervt, ändert aber nichts an deren Notwendigkeit, wie ich selbst aus leidvoller Erfahrung berichten kann.
Denn:
+ in der gesamten Bundeswehr sind rund 190.000 elektronische TrAusweise in Nutzung; sie dienen der Einlasskontrolle, aber auch der Datenverschlüsselung am PC-Arbeitsplatz
+ rund eine Viertelmillion IT-Nutzer verschicken und empfangen täglich rund 1,1 Mio Mails quer durch die Republik, in die Einsatzländer und Botschaften rund um den Globus; ein geöffnetes Scheunentor für jene, die uns nichts Gutes wollen,
+ heute registrieren wir täglich rund 4.500 Angriffe auf unsere Netze; an den zentralen Internet-Übergängen allein im Jahr 2017 ca. 47 Mio. unberechtigte Zugriffsversuche, davon 9 Mio. in der Gefahrenstufe „hoch“
+ und zudem arbeiten wir gegenwärtig noch an der Einführung der elektronischen Patientenakte,
Einfallstore gibt es also reichlich und eine Sensibilisierung – insbesondere der jungen Menschen – fällt zunehmend schwerer.
Das gilt für die Nutzung von Fitnessarmbändern genauso wie für tägliche Live- Chats mit den Angehörigen in der Heimat.
Und selbst für dezente Hinweise in der eigenen Familie erntet man ja schon mitleidvolle Blicke.
Und dennoch: Sollten Sie einmal in einem Berliner Restaurant zum Abendessen verabredet sein und Ihnen kommt ein Gesicht am entfernten Ecktisch bekannt vor, aber der Name dazu fehlt, bemühen Sie ruhig Ihr Smartphone und schauen, wer sonst noch in dieses W-LAN oder den Hotspot eingeloggt ist, dann fällt er Ihnen schnell wieder ein. Und das „All Inclusive“ ohne speziell beschaffte Bild- und Spracherkennungssoftware.
Soviel zur Bewusstseinsbildung, aber das reicht leider noch nicht!
Denn wir betreiben auch Waffensysteme mit einer hohen zweistelligen Zahl Computern und bis zu 100 km Kabellage an Bord.
Aber eben nur an Bord, denn der Rest des unerlässlichen Datenaustausches erfolgt drahtlos, häufig noch ganz maritim in sogenannten Insellösungen, – das mag vielleicht auch beim Angreifer noch zur Verwirrung beitragen –, aber eben auch nicht mehr lange, denn zukünftig möchten wir auf einer gemeinsamen Cloud zusammenfinden, interoperabel neudeutsch und ohne Drehstuhlschnittstelle, aber vor allem geschützt.
Das jedenfalls ist die Absicht, auch wenn sie noch recht wolkig klingt, und der oder andere unter Ihnen eher darüber sinnieren mag, dass es schön wäre, wenn wir erst einmal all unsere neuen Flugzeuge in die Luft brächten.
Aber ich kann Sie beruhigen; auch hier wir sind auf gutem Weg und eine jüngst häufig erwähnte „Manipulationssoftware“ setzen wir ausschließlich gegen unsere Gegner ein, denn unsere besten Kunden sind wir immer noch selbst.

Schließlich ein Wort zu unseren Freunden. Wir nennen sie Bündnispartner und das trifft wohl den gegenwärtigen Ton in der nordatlantischen Allianz etwas besser, denn neben den Ihnen vertrauten wirtschaftlichen Dissonanzen steht natürlich auch unsere Sicherheitsvorsorge in der Kritik.
Das ist durchaus berechtigt, aber eben nur eine Momentaufnahme, denn ganz Europa hat sich nach dem Fall der Mauer über die Friedensdividende hergemacht, und das Bündnis ist zeitgleich in dieser Epoche von 16 auf mittlerweile 28 Mitgliedstaaten gewachsen.
Das kann man bei allem Respekt von Russland nun nicht behaupten, wie auch eingefleischte Bedrohungsanalysten zähneknirschend anerkennen, und dennoch gibt es sie, die Bedrohung, nur eben anders, – skalierbar, subtil und über alle Bereiche gesellschaftlichen Lebens verschränkt; eine Herausforderung aller demokratischen Staaten und ein Appell an deren Solidarität gleichermaßen.
Aber solche Erkenntnis und Einsicht reiften langsam, ja zäh, das zeigt schon ein Blick auf die Fliehkräfte in Europa, denn die Achillesferse Transparenz befördert in gleicher Weise nationale Egoismen, schauen Sie nur nach Polen und Dänemark, Österreich und Italien, Ungarn und das Vereinigte Königreich.
Jetzt schweift er aber ab, mögen Sie denken, aber der Schein trügt.
Denn nur der Bulle greift von vorne an, sagt eine plattdeutsche Weisheit, berechenbar und weitgehend wirkungslos, – es sei denn, er trifft auf seine Artgenossen.
Der Kluge wählt die weiche Flanke; das war in der Odyssee die Achillesferse und ist im vereinten Europa wie im transatlantischen Bündnis unsere Solidarität in all ihren Facetten, – politisch, gesellschaftlich, wirtschaftlich und militärisch. Wer sie erschüttern kann, braucht militärische Potenziale nicht zu fürchten, denn sie gelangen gar nicht erst zur Wirkung, wenn die politische Entschlossenheit dazu fehlt.
Die Toolbox dafür ist „hybride Konfliktaustragung“ und die Operationsdomäne der Cyber- und Informationsraum.
Das strategische Kalkül ist so einfach wie überzeugend:
Man macht sich selbst zum Teil des Problems und kann bei der Lösung nicht übergangen werden, um die eigenen Interessen zu wahren oder gar durchzusetzen. (Syrien, Ukraine)
Das ist die Stärke der politischen Autokratie, – aber auch die einzige –, und die Schwäche demokratischer Vielfalt, die immer wieder neue Mehrheiten suchen muss und um der Wiederwahl willen auch mal dem gerade vorherrschenden Zeitgeist Opfer bringt, die nur noch ein Defibrillator reanimieren kann.
Dazu sollte es nicht kommen und ein mündiges gesellschaftliches Bewusstsein über die Chancen und Risiken des Cyber- und Informationsraumes erscheint mir als ganz wesentlicher Schlüssel zum Erfolg.
Wie aber in Ermangelung eines weltweiten und konsentierten Regelwerks, mögen Sie fragen, und wer setzt dafür die Maßstäbe?
In dieser noch unbestimmten Phase denke ich, wir alle gemeinsam, meine Herren, und da beziehe ich einmal die Damenwelt in Abwesenheit ausdrücklich ein; wir alle mit unserem gesunden Menschenverstand, mit der geschichtlich gereiften Erfahrung für die richtige Staatsform und Wertschätzung unserer gesellschaftlichen Errungenschaften, – aber eben auch Entschlossenheit, gegenüber deren Bedrohung wehrhaft zu sein.
Gerade Letzteres braucht Einsicht und Verständnis, und die sind in unserer Wohlstandsgesellschaft noch nicht sehr weit verbreitet; aber die Betroffenheit nimmt zu und das spürt man bereits.
Wer unsere freien und unabhängigen Medien als Lügenpresse beschimpft, verkennt in verheerender Art und Weise, dass nur sie ein wirksames Korrektiv zu jenen Fake-News sein können, die unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt bedrohen, und wer möchte schon auf einen Follower bei Twitter reduziert werden.
Wer Abwehr nur defensiv begreift, verlernt es, sich in die Situation eines Angreifers zu versetzen, um die eigenen Maßgaben auch wirkungsvoll zu überprüfen.
Und wer die Verhältnismäßigkeit der Mittel als völkerrechtliches Prinzip anerkennt sollte diese Verhältnismäßigkeit auch in der Wahl seiner eigenen Mittel anwenden können, sonst bleibt ihm nur die Opferrolle, und die kann niemand ernsthaft wollen.
Das mag sehr theoretisch klingen, wird aber rasch konkret, wenn ich es an einem Beispiel illustriere, das sich kürzlich so auch zugetragen hat:
(Extem.: Mitarbeiterin zivile Hilfsorganisation, Entführung AFG, Kontakt, Verhandlungslösung Zug um Zug Übergabe, CNO, UAV, Freisetzung)
Es geht also nicht ohne offensive Fähigkeiten, die auch den Gegner bedrohen, der solche Mittel zur Anwendung bringt; im Übrigen ein alter militärischer Grundsatz, der noch auf Moltke, den Älteren, zurückgeht.
Auf dem Nato-Gipfel 2016 wurde diese Notwendigkeit durch alle 28 HoSG erörtert und der Cyber- und Informationsraum als eigenständige Operationsdomäne anerkannt.
Ein Center of Excellence wurde in Tallin eingerichtet und die Mitgliedstaaten zur Anpassung ihrer Strukturen verpflichtet.

Dem sind wir gefolgt mit Aufstellung der Abteilung Cyber/IT im BMVg, auch verantwortlich für die strategische Steuerung des hauseigenen IT-Dienstleisters BWI, und der Einrichtung des OrgBereiches CIR mit rund 14.000 Soldaten und zivilen Mitarbeitern.
Zudem haben wir als Start-Up den Cyber-Innovation-Hub gegründet, ein kleines Team von „Techies“, IT-Spezialisten und Gründern, – digitale Trüffelschweine –, wenn Sie so wollen, die für uns als „Scouts“ den Markt sichten, ohne schon im Ansatz durch die hauseigene Bürokratie zerrieben zu werden.
Dafür brauchen Sie geeignetes Personal und das ist, – da trage ich Eulen nach Athen –, gegenwärtig heiß umworben.
Daher haben wir uns entschlossen, an der Bw Universität in München den internationalen Master-Studiengang „Cyber Sicherheit“ mit 13 Professuren neu einzurichten und auf dem Campus mit einem entsprechenden Forschungszentrum zu koppeln.
Das alles entfaltet langsam Wirkung und stößt auf großes internationales Interesse, wie Sie sich wohl vorstellen können.

Wirkung, wie ich sehe, zeigt aber auch die nunmehr fast fünfstündige Beatmung durch die Dramaturgen des Tabak-Collegiums, – und zwar auf Ihre körperliche Verfassung, meine Herren.
Daher ende ich mit Mark Twain, der einmal feststellte: „Was Rednern an Tiefe fehlt, sollten sie nicht durch Länge ausgleichen“, und diesen Eindruck möchte ich vermeiden.

Hans-Hermann Ahlers
Geschäftsführer
OSPIG GmbH & Co. KG, Bremen

S.D. Julius Eduard Prinz von Anhalt
Palais Minckwitz, Dessau

Prof. Dr. Georg F. Backhaus
Präsident
Julius Kühn-Institut (JKI), Bundesforschungsinstitut
für Kulturpflanzen, Quedlinburg

Thomas Bagusch
Mitglied der Geschäftsführung
Nord Holding Unternehmensbeteiligungs-GmbH,
Hannover

Eike Berthold
Geschäftsführer
Hasseröder Brauerei GmbH, Werningerode

Dr. Winfried Bettecken
Programmchef
MDR Hörfunk, Magdeburg

Prof. Dr. Karl-Horst Bichler
ärztlicher Direktor der Urologischen
Universitätsklinik Tübingen a.D.
Braunschweig

Martin Billhardt
Vorsitzender des Vorstandes
Pfisterer Holding AG, Winterbach

Thomas Bilshausen
Geschäftsführer
Fiba Energieservice GmbH, Landsberg

Ludwig Blomeyer-Bartenstein
Mitglied der Geschäftsleitung
Deutsche Bank AG, Bremen

Wilhelm von Boddien
Geschäftsführer
Förderverein Berliner Schloß e.V., Hamburg
ehem. Mitglied ‚Kleines Gremium‘,
Bremer Tabak-Collegium

Dipl.-Ing. Rolf Bretzke
Privatier, Berlin

Generalmajor Carsten Breuer
Kommandeur
Bundeswehr – Kommando Territoriale Aufgaben,
Berlin

Dr. Thomas Brinkmann, LL.M. (Tulane)
Rechtsanwalt u. Notar
Dr. Schackow & Partner – Rechtsanwälte und
Notare, Bremen
Sprecher ‚Kleines Gremium‘,
Bremer Tabak-Collegium

Jan Brorhilker
Partner, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater
Ernst & Young GmbH, Hamburg

Dr. Axel Freiherr von dem Bussche, LL.M.
Rechtsanwalt/Partner
Taylor Wessing Deutschland, Hamburg

Felix Colsman
CEO
Deutsche Agrar-Holding, Oranienburg

Dr. Maximilian Degenhart
Rechtsanwalt
Breiten, Burghart Rechtsanwaltsgesellschaft mbH,
München

Dr. Maximilian Dietzsch-Doertenbach
Geschäftsführender Gesellschafter
Doertenbach & Co. GmbH, Lehrensteinfeld

Moritz Döbler
Chefredakteur
Weser Kurier Mediengruppe, Bremen

Frank Dreeke
Vorsitzender des Vorstandes
BLG Logistics Group AG & Co. KG, Bremen

Oberst i.G. Jörg Dronia
Referatsleiter (NATO)
Bundesministerium für Verteidigung, Berlin

Reinhold von Eben-Worleé
Geschäftsführender Gesellschafter
E.H. Worlée & Co. (GmbH & Co.) KG, Hamburg
Präsident ‚Die Familienunternehmer‘

Dipl.-Kfm. Patrick Engels
Geschäftsführender Gesellschafter
Pöschl Tobacco Group, Geisenhausen

Johannes Feibig
Geschäftsführer
Walzengießerei & Hartgusswerk Quedlinburg GmbH,
Quedlinburg

Andreas Feicht
Vorsitzender der Geschäftsführung
WSW Wuppertaler Stadtwerke GmbH und WSW
mobil GmbH, Wuppertal

Dipl.-Ing. Carl Wolfgang Finck
Geschäftsführer
RST Recycling und Sanierung Thale GmbH, Thale

Dipl.-Ing. Wolfgang Finck
Geschäftsführer
RST Recycling und Sanierung Thale GmbH, Thale

Jürgen Fitschen
Vorsitzender des Vorstandes
Deutsche Bank Stiftung, Frankfurt am Main
Mitglied ‚Kleines Gremium‘,
Bremer Tabak-Collegium

Dr. Matthias Fonger
Hauptgeschäftsführer und I. Syndikus
Handelskammer Bremen

Stephan M. Friedrich
Geschäftsführer
Lürssen Industrie Beteiligungen GmbH & Co. KG,
Bremen

Jörn-Michael Gauss
Geschäftsführer
Bremer Aufbau-Bank GmbH, Bremen

Dirk Gellisch
Geschäftsführer
Viega GmbH & Co.KG, Attendorn

Wendt-Dieter
Freiherr von Gemmingen-Steinegg

Manager Governmental Affairs
TEAS Germany GmbH, Berlin

Ulf Giebel
Vorsitzender des Aufsichtsrates
Seghorn AG, Bremen
Ehrenpräsident Bundesverband Deutscher
Inkasso-Unternehmen e.V.

Wolfgang Grauthoff
Geschäftsführer
Grauthoff Türengruppe GmbH
Rietberg-Mastholte

Holger Gröhn
Vorsitzender des Vorstandes
Producto AG, Jüterbog

Senator Martin Günthner
Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen
Bremen

Prof. Dr. Herwig Guratzsch
Hamburg
ehem. Direktor Stiftung Schleswig-Holsteinische
Landesmuseen, Schleswig
Mitglied ‚Kleines Gremium‘,
Bremer Tabak-Collegium

Matthias Harms
Vorsitzender der Geschäftsführung
Veolia Umwelt GmbH, Bremen

Jan Peter Hartmann, CFA
Direktor
LGT Bank AG, Vaduz/Liechtenstein

Ernst-Michael Hasse
Vorsitzender des Kuratoriums
Schwering & Hasse Stiftung, Lüdge
Ehrenpräsident der IHK Lippe zu Detmold

Philip W. Herwig
Geschäftsführender Gesellschafter
Röhlig Logistics GmbH & Co. KG, Bremen

Joachim Hoepp
Geschäftsführer
Nanu-Nana Einkaufs- und Verwaltungsgesellschaft mbH,
Oldenburg

Andreas Hoetzel
Leiter Unternehmenskommunikation
BLG Logistics Group AG & Co. KG, Bremen

Philipp Jaklin
Resortleiter Wirtschaft
Weser Kurier Mediengruppe, Bremen

Peter Jasching
Geschäftsführender Gesellschafter
OSPIG GmbH & Co. KG, Bremen

Dr. Christian Juranek
Geschäftsführer
Schloß Wernigerode GmbH, Wernigerode

Generalleutnant a.D. Roland Kather
Berlin
ehem. deutscher Militärischer Vertreter bei der
NATO und der Europäischen Union

Carl Kau
Ipontix Corporate Finance GmbH, Bremen
Mitglied des Vorstandes Bund der Steuerzahler
Niedersachsen und Bremen e.V.

Dr. Clemens Ritter Kempski von Rakoszyn
Geschäftsführer
Ritter von Kempski Privathotels GmbH, Stolberg-Südharz
Geschäftsführer
Jagd- und Forstgesellschaft Stolberg/Harz mbH,
Stolberg-Südharz

Hermann Kleen
Protokoll-Chef
Bremische Bürgerschaft

Dr. Martin Klinkhammer
Mitglied der Geschäftsleitung
Deutsche Bank AG, Bremen

Dr. Christoph B. Klosterkemper
Geschäftsführender Gesellschafter
Atermann König & Pavenstedt GmbH & Co. KG,
Bremen

Wolfgang G. Köhne
Geschäftsführender Gesellschafter
Hellmering, Köhne GmbH & Co., Bremen

Frank Kolbe
Geschäftsführender Gesellschafter
Peer Boards Deutschland GmbH & Co. KG,
Lehrte

Otto Lamotte
Geschäftsführender Gesellschafter
Henry Lamotte Oils GmbH, Bremen
Vorsitzender des Aufsichtsrates
Sparkasse Bremen AG

Hans-Dieter Lampe
Geschäftsführender Gesellschafter
Handelsgesellschaft Frantz Kragh GmbH, Bremen
Generalbevollmächtigter und Mitglied ‚Kleines
Gremium‘, Bremer Tabak-Collegium

Vizeadmiral a.D. Heinrich Lange
Hermannsburg
ehem. Leiter der Abteilung Führungsstreitkräfte
BMVg, Berlin

Dr. Friedrich Leffler
Vorsitzender des Vorstandes i.R.,
Öffentliche Versicherungen Sachsen-Anhalt,
Magdeburg

Dr. Claus Liesner
Geschäftsführender Gesellschafter
AMC Asset Management Consulting GmbH,
Hamburg

Joachim Linnemann
Geschäftsführender Gesellschafter
Justus Grosse GmbH, Bremen
Präsident Bürgerparkverein, Bremen

Robert Mahn
Mitglied des Vorstandes
Minerva Versicherungs-AG, Bremen

Stadtoberbaurat Thomas Malnati
Fachbereichsleiter Bauen
Welterbestadt Quedlinburg

Peter Ulrich Meyer
Redakteur Landespolitik
Hamburger Abendblatt, Hamburg

George C. Muhle
Geschäftsführender Gesellschafter
Atermann König & Pavenstedt GmbH & Co. KG,
Bremen

Maximilian Müllner
Verwaltungsdirektor
Akademie der Künste, Berlin

Dr. Tim Nesemann
Vorsitzender des Vorstandes
Die Sparkasse Bremen AG

Cornelius Neumann-Redlin
Hauptgeschäftsführer
Die Unternehmensverbände im Lande Bremen e.V.

Uwe Niederprüm
Pers. haftender Gesellschafter
Cordes & Graefe KG, Bremen

Nils Obermann
Geschäftsführer
Planta Tabak-Manufaktur GmbH, Berlin
Mitglied des Vorstandes, Verband der Deutschen
Rauchtabakindustrie e.V.

Dr. Andreas von Oppen
Abteilungsdirektor
Bundesverband Deutscher Banken e.V., Berlin

Minister a.D.
Prof. Dr. Dr. h.c. Karl-Heinz Paqué

Lehrstuhl für Internationale Wirtschaft
Dekan der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Mitglied ‚Kleines Gremium‘,
Bremer Tabak-Collegium

Christoph Peper
Geschäftsführer
Peper & Söhne GmbH, Bremen

Dr. Dirk Plump
Geschäftsführender Gesellschafter
W. Tiemann GmbH & Co. KG, Bremen

Timo Poppe
Vorstand Infrastruktur und Finanzen
swb AG, Bremen

Michael Christoph Riegler
Kloster Hedersleben

Steffen Rinn
Geschäftsführender Gesellschafter
Don Stefano Zigarrenmanufaktur GmbH,
Wettenberg

Gerhard B. Roggemann
Unternehmensberater
Hannover
Member of the Board of Governors,
Jacobs University Bremen

Jürgen Roggemann
Gesellschafter
Enno Roggemann GmbH & Co., Bremen

Wolfgang Rose
Geschäftsführer
Atlantik Hafenbetriebe Geuther & Schnitger
GmbH & Co. KG, Bremerhaven

Dipl.-Kfm. Christoph von Saldern
Geschäftsführender Gesellschafter
D. v. Saldern GmbH & Co. KG, Hechthausen

Dirk Sänger
Geschäftsführender Gesellschafter
C. Melchers GmbH & Co. KG, Bremen

Senator E.h.
Prof. Dr. h.c. mult. Klaus Gerhard Saur

München
ehem. Geschäftsführender Gesellschafter
Walter de Gruyter GmbH Verlag, Berlin
ehem. Mitglied ‚Kleines Gremium‘,
Bremer Tabak-Collegium

Nikolaus Schadeck
Partner
KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,
Bremen

Hans Schattenberg
Leiter
Landesforstbetrieb Ostharz, Quedlinburg

Dr. Frank Schlaberg
Sprecher des Vorstandes
Bankhaus Neelmeyer AG, Bremen

Hans-Joachim Schnitger
Geschäftsführender Gesellschafter
Karl Geuther & Co. Holding GmbH & Co. KG,
Bremen

Dr. Heinrich Schulte
Pers. haftender Gesellschafter
Reederei Bernhard Schulte GmbH & Co. KG,
Hamburg

Hellmut Seemann
Präsident
Klassik Stiftung Weimar
Mitglied ‚Kleines Gremium‘,
Bremer Tabak-Collegium

Prof. Dr. Dr. h.c. Bernhard Servatius
Rechtsanwalt
Servatius, Jenckel & Partner, Hamburg

Prof. Dr. Heiko Staroßom
Mitglied des Vorstandes
Die Sparkasse Bremen AG

Adrian-Léon Steffny
Kunsthändler
London

Max F. Stegemann
Mitglied des Vorstandes
Minerva Versicherungs-AG, Bremen

Landtagspräsident a.D. Dieter Steinecke
Magdeburg

S.D. Jost-Christian
Fürst zu Stolberg-Stolberg

Fürstlich Stolberg’sche Verwaltung, Südharz

Hubertus von Stolzmann
Geschäftsführender Gesellschafter
ESKOM Partner Kommunikation GmbH,
Hamburg

Honorarkonsul Chawkat Takla
Geschäftsführender Gesellschafter
Miditec Datensysteme GmbH, Bremen
Honorarkonsul der
Syrischen Arabischen Republik

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Joachim Treusch
President Emeritus
Jacobs University Bremen
Vorstandsvorsitzender Wilhelm und Else
Heraeus-Stiftung
ehem. Mitglied ‚Kleines Gremium‘,
Bremer Tabak-Collegium

Christian Veit
Regionalvorstand
BLB & NORD/LB, Bremen

Markus Voigt
Präsident
Verein Berliner Kaufleute und Industrieller, Berlin

Dr. Dr. Martin A. Voss
Chefarzt
Evang. Krankenhaus – Paul-Gerhard-Stiftung,
Lutherstadt Wittenberg

Dr. Philipp-Christian Wachs
Direktor
Haus Rissen Hamburg

Bürgermeister a.D.
Dr. h.c. Klaus Wedemeier

Bremen

Dr. Patrick Wendisch
Geschäftsführender Gesellschafter
Lampe & Schwartze KG, Bremen
Präsident der Eiswette von 1829
Mitglied ‚Kleines Gremium‘,
Bremer Tabak-Collegium

General a.D. Volker Wieker
Ganderkesee
Generalinspekteur der Bundeswehr a.D.

Regierungsdirektor
Hans-Leopold von Winterfeld

Bundesministerium für Wirtschaft und Energie,
Berlin

Alexander Witte
Geschäftsführer
Early Brands GmbH, Bremen

Georg Graf von Zech-Burkersroda
Münster

Dirk Zeppenfeld
Geschäftsführender Gesellschafter
Verkehrs Industrie Systeme GmbH, Halberstadt

Guido Zerreßen
Vorstand
Seghorn AG, Bremen