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Jahresschluss-Collegium am 6. Dezember 2018 im Alten Rathaus zu Bremen

Sprecher des Collegiums

Dr. h.c. André Schmitz

Vortrag in der Collegiumsrunde

Hellmut Seemann

Thema

„Kultur und Moderne“

Jahresschluss-Collegium am 6. Dezember 2018 im Alten Rathaus zu Bremen

Begrüßung – Dr. h.c. André Schmitz

Sehr geehrter Herr Senator Günthner,
meine sehr geehrten Herren,

zu unserem letzten Jahres-Collegium 2018 darf ich Sie alle hier im altehrwürdigen Bremer Rathaus im Namen des Kleinen Gremiums ganz herzlich begrüßen. Wir befinden uns in jenem Rathaus, von dem mein hochverehrter Kollege im ‚Kleinen Gremium‘, Professor Dr. Joachim Treusch, 2015 an dieser Stelle gesagt hat, es wäre das einzige Rathaus weltweit, welches zum Weltkulturerbe der UNESCO erklärt wurde. Ich habe nicht überprüft, ob dies bis heute noch Gültigkeit hat, aber dass Kunst, Kultur, Tradition und Geschichte an diesem Ort seit Jahrhunderten geschätzt und gepflegt werden, können wir selbst heute im 21. Jahrhundert noch deutlich erleben und bewundern.

Wie durch ein Wunder, oder besser gesagt, durch Bremer Klugheit und, ja, auch wenn wir Auswärtigen dieses den Bremern nicht per se unterstellen würden, durch Bremer Leidenschaft, hat dieses Rathaus auch den furchtbaren Zweiten Weltkrieg und seine Zerstörungen überlebt. Während 60% Bremens in Schutt und Asche lag, erhob sich das großartige Kunst- und Kulturdenkmal Bremer Rathaus auch im Mai 1945 noch unversehrt über die Trümmerlandschaft der Bremer Innenstadt. Weitsichtige Bremer hatten rechtzeitig vor dem Bombenkrieg die Außenwände des Rathauses verschalt und mutige Bremer Brandwachen hatten aus Liebe zu ihrem Rathaus Leib und Leben gewagt, um dieses einmalige Kunstwerk der Nachwelt zu erhalten. Wir gedenken ihrer bis heute mit großer Dankbarkeit.

Geschäftssinn, Innovationsgeist, Fortschrittsglaube und gleichzeitig Liebe zu Kunst und Kultur und zu überlieferten Traditionen haben die Bremer schon immer auf unnachahmlicher Weise zu verbinden gewusst, und damit sind wir, meine Herren, schon ganz bei unserem heutigen Thema des Abends.

Ich begrüße von dieser Stelle aus ganz besonders herzlich Herrn Hellmut Seemann, den Präsidenten der Stiftung Weimarer Klassik, der zum Thema „Kultur und Moderne“ später zu uns sprechen wird. Als ich zum ersten Mal von der Entscheidung des ‚Kleinen Gremiums‘ hörte, Herrn Seemann um eine Rede zu diesem doch zugegebenermaßen sehr weitläufigen Thema „Kultur und Moderne“ zu bitten, war ich erschrocken. Ich erinnerte mich an eine Rede, die ich einmal in Berlin auf Bitten des dortigen Bischofs zum Thema „Der Glaube und die Kultur“ halten musste. Ich hatte den Bischof auf seine Bitte hin geantwortet, ich könnte ja auch gleich über „Gott und die Welt“ sprechen. Und ein kleiner Tipp an Sie, meine Herren, sollten Sie einmal Mitglied des ‚Kleinen Gremiums‘ werden, sollten sie nie an einer Sitzung fehlen, denn sonst bekommen sie gerade in einem solchen Fall die Sprecher-Rolle auferlegt, wie es mir passiert ist.

Wir alle, die Herrn Seemann kennen, wissen natürlich, dass er auch dieses Thema „Kultur und Moderne“ auf brillante Art bewältigen wird und auch deshalb haben wir vom Bremer Tabakkollegium auf unsere Einladung so viele Zusagen erhalten, wie schon lange nicht mehr. Meine Herren, es wird nachher spannend.

Was verbindet nun Bremen mit dem Thema „Kultur und Moderne“? Eigentlich haben wir doch, wenn wir an Bremen denken, zunächst nur die Handelsmetropole im Kopf, den Hafen, die Schiffe, Kaufleute und Versicherungen. Bremens Image ist das einer merkantilen Stadt, in der die Vermehrung des Kapitals im Vordergrund steht. Vielleicht denken wir nicht so sehr an ein reiches Bundesland, dessen städtische Kassen überquellen, aber wir denken doch bei Bremen an großen privaten Reichtum, der über Generationen durch Handel, Seefahrt und Innovationsgeist erworben worden ist. Auf Kultur und Moderne als Synonym für Bremen kommt man erst, wenn man einen zweiten Blick auf diese Stadt wagt. Dann allerdings wird man reich beschenkt.

Vielleicht kommt einem dann die Künstlerkolonie Worpswede im Bremer Umland in den Sinn, die eines der wichtigsten Zentren der deutschen Kunst um 1900 war, in der Künstler wie Paula Modersohn-Becker, Rainer Maria Rielke oder Heinrich Vogeler lebten und arbeiteten. Vielleicht denken einige auch an die Bremer Kunsthalle, die eines der grandiosesten Produkte des modernen Sammlungs- und Ausstellungswesens ist: Im 19. Jahrhundert schlossen sich Bremer Bürger zu einem Verein zusammen und bauten gemeinsam eine bedeutende und beeindruckende Sammlung mit Werken aus sieben Jahrhunderten auf. Bis heute wird die Bremer Kunsthalle privat getragen und ist damit in Deutschland einzigartig.

Und, natürlich, lässt sich Kunst und Kultur, und damit immer wieder die jeweilige Moderne ihrer Zeit besonders an diesem Rathaus entdecken, diesem Synonym für über Jahrhunderte gelebten Bürgerstolz. Dessen Bild Programm in Architektur, Malerei und Skulptur außen und innen die Verbundenheit mit europäische Kultur zeigt. Platon und Aristoteles begegnen uns genauso wie Moses und Salomon, die Propheten des neuen und des Alten Testaments, Figuren von Kaisern und Kurfürsten des alten Reiches, die den Anspruch der freien Reichsstadt Bremen symbolisieren. Am Ostportal begegnen uns zwei Reiterfiguren, die ein Bremer Kaufmann für sein Rathaus auf der Pariser Weltausstellung zu Beginn des letzten Jahrhunderts erworben hatte und die 1901 hier aufgestellt wurden. Jede Generation hat sich in und an diesem Rathaus verewigt. Hat mit Liebe und großem Kapitaleinsatz versucht, diesem Gebäude neuen Glanz zu verleihen. Oft ist die Moderne rücksichtslos mit dem Alten umgegangen, hat alte Spuren beseitigt und neue Akzente gesetzt.

Ich weiß noch nicht, wo bei Herrn Seemann und seinem Vortrag die Moderne beginnt. Der Begriff der Moderne ist äußerst unscharf. Meint Moderne die Entwicklung von Gesellschaft, Wissenschaft und Kunst seit der Renaissance und dem Humanismus? Oder beginnt die Moderne vielleicht eher mit der Zeit des gesellschaftlichen Wandels des späten 18. Jahrhunderts, der Zeit der Aufklärung, oder vielleicht noch später mit den Umwälzungen in Wissenschaft und Technik Ende des 19. Jahrhunderts? Betrachtet man die Moderne als ästhetisches Programm, wie die Kunsthistoriker es tun, wenn sie von der „Klassischen Moderne“ sprechen, dann meinen sie meistens das erste Drittel des 20. Jahrhunderts und seine avantgardistischen Strömungen. Und wann endet diese Moderne, leben wir etwa, wie es der Soziologe Ulrich Beck schreibt, schon in einer zweiten Moderne?

Egal, wie Herr Seemann die Moderne zeitlich eingrenzt, jede Zeit hat Spuren am Bremer Rathaus hinterlassen. Wenn man die Moderne vor allem als Zeit der Rationalisierung alle Lebensbereiche fasst, als Zeit der Arbeitsteilung, des ökonomisch-technischen Fortschritts, der Zeit der Kapitalmaximierung wie es Karl Marx ausgedrückt hätte, dann ist Bremen in der Tat ein Ort der Moderne.

Schon im Kaiserreich und erst recht in der Weimar Republik hatte Bremen sich einen Ruf als Ort der Moderne verschafft. Nicht so sehr im politischen oder gesellschaftlichen Kontext, sondern vor allen Dingen im Bereich der Wirtschaft und der Technik gingen von der Hansestadt Bremen Akzente aus, die auch international wahrgenommen wurden. Beispielhaft dafür verweise ich auf drei Bereiche der technischen Neuerungen und Pioniertaten die Bremen Weltruf einbrachten, verbanden Sie doch die Moderne im Sinne des technischen Fortschritts mit der avantgardistischen Baukultur ihrer Zeit.

Zunächst ist da der Bremer Kaufmann Ludwig Roselius, der mit seinen Firmenbauten Denkmäler des Expressionismus setzte. Seine Erfindung des koffeinfreien Kaffees und seinen HAG-Konzern verband er kongenial mit modernen Hafenbauten und ab 1922 mit der architektonischen Gestaltung der Böttcherstraße, einem einzigartigen Beispiel expressionistischer Architektur. Zurecht schreibt der Direktor des Bremer Staatsarchivs, der großartige Professor Elmshäuser, über diese Gebäude: „Sie verkörperten ein neues, ganzheitliches, kulturelles Verständnis von Menschen und modern Konsumenten. Kaffee HAG schuf dem gehetzten nervösen Menschen der Moderne das dringend benötigte Heilgetränk und Träger dieser Werbebotschaft war stets die Kultur: Kunst und Kommerz, Museum und Kaffee gingen in Roselius‘ Verständnis der Moderne „Hand in Hand“.

Die technische Moderne hatte die Menschen ergriffen. Der erste Ost-West Transatlantikflug der Bremen versetzte 1928 die Massen in Begeisterung, verband Europa mit Amerika und löste ein Versprechen der technischen Moderne ein, die Überwindung von Raum und Zeit. Dies galt auch für den gleichnamigen Transatlantikliner, die BREMEN. 1929 erbaut, gehört sie zu den innovativsten Neubauten der Schifffahrt ihrer Zeit. Sie wurde zu einem Symbol der technischen und kulturellen Moderne in Bremen schlechthin, vor allen Dingen, weil sie neue Maßstäbe in der Innenausstattung setzte. Statt zurückzublicken, verwendete man hier neue, ganz eigene Formen, die sich stark am Art Déco orientierten. Die wirtschaftliche Moderne des Norddeutschen Lloyd zusammen mit der Kunst und Kultur des Stararchitekten Rudolf Alexander Schröder schufen gemeinsam ein Gesamtkunstwerk und eine Ikone der Moderne.

Mit Schröder, der gleichzeitig auch Schriftsteller war, gelangen wir wieder zum Bremer Rathaus. Schröder hat sich nicht nur in Innenräumen des Transatlantikliners verewigt, sondern auch hier im UNESCO-Weltkulturerbe. Im Auftrag des damaligen Senats schuf er für das Rathaus ein Mahagoni – Bibliothekszimmer, das erst Ende des 20. Jahrhundert eingebaut wurde, als vorerst letzter kultureller Baustein des Jahrhunderts der Moderne. Und traditionsbewusst wie die Bremer nun einmal sind, verleiht der Bremer Senat jeweils am 26. Januar dem Geburtstag dieses Architekten und Schriftstellers hier im Rathaus den Bremer Literaturpreis. Eine schöne Geste.

Diese wenigen Beispiele allein zeigen uns, dass die Verbindung von innovativer wirtschaftlicher Moderne mit Kunst und Kultur mehr als segensreich sein kann, auch in wirtschaftlich Hinsicht. Für die Zeiten der Postmoderne, in der wir uns möglicherweise befinden, in der uns die natürlichen Rohstoffen auszugehen drohen und unser alter Globus auf das heftigste stöhnt unter der Ausbeute im Namen des Fortschritts, sollten uns diese Beispiele vielleicht zum nach Denken anregen. Sie zeigen erstens, dass nur die, die in Kunst und Kultur investiert haben, dem gesellschaftlichen Gedächtnis kommender Generationen noch etwas bedeuten und sie zeigen, und dieses ist vielleicht für Bremen eine besonders gute Nachricht, Investitionen in Kunst und Kultur rentieren sich, sie zahlen sich aus, manchmal nicht sofort, sondern erst den späteren Zeiten.

In diesem Sinne wünsche ich uns einen aufschlussreichen, interessanten, nachhaltigen Abend hier im wunderbaren, altehrwürdigen Bremer Rathaus. Für den Bremer Senat darf ich mich bei Herrn Senator Güntner noch einmal herzlich für die Gastfreundschaft in diesen wunderbaren Räumen bedanken und darf Sie, lieber Herr Senator Güntner, jetzt zum traditionellen Löffeltrunk einladen. Sie alle, unsere berührten Gäste, bitte ich, ihren Löffel zu zücken.

Ick seh di (Ich sehe Dich)
Ick drink di to (Ich trinke Dir zu)
Dat freut mi (Das freut mich)
Dat do (Das tu)
– Prost! –
Ick heb di tosapen
(Ich hab` Dir zugetrunken)
Hest´n Rechten drapen
(Hast den Rechten getroffen)

Jahresschluss-Collegium am 6. Dezember 2018 im Alten Rathaus zu Bremen

1. Tischrede – Senator Martin Günthner

Lieber André Schmitz, meine Herren,

es ist mir auch in diesem Jahr eine ganz besondere Freude, den Hausherrn, Dr. Carsten Sieling, unseren Bürgermeister, vertreten zu dürfen, der Ihnen seine besten Grüße überbringen lässt. Ich bin als Wirtschaftsenator immer ausgesprochen stolz, wenn ich das Tabak-Collegium außerhalb Bremens begleiten darf. Das Tabak-Collegium, das den Namen Bremen in alle Welt trägt, als Bremer Tabak-Collegium. Ich bin aber natürlich auch immer ausgesprochen stolz, wenn ich Sie hier im Bremer Rathaus stellvertretend für den Bürgermeister begrüßen darf, weil das natürlich so ein Stück weit der Heimathafen für das Bremer Tabak-Collegium ist.

Ein Ort, der seinesgleichen sucht – wir haben darüber eben schon das Ein und Andere gelernt, der in ganz besonderer Weise eine Verbindung herstellt, zwischen Vergangenheit auf der einen Seite – nachher überschreiten wir alle zusammen, die Schwelle zum Mittelalter, wenn wir in die Obere Rathaushalle gehen und der Zukunft lauschen – auf der anderen Seite.

In dem Raum, in dem wir zum Schluss zum Mittelwächter zusammentreffen, haben Helmut Schmidt und Valèrie d‘ Estaing 1978 die Grundlage für den Euro gelegt und damit Geschichte in Bremen geschrieben. Insofern ist dieses Rathaus ein Zeichen unserer starken hanseatischen Tradition. Veranstaltungen, wie das Bremer Tabak-Collegium sind ein Hochamt dieser Traditionen und zeigen, worauf wir in Bremen stolz sein können.

Wir sind seit 1000 Jahren Kaufleute, wir haben seit 800 Jahren einen Hafen und wir sind seit 600 Jahren unabhängig – auch das sieht man in diesem Bremer Rathaus. Wenn Sie die Gelegenheit nutzen, heute oder auch sonst durch das Rathaus zugehen, finden Sie an vielen Orten Zeichen genau dieser Selbstständigkeit, dieses Verständnisses der engen Verbundenheit der Bremischen Kaufmannschaft zur Stadt. Der engen Verbundenheit zu diesem starken Wirtschaftsstandort und das, was uns immer geprägt hat in Bremen und was uns auch heute noch prägt.

Das war nie „Make America Great Again“ oder „Make Bremen Great Again“, das war nie isolationistisch, sondern es war immer das Gegenteil. Das war ein Setzen auf Handel, ein Setzen auf Austausch, weil das zentral ist, um wirtschaftlich erfolgreich zu sein, weil das zentral ist, was wir uns nach all den großen Zivilisationsbrüchen erarbeitet haben, nach 1945 aufrechterhalten haben und deswegen glaube ich, muss man sich bei all den Diskussionen, die wir im Moment führen, auch immer mal wieder in Erinnerung rufen, was wir geschaffen haben, was wir erreicht haben, was es aber auch zu verteidigen gilt.

Ich erinnere mich an die eine oder andere Diskussion, die auch in Bremen übrigens kritisch geführt worden ist, zum Thema TTIP. Es gibt wahrscheinlich heute den ein oder anderen, der sagen würde, von denen, die damals dem Freihandelsabkommen kritisch gegenüber gestanden haben, eigentlich wäre es doch ganz gut, weitere Freihandelsabkommen zu haben, die eingrenzend wirken auf all diejenigen, die isolationistisch unterwegs sind, auf all diejenigen, die nicht das, was wir errungen haben, mit uns gemeinschaftlich verteidigen wollen.

Deswegen immer der Hinweis, den ich bei vielen Gelegenheiten gebe: wir müssen das, was wir erarbeitet haben, das, was wir erreicht haben, auch immer wieder neu erkämpfen.

Es gibt – finde ich – keinen besseren Ort, um das deutlich zu machen, als das Bremer Rathaus und es gibt – und das sage ich mit Selbstbewusstsein als Bremer Wirtschaftssenator – auch keinen besseren Ort, um auf Bremer Erfolgsgeschichten zu blicken, als das Bremer Rathaus.

Wirtschaftliche Stärke, das stärkste Wirtschaftswachstum aller Bundesländer!

Während der bayrische Ministerpräsident ein Raumfahrtprogramm auflegen wollte, haben wir in Bremen den internationalen Weltraumkongress mit einigen tausend Teilnehmern in Bremen gehabt – Thomas Reiter als deutscher Astronaut, als europäischer Astronaut sitzt unter uns – und deutlich gemacht, das Bremen die herausragende Stadt der Raumfahrt ist. ‚Der Spiegel‘ hat den Chefberater des Bayrischen Ministerpräsidenten gefragt, Bremen ist doch die Stadt der Raumfahrt, wie will Bayern das eigentlich aufholen?

Das geht einem dann runter wie Öl, wenn man manchmal eher andersherum gefragt wird, wie Bremen das eine oder andere erreichen will. Das Gleiche, wenn es um die Luftfahrt geht, das Gleiche, wenn es um die Nahrungsmittelindustrie geht, das Gleiche, wenn es um Häfen und Logistik geht. Für uns ist immer entscheidend gewesen, im Austausch zu sein, zu wachsen, international zu sein, vernetzt zu sein, stark zu sein. Ich bin überzeugt davon, dass Bremen dazu auch in der Zukunft eine ganze Menge leisten kann.

Genau dieses Kämpfen für eine internationale Einbindung ist zentral und dieses Kämpfen ist auch für Bremen zentral.

Dazu tragen viele Veranstaltungen bei. Zu dieser positiven Botschaft trägt auch das Bremer Tabak-Collegium immer wieder bei. Deswegen ist es mir eine besondere Freude, Sie heute wieder begrüßen zu dürfen.

Ich möchte noch darauf hinweisen, dass wir es den Mitgliedern der Bremischen Bürgerschaft zu verdanken haben, die hochweis geregelt haben, dass bei Traditionsveranstaltungen in der Oberen Rathaushalle geraucht werden darf. Wir werden also alle nachher in diesen Genuss kommen.

Schon 1622 ist in Bremen von einem Bremer ein Buch über die gesundheitlich positive Wirkung des Tabak verfasst worden. Also fühlen Sie sich daran nachher, wenn Sie zur Zigarre oder zur Pfeife greifen, erinnert.

Noch einmal ein herzliches Willkommen im Bremer Rathaus. Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

Jahresschluss-Collegium am 6. Dezember 2018 im Alten Rathaus zu Bremen

2. Tischrede – Dr. h.c. André Schmitz

Sehr geehrter Herr Senator Güntner,
lieber hochverehrter Herr Seemann,
meine sehr geehrten Herren,

noch einmal Willkommen hier in diesem herrlichen Bremer Rathaus zum Vortrag von Herrn Hellmut Seemann „Kultur und Moderne“.

Liegt es nahe, sich an diesem großartigen historischen Ort „Bremer Rathaus“ über die Moderne Gedanken zu machen? Ist dieses Rathaus nicht alles andere als modern? Ich denke, es ist dies höchstens auf den ersten Blick. Der Raum beispielsweise, in dem wir gleich den Vortrag von Hellmut Seemann hören, war einmal äußerst modern, nämlich zu seiner Entstehungszeit. Sie befinden sich dann im größten stützenlosen Profanhallenbau des nordeuropäischen Mittelalters, der zu seiner Erbauungszeit absolut modernen und technisch hochinnovativ war. Die herrlichen Orlogschiffe, die über uns schweben werden, sind Modelle von Kriegsschiffen, welche die Konvois der Bremer Kaufleute auf ihren Fahrten über die Weltmeere begleitet haben und stammen von 1545 bis 1779.

Die genauen Ausmaße dieses gewaltigen Raumes gehen auf einen ungewöhnlichen Akt basisdemokratischer Entscheidungsstruktur im 15. Jahrhundert zurück. Die Demokratie als Antriebsfeder der Moderne, wie der Herr Bundespräsident am 9. November im Deutschen Bundestag aus Anlass der 100 Jahrfeier der Revolution von 1918 es formuliert hat, vielleicht war sie es schon damals. Die Geschichte jedenfalls hat mich amüsiert und ich möchte sie mit Ihnen teilen. Der Bremer Senat diskutierte zu Beginn des 15. Jahrhunderts heftig über den Neubau des heutigen Rathauses und konnte sich nicht einigen. Er entschied sich deshalb zu einem, wie ich finde, ungewöhnlichen Akt demokratischer Teilhabe. Der Senat versammelte alle Männer mit Bremer Bürgerrecht auf der Bürgerweide Bremens zusammen, um dort eine Entscheidung für den Neubau herbeizuführen. Es wurde ausgemessen, wie viel Raum diese Männer brauchten, um gedrängt beieinander zu stehen. Genau diese Ausmaße sollte nun die obere Rathaushalle umfassen, sie hätte die gesamte damalige Bremer Bürgerschaft aufnehmen können.

In diesem Rathaus haben sich Generationen über Generationen verewigt, in dem sie Altes beseitigten und Neues schufen. Modernisierung als stete Antriebsfeder auf dem Weg in die Moderne. Ein verborgenes Juwel der Moderne des frühen 20. Jahrhunderts befindet sich auch in der Oberen Rathaushalle. 1905 schuf der junge Künstler Heinrich Vogeler das Innere der aus dem 17. Jahrhundert stammenden Güldenkammer völlig neu. Er fand zu einer gänzlich neuen Raumgestaltung aus einem Guss in der Formensprache des Jugendstils, dem modernsten künstlerischen Trend seinerzeit. Seine Formensprache mag heute nicht mehr dem entsprechen, was wir unter „moderner Gestaltung“ verstehen, doch der Jugendstil ist ein genuin moderner Stil, der erst als Reaktion auf die moderne Industrialisierung überhaupt stattfinden konnte. Er ist eine Antwort der Künstler auf die industrielle Massenproduktion und zeigt eine Sehnsucht nach dem scheinbar ursprünglichen Handwerk und eine Hinwendung zur Natur in einer Zeit, in der Naturerfahrungen schon immer seltener wurden. Denn auch das gehört zur Moderne: Die Gegenbewegungen mit ihrer Hinwendung zum Vergangenen, dem Ursprünglichen, Traditionellen. Vogeler gewähren zu lassen und ihm eine Carte Blanche zu erteilen war eine mutige Entscheidung des damaligen Senats und des kunstverständigen Bürgermeisters Alfred Pauli. Der Sohn des Bürgermeisters, Christoph Pauli, wurde im gleichen Jahr Direktor der Kunsthalle. Der Sohn machte mit dem Ankauf eines Bildes von Vincent van Gogh große Furore. Heftiger Widererstand aus ganz Bremen begegnete ihm. Am Ende konnte sich, wie wir wissen, die Moderne wie fast immer durchsetzen.

Nun aber kommen wir aber zum Vortrag von Herrn Hellmut Seemann „Kultur und Moderne“, auf die wir alle schon so gespannt sind. Wir hätten wohl in ganz Deutschland keinen besseren Referenten, keinen besseren Hommes d‘ Lettre für diesen Vortrag finden können. Einen Mann der Kultur durch und durch, vielleicht hat es auch damit zu tun, dass die Gene für diese Leidenschaft schon in seiner Familie verankert waren, übrigens auch wiederum ein Anknüpfungspunkt an Bremen. Wie könnte es anders sein beim Bremer Tabak-Collegium. Schon sein Großvater war Bremer Hauptkommissar, sein Vater in Bremen Internist, und sein Onkel, Carl Seemann, ein gefeierter Pianist aus Bremen in den Nachkriegsjahren, ein wahrer Star, und die Deutsche Grammophon hatte ihn unter Vertrag. Sein Patenonkel war der Jurist und spätere Bildungspolitiker Hellmut Becker, Sohn des preußischen Kultusministers Carl Heinrich Becker. Die kulturelle Prägung ist also bei ihm schon früh gelegt worden. Er studierte Germanistik und Philosophie, hat aber auch Rechtswissenschaften studiert. 1986 ließ er sich sogar vorübergehend in meiner Heimatstadt Berlin als Rechtsanwalt nieder. Nach dem Motto: „Gute Juristen können alles“, wurde er bald Geschäftsführer der Kulturgesellschaft in Frankfurt und gleichzeitig Direktor der Schirn Kunsthalle. 1989 bis 1993 gehörte er sogar zur künstlerischen Leitung des Theaters am Turm in Frankfurt.

Seit 2001 ist er nun Präsident der Klassik Stiftung Weimar und Herr über Museen, Schlösser, Friedhöfe, Fürstengrüfte, Bibliotheken, russisch-orthodoxe Kapellen und Archive. Ob Goethe Nationalmuseum oder Anna Amalia Bibliothek, alles untersteht ihm. Er ist Chef von 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Er herrscht virtuos und wortgewaltig über den Weimarer Kosmos von Goethe, Schiller, Nietzsche, Liszt und allem, was die deutsche Klassik zu bieten hat. Wenn es drauf ankommt, organisiert er sogar nachtens Menschenketten, um Bücher aus einer brennenden Bibliothek zu retten. Wie im Jahr 2004 bei dem großen Brand der legendären Anna Amalia Bibliothek. Ein wahrer Tausendsassa. Der nur formale Chefs über sich hat, weil da wo er ist, klar ist, wer das Sagen hat. Tief eingedrungen in die Welt und in die Kunst des 18., 19. und 20. Jahrhunderts, verfasst Herr Seemann kunsthistorische Schriften zur Klassik, zu Weimar und der europäischen Moderne. Er schöpft aus dem großen deutschen, europäischen Erbe dieser für unsere deutsche Identität so wichtigen Kulturstiftung. Denn der Grundkanon, die Grundlagen deutscher Bildung, gehören zu seinem Reich. Dieses unglaubliche Phänomen der Kultur und der Bildung, diese kleine Stadt Weimar im Herzen Deutschlands und in der Mitte von Europa, wird von ihm intellektuell und kulturell regiert. Dieser Ort, von dem man meinen könnte, man könnte in ihm wie durch ein Brennglas deutsche Kultur, Bildung und Geschichte auf einen Blick erfassen. Eine kleine Stadt, auf engstem Raum voller authentischer Orte und Liegenschaften. Wahrscheinlich in dieser Dichte einmalig in Europa. Reformation, Aufklärung und die frühe Moderne sind hier, wie Hellmut Seemann es einmal selber formuliert hat, „in einer geradezu laborartig zu nennenden Situation“ auf engsten Raum vereint.

Zu DDR-Zeiten hieß seine Stiftung noch „Nationale Forschungs- und Gedenkstätte der klassischen deutschen Literatur in Weimar“ Herr Seemann hat diese, wie er selber sie benannte „sozialistisch – humanistische Konstruktionen“, die Weimar auf die klassische deutsche Literatur reduzieren wollte, in seiner Amtszeit weit geöffnet. Schon das 19. Jahrhundert und seine nationalen Bestrebungen hatten Weimar national heiliggesprochen und im Wesentlichen auf Goethe und Schiller beschränkt. Aber wir wissen, Weimar ist viel mehr als dies, viel europäischer und für die Weltgeschichte sogar noch bedeutender. Nämlich in der Moderne des Bauens.

In diesen Tagen jährte sich zum 100. Mal der 9. November 1918, die Ausrufung der Republik, die Abdankung des Kaisers und der Zusammenbruch eines feudalen monarchischen Systems, welches Deutschland und die Mitte Europas über Jahrhunderte geprägt hatte. Der Bundespräsident hat in der Gedenkstunde des Deutschen Bundestags am 9. November zurecht diese Revolution als eine tiefgreifende Zäsur in der deutschen Geschichte benannt und gleichzeitig für einen „Aufbruch in die Moderne“ gehalten. Und in der Tat: die Nachwirkung der Revolution von 1918, die in unserem Land so wenig im kollektiven Bewusstsein verankert ist, reichen bis in unser heutiges Leben. Die Weimarer Verfassung hat trotz des Scheiterns der Weimarer Republik ihre tiefen Spuren auch im großartigen Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland hinterlassen. Demokratie als Antriebsfeder der Moderne.

Ohne Weimar Republik auch kein Bauhaus in Weimar, diesem vielleicht größten und bedeutendsten Exportschlager deutscher Kultur weltweit. Für die national Gesinnten des 20. Jahrhunderts, die das klassische Weimar als Ort deutscher Hochkultur liebten, wurde allerdings das neue Bauen des von Walter Gropius und Henry van der Velde 1919 in Weimar gegründet Bauhauses als eine Schändung des klassischen Weimars verstanden.

Welcher Ruhm in einem so kleinen Ort. Nationale wie internationale Bedeutung, Weltausstrahlung; alles heraus aus ein paar wenigen Mauern. Und dann Buchenwald, das Konzentrationslager, den Nationalsozialisten in Sichtweite auf dem Ettersberg, als hätten böse Geister uns demütig machen wollen. Das Gute und das Böse nicht nur in uns Menschen vereint, sondern auch in diesem baulichen Erbe!

Der nationalen Hybris, die auch mit Weimar verbunden war, sollte offensichtlich ein für alle Mal einen Riegel vorgeschoben werden. Zumindest haben das viele von uns bis vor kurzem geglaubt.

Unser Referent Hellmut Seemann muss all dies in seiner täglichen Arbeit verbinden. Was für eine Aufgabe. Im April wird ein Herzenswunsch von ihm in Erfüllung gehen und ein neues Bauhaus-Museum wird den Kosmos Weimar erweitern. In unmittelbarer Nachbarschaft des neuen Gebäudes steht das Gau-Forum, ehemaliger Amtssitz des Gauleiters von Thüringen und Bevollmächtigten für den Arbeitseinsatz im dritten Reich. Hier wird ein neues Museum zur Zwangsarbeit im Nationalsozialismus eröffnet. Im Zentrum der Stadt entsteht ein weiteres Museum, das Haus der Weimarer Republik, direkt gegenüber dem Deutschen National Theater, wo die erste demokratische Verfassung Deutschlands verabschiedet wurde.

Sehr verehrter, lieber Herr Seemann, ich freue mich auf Ihre Ausführungen.

Jahresschluss-Collegium am 6. Dezember 2018 im Alten Rathaus zu Bremen

Hellmut Seemann
„Kultur und Moderne“

Als ich meiner Frau erzählte, man habe mich eingeladen, am 6. Dezember 2018 im Bremer Rathaus den Vortrag beim Jahresschluss-Collegium des Bremer Tabak-Collegiums zu halten, wie ich fand eine buchenswerte Nachricht, sah sie mich, wie soll ich sagen? aufmerksam-neutral an und fragte in beiläufigem Tone: „Und über was willst Du sprechen?“ Die Auskunft, so genau wisse ich es noch nicht, aber vermutlich würde es um ‚Kultur‘ und ‚Moderne‘ gehen, verwandelte ihren Gesichtsausdruck ins entschieden Gelangweilte. „Immerhin“, sagte sie noch, „brauchst Du Dich dann nicht vorzubereiten, denn erstens redest Du sowieso immer entweder von dem einen oder dem anderen und zweitens hat ja auch wirklich so gut wie alles entweder mit ‚Kultur‘ oder mit ‚Moderne‘ oder mit beidem zugleich zu tun.“

Meine Herren, vielleicht ist es Ihnen, als Sie die Einladung zum heutigen Abend studiert haben, so ähnlich gegangen wie meiner Frau. Ich würde Ihnen das in keiner Weise übel genommen haben. Wie über die Ufer getretene Fluten sind ‚Moderne‘ und ‚Kultur‘ tatsächlich allüberall.

Beide Begriffe stehen seit etwa zwei Jahrhunderten in einer besonders dynamischen, die Geschichte dramatisch vorantreibenden Beziehung zueinander. In dem Meer möglicher Anknüpfungspunkte, das sich als mein Operationsfeld vor mir ausbreitet, nutze ich drei Leuchtbojen, an denen ich den Gang meiner Gedanken festmache.

Erstens: Das ‚Bauhaus‘, international die Inkunabel der ‚Moderne‘, wird im kommenden Jahr 100 Jahre alt. Ich komme nach Bremen sozusagen mit lehmverschmutzten Schuhen. Denn in Weimar bauen wir ein Bauhaus-Museum. Noch ist es nicht fertig, aber wir sind fest entschlossen, es zum großen Geburtstag im April 2019 zu eröffnen. Im ‚Bauhaus-Museum‘ verbinden sich ‚Kultur‘ und ‚Moderne‘ zu einer Einheit: Bauhaus gleich ‚Moderne‘, Museum gleich ‚Kultur‘.

Zweitens: Vom Bauhaus gehe ich dann 100 Jahre zurück ins Jahr 1818, zweite Boje. Es ist das Geburtsjahr von Jacob Burckhardt. Als Burckhardt 50 Jahre alt geworden war, also 1868, hielt er in seiner Heimatstadt Basel das erste Mal eine Vorlesung für Studenten der Geschichte unter dem Titel ‚Über das Studium der Geschichte‘. Dieser wirkmächtige Text scheint mir für mein Thema grundlegend.

Drittens: Um Ihnen zu zeigen, dass ich nicht nur olle Kamellen auftische, werde ich schließlich, dritter Fixpunkt, ein soeben erschienenes Buch mit dem etwas seltsamen Titel ‚Die Gesellschaft der Singularitäten‘ heranziehen. Erwarten Sie keine Buchbesprechung. Vielmehr geht es mir darum, die Gesellschafts-Theorie von Andreas Reckwitz, das ist der Autor des Buchs, auf uns anzuwenden. Was tun wir heute Abend hier im Bremer Rathaus und was hat dies Tun mit ‚Kultur‘ und ‚Moderne‘ zu tun?

Drei Bojen im Meer von ‚Kultur‘ und ‚Moderne‘ werden uns den Weg weisen: Bauhaus, Burckhardt, Bremer Rathaus. Ob Sie jetzt, meine Herren, in einen freudigen Gesang des Aufbruchs einstimmen: ‚Nimm mich mit, Kapitän, auf die Reise!‘ oder ob Sie inzwischen entschlossen sind, den Abend in ruhender Haltung ausklingen zu lassen, beides ist gerechtfertigt. Auch die Muße der Schaffenden ist eine ‚Kultur‘-Ressource der ‚Moderne‘.

Das Bauhaus-Jahr 2019 wirft seine Schatten voraus, seine Bilder-Schatten und seine Schatten-Bilder. Da kam mir doch vor zwei Monaten eine Ausgabe des ‚Magazin‘ auf den Tisch, das die Frankfurter Allgemeine Zeitung gelegentlich produziert und ihren seriösen Verlautbarungen beilegt. Diesmal machte das Magazin mit dem programmatischen Titel „100 Jahre Bauhaus“ und dem nicht weniger programmatischen Editorial „Bauhaus heute“ auf, kein Wunder, dass mein Interesse augenblicklich geweckt war. Das editorische Vorwort nimmt munter Anlauf und erklärt sein Anliegen, also das historische Bauhaus zu präsentieren, als eine Ersatzvornahme, denn: „Das Bauhaus baut. Und wie! Fürs Bauhaus-Jahr 2019 putzen sich Weimar, Dessau und Berlin heraus.“ Das stimmt. Und es ist richtig, dass deshalb in allen drei Städten derzeit nur sehr wenig Bauhaus zu sehen ist. Als Verantwortlicher für Weimar kann ich sagen, dass das neue Bauhaus-Museum am 5. April 2019 eröffnet werden kann. Dessau wird im September 2019 seine Pforten öffnen. Das Bauhaus-Archiv in Berlin wird seinen Neubau vermutlich erst 2022 – in Berlin ist man bei solchen Angaben froh, wenn man immerhin das richtige Jahrzehnt trifft – eröffnen.

Nur in Weimar wird man zum Jubiläum der Gründung des Bauhauses das aus diesem Anlass errichtete Museum besuchen können. Das ist gerecht, weil das Bauhaus in Weimar gegründet wurde. Man könnte es aber auch einen lustigen Schildbürgerstreich nennen. Zwei der drei Bauhaus-Sammlungen in Deutschland werden zum Jubiläum teilweise oder ganz geschlossen sein. Dem ‚Magazin‘ der FAZ sei umso herzlicher dafür gedankt, dass es schon 2018 kompensiert, was man erst 2019 wirklich vermissen wird.

Ich möchte noch einen Moment bei der Bauhaus-Ausgabe des ‚Magazins‘ verweilen, obwohl ich das Druckerzeugnis, das mir dann und wann aus meiner grauen Zeitung bunt und glänzend vor die Füße fällt, nicht mag. Denn die Beilage nötigt mich, durch eine Mall von Luxusmarken zu blättern, bis ich schließlich, etwa auf Seite 20, das Inhaltsverzeichnis erreiche. Dann schaue ich mir die Karikatur von Karl Lagerfeld an, der sich, gern auch in rassistischer Weise, an der Bundeskanzlerin abarbeitet. Habe ich das eklige Dokument der Zeit zur Kenntnis genommen, lege ich das Luxusprodukt beiseite, um mich der Zeitung zuzuwenden.

Das Bauhaus-‚Magazin‘ war anders. Eine vorzügliche Auswahl von Themen, Autoren und Gestaltern hatte ein wirkliches Themenheft zustande gebracht, das seinem Gegenstand adäquat war. Lagerfeld kam nicht vor. Die Rede vom Bauhaus als Wiege der ‚Moderne‘ in Deutschland, seine Bedeutung für unsere Auffassung davon, was ‚Kultur‘ heute ist, all das wurde schlüssig und überzeugend entwickelt in Bild und Text. Wäre das Ganze gebunden gewesen, man würde es sich ins Regal gestellt haben.

Am meisten aber ist mir die Werbestrecke aufgefallen, also, wie der Wiener sagt, das Um und Auf des ‚Magazins‘. Wo sonst eine beliebige Abfolge von Uhren, Schmuck, Parfums und Luxusgütern aller Art den Parcours bestimmt, gab es diesmal fast nur Reklame für Möbel zu sehen, genauer: Schlaf- und Sitz-Möbel, noch genauer: das kombinierte Sitz-Schlaf-Möbel. Ob insoweit zutreffend von Möbeln gesprochen werden kann, muss dahingestellt bleiben, Tatsache ist, dass es sich eher um Landschaften als um Möbel handelt. Früher gab es das Sofa, die Liege und das Bett. Das ist die Welt von gestern. Heute gibt es eine Polster- und Kissenlandschaft, die mal mit ‚Sitzsystem‘, mal mit ‚Sectional Sofa‘ mehr umschrieben als benannt ist. Da ich noch nie in einer Wohnung Rast gemacht habe, in der solche Möbster stehen, also Hybride aus Möbel und Monster, gleichsam das immobile Gegenstück zum SUV, kann ich mich nur auf die Werbung im Bauhaus-‚Magazin‘ verlassen, um auf die soziale Funktion zu schließen, der die Entwicklung solcher SSM, Sitz-Schlaf- Möbel, dient. Jeder Laie sieht sofort, dass die Lebensräume dieser Gegenwart mit denen der Bauhaus-‚Moderne‘ nichts zu tun haben: Die Fenster reichen bis zum Fußboden. Man lebt entweder hoch über historischen Stadtzentren oder gleich neben dem Dschungel, jedenfalls in strikter Isolation von jeder ‚Allgemeinheit‘. Distanz scheint ein wichtiges Motiv zu sein – Distanz zu wem?

Vielleicht zu denen, die in ihren Fünf-Zimmer-Altbauwohnungen leben und stolz darauf sind, dass um den Esstisch ein buntes Ensemble von Bauhausstühlen aus der Thonet-(Nach)Produktion klassischer Bauhausentwürfe steht? Es können die Stühle von Mart Stam sein, die das ‚Magazin‘ auf dem Titel zeigt, ein Baushäusler nebenbei, der nie am Bauhaus gearbeitet hat. Wem dieser Bauhaus-Anspruch zu anstrengend ist, liest das ‚Bauhaus-Magazin‘, mit dem er sich, auf seiner Polster- Landschaft ruhend, um nicht zu sagen lümmelnd, lustvoll in die kargen Entwürfe vertiefen kann, ohne auf ihnen sitzen zu müssen. Das Bett, der Diwan, das Sofa, sie sind alle eher marginal in der Klassischen Moderne. Die Idée fixe des Bauhauses war hingegen der Stuhl, und zwar der Arbeitsstuhl. Die Wickelkommode für Erwachsene unserer Tage wäre einem Gropius nicht in den Sinn gekommen. Könnte sie das Signalmöbel eines Erschöpfungssyndroms, das unter den Erfolgreichen grassiert, und der Trost des Premium Mediocre sein, jener sozialen Mittelmäßigkeit, die dem Mittelmaß der anderen mit dem Anspruch zu entkommen sucht, ihnen sozial ein bisschen überlegen zu sein? Natürlich ist diese Lebensform enorm anstrengend: „Ach läg‘ ich doch schon auf meinem Möbster!“

Zum Schluss noch dieses: Das fein ponderierte Themenheft – auch das ein Zeichen der Rast- und Ruhelosigkeit – konnte keine Schule machen. Keine zwei Wochen nämlich, nachdem es erschienen war, kam die Punk-Band ‚Feine Sahne Fischfilet‘ über das arme Bauhaus in Dessau. Ich kann die interessante Geschichte hier nicht erzählen, weil ich zu Jacob Burckhardt aufbrechen muss, aber so viel sei gesagt: Derselbe Journalist, der eben noch im ‚Magazin‘, umgeben von Werbung für spätmoderne Tagesbetten, eine kluge ‚Ehrenrettung‘ für das Bauhaus abgegeben hatte, schreibt nun im Feuilleton der Zeitung von einer ‚Selbstversenkung‘ in Dessau. Man sah das Welterbe und Inbild der ‚Moderne‘, Gropius‘ Bauhaus, im medial aufgepeitschten Wellenmeer verschwinden. Das Bauhaus, sollten die Leser glauben, sei nicht mehr, weil nach dem Willen der Bauhaus-Direktorin und ihres vorgesetzten Ministers eine Punk-Band nicht im Weltkulturerbe ‚Bauhaus‘ auftreten sollte. Kann die Wiege der ‚Moderne‘ in Deutschland so schnell zuschanden werden? Ist es nicht wahrscheinlicher, dass der Journalist einfach mal ausruhen müsste auf dem Sectional Sofa, ausruhen von seinem turbo-beschleunigten Leben? Wo Gropius, der Architekt der ‚Moderne‘, einen Fussel vom Ärmel seines Anzugs geschnipst hätte, diagnostiziert die ‚SSM-Spätmoderne‘ die ‚Selbstversenkung‘ der musealisierten ‚Moderne‘ in Dessau.

Jacob Burckhardt, den Sohn des Basler Bürgertums – eigentlich müsste man, in Anlehnung an die ‚Hoch-Aristokratie‘, vom Basler ‚Hoch-Bürgertum‘ sprechen –, heute zu lesen, ist eine der erstaunlichsten Erfahrungen, die man machen kann. Als die frühe Industrialisierung im 19. Jahrhundert eine Elite hervorbrachte, die nichts verächtlicher fand als das ‚dunkle Mittelalter‘, schrieb Burckhardt: „Das Mittelalter ist vielleicht im großen eine Zeit der heilsamen Zögerung. Hätte es die Erdoberfläche ausgenützt wie wir, so wären wir vielleicht gar nicht mehr vorhanden. (Ob es schade um uns wäre?)“ – historisches Bewusstsein als Quelle visionärer Einsichten.

Gewiss hätten wir nicht mit seinem Widerspruch zu rechnen, wenn wir behaupten, seinem Lebensplan habe eine Goethe‘sche Maxime zu Grunde gelegen. Goethe kritisierte 1800 ‚patriotische‘, d.h. stolz-national daherkommende Tendenzen, die er unter den Wissenschaftlern und Künstlern seiner Zeit entdeckt zu haben glaubte, mit folgenden Worten: Wissenschaft und Kunst „gehören wie alles Gute der ganzen Welt an und können nur durch allgemeine freie Wechselwirkung aller zugleich Lebenden, (und) in steter Rücksicht auf das, was uns vom Vergangenen übrig und bekannt ist, gefördert werden.“ Abgesehen davon, dass Goethe hier avant la lettre eine Definition der Idee des World Wide Web vorgelegt hat – ‚die allgemeine freie Wechselwirkung aller zugleich Lebenden‘ – erkennen wir erstmals Konturen eines neuen historischen Bewusstseins. Alle Kunst und jede Wissenschaft, also auch die Naturwissenschaft, können nur „in steter Rücksicht auf das, was uns vom Vergangenen übrig und bekannt ist“, also in historischer Perspektive, betrieben werden. Diesem Ansatz folgt Burckhardt, ganz im Sinne Goethes, und in universalistischer Absicht.

Damit wird er zum ersten Historiker, der einen weiten Kulturbegriff zur Grundlage eines neuen Fachs macht: der Kulturgeschichte. Geschichte ist nicht länger mehr oder weniger mit der politischen Geschichte identisch, die von großen Ereignissen und Personen erzählt. Stattdessen erkennt er in der ‚Cultur‘ einen wesentlichen Antrieb allen geschichtlichen Wandels. Sie steht in seinem Konzept neben dem ‚Staat‘ und der ‚Religion‘, die beide als die stabilen, normgestützten Akteure der Geschichte erscheinen. In diesem Zusammenhang steht die berühmte Definition von ‚Cultur‘, die er 1868 in der Vorlesung ‚Über das Studium der Geschichte‘ gleich zu Beginn vorlegt: „Die Cultur, d. h. die ganze Summe derjenigen Entwicklungen des Geistes, welche spontan geschehen und keine universale Zwangsgeltung in Anspruch nehmen. Sie wirkt unaufhörlich modifizierend und zersetzend auf die beiden stabilen Lebenseinrichtungen ein; – ausgenommen insofern dieselben sie völlig dienstbar gemacht und zu ihren Zwecken eingegrenzt haben – sonst ist sie die Kritik der beiden (also des Staates und der Religion), die Uhr, welche die Stunde verräth, da in jenen Form und Sache sich nicht mehr decken. … Ihre äußerliche Gesamtform aber gegenüber von Staat und Religion, ist die Gesellschaft im weitesten Sinne.“

Keine Bange, meine Herren, hier ist nicht von ‚Hochkultur‘ die Rede, von Raffael, Shakespeare und Bach – so sehr Burckhardt alle drei bewunderte – sondern von Ihnen: Keiner hat Sie gezwungen heute hier zu sein, Sie kamen spontan und aus freien Stücken, um sich mit anderen Herren auszutauschen, dabei wohl auch ein Gläschen guten Weines zu trinken und vielleicht sogar ein Pfeifchen zu schmauchen. All das ist ‚Cultur‘, jene ‚ganze Summe‘, von der Burckhardt spricht, in der sich der menschliche Geist spontan entwickelt. Kaufmannschaft und Seefahrt gehören unbedingt dazu, Handel und Wandel nicht weniger. Keine Bange also, aber bitte auch keine Blauäugigkeit. Denn Sie wissen es nur zu genau. Hier, in der Hohen Halle des Bremer Rathauses, ist’s gemütlich, aber die ‚ganze Summe‘ des Geistes ist sein Drang zur Zersetzung: „Der Geist ist ein Wühler“, schrieb der Basler Bürger. Die festen stabilen Elemente des Geschichtlichen sind niemals vor ihm sicher. Er, der ‚Cultur‘-Geist, ist insubordinativ wie das Kind, das die Eltern, also Staat und Religion, fortwährend mit der Frage „Warum?“ auf die Probe stellt. Er ist im Kern: Kritik. Burckhardt machte in diesem Zusammenhang auf eine grundlegende Komplementarität aufmerksam: „Die Geschichte hat zu zeigen und davon auszugehen: wie alles Geistige, auf welchem Gebiet es auch wahrgenommen werde, eine geschichtliche Seite hat, an welcher es als Wandelung, als Bedingtes, als Vorübergehendes und in ein großes, für uns unermeßliches Ganzes aufgenommenes Moment erscheint, und wie alles Geschehene eine geistige Seite hat, von welcher aus es an der Unvergänglichkeit Theil nimmt. Denn der Geist hat Wandelbarkeit, aber nicht Vergänglichkeit.“

Hat er einmal angefangen, sich über sich selbst im Klaren zu sein, ist dieser ‚Geist‘ nicht mehr mundtot zu machen. Alles wird nun wandelbar und eben historisch, selbst das Gewissen, wie Burckhardt anmerkt. In der Nussschale seines Daseins hat der Mensch vom sicheren Ufer abgelegt. Die ‚Moderne‘ beginnt.

Die Epoche der ‚Moderne‘, ansonsten ein bis zur Unbrauchbarkeit abgenutzter Begriff, kann so vielleicht doch noch zu etwas nützlich sein, wenn wir nämlich sagen: ‚Moderne‘ ist schlichtweg das Zeitalter der ‚Kultur‘, die Phase mithin, in der ‚Staat‘ und ‚Religion‘, die traditionalen Pfeiler der Unveränderlichkeit und Normativität, von der ‚Kultur‘ und der durch sie konstituierten Gesellschaft nach und nach zersetzt werden.

Meine Heimat Weimar ist schön, übersichtlich, provinziell und vielfach museal. Aber gerade hier lässt sich genau beobachten, wie sich von der Reformation des 16. Jahrhunderts über die Aufklärung des 18. Jahrhunderts und den Beginn der politischen Moderne an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert bis hin zur kulturellen Moderne des frühen 20. Jahrhunderts ein neues, kulturbestimmtes Leitbild menschlicher Vergesellschaftung durchsetzt, eben das Leitbild der ‚Moderne‘.

Edward Said, der maßgebliche Begründer dessen, was wir heute weltweit ‚Postcolonial Studies‘ nennen, hat in seinem epochemachenden Werk „Orientalism“, 1978/dt. 2009, ausgeführt: Niemand findet „Gefallen an der Aussage, dass die menschliche Realität einer ständigen Umbildung unterliegt, also im wesentlichen immer bedroht bleibt. Patriotismus, fremdenfeindlicher Nationalismus und giftiger Chauvinismus sind bekannte Reaktionen auf die daraus erwachsende Furcht. Wir alle brauchen festen Boden unter den Füßen, die Frage ist nur, wie fest und unerschütterlich er sein muss.“

Aber woher nehmen und nicht stehlen? Wenn wir wirklich auf uns selbst gestellt sind, dann gilt, was Goethe – und eben darin ist er modern! – in dem Gedicht ‚Grenzen der Menschheit‘ über diesen historischen Menschen schrieb: „Was unterscheidet/ Götter von Menschen?/Daß viele Wellen/Vor jenen wandeln,/Ein ewiger Strom:/Uns hebt die Welle,/Verschlingt die Welle,/Und wir versinken.“

Wollen wir jetzt an ‚Werte‘ glauben, universale, die uns, selbstgemacht, wie sie sind, in das Reich der Götter erheben sollen? Daran hätte jedenfalls Burckhardt nicht geglaubt. Ihm war bei der Entwicklung seines Zeitalters aufgefallen, dass es „mehr und mehr die ‚Kultur‘ (im weitesten Umfang des Wortes) ist, welche an die Stelle der Religion tritt, sobald es sich darum handelt, wer den Staat bedingen soll.“ Das weltgeschichtliche Gefüge von Religion, Staat und ‚Kultur‘ löst sich in der ‚Moderne‘ zugunsten der ‚Kultur‘ auf. In vergröbernder Rede, die Burckhardt als die eines ‚terrible simplificateur‘ erschienen wäre, könnte man sagen: ‚Moderne‘ ist das Zeitalter, in dem die ‚Cultur‘ die stabilen Strukturen der Weltgeschichte, nämlich ‚Staat‘ und ‚Religion‘, zersetzt.

Zunächst waren das nur die einsamen Gedanken eines Weisen, der, seiner Zeit seltsam enthoben, zwischen Studierstube und Hörsaal hin und her flanierte, den überaus ehrenden Ruf auf den Berliner Lehrstuhl (als Nachfolger Leopold von Rankes) ausschlug, auf Veröffentlichungen bald ganz verzichtete und sich ausschließlich der Forschung und – dies vor allem! – der Lehre widmete.

Sein Jahrhundert war mit sich selbst beschäftigt, es hatte viel zu tun. Die industrielle Revolution, die Unterwerfung der Welt durch die europäischen Nationen, die Triumphe der Wissenschaft und der Technik – all das hielt die Menschen in Atem. Im Gefolge der ‚Kultur‘ traten die Gesellschaft und die Wissenschaft von ihr, die Soziologie, ihren Siegeszug an, und die Soziologen erkannten in der radikalen Veränderung der Welt die Zeichen formaler Rationalisierung und rasanter Beschleunigung aller Lebensverhältnisse, letztlich also den allgegenwärtigen ‚Fortschritt‘. Da saß er hoch überm Rhein, der alte wunderliche Mann, dessen Haupt wie das eines Seeadlers aus den viel zu weiten Hemdkragen, die er bevorzugte, hervorschaute, und schrieb: „Die dem Bösen aufs stärkste entgegenwirkende sittliche Kraft: Es ist die rätselhafte Mischung aus Gewissen und Selbstsucht, welche dem modernen Menschen noch übrig bleibt, auch wenn er alles Übrige, Glaube, Liebe und Hoffnung eingebüßt hat.“ Mehr hatte er nicht aufzubieten gegen seine Gewissheit, dass die Freiheit und Spontaneität der ‚Cultur‘ ohne eine regulative Idee von Ordnung nur in den Untergang führen könne. Denn die ‚Macht‘, das hatten seine Studien ihn gelehrt, ist ‚böse‘. Das 20. Jahrhundert lasse ich aus.

Denn ich möchte endlich im Bremer Rathaus einlaufen, das ‚Große Heute‘ ausrufen und mich fragen, was wir hier eigentlich gerade tun – wenn auch, wie immer, „in steter Rücksicht auf das, was uns vom Vergangenen übrig und bekannt ist“. Ist es ‚Kultur‘, ist es ‚Moderne‘? ‚Kultur‘ doch auf jeden Fall, was denn sonst? Ein gesellschaftliches Ereignis, spontan entstanden und ohne universale Zwangsgeltung: Da machen wir einen Haken dran.

Aber ist unsere Zusammenkunft ‚Moderne‘? Ist das Bremer Tabak-Collegium in der Gegenwart der Spätmoderne angekommen? Um darauf eine Antwort zu finden, möchte ich Sie mit Andreas Reckwitz, einem späten Nachfahren Jacob Burckhardts, bekannt machen. Der Kultursoziologe aus Frankfurt – zu Ihrer Verblüffung und meiner Freude aus Frankfurt/Oder! – hat im vergangenen Jahr das Buch ‚Die Gesellschaft der Singularitäten‘ veröffentlicht. Der Titel ist ein ‚hölzernes Eisen‘, das der Autor dem Leser vorsätzlich entgegengeschleudert, scheinen doch ‚Singularität‘ und ‚Gesellschaft‘ einander zu widersprechen. Derzeit wird das Buch mit dem sonderbaren Titel ins Englische, Koreanische und Chinesische übersetzt, will sagen: Es hat in der intellektuellen Welt wie eine Bombe eingeschlagen, was heutzutage bei anspruchsvollen Theorie-Offerten eher selten geschieht – man versteht, dass die Erschöpften auf ihren Sectional Sofas weitgehend theorieresistent ausspannen.

Reckwitz‘ Ausgangsthese ist, dass wir einerseits weiterhin in der ‚Moderne‘ leben, dass sich diese ‚Moderne‘ aber vor knapp fünfzig Jahren, also in den 70ern, so maßgeblich zu wandeln begann, dass er seitdem die Spätmoderne am Werk sieht. Spätmoderne unterscheidet sich von ‚Moderne‘, die durch industrielle Rationalisierung und Bürokratisierung gekennzeichnet war, dadurch, dass sich das Verhältnis zwischen der sozialen Produktion des Allgemeinen und der des Besonderen umkehrt. Formale Rationalisierung und die soziale Logik des Allgemeinen sind an Prozessen des ‚doing generality‘ orientiert. Doing generality war Kennzeichen der ‚Moderne‘ von Beginn an: Strenge Wissenschaft, Standardisierung, universelle Normierung sind typisch für sie. All dies schreitet auch heute global weiter voran – aber: Es ist nicht mehr charakteristisch, sondern tritt zurück als die für unser Leben unerlässliche Hintergrundstruktur.

Stattdessen strebt die kosmopolitisch und neoliberal orientierte neue Mittelschicht nach Singularität. ‚Doing singularity‘: Produkte, Lebensformen, Beziehungen, Orte, Ereignisse, alles muss nun authentisch, besonders, einzigartig, kreativ sein. Gehandelt werden die Produkte der Singularität auf neuen Anerkennungs- und Aufmerksamkeitsmärkten, die es vor einem halben Jahrhundert noch gar nicht gab. Offensichtlich spielen bei alledem die digitale Welt und das Netz eine herausragende Rolle.

Reckwitz macht es am Reiseverhalten deutlich. Nach dem Krieg wollten alle Deutschen, wenn sie Fernweh hatten, nach Rimini an den Strand, wenn sie die Heimat liebten, an die Nordsee in die Sandburg. Der ‚Kodak-Moment‘, den sie suchten, war das Klicken des Auslösers. Nun war bewiesen, dass sie ihr Ziel erreicht hatten: Die glückliche Kleinfamilie des Wirtschaftswunders am Strand der Nordsee, respektive der Adria, kurzum das ‚doing generality‘. Wenn heute eine Destination die Chance bietet, to snag an instagrammable moment, dann ist das genaue Gegenteil gemeint. Jetzt geht es um den Augenblick, in dem es gerade und nur Dir gelungen ist, das noch nie gesehene Motiv einzufangen: ‚Doing singularity‘. Das ganze Leben schießt in diesem Moment der Instagrammibilität zusammen. Unweigerlich denken wir an Andy Warhol, der schon 1968, also noch vor dem Beginn der Spätmoderne à la Reckwitz, die Vision aussprach: „In the future, everyone will be world-famous for 15 minutes.“ Joseph Beuys, der Johannes der Spätmoderne, verkündete „Jeder Mensch ist ein Künstler“, was fünfzig Jahre danach René Pollesch zu dem Aperçu veranlasst: „Die Kunst war kreativer, als wir noch keine Künstler waren.“

Das Bremer Tabak-Collegium begann sein segensreiches Wirken vor mehr als sechzig Jahren. Wann genau, scheint umstritten, klar aber ist, dass der Beginn deutlich vor jener Zeitenwende liegt, an der die ‚Moderne‘ in die Spätmoderne überging. Ging das Collegium mit, oder blieb es in der ‚Kultur‘ der ‚Moderne‘ hängen?

In den 60er bis 80er Jahren gehörte der bis heute hochverehrte Rechtsanwalt Dr. Albrecht Schackow, das Inbild des Bremer Kaufmanns, zu den Habituées des Collegiums. Durch einen freundlichen Spender gelangte ich in den Besitz einer zweibändigen Publikation, in der die Reden und Ansprachen des 1992 verstorbenen Dr. Schackow unter dem Titel ‚Im Wandel der Jahre‘ versammelt wurden. Schon der Titel verweist auf Burckhardt, der von dem Geist, der in der Gesellschaft unablässig wirkt, gesagt hatte, er sei wandelbar, aber unvergänglich. ‚Cultur‘ eben. Dass das Collegium ‚Kultur‘ sei, wussten wir schon, zu beantworten bleibt die Frage nach seiner Modernität. Was sollte rumkommen, wenn Herren mit Herren gesellig rauchten?

Wer bei Dr. Schackow nachliest, ist doppelt verblüfft. Zum einen überrascht ihn die unkonventionelle, auf Singularität setzende Rhetorik des Tabak-Meisters. Nur ein Beispiel, bestehend aus drei Sätzen, mag meine Behauptung belegen. 1. Satz: „Die meisten von Ihnen, meine Herren, werden mit den Gesetzen und Vorschriften des Bremer Tabakkollegiums nicht vertraut sein.“ Der Zuhörer erwartet nun umständliche Erläuterungen. Stattdessen der 2. Satz: „Ich selbst bin es auch nicht.“ Überraschung – Dr. Schackow, ein Anfänger? Conclusio, 3. Satz: „Es gibt nämlich keine.“ Das ist eine skurrile Volte des Begrüßenden, zumal er gerade einer unverbrüchlichen Vorschrift, der Begrüßung vor dem Löffeltrunk, Folge leistet.

Den Verdacht, beim Tabak-Collegium der frühen Jahre könne es sich um ein frühes doing singularity gehandelt haben, wischt Dr. Schackow souverän vom Tisch, indem seine Rhetorik ständig um den Tabak kreist. Ein einziges Loblied singt er auf ihn: „Symbol geselligen Behagens“ sei er, „als beruhigender Geist bei liberalen Gesprächen in einigen Stunden der Entspannung“ preist er ihn. Dann folgt der markante Satz: Die „Kunst der Entspannung, meine Herrn, ist ja sicher ein Teil der Kunst des Arbeitens.“

Es gibt keinen Zweifel: Tabak, in einer Runde entspannungs-bedürftiger und nach erfolgreich getaner Arbeit auch –williger Herren genossen, dient – der Arbeit. Die Elite aller gesellschaftlichen Sparten rauchte im Dienst der modernen Erwerbsgesellschaft. 1972 war das Tabakkollegium also eindeutig ein Fall von ‚doing generality‘. Das soziale Handeln zielte auf gesellschaftliche Integration und Gemeinwohl, es hatte das Allgemeine im Sinn.

Dahin führt kein Weg zurück. Denn weder das Rauchen noch die gesellige Runde leitender Herren ist allgemeinheitskompatibel. Es gibt in der Spätmoderne für das Collegium deshalb nur zwei Wege: Entweder das Rauchen verbieten und beide Geschlechter paritätisch einladen. Das würde den Weg für ‚doing generality‘ in der Spätmoderne wieder öffnen; aber, meine Herren, welch kultureller Verlust, welche Langeweile!

Will das Collegium dies nicht, bleibt ihm nur der entschlossen-aufrechte Gang in die spätmoderne Singularität, ‚doing singularity‘. Jedes Bremer Tabak-Collegium eine eigene Einzigartigkeit. Das Collegium als solches, der singuläre Ort, die schrille, immer einzigartige Diversität von Herkünften, Identitäten, Veranlagungen aller Art – eine Super-Singularität mit exzellenten Aufmerksamkeitswerten! Instagrammibel in höchstem Maß: Kult. Meine Herren, die Identität von ‚Kultur‘ und Spätmoderne manifestiert sich als Bremer Ritualhandlung.

Andreas Reckwitz bliebe hinsichtlich einer Prognose für die weitere Entwicklung des Bremer Tabak-Collegiums dennoch skeptisch, denn er weiß, dass es nicht nur um Aufmerksamkeitsmärkte, sondern immer zugleich auch um Valorisierungsprozesse geht. Jedes Collegium muss den Wert seiner sozialen Plastik steigern. Es muss gelingen, zwei Identitätsmakel zu kompensieren: Den Tabak und den Geruch der Männerhorde. Wie kann das gelingen?

Es ist ganz einfach, nämlich: „In steter Rücksicht auf das, was uns vom Vergangenen übrig und bekannt ist“. Wir stellen umgehend den Antrag auf Eintragung des Bremer Tabak-Collegiums in die UNESCO-Welterbe-Liste des immateriellen Kulturguts. Eingeladen, ein wertvolles einzigartiges Kulturgut zu erhalten, das in der untergegangenen Epoche der ‚Moderne‘ das Allgemeine förderte, kann werden, wer bereit ist, einen Smoking anzuziehen, zu rauchen und gesellig zu sein. Die regelmäßige Arbeit am kulturellen Erbe wird so zu einem hoch valorisierten spätmodernen ‚doing singularity‘. Mit Tabak, ohne Damen, ohne Herren, aber mit Instagrammibiltätsgarantie.

Was sich Simon Strauß kürzlich von einer jungen ostdeutschen Politikergeneration erhoffte, dass nämlich von ihr „in unseren identitätspolitischen Zeiten … ein Fanal ausgehen (könnte), eine selbstbewusste Abkehr vom Partikularen und eine neue, überraschende Hinwendung zum Ganzen“, dieses Rauchzeichen wird dreimal im Jahr, geschichtsgestützt und wirkmächtig, das Bremer Tabak-Collegium aussenden.

Ich danke Ihnen.

Georg Abegg
ehem. Vorsitzer Kunstverein Bremen

Kapitän zur See Wilhelm Tobias Abry
Kommandeur
Marineschule Mürwik, Flensburg

Hans-Hermann Ahlers
Geschäftsführer
OSPIG GmbH & Co. KG, Bremen

Prof. Thomas Albert
Intendant
Musikfest Bremen

Prof. Dr. Rudolf Amann
Direktor Abteilung Molekulare Ökologie
Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie,
Bremen

Dieter Ammer
Geschäftsführender Gesellschafter
AMMER ! PARTNERS, Hamburg

Honorarkonsul Dr. Til Assmann
Geo. Gleistein und Sohn GmbH, Bremen
Honorarkonsul der Republik Estland in Bremen
und Niedersachsen

Prof. Dr. Friedrich A. Bahmer
Dermatologe
Privatpraxis Lechner & Bahmer, Bremen

Axel Bartsch
Vorsitzender des Vorstandes
Oldenburgische Landesbank AG

Staatsminister a.D. Dr. Johannes Beermann
Mitglied des Vorstands
Deutsche Bundesbank, Frankfurt am Main

Stefan Bellinger
Geschäftsführender Gesellschafter
Carbox GmbH & Co.KG, Achim bei Bremen

Christoph von Berg
Rechtsanwalt
v. Berg Bandekow Zorn, Leipzig

Johannes Berghöfer
Geschäftsführer
Roha Arzneimittel GmbH, Bremen

Willem René Bezemer
Generalbevollmächtigter
Bankhaus Carl F. Plump & CO, Bremen

Sören Bibow
Shipping Head Germany/Cyprus
Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG, Hamburg

Jens Bieniek
Mitglied des Vorstandes
BLG Logistics Group AG & Co. KG, Bremen

Thomas Bilshausen
Geschäftsführer
Fiba Energieservice GmbH, Landsberg

Dr. Dieter Bischop
Wissenschaftliche Auswertung
Landesarchäologie Bremen

Wilhelm von Boddien
Geschäftsführer
Förderverein Berliner Schloß e.V., Hamburg
ehem. Mitglied ′Kleines Gremium′,
Bremer Tabak-Collegium

Dr. Andreas Bödecker
Stiftungsvorstand
Brandenburg-Preußen Museum/
Ehrhardt-Bödecker-Stiftung, Berlin

Matthias Böhm
Geschäftsleitung
Lampe & Schwartze KG, Bremen

Dr. Stefan Borchardt
Direktor
Kunsthalle Emden

Dr. Thomas Brabant
Chefarzt des Zentrums für Geriatrie und
Frührehabilitation
Krankenhaus St. Joseph-Stift, Bremen

Dr. Jörg Bremer
Korrespondent
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Berlin

Marco Bremermann
Pers. haftender Gesellschafter
Müller & Bremermann GmbH, Bremen

Dr. Thomas Brinkmann, LL.M. (Tulane)
Rechtsanwalt u. Notar
Dr. Schackow & Partner
Rechtsanwälte und Notare, Bremen
Sprecher ′Kleines Gremium′,
Bremer Tabak-Collegium

Olaf Buske
Partner
KPMG AG, Bremen

Prof. Dr. Claus von Carnap-Bornheim
Ltd. Direktor
Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen
Schloß Gottorf, Schleswig

Matthias Claussen
Partner
C. Melchers GmbH & Co. KG, Bremen

Dipl.-Kfm. Joachim M. Clostermann
Steuerberater und Wirtschaftsprüfer
Clostermann & Jasper Partnerschaft, Bremen
Vorsitzender des Aufsichtsrates der DATEV eG

Erich H. Cohrssen
Consultant
Bremen

Daniel Deistler
Geschäftsführender Gesellschafter
CK Corporate Finance GmbH, Kronberg

Mag. Roman Delugan
Delugan Meissl Associated Architects, Wien

Dipl.-Kfm. Heiner Dettmer
Geschäftsführender Gesellschafter
Dettmer Group KG, Bremen

Joachim Döpp
Mitglied des Vorstandes
Die Sparkasse Bremen AG

Oberst Hans Peter Dorfmüller
Der Kommandeur Landeskommando Bremen
Scharnhorst-Kaserne, Bremen

Walter Drasl
Geschäfstführender Gesellschafter
A2B Business Seminars
PRO TOURA Holding GmbH, Bremen

Frank Dreeke
Vorsitzender des Vorstandes
BLG Logistics Group AG & Co. KG, Bremen

Honorarkonsul Eduard Dubbers-Albrecht
Geschäftsführender Gesellschafter
Ipsen Group GmbH & Co. KG, Bremen
Honorarkonsul des Königreiches Dänemark

Robert Eberhardt
Verleger
Wolff Verlag Berlin

Prof. Dr. Martin Eberle
Direktor
Museumslandschaft Hessen Kassel (MHK)

Dipl.-Ing. Thomas Echterhoff
Bauunternehmung Gebr. Echterhoff
GmbH & Co. KG , Westerkappeln
Präsident Bauindustrieverband Niedersachsen-Bremen

Dr. Hermann Eibach
Hals-, Nasen-, Ohrenarzt
Bremen

Dr. Joachim von Einem
Rechtsanwalt und Notar a.D.
Kanzlei Am Wall, Bremen

Prof. Dr. Konrad Elmshäuser
Leitender Direktor
Staatsarchiv Bremen

Prof. Dr. Jörn Elsner
Hautarztpraxis Professor Elsner, Bremen

Harald Emigholz
Sprecher der Geschäftsleitung
Emigholz GmbH, Bremen
Präses der Handelskammer Bremen – IHK für
Bremen und Bremerhaven

Dr. Cornelius Erbe
Leiter Unternehmensbereich Versorgungsmanagement
hkk – Handelskrankenkasse, Bremen

Kapitän Heiko Felderhoff
Managing Director
Combi Lift GmbH, Bremen

Jürgen Fitschen
Vorsitzender des Vorstandes
Deutsche Bank Stiftung, Frankfurt am Main
Mitglied ′Kleines Gremium′,
Bremer Tabak-Collegium

Dr. Matthias Fonger
Hauptgeschäftsführer und I. Syndikus
Handelskammer Bremen – IHK für Bremen und
Bremerhaven

Stephan M. Friedrich
Geschäftsführer
Lürssen Industrie Beteiligungen GmbH & Co. KG,
Bremen

Kai Froböse
Geschäftsführer
Willenbrock Fördertechnik GmbH & Co. KG,
Bremen

Dr. Roland Gärber
Geschäftsführer
Kaefer Isoliertechnik GmbH & Co. KG, Bremen

Jörn-Michael Gauss
Geschäftsführer
Bremer Aufbau-Bank GmbH, Bremen

Klaus Gebhardt
Leiter Privat- und Geschäftskunden
NORD/LB, Bremen

Horst-Otto Gerberding
Vorstand
Courage! Die Gerberding Stiftung, Holzminden

Generalleutnant Ingo Gerhartz
Generalinspekteur
Luftwaffe der Bundeswehr, Berlin

Prof. Dr. Lüder Gerken
Vorsitzender des Vorstandes
Stiftung Ordnungspolitik, Freiburg i. Br.

Stefan Gläbe
Geschäftsführender Gesellschafter
Northern Lloyd GmbH, Bremen

Dr. Dieter Göken
Geschäftsführender Gesellschafter
Göken, Pollak & Partner Treuhandgesellschaft
mbH, Bremen

Prof. Dr. Dietrich Grashoff
Partner
Ebner Stolz Mönning Bachem
Wirtschaftsprüfer Steuerberater Rechtsanwälte,
Bremen

Achim Griese
Geschäftsführer
Achim Griese Treuhandgesellschaft, Hamburg

André Grobien
Geschäftsführender Gesellschafter
Lampe & Schwartze KG, Bremen
Ältester, Compagnie der Schwarzen Häupter aus Riga

Tim Großmann
Parkdirektor
Bürgerpark Bremen

Christian C.A. Groth
Geschäftsführender Gesellschafter
EIG Euroinvestor GmbH, Hamburg

Prof. Dr. Christoph Grunenberg
Direktor
Kunsthalle Bremen

Senator Martin Günthner
Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen
Bremen

Prof. Dr. Herwig Guratzsch
Hamburg
ehem. Direktor Stiftung Schleswig-Holsteinische
Landesmuseen, Schleswig
Mitglied ′Kleines Gremium′,
Bremer Tabak-Collegium

Clemens Gütermann
Villiger Söhne GmbH, Waldhut-Tiegen

Tobias Haas
Rechtsanwalt/Notar/Partner
Dr. Schackow & Partner
Rechtsanwälte und Notare, Bremen

Steen E. Hansen
Geschäftsführer
KAEFER Isoliertechnik GmbH & Co. KG, Bremen

Hendrik Harms
Bremen

Dr. Martin Harren
CFO
Harren & Partner-Gruppe, Bremen

Jan Peter Hartmann, CFA
Direktor
LGT Bank AG, Verduz/Liechtenstein

Stefan Storch
Geschäftsführender Gesellschafter
D.F. Rabe + Co., Bremen

Raimund Trenkler
Vorsitzender des Vorstandes
Kronberg Academy Stiftung, Kronberg

Henry Lamotte
Geschäftsführender Gesellschafter
Henry Lamotte Food GmbH, Bremen

Hans-Dieter Lampe
Geschäftsführender Gesellschafter
Handelsgesellschaft Frantz Kragh GmbH, Bremen
Generalbevollmächtigter und Mitglied ′Kleines Gremium′,
Bremer Tabak-Collegium

Dr. Stefan Lehnert
Partner
Vector Foiltec GmbH, Bremen

Prof. Dr. Gerhard P. Lenz
Sternklinik, Bremen

Markus Lesser
Vorstand
PNE Wind AG, Cuxhaven

Klaus Löffler
Wirtschaftsprüfer/Steuerberater/Partner
Deloitte & Touche GmbH, München

PD Dr. Stefan Luft
Privatdozent
Institut für Politikwissenschaft der Universität Bremen

Jens D. Lukaczik
Präsident
Bremer Baumwollbörse

Christian Lürßen
Geschäftsführer
F.-O. Lürßen Baumschulen GmbH & Co. KG,
Beverstedt

Dipl.-Kfm. Jens Lütjen
Geschäftsführender Gesellschafter
Robert C. Spies KG, Bremen

Robert Mahn
Mitglied des Vorstandes
Minerva Versicherungs-AG, Bremen

Andreas de Maizière
Partner
Doertenbach & Co. GmbH, Frankfurt am Main.
Vorsitzender des Aufsichtrates der Fürstlich
Castell′schen Bank, Würzburg

Fabian Markmann
Geschäftsführer
Liftkontor GmbH, Bremen

Dr. Dirk Markus
Vorsitzender des Vorstandes
Aurelius Gruppe, London

Florian A. Märtens
Gesellschafter – Geschäftsführer
Miditec Datensysteme GmbH, Bremen

Wolf-Christian Maßner
Mitglied des Vorstandes
Bankhaus Neelmeyer AG, Bremen

Markus Graf Matuschka von Greiffenclau
Lisando GmbH, Regensburg

Dr. Klaus Meier
Vorsitzender des Aufsichtsrates
wpd AG, Bremen

Prof. Dr. h.c. Rudolf Mellinghoff
Präsident
Bundesfinanzhof, München
Mitglied ′Kleines Gremium′;
Bremer Tabak-Collegium

Carsten Meyer-Heder
Geschäftsführender Gesellschafter
Team neusta GmbH, Bremen

Dr. Harm Meyer-Stiens
Direktor
ÖVB-Versicherungen, Bremen

Ralf Miehe
Leiter Region Nord und Niederlassungsleiter
Bremen
Kühne & Nagel (AG & Co.), Bremen
Mitglied des Vorstandes Bremer Spediteure

Richard G. Minor, LL.M.
Senior Counsel
Womble Bond Dickinson (US) LLP, Raleigh, NC

Jochen Mönch
Fotograf/Galerist
Galerie Mönch, Bremen

Dr. Arno Morenz
Dr. Morenz & Masing, Berlin

George C. Muhle
Geschäftsführender Gesellschafter
Atermann König & Pavenstedt GmbH & Co. KG,
Bremen

Markus Mühlhaus
Direktor
Deutsche Bank AG, Bremen

Jörg Müller-Arnecke
Geschäftsführender Gesellschafter
Beilken-Sails GmbH, Bremen

Dr. Tim Nesemann
Vorsitzender des Vorstandes
Die Sparkasse Bremen AG

Cornelius Neumann-Redlin
Hauptgeschäftsführer
Die Unternehmensverbände im Lande Bremen e.V.,
Bremen

Achim Neuse
Geschäftsführer
Galerie Neuse Kunsthandel GmbH, Bremen

Uwe Niederprüm
Pers. haftender Gesellschafter
Cordes & Graefe KG, Bremen

Uwe A. Nullmeyer
Aufbaugemeinschaft Bremen e.V., Bremen

Lutz Oelsner
Vorsitzender des Vorstandes
Gestra AG, Bremen
Präsident der Unternehmensverbände im Lande Bremen e.V.,
Bremen

Per Hornung Pedersen
Vorsitzender des Aufsichtsrates
PNE Wind AG, Cuxhaven

Honorarkonsul Lutz H. Peper
Geschäftsführender Gesellschafter
Peper & Söhne GmbH, Bremen
Honorarkonsul der Republik Lettland

Dr. Christian Peters
Managing Director
BIGSSS, Universität Bremen, Bremen

Bernd Petrat
Geschäftsführender Gesellschafter
Nordwest Industrie Group GmbH,
Frankfurt am Main

Dr. Tillmann Pfeifer
Rechtsanwalt und Partner
Taylor Wessing Partnerschaftsgesellschaft,
Hamburg

Sebastian Pflum
Leiter Stiftungsbüro Max Liebermann Haus
Stiftung Brandenburger Tor, Berlin

Martin Philippi
B. Metzler seel. Sohn & Co. KGaA, Hamburg

Wulf-Hendrik Pistorius
Geschäftsführer
Westfälische Drahtindustrie GmbH, Hamm

Ulrich Plett
Wirtschaftsprüfer & Berater
UPW7 GmbH, Berlin

Dr. Dirk Plump
Geschäftsführender Gesellschafter
W. Tiemann GmbH & Co. KG, Bremen

Wolfgang Plump
Gesellschafter
W. Tiemann GmbH & Co. KG, Bremen

Timo Poppe
Vorstand Infrastruktur und Finanzen
swb AG, Bremen

Werner Pöser
Geschäftsführer
CHS Container Handel GmbH, Bremen

Dr. Tim Prange
Referent
Auswärtiges Amt, Berlin

Christian Pricelius
Wirtschaftsredakteur
Deutsche Welle, Berlin

Dipl.-Ing. Thomas Reiter
Koordinator Internationale Agenturen und Berater
des Generaldirektors
ESA, Darmstadt

Prof. Dr. Hans Albert Richter
Chefarzt i.R.
Bremen

Prof. Dr.-Ing. Peter Ritzenhoff
Rektor
Hochschule Bremerhaven

Dr. Hartmut Roder
ehem. Überseemuseum Bremen

Jürgen Roggemann
Gesellschafter
Enno Roggemann GmbH & Co., Bremen

Wolfgang von Rohden
Bremen
Vorsitzender des Aufsichtsrates
Coca-Cola Erfrischungsgetränke AG, Berlin

Alexander Ruddat
Geschäftsführender Gesellschafter
Ruddat Grundbesitz GmbH & Co. KG, Bremen

Alexander Ruoff
Vorstand Vertrieb (COO)
CTS EVENTIM AG, Bremen

Dirk Sänger
Geschäftsführender Gesellschafter
C. Melchers GmbH & Co. KG, Bremen

Senator E.h. Prof.
Dr. h.c. mult. Klaus Gerhard Saur

München
ehem. Geschäftsf. Gesellschafter Walter de Gruyter GmbH Verlag, Berlin
ehem. Mitglied ′Kleines Gremium′,
Bremer Tabak-Collegium

Dr. Michael Schäfer
Partner
Chatam Partners, Hamburg

Dr. Frank Schlaberg
Sprecher des Vorstandes
Bankhaus Neelmeyer AG, Bremen

Bernd Schmielau
persönlich haftender Gesellschafter
H. Siedentopf (GmbH & Co. KG), Bremen

Dr. h.c. André Schmitz
Vorsitzender des Vorstandes
Schwarzkopf-Stiftung, Berlin
Mitglied ′Kleines Gremium′,
Bremer Tabak-Collegium

Hans-Joachim Schnitger
Geschäftsführender Gesellschafter
Karl Geuther & Co. Holding GmbH & Co. KG,
Bremen
Präsident der Bremischenen Hafenvertretung und
des Unternehmensverbandes Bremischer Häfen

Alexander Schnitger
Geschäftsführer
Reltrans GmbH, Bremen

Prof. Dr.-Ing. Bernd Scholz-Reiter
Rektor
Universität Bremen

Marc Schopf
Geschäftsführer
Danmarc Invest GmbH, Bremen

Klaus-Peter Schulenberg
Vorsitzender des Vorstandes
CTS EVENTIM AG & Co. KGaA, Bremen

Dirk Schwampe
Geschäftsführender Gesellschafter
Team neustra GmbH, Bremen

Dr. Uwe Schwichtenberg
Dermatologe und Allergologe
Bremen

Senator Otto A. Schwimmbeck
Vorstand
OAS AG, Bremen

Heiko Seekamp
Geschäftsführender Gesellschafter
Seekamp Werbung GmbH & Co., Bremen

Caspar Seemann
Partner
Hartz Regehr & Partner GmbH
Vermögensverwaltung, München

Hellmut Seemann
Präsident
Klassik Stiftung Weimar
Mitglied ′Kleines Gremium′,
Bremer Tabak-Collegium

Dipl.-Kfm. Hans-Christoph Seewald
Wirtschaftsprüfer/Steuerberater
CT Lloyd GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,
Bremen

Honorarkonsul Chawkat Takla
Geschäftsführender Gesellschafter
Miditec Datensysteme GmbH, Bremen
Honorarkonsul der Syrischen Arabischen Republik

Dr. Michael Knoche
Direktor a.D.
Klassik Stiftung Weimar
Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek, Weimar

Ralf J. Koch
Gesellschafter
KAEFER Isoliertechnik GmbH & Co., Bremen

Wolfgang G. Köhne
Geschäftsführender Gesellschafter
Hellmering, Köhne GmbH & Co., Bremen

Axel Könemann
Vertriebsdirektor
Daimler AG, Mercedes-Benz Vertriebsdirektion
NFZ Nord, Reinfeld/Wesenberg

Bert E. König
König Connex e.K., Hamburg

Dr. Stefan Körner
Kunsthistoriker/Kunstsachverständiger
Grisebach GmbH, Berlin

Dr. Malte Köster
Rechtsanwalt
WillmerKöster Rechtsanwälte und
Insolvenzverwalter, Bremen/Verden

Dipl.-Oec. Andreas Kottisch, MdBB
Vorstand
ePhilos AG, Bremen
Mitglied der Bremischen Bürgerschaft

Ingo Kramer
Geschäftsführender Gesellschafter
J. Heinr. Kramer Holding GmbH & Co. KG,
Bremerhaven
Präsident, Bundesvereinigung der Deutschen
Arbeitgeberverbände (BDA), Berlin

Honorarkonsul Thomas M. Kriwat
CEO
Mercmarine Group of Companies, Bremen
Honorarkonsul der Demokratischen Sozialistischen
Republik Sri Lanka für Bremen und Niedersachsen

Karl-Josef Krötz
Ratskellermeister
Bremer Ratskeller GmbH, Bremen

Matthias Kues
Gesellschafter
Dr. Buhmann Schule GmbH, Hannover

Uwe Kuhmann
Rechtsanwalt
Kuhmann Insolvenzverwaltung GmbH, Bremen

Prof. Roland Lambrette
Rektor
Hochschule für Künste, Bremen

Otto Lamotte
Geschäftsführender Gesellschafter
Henry Lamotte Oils GmbH, Bremen
Vorsitzender des Aufsichtsrates Sparkasse Bremen

Bernd Westermeyer
Geschäftsführer, Gesamtleiter
Schule Schloss Salem
gemeinnützige Betriebsgesellschaft mbH, Salem

General a.D. Volker Wieker
Ganderkesee
Generalinspekteur der Bundeswehr a.D.

Johannes Wolters
Partner
K.E.R.N – Die Nachfolgespezialisten, Bremen

Titus Wouda Kuipers
Wouda Kuipers Business Consulting & Coaching
GmbH, Hamburg

Lars Wübben
Geschäftsführer
B. Wübben GmbH & Co. KG, Loxstedt

Martin Wüller
Geschäftsführer
Seghorn Inkasso GmbH, Bremen

Kurt Zech
Geschäftsführender Gesellschafter
Zech Group GmbH, Bremen

Georg Graf von Zech-Burkersroda
Münster

Dirk Zeppenfeld
Geschäftsführender Gesellschafter
VIS – Verkehrs Industrie Systeme GmbH,
Halberstadt

Guido Zerreßen
Vorstand
Seghorn AG, Bremen

Dr. Jan-Martin Zimmermann
Rechtsanwalt & Notar
Ahlers & Vogel Rechtsanwälte, Bremen

Dr. Matthias Zimmermann
Geschäftsführender Gesellschafter
Weser-Wohnbau GmbH & Co. KG, Bremen

Jens Zurstiege
Unternehmer
JBZ Consult-Invest, Bremen

Andreas Hoetzel
Leiter Unternehmenskommunikation
BLG Logistics Group AG & Co. KG, Bremen

Dr. Rüdiger Hoffmann
Geschäftsführender Gesellschafter
media projects public relations GmbH, Bremen

Oliver Hoins
Geschäftsführender Gesellschafter
Hoins Intermusik GmbH

Bernd-Ludwig Holle
Rechtsanwalt & Steuerberater
Kanzlei am Holstenplatz, Hamburg

Kai-Uwe Hollweg
Mitglied des Beirates
Cordes & Graefe KG, Bremen

Prof. Dr. Dieter Kurt Hossfeld
Hamburg
ehem. Direktor der Onkologie des UKE HH

Dipl.-Ing. Stephan Hupertz
Architekt
Hamburg

Peter Jasching
Geschäftsführender Gesellschafter
OSPIG GmbH & Co. KG, Bremen

Dr. Walther Kaldewey
Facharzt für Urologie
Bremen

Senator a.D. Dipl.-Ing. Jörg Kastendiek, MdBB
Vorstand
GEWOSIE Wohnungsbaugenossenschaft Bremen-Nord eG, Bremen
Mitglied der Bremischen Bürgerschaft

Generalleutnant a.D. Roland Kather
Berlin
ehem. deutscher Militärischer Vertreter bei der
NATO und der Europäischen Union

Carl Kau
Ipontix Corporate Finance GmbH, Bremen
Mitglied des Vorstandes Bund der Steuerzahler
Niedersachsen und Bremen e.V.

Alexander Klingmüller
Geschäftsführer
ABACUS Asset Management GmbH, Hamburg

Dr. Martin Klinkhammer
Mitglied der Geschäftsleitung
Deutsche Bank AG, Bremen

Prof. Dr. Roland Klose
Professor für Betriebswirtschaftslehre
FOM Hochschule für Oekonomie & Management,
Essen

Dr. Christoph B. Klosterkemper
Geschäftsführender Gesellschafter
Atermann König & Pavenstedt GmbH & Co. KG,
Bremen

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Joachim Treusch
President Emeritus Jacobs University Bremen
Vorstandsvorsitzender Wilhelm und
Else Heraeus-Stiftung
ehem. Mitglied ′Kleines Gremium′,
Bremer Tabak-Collegium

Torsten Türling
CEO
Ideal Standard International NV,
Zaventem/Belgien

Bernd Ullrich
Leiter Firmenkunden
NORD/LB, Bremen

Pastor Dr. Peter Ulrich
Domprediger
St. Petri Domgemeinde, Bremen

Hans Georg Vassmer
Geschäftsführer
Hellmering, Köhne & Co. GmbH & Co. KG,
Bremen

Dr. Tammo Vitens, LL. M.
Rechtsanwalt/Notar/Partner
Dr. Schackow & Partner
Rechtsanwälte und Notare, Bremen

Ulf Wachholz
Geschäftsführer
Achim Griese Treuhandgesellschaft, Hamburg

Dr. Philipp-Christian Wachs
Direktor
Haus Rissen Hamburg

Dr. Günter Wagner
Rechtsanwalt
Sozietät Dr. Wagner, Ohrt & Partner, Bremen

Johann Dietrich Wätjen
Rittergut Altenrode, Gielde

André Wedemeyer
Pers. haftender Gesellschafter
Cordes & Graefe KG, Bremen

Christoph Weiss
Geschäftsführender Gesellschafter
BEGO GmbH & Co. KG, Bremen

Dr. Patrick Wendisch
Geschäftsführender Gesellschafter
Lampe & Schwartze KG, Bremen
Präsident der Eiswette von 1829
Mitglied ′Kleines Gremium′,
Bremer Tabak-Collegium

Dr. Arie Hartog
Direktor
Gerhard-Marcks-Haus, Bremen

Dipl.-Ing. Harm Haslob
Architekt
Haslob, Kruse & Partner, Bremen

Dr. Peter Haßkamp
Bremen
Mitglied des Beirates, Signa Holding GmbH, Wien
ehem. Mitglied ′Kleines Gremium′,
Bremer Tabak-Collegium

Philipp Haßkamp
Growth Manager
Alkosto S.A. – Bogota, Kolumbien

Robert P. Hempel
Geschäftsführender Gesellschafter
Hanseatische Waren Handelsgesellschaft mbH & Co.KG,
Bremen

Ralf Herfurth
Managing Director
Barclays Capital, Frankfurt am Main

Philip W. Herwig
Geschäftsführender Gesellschafter
Röhlig Logistics GmbH & Co. KG, Bremen

Prof. Dr. Wulf Herzogenrath
Direktor der Sektion Bildende Kunst
Akademie der Künste Berlin

Sönke Hinrichs
Geschäftsführender Gesellschafter
Inspirion GmbH, Bremen

Dr. Gero Hocker, MdB
FDP-Wahlkreisbüro, Achim
Mitglied des Deutschen Bundestages

Staatsrat Ekkehart Siering
Staatsrat
Senator für Wirtschaft und Häfen, Bremen

Dawit Shanko
Architekt
Berlin

Dr. Josef Sommer
Steuerberater
Dr. H. Kessler & Partner, Bremen

Prof. Dr. Heiko Staroßom
Mitglied des Vorstandes
Die Sparkasse Bremen AG

Max F. Stegemann
Mitglied des Vorstandes
Minerva Versicherungs-AG, Bremen

Dipl.-Ing. Johann Gottfried Stehnke
Geschäftsleitung
Gottfried Stehnke Bauunternehmung
GmbH & Co. KG, Osterholz-Scharmbeck

Martin Steinbrecher
Geschäftsführer
Martin Steinbrecher GmbH, Wittmund
Vorsitzender des Regionalbeirates der NORD/LB