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187. Zusammenkunft am 13. Juni 2019 ESMT/Stadtschloss Berlin

Sprecher des Collegiums

Prof. Dr. Herwig Guratzsch

Vortrag in der Collegiumsrunde

Bundestagspräsident Dr. Wolfgang Schäuble

Thema

„Europas Rolle in der globalisierten Welt“

187. Zusammenkunft am 13. Juni 2019 ESMT/Stadtschloss Berlin

Begrüßung
Prof. Dr. Herwig Guratzsch

Herr Bundestagspräsident, sehr verehrte Damen, sehr geehrte Herren!

Im Namen des Kleinen Gremiums des Bremer Tabak Collegiums begrüße ich Sie herzlich. Zum ersten Mal werden Sie, meine Damen, im Rahmen unserer traditionellen Collegien willkommen geheißen! Bei dieser Neuerung schwingt die Hoffnung mit, dass Sie mit Freude und Gewinn einen solchen Abend erleben möchten. Es bedurfte unsererseits eines jahrzehntelangen Trainierens, die Collegien so zu gestalten, dass Inhalt und Stil, wie wir sie aus preußischer Zeit aufgegriffen haben, auch von Ihnen gutgeheißen werden könnten.

Ich begrüße Sie an einem Ort, der nicht konträrer zum Schloss nebenan sein könnte. Und doch geht beides zusammen, weil beide, Schloss und ehemaliges Staatsratsgebäude, Veränderungen durchlaufen haben, die staunenswert sind und aktuell für Korrespondenzen sorgen: Hier eine der führenden Management-Schulen und dort in Kürze ein großangelegtes Museum – ja hoffentlich d a s „Schaufenster“ der Weltkulturen im ehemaligen und nun wieder aufgebauten Schloss.

Lassen Sie uns kurz bei diesem Kontrast verweilen: Hier hatte einst der Staatsrat des DDR-Regimes seinen Sitz. Dort der letzte Kaiser Deutschlands. Die Kühnheit Walter Ulbrichts, die Kopie eines Schlosstores aus der festlichen Komposition der grandiosen Architekten Andreas Schlüter an das eher phantasielose, der nüchtern-sachlichen Bauweise nahekommende Staatsratsgebäude zu heften, – gehört zu den unbegreiflichen Geschmacksverirrungen seiner Ära. Er war es, der nach dem Zusammenbruch Deutschlands es nicht abwarten konnte, das zwar vom Krieg teilweise verletzte, aber wiederaufbaufähige Schloss gegen eine Unzahl von Petitionen, leidenschaftlichen Plädoyes ranghoher Persönlichkeiten, Gelehrter aus dem In- und Ausland, Warnrufen sogar aus Moskau, abzureißen. Am 7. September 1950 ließ er einen ersten Gebäudeteil mit Unmengen von Dynamit, verteilt auf 500 Sprenglöcher, hochgehen. In den Tagen darauf folgten weitere Flügel des Schlosses, deren Mauern teilweise 5 m dick waren. Und er war es, der 20 Jahre später die gesund erhaltene Universitätskirche in Leipzig in dem sinnlosen Wahn sprengte, die Kirche könne damit kleiner gemacht werden. Der Nestor der Kunstgeschichte in Deutschland, Willibald Sauerländer, hat vor wenigen Jahren in der Süddeutschen Zeitung die Vernichtung des Berliner Schlosses mit der grauenhaften Kulturbarbarei im Irak verglichen.

In diesen beiden Gebäuden, meine Damen und Herren, in denen wir heute das Bremer Tabak Collegium erleben, spiegelt sich eine bewegte und bewegende Dialektik wider. Weil in der Ideologie der DDR Dialektik großgeschrieben wurde, streifen wir dieses gedankliche Phänomen. Der an sich fesselnde dialektische Ansatz Hegels schrumpfte in der Verlängerung bei Marx und Engels zu einem gefälligen Slogan. Mit Dialektik des Marxismus-Leninismus glaubte man in der Folge Fortschritt zu mobilisieren, doch wurde sie an den Zügeln der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, der SED, beengend festgezurrt. Gegängeltes Denken hatte aber mit dialektischem nichts zu tun. Und es darf an dieser Stelle zum wiederholten Male ins Bewusstsein gerückt werden, dass gegängeltes, diktiertes und observiertes Denken einem Viertel der Gesamtdeutschen 40 Jahre lang zum täglichen Druck gereichte. Aus diesem Druck gab es nur zwei Befreiungsmöglichkeiten: In die innere Emigration, zu flüchten oder den Sprung über die zu hohe Mauer zu riskieren.

Die gewaltlose Revolution von 1989 mit ihren Kernzentren Dresden und Leipzig hat dies alles vom Grunde her verändert. Ihre friedvolle Taktik – Kerzen statt Steine – sorgte für eine Atmosphäre, die eine überwältigende Kraft entfaltete. Es ist ein unglaublicher Vorgang, bei dem wir Zeuge waren, wie sich in den komplizierten und zugleich freiheitsfrohen Jahren seit der Einigung die menschlichen Zerreißproben auf einen Konsens hin allmählich bewegen ließen. Fast alle, auch die, die ihre eigenen Landsleute zu Tausenden und Abertausenden in der DDR-Zeit im Dienste von Mielkes Apparat denunziert hatten, sind mit wenigen Ausnahmen straffrei in das neue, geeinte Deutschland quasi „Huckepack“ mitgenommen worden, – ein historisches Wunder.

Im Zuge der Einigung Deutschlands wäre allerdings eines fast vergessen worden, das zum Elementarsten unserer Identität zählt: die Kultur in Ostdeutschland. An sich wäre sie nunmehr Sache der Länder gewesen, doch begannen sich erst die Bundesländer in der früheren DDR wieder zu bilden. Die zahlreichen Kunst- und Kulturstätten, die Theater, Opernhäuser, Museen und die heruntergekommenen Denkmale, – sie standen vor d e r Existenzfrage schlechthin, und ihre Zukunft wäre einem Verdursten ausgeliefert gewesen. Im Einigungsvertrag von 1990, der voller „Herkulesthemen“ war, musste noch ein Passus für die Kultur gefunden werden.

Sie, Herr Bundestagspräsident, waren damals Bundesminister des Innern. Sie waren es, der in Abstimmung mit Helmut Kohl jenen Paragraphen 35 zur >Kultur< in den Einigungsvertrag einbrachten, mit dem sich der Bund verpflichtete, eine „Übergangsfinanzierung zum Erhalt der kulturellen Substanz“ in den neuen Ländern zu übernehmen. Damit war die Rettung vieler Kulturstätten in Berlin, Dresden, Leipzig, Potsdam und Schwerin gesichert. Sie bildeten ein Fachgremium mit Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur (paritätisch) aus Ost- und Westdeutschland, die Sie beraten sollten, welche Kulturinstitute von gesamtstaatlicher Bedeutung vom Bund zu fördern seien. Da ich dem Gremium angehörte, kann ich bezeugen, mit welch hohem Verantwortungsgefühl die schwierigen Entscheidungen abgewogen und ausbalanciert wurden. Die Sitzungen des Fachgremiums wurden dann von Ihnen, Herrn Dr. Seiters und Herrn Dr. von Köckritz geleitet.

Dem Gremium gehörte auch Ludwig Güttler an, dessen Gepäck nicht selten wegen einer seiner Trompeten nicht gerade unauffällig bleiben konnte. Er hat sich nicht nur innerhalb des Gremiums mit seinen Kenntnissen vor Ort beispielhaft eingesetzt, sondern auch im persönlichen Gespräch Helmut Kohl die Sorgen um die Kultur Ostdeutschlands drastisch vor Augen geführt. Wenn von Rettung ostdeutscher Kulturvielfalt die Rede ist, dann darf das nicht vergessen werden. – Dass Güttler heute Geburtstag hat und dass wir die Frauenkirche – verkürzt ausgedrückt – seinem enormen Einsatz danken, intensiviert unsere herzlichen Glückwünsche, lieber Herr Güttler.

Bevor ich Sie nun, meine Damen und Herren, gemeinsam mit dem Hausherrn Professor Rocholl zum traditionellen Löffeltrunk auffordere, gestatten Sie, dass ich in Abweichung von unserem Ritual Sie auffordere einer Ehrung beizuwohnen, die das Kleine Gremium in unangekündigter Weise gegenüber Wilhelm von Boddien vornehmen möchte. Er ist wohl der kreativste und in den vergangenen 20 Jahren nicht zu bremsende Kämpfer für den Wiederaufbau des Schlosses gewesen. Denken Sie nur an seine bahnbrechende Idee und an die Umsetzung, 1993/4 das Schloss, an das noch kaum jemand glaubte, in echter Größe an der ursprünglichen Stelle vis à vis vom Lustgarten und vom Dom mit Stoffplanen in originaler Größe zu simulieren. Denken Sie an seinen unwiderstehlichen Charme, mit dem er – gemeinsam mit Richard Schröder, dem Vorsitzenden des Fördervereins – Freunde und Förderer fürs Schloss gewann und gewinnt. Denken Sie auch an die von ihm selbst arrangierten „Berliner Extrablätter“ mit attraktiven Fotobeweisen über die Baufortschritte. Jeder, der von seinem Enthusiasmus berührt worden ist, wird Partei ergreifen und überzeugt sein, wie zwingend notwendig die Rückkehr des Schlosses im Herzen unserer Hauptstadt ist. Erst mit dem Schloss rundet sich auf faszinierende Weise der Blick von der Allee Unter den Linden. Die Statussymbole Berlins, die Museen, der Dom, das Zeughaus, das Christoph Stölzl nach der Wende zum >Deutschen Historischen Museum< entwickelte, die Humboldt-Universität, die Oper und die Hedwigskathedrale, ihre je eigenen Individualitäten werden gerahmt, ja grundiert vom Schloss.

Lieber Herr von Boddien, mit der Silberschale des Bremer Tabak Collegiums sollen Sie erinnert werden, dass wir heute, vor der eigentlichen Eröffnung des Schlosses, hier zusammenkommen durften.

Nun aber der Löffeltrunk, lieber Herr Rocholl!
Während wir ihn zelebrieren, wird allseits der Löffel bei Ihnen, sehr geehrte Damen und Herren, mit Korn gefüllt, so dass sie ihn plattdeutsch nachsprechen können.

Ich erhebe mit Ihnen den Löffel:

Ick seh di (Ich sehe Dich)
Ick drink di to (Ich trinke Dir zu)
Dat freut mi (Das freut mich)
Dat do (Das tu)
– Prost! –
Ick heb di tosapen
(Ich hab` Dir zugetrunken)
Hest´n Rechten drapen
(Hast den Rechten getroffen)

187. Zusammenkunft am 13. Juni 2019 ESMT/Stadtschloss Berlin

1. Tischrede
Prof. Jörg Rocholl

Sehr geehrter Herr Bundestagspräsident Dr. Schäuble,
sehr geehrte Damen und Herren,

ich heiße Sie herzlich willkommen an der ESMT Berlin, hier im ehemaligen Staatsratsgebäude der DDR. Es ist mir eine besondere Ehre, heute Abend Ihr Gastgeber zu sein.

Das Bremer Tabak-Collegium versteht sich bekanntermaßen als ein Botschafter der Freien Hansestadt Bremen – und ist der Pflege hanseatischer Tradition verpflichtet. Dazu gehören internationale Märkte, der Austausch über Grenzen hinweg und die Vernetzung von Unternehmen und Personen quer durch Europa. All das sind Dinge, die wir heute zum Glück als selbstverständlich erachten, die wir uns aber – und das darf man nicht vergessen – im Zuge eines langen europäischen Einigungsprozesses hart erarbeiten mussten. Angesichts protektionistischer Tendenzen weltweit gilt es heute sogar mehr denn je, sie zu verteidigen.

Geboren in Soest in Nordrhein-Westfalen, ebenfalls eine Hansestadt mit einer langen Tradition, war ich dieses Jahr zum Soester Philippsessen eingeladen. Mit seiner über 800-jährigen Geschichte ist es eine der ältesten Veranstaltungen dieser Art in Deutschland. Das Philippsessen wird alljährlich vom Rat der Stadt Soest mit offiziell geladenen Gästen im historischen Burghof durchgeführt. Bis ins 17. Jahrhundert fand es regelmäßig statt und wurde 1955 offiziell wiedereingeführt, mit dem damaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss als einem der ersten Gäste. Sie sehen, es gibt interessante Parallelen zum Bremer Tabak-Collegium, was die Hanse und ihre Tradition betrifft.

Tradition ist es auch, dass die die Zusammenkünfte des Collegiums in Räumlichkeiten stattfinden, in denen „die Verpflichtung zur Pflege von Kunst und Kultur sichtbaren Ausdruck findet.“ Wir befinden uns hier im ehemaligen Bankettsaal des Staatsratsgebäudes. Daher denke ich, dass dieser Raum Ihrem Anspruch in besonderer Weise gerecht wird. An der Wand sehen Sie einen 40 Meter langen Fries aus Meißener Porzellankacheln mit dem Titel „Das Leben in der DDR“. Dort oben auf der Empore spielte damals das Orchester – ein Luxus, den sich die ESMT heute nicht mehr leistet.

Das Gebäude ist zu einem großen Teil in seinem Originalzustand erhalten. Sie treffen daher nicht nur in diesem, sondern in vielen weiteren Räumen auf die Werke sozialistischer Künstler. Kunst, die Ausdruck eines Systems war, in dem es keine freien Märkte gab und ein freier Gedankenaustausch nicht möglich war. Es ist eine besonders schöne Ironie der deutschen Geschichte, dass hier, wo einst der Hauptsitz des Sozialismus auf deutschem Boden war, heute eine privat gegründete und privat finanzierte Wirtschaftsuniversität mit Lehrenden und Forschenden aus aller Welt untergebracht ist.

Wie kaum ein anderes Gebäude ist dieses Haus ein Symbol für die letzten 100 Jahre deutscher Geschichte. Das Eingangsportal – bestehend aus etwa 20 Prozent Originalmaterial des ehemaligen Berliner Stadtschlosses – trägt den Balkon, auf dem Karl Liebknecht 1918 die sozialistische Republik ausgerufen haben soll. Es wurde daher selbst nach der Sprengung des Schlosses durch die DDR-Regierung erhalten. Unbestätigte Gerüchte besagen, dass Herr von Boddien vom Förderverein Berliner Stadtschloss in seiner unnachahmlichen Art es uns zunächst wegnehmen wollte. Gegen diesen Vorstoß wie den Versuch, einen Gipsabdruck zu nehmen, hat sich die ESMT gewehrt. Schließlich wurde es vor genau zehn Jahren gescannt, um der Schlossfassade gegenüber als Vorlage zu dienen. Dieses Portal wird es also bald zweimal am Schlossplatz geben, einmal als Bestandteil des Humboldt-Forums und hier als Teil des Staatsratsgebäudes. Wir werden sehen, welches Portal den hoffentlich vielen Besuchern besser gefallen wird.

Eine Etage unter uns, etwa in der Mitte des Gebäudes, lag das Büro des Staatsratsvorsitzenden, also unter anderem von Erich Honecker. Die Deckenleuchten, die dort hängen, die hölzerne Wandvertäfelung und die Vorhänge, alles ist in seinem Ursprungszustand erhalten. Im Unterschied zu damals ist der Raum jedoch eine Begegnungsstätte zum freien Meinungsaustausch für unsere Studierenden aus über 60 Ländern. Obwohl die große Mehrzahl aus dem Ausland kommt, arbeiten viele nach ihrem Abschluss in Deutschland – bei unseren MBA-Absolventen sind es sogar 90 Prozent. Auch unser Lehrkörper ist höchst international: Er besteht derzeit aus 36 Professorinnen und Professoren aus 16 verschiedenen Nationen. Lingua Franca an der ESMT ist daher Englisch.

Um die Jahrtausendwende wurde das Staatratsgebäude auch als provisorischer Sitz des damaligen Bundeskanzlers Gerhard Schröder genutzt. Wobei der Kanzler Wert darauf legte, nicht ausgerechnet im Büro Erich Honeckers zu sitzen – er hatte seinen Schreibtisch im ehemaligen Karten- und Strategieraum des Gebäudes und empfing hier unter anderem Bill Clinton. Als wir das Gebäude 2002 übernommen haben, war es stark renovierungsbedürftig. Die Sanierungs- und Umbauarbeiten kosteten mehr als 35 Millionen Euro, die ausschließlich von unseren Stifterunternehmen zur Verfügung gestellt wurden. Als private Wirtschaftsuniversität erhalten wir keinerlei öffentliche Gelder, sondern finanzieren uns komplett selbst.

Meine Damen und Herren, Europa erlebt die beste Epoche seiner Geschichte – das führt uns der Wandel, den dieses Gebäude erlebt hat, eindrucksvoll vor Augen. Die allermeisten der über 500 Millionen Einwohner unseres Kontinents leben in Frieden und Wohlstand. Europa ist nicht nur wirtschaftlich stark, es sind vor allem seine Werte von Freiheit und Demokratie, die weltweit große Strahlkraft besitzen – und in Deutschland ganz besonders das ausgewogene Verhältnis von Arbeit und Kapital. Ich habe mich neulich mit einem britischen Kollegen im akademischen Beratungsgremium der ESMT über die Unterschiede in der Reaktion auf die Finanzkrise von 2008 zwischen britischen und amerikanischen Unternehmen auf der einen Seite und deutschen Unternehmen auf der anderen Seite ausgetauscht. Vereinfacht gesprochen: Während die Amerikaner und Briten in dieser Zeit Arbeitsplätze abgebaut und die Dividenden konstant gehalten haben, hat man es hierzulande genau umgekehrt gemacht. Deutsche Unternehmen haben die Beschäftigung konstant gehalten und stattdessen die Dividenden reduziert.

Es gibt eine weitere deutsche Besonderheit, die in meinen Gesprächen mit ausländischen Gästen häufig zur Sprache kommt. So werde ich oft gefragt: Was ist der Unterschied zwischen den verschiedenen europäischen Ländern – insbesondere zwischen Deutschland, Frankreich und England? Meine Reaktion besteht meist aus drei nicht ganz ernstgemeinten Gegenfragen und Antworten: Was würde ÖKONOMISCH von England bleiben, wenn man London abtrennen sollte? Nicht viel. Was würde ÖKONOMISCH von Frankreich bleiben, wenn man Paris abtrennen sollte? Nicht viel. Was würde ÖKONOMISCH von Deutschland bleiben, wenn man Berlin abtrennen sollte? Wir würden uns verbessern.

Doch das ist keineswegs nur als Spaß gemeint: Eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft zeigt, dass unter den untersuchten Staaten nur ein einziger ist, bei dem das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf in der Hauptstadt geringer ist als im Rest des Landes – und das ist Deutschland. Nur Italien kommt uns hier einigermaßen nahe. Das hängt zum einen natürlich mit unserer Geschichte und der Teilung Berlins zusammen. Zum anderen spielt die traditionell dezentrale wirtschaftliche Struktur Deutschlands eine wesentliche Rolle: Hermann Simon hat den Begriff der „Hidden Champions“ geprägt, also Weltmarktführern, die niemand kennt.

Der ehemalige US-amerikanische Botschafter Phil Murphy hat es bei einem Gespräch mit Studierenden der ESMT einmal so zusammengefasst: „Ich war vor Kurzem zu Besuch bei einem Unternehmen, von dem ich noch nie zuvor gehört hatte, in einem Ort, von dem ich ebenfalls noch nie gehört hatte. Ich fragte den Eigentümer, was er denn produziere. Er sagte irgendetwas, das ich nicht genau verstand. Ich fragte ihn, wieviel Umsatz er denn mache. Der Eigentümer sagte: ‚6 Milliarden Euro.‘“

Nach Hermann Simons Berechnungen kommen von den 4000 Hidden Champions weltweit etwa 1300 aus Deutschland. Es gibt wohl kein anderes Feld auf der Welt, in dem Deutschland so dominiert. Man kann also sagen, dass die Hidden Champions zu unserer nationalen Identität gehören. Dies ist einer der Gründe dafür, warum wir an der ESMT das Hidden Champions Institute (HCI) gegründet haben, das erste seiner Art. Die Forscherinnen und Forscher des Instituts versuchen besser zu verstehen, wie ein Unternehmen zu einem Hidden Champion wird, wie es diesen Status verteidigt und was andere Unternehmen von den versteckten Weltmarktführern lernen können. Die meisten dieser Hidden Champions agieren in Märkten, die national betrachtet viel zu klein sind. Diese Unternehmen können daher nur erfolgreich sein, wenn sie international agieren und ihr Geschäft skalieren. Sie benötigen dringend europäische und globale Märkte.

Davon profitieren aber nicht nur die Unternehmen selbst, sondern auch die Städte und Regionen, in denen sie beheimatet sind. Der Reichtum der Hansestadt Bremen zeugt davon und – wenn ich das hinzufügen darf – ebenso der Reichtum der Hansestadt Soest. Eine der großen Errungenschaften des europäischen Projekts ist die Schaffung des gemeinsamen Binnenmarktes, den man in gewisser Weise als Weiterentwicklung der Hanse betrachten kann. Er ist die Basis für die Integration der europäischen Volkswirtschaften und damit für wirtschaftliches Wachstum und Wohlstand auf unserem Kontinent. Seinen enormen Erfolg über die vergangenen 25 Jahre nach seiner Einführung wird kaum jemand bestreiten.

Dennoch muss die Frage gestellt werden: Ist er auch dafür gerüstet, diesen Erfolg über die kommenden 25 Jahre zu gewährleisten? Aus meiner Sicht gibt es keinen Anlass, sich auf dem Erreichten auszuruhen – im Gegenteil. Ein Blick auf die „Top 10“ der am höchsten bewerteten börsennotierten Unternehmen verrät: Europa verliert den Anschluss an amerikanische und chinesische Wettbewerber. Die großen Tech-Riesen wie Apple, Google und Alibaba dominieren die Rangliste. Ein europäisches Unternehmen sucht man hier vergeblich. Bemerkenswert ist, dass diese Unternehmen erst in den letzten Jahren in ihre Position gekommen sind. Ihr Aufstieg ist eng verknüpft mit dem Erfolg daten- und plattformgetriebener Geschäftsmodelle, die sich besonders schnell und effektiv skalieren lassen.

Im europäischen Binnenmarkt gibt es dagegen nach wie vor einige erhebliche Hürden, die eine vollständige Marktintegration – und so auch die Skalierung digitaler Geschäftsmodelle – behindern. Die zentrale wirtschaftliche und politische Herausforderung besteht daher darin, diese Hürden zu identifizieren und möglichst schnell zu beseitigen.

Meine Damen und Herren, dieses Gebäude verkörpert in besonderer Weise die Vorzüge des internationalen Austauschs. Möge dieser Geist der 187. Zusammenkunft des Bremer Tabak-Collegiums dienlich sein. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

187. Zusammenkunft am 13. Juni 2019 ESMT/Stadtschloss Berlin

2. Tischrede
Prof. Dr. Hartmut Dorgerloh

Herr Bundestagspräsident,
und ich freue mich besonders, sagen zu können: meine sehr geehrten Damen,
meine Herren!

Was für ein besonderes Tabak-Collegium! An zwei Orten, die so miteinander verbunden sind. Nicht nur, lieber Herr Nachbar, lieber Herr Rocholl, über das gemeinsame Portal, sondern: das hier wäre ohne das da drüben nicht möglich, und ohne das da drüben, gäbe es das hier nicht!

Ich möchte über drei Begriffe, ein Begriffspaar und über den Trainer der deutschen Fußball-Nationalmannschaft kurz etwas sagen.

Der erste Begriff: Diversität – Vielfalt. Wenn man hier so in die Runde guckt, könnte man beim flüchtigen Draufschauen denken, es sieht alles ziemlich ähnlich aus. Um nicht zu sagen: identisch. Eingeladen identisch aber in unglaublicher Vielfalt von Biografien, Identitäten, Interessenlagen, Beweggründen hier zu sein, Positionen zu diesem Haus und zu dem Haus hinter mir.

Wenn wir nachher drüben sitzen werden, werden Sie genau diese Diversität auch dort spüren. Auf der einen Seite sieht man einen 18 Meter hohen Medienturm, ein riesiges LED-Monster, einen Kosmografen, wo es um die Visualisierung, das Animieren der Themen, die im Humboldt-Forum gespielt werden, geht. High-Tech vom Feinsten. Ein britisch-libanesischer Künstler ist gerade dabei , dieses Kunstwerk zu bespielen und zu programmieren. Auf der anderen Seite sieht man das, was Schlüter aus Italien mitgebracht hat, nämlich den Triumph der Antike, einen großen Triumphbogen mit Infamen, die den Ruhm der preußischen Könige verkünden.

Diversität in der Architektur. Genauso unterschiedlich, genauso vielfältig sind die Meinungen zu derselben.

Und genauso unterschiedlich ist auch die Gemeinschaft der Akteure, die sich an diesem Humboldt-Forum zusammenfinden im Berliner Schloss. Die Humboldt-Universität, die außereuropäischen Museen, die Stiftung Stadtmuseum und unsere Stiftung, die Stiftung Humboldt-Forum im Berliner Schloss.

Genauso unterschiedlich, wie wir sind, in unseren Interessen, in unseren Strukturen, genauso haben wir uns gemeinsam auf dieses Abenteuer Humboldt-Forum eingelassen.

Das bringt eine Menge Spannung, eine Menge an Neugier und eine Menge an neuen Erfahrungen. Wir versuchen das immer so zu beschreiben: wir ziehen in eine WG. Der Eigentümer wohnt mit drin, aber keiner der Partner hat WG-Erfahrungen.

Also: wir werden sehen, dass neben den einzelnen Räumen, die den jeweiligen Partnern zugeordnet sind, wir ein großes Maß an Gemeinsamkeit finden.

Die Vielfalt setzt sich fort in den Themen, die im Humboldt-Forum eine Rolle spielen. Die Geschichte des Ortes, die Geschichte Preußens, die Geschichte der deutschen Kolonien, die Geschichte Berlins, Wissenschaft, Exzellenz-Cluster, ein ganz großes, breites Spektrum. Wir wollen Diversität zu einem entscheidenden Leitmotiv für dieses Humboldt-Forum machen, denn Diversität, Vielfalt ist etwas, das eine große Chance für dieses Haus ist.

Der zweite Begriff: Ambiguität – Mehrdeutigkeit, Doppeldeutigkeit.

Viele Menschen, auch viele von den Millionen Besuchern, die wir im Humboldt-Forum erwarten, wollen auf viele Fragen, klare Antworten. Diese klaren Antworten, das wissen wir alle, gibt es auf vermeintlich klare Fragen immer weniger. Wir müssen das lernen, mit Unschärfen zu leben. Wir müssen Diversität aushalten, das bedingt Unschärfen. Wir müssen Toleranzen entwickeln, nicht nur in der Frage, wie wir mit dem Kreuz auf der Kuppel umgehen, sondern in vielen anderen Punkten auch. Das Humboldt-Forum kann und will ein Ort sein, wo wir es aushalten lernen, das Dinge komplex sind, dass sie nicht mehr einfach zu beantworten sind, dass die Grenzen schwimmen. Ist das jetzt zeitgenössische Kunst? Ist das eine Performance? Ist das außereuropäisch, ist das international? Ist es Global-Art? Ist das jetzt Tanz oder ist es vielleicht eher Musik-Theater? Wissen wir das heute noch so genau, als zu den Zeiten, als noch die Hohenzollern in diesem Schloss residierten?

Der dritte Begriff: Wechselwirkung.

Der hängt nicht nur damit zusammen, dass man nur eröffnen kann, wenn die Klimaanlage funktioniert und wenn die eben nicht funktioniert kann man nicht eröffnen. Auch eine der Wechselwirkungen, die wir uns gerade ganz klar vor Augen führen müssen.

Aber es hängen eben auch Nord und Süd zusammen, Kultur und Natur, Ökologie und Ökonomie, arm und reich, kalt und warm. Wenn es auch manche Dinge gibt, die in der zwanzigjährigen Geschichte, die der Wiederaufbau des Schlosses und die Diskussion um das Humboldt-Forum schon hinter sich haben, und wenn wir heute vielleicht manche Entscheidungen anders treffen würden – vieleicht nach noch konträreren Debatten: zwei Dinge sind genial entschieden worden schon vor langer Zeit, und einige der Beteiligten sind heute Abend auch hier: nämlich das Ganze nach den Humboldts zu benennen – das ist das eine. Mit Wilhelm von Humboldt kommt die Bildung, kommt die Kultur, kommt die Sprache, kommt auch die Vielsprachigkeit und die Bedeutung für unser Gemeinwesen, für unsere gesellschaftlichen Entwicklungen. Mit Alexander von Humboldt kommt die Welt. Und eben auch die Welt in ihren Zusammenhängen. Alles ist Wechselwirkung. Das ist etwas, was wir erfahren. Das ist etwas, das wir in diesem Haus erfahrbar machen wollen.

Und das ist das Begriffspaar: Humboldt-Forum.

Was ist das für ein Auftrag, was ist das für eine Chance. Vielfalt leben, Ambiguität, Toleranzen entwickeln, Unterschiede aushalten, aber diese Unterscheide auch verbinden und nicht vor den Frage zurückzuschrecken. Auch Antworten zu versuchen, aber auch Orientierung zu geben.

Das ist etwas, das wir uns als Akteursgemeinschaft im Humboldt-Forum vornehmen. Hinter den Fassaden, die das schon weit in die Stadt hinein zeigen. Diversität, Anlass für Diskussionen und auch eine ganz intensive Auseinandersetzung mit der Geschichte dieses Ortes, dieser Stadt und dieser Welt.

Was hat das eigentlich um alles in Welt, meine Damen und Herren, mit Jogi Löw zu tun?

Seit einem Jahr arbeite ich für das Humboldt-Forum und seit einem Jahr habe ich eine zunehmende Sympathie für den Trainer unserer Fußball-Nationalmannschaft, denn der ist ja auch umgeben von anderen, Millionen von Trainern, die alle ganz genau wissen, was er machen müsste. Die haben auch eine ziemlich klare Haltung, zu vielen Dingen, die in der Nationalmannschaft von statten gehen. Genauso geht es uns im Humboldt-Forum.

Das ist ja noch gar nicht da – aber es haben schon viele Menschen, nicht nur in dieser Stadt, eine sehr dezidierte Meinung über das Humboldt-Forum.

Das kann sich vielleicht auf die Architektur beziehen. Aber über das, was wir da machen wollen, darüber können sie – mit Verlaub – noch keine Meinung haben.

Sie gehören heute zu den ersten, die schon einmal hinein dürfen. Eine besondere Ehre. Und wir freuen uns sehr, dass das Bremer Tabak-Collegium genau zu denen gehört, die dieses Haus jetzt in Besitz nehmen.

Das es etwas wird, das diese Ansprüche Wirklichkeit werden, das wird davon abhängen, wie wir alle, in sehr unterschiedlichen Konstellationen, dieses Haus in Anspruch nehmen, diese Chancen nutzen, diese Vielfalt leben.

Mit der Eröffnung des Humboldt-Forums im nächsten Jahr, da beginnt erst das Humboldt-Forum.

Vielen Dank, dass Sie von Anfang an mit dabei sind!

187. Zusammenkunft am 13. Juni 2019 ESMT/Stadtschloss Berlin

Vortrag
Bundestagspräsident Dr. Wolfgang Schäuble
„Europas Rolle in der globalisierten Welt“

Sehr geehrte Damen und Herren,
im Humboldt-Forum über Europas Rolle in der globalisierten Welt zu sprechen – das eröffnet einen weiten historischen Horizont. Im September jährt sich der Geburtstag Alexander von Humboldts vor 250 Jahren. Der jüngere der Humboldt-Brüder hat mit seinen Reisen und Expeditionen wie kaum ein zweiter Europas Perspektive geweitet und die Welt als Ganzes in den Blick genommen – mit all der Vielfalt an Erscheinungsformen und Kulturen. Manchem gilt Alexander von Humboldt heute als der „erste Globalisierungstheoretiker“. Ihm wurde früher als anderen Gelehrten seiner Zeit klar, wie eng die Welt miteinander verwoben ist. Und dass die Europäer gut daran tun, anderen Kulturen und Regionen nicht mit herablassender Ignoranz zu begegnen, oder schlimmer noch: mit Gewalt und menschenverachtendem Utilitarismus, sondern mit Offenheit, Neugier und auf Augenhöhe.
„Alles ist Wechselwirkung.“ Dieser Leitsatz Alexander von Humboldts ist die Quintessenz seiner umfassenden Welt-Anschauung. Er lässt sich als frühe Vorwegnahme dessen verstehen, was unsere Welt heute maßgeblich bestimmt: Interdependenz. Alles hängt mit allem zusammen.

Alexander von Humboldt war Zeitgenosse der Französischen und der beginnenden Industriellen Revolution – und damit Zeuge gewaltiger ideeller, politischer wie materieller Veränderungen. Sie prägen noch immer unsere Welt und begründen die globale Geltung Europas.
Auch wir leben in einer Epoche des rasanten Wandels. Die Digitalisierung revolutioniert unser Weltverständnis grundlegend. Mit der Globalisierung rückt uns allen die Welt spürbar näher, tagtäglich. Unsere vertraute Um-Welt verändert sich dadurch. Wir lernen gerade erst, was Globalisierung wirklich heißt: Neben fast unbegrenzten neuen Möglichkeiten zu wirtschaftlicher Entwicklung und Wohlstand auch vielfache Ungewissheiten. Ob Klimawandel, demografische Entwicklung, Migration oder Terrorismus: In der globalisierten Welt gibt es keine Inseln mehr. Staaten und Gesellschaft sind – ob sie es wollen oder nicht – Teil eines weltumspannenden ökonomischen, politischen und ökologischen Geflechts.
Die europäischen Gesellschaften werden unter dem Druck des rasanten globalen Wandels heterogener, unübersichtlicher und auch konfliktreicher. Es gibt ein verbreitetes Gefühl, dass auch wir Verlierer des weltweiten Wettbewerbs werden könnten. Das hat Folgen: Obwohl es gerade Deutschland gegenwärtig objektiv so gut geht wie nie zuvor und die meisten Menschen dies auch so sehen, beherrscht viele die Angst, unseren Kindern und Enkeln werde es schlechter gehen. Dominiert Zukunftspessimismus.
Reichtum und auch Armut sind eben wie das Glück sehr relative Begriffe. Der Hinweis auf unseren Wohlstand, im europäischen und erst Recht im internationalen Vergleich, löst deshalb die Probleme nicht. Und die Zahl materieller Güter weiter zu mehren, macht allein auch noch nichts besser. Das ist eine Fehleinschätzung, der die Politik allzu gerne erliegt.
Stattdessen braucht es in Europa auch unter den Bedingungen der Globalisierung den gestalterischen Willen, ein Gleichgewicht zu finden zwischen Wohlstandsmehrung und gerechter Verteilung. Zwischen unaufhaltsamer Veränderung und notwendigem Halt. Angesichts der Herausforderungen des beschleunigten Wandels, dessen Auswirkungen viele als überfordernd empfinden, kann uns Karl Poppers Maxime leiten: Statt „Träumen der Weltbeglückung“ nachzuhängen, sich damit zu bescheiden, Leiden zu lindern. Damit die Menschen Schritt halten und mit den Veränderungen fertig werden können. Verantwortliche Politik muss den Menschen das Gefühl geben, dass ihre Bedürfnisse berücksichtigt werden: Sicherheit, der Erhalt sozialer Bindungen, Zusammengehörigkeit.

Zusammenhalt braucht es. Auch innerhalb der Europäischen Union. Dazu sollten wir uns mehr darum bemühen, unsere unterschiedlichen historischen und kulturellen Prägungen, die verschiedenen Erfahrungen zu kennen und zu respektieren. Wenn etwa die Menschen in den noch immer jungen Demokratien Osteuropas Jahrzehnte darum kämpfen mussten, sich zu behaupten, die eigene Kultur zu bewahren, dann gewinnt die Rückbesinnung auf das Eigene, das Nationale, gegenüber universalis¬tischen Tendenzen an Bedeutung. Vor dem Hintergrund gerade erst wiedergewonnener nationaler Souveränität argumentiert man anders. Deshalb wird, wer die europäische Einigung gegen das Bedürfnis der Menschen auf nationale Identität auszuspielen versucht, Europa auch nicht stärken, sondern im Ergebnis schwächen.
Es wird ohne den Austausch untereinander, ohne das Bemühen um Verständnis für den Standpunkt des anderen nicht gehen. Deutsche und Franzosen haben dafür mit Konstituierung einer gemeinsamen parlamentarischen Versammlung in diesem Jahr einen Rahmen geschaffen. Das ist einzigartig. Wir brauchen aber in der ganzen EU die Bereitschaft, den Blickwinkel des anderen mitzudenken. Nur so werden wir zu einer wirklich europäischen Perspektive kommen – und zu konstruktiven Entscheidungen.
Das Beispiel Migration verdeutlicht es: Der Blick der westlichen Mitgliedsstaaten ist durch die Flüchtlingskrise und die Brexit-Kampagne gegen das Recht auf Freizügigkeit vor allem auf die Immigration gelenkt. Demgegenüber sind die osteuropäischen Erfahrungen genau umgekehrt von Emigration geprägt. Ist uns das bewusst? Der bulgarische Intellektuelle Ivan Krastev sagt, was 1989 als demokratische Revolution in Osteuropa begann, habe sich in eine demografische Gegenrevolution verwandelt – durch Abwanderung. 2,5 Millionen Polen verließen seit 1990 ihr Land, 3,5 Millionen Rumänen, und auch jeder zehnte Bulgare zog aus seiner Heimat fort, meist Angehörige der jüngeren Generation. Geblieben sei die Angst der Zurückbleibenden vor dem Verschwinden ihrer vertrauten Welt – und damit das Misstrauen gegenüber allem Kosmopolitischen, die Forderung nach Ausschluss statt Inklusion, nach dem Schutz der politischen Gemeinschaft, der eigenen Kultur und nationalen Identität hinter sicheren Grenzen. Offenheit erscheint hier nicht mehr wie noch ‘89 als Verheißung, sondern allein bedrohlich, analysiert Krastev – weil Andere kommen werden und weil die eigenen Freunde gehen. Diese Beobachtungen sind nicht nur im europäischen Kontext interessant, wenn man die gestern veröffentlichten Zahlen des ifo-Instituts sieht: Demnach ist die Einwohnerzahl in Ostdeutschland auf den Stand von 1905 gesunken.
Die Freiheiten, die wir in unseren offenen Gesellschaften haben, durch die Globalisierung und die neuen Kommunikationsmittel, können überfordern. Unbegrenzte Freizügigkeit und Mobilität wecken auch Unbehagen, schaffen demographische Verwerfungen. Es braucht auch hier die richtige Balance, Maß und Mitte.

Mit der Nation verbindet sich seit jeher das Versprechen, die Komplexität der Welt auf einen überschaubaren Rahmen zu reduzieren. Die Europäische Union konfrontiert dagegen den Bürger mit der Welt, wie sie ist. Man kann das als eine Zumutung begreifen. Und richtig ist: Europa mutet seinen Bürgern etwas zu. Weil es sie ernst nimmt. Weil es ihnen keine einfachen Lösungen vormacht, wo es keine gibt. Die Welt ist komplex – und die Antworten auf die Herausforderungen in dieser Welt können auch nur komplex sein.
Der unaufhaltsame Wandel fordert die Bereitschaft, sich dieser Komplexität der Welt im 21. Jahrhundert zu stellen, sich dem globalen Wettbewerb auszusetzen, ihn auszuhalten. Den Wandel zu gestalten!
Die EU muss ihren Bürgerinnen und Bürgern jetzt beweisen, dass sie sie schützen, dass sie Freiheit und Wohlstand in der globalisierten Welt sichern kann.
Die Zeit drängt. Während Europa zu Humboldts Lebzeiten noch unbestritten der Nabel der Welt war, politisch und wirtschaftlich, kulturell und intellektuell, muss es sich heute in einer gänzlich veränderten globalen Mächtekonstellation behaupten. Die Bevölkerung in der „Alten Welt“ wird nicht nur immer älter, sondern relativ auch immer weniger. In einigen Jahrzehnten werden nur noch 5 Prozent der Weltbevölkerung Europäer sein. Ihr Anteil am weltweiten Handel ist inzwischen auf 15 Prozent gesunken. Auch der Anteil der europäischen Volkswirtschaften an der weltweiten Wertschöpfung sinkt kontinuierlich. Die meisten Patentanmeldungen kommen heute aus China – weit mehr als aus den USA und der EU zusammen. Für eurozentrische Hybris wie zu Humboldts Zeiten haben wir schon lange keinen Grund mehr. Gleichzeitig ist die EU noch immer der größte Binnenmarkt der Welt – und unser politischer Beitrag sollte unserer ökonomischen Stärke nicht hinterherhinken.
Die Realität ist allerdings ernüchternd: Schwerfälligkeit und Unübersichtlichkeit der Entscheidungsprozesse, die zunehmende Regulierungsdichte, der fehlende Verständigungswille zwischen den Staaten, die Kluft zwischen vollmundigen Versprechungen und ernüchternden Ergebnissen: All das kann auch den glühendsten Anhänger der europäischen Integration zweifeln lassen.
Hinzu kommt: Wohin wir in Europa blicken, sehen wir, wie schwer es geworden ist, demokratische Mehrheiten für etwas zu gewinnen. Politische Mehrheiten bilden sich vor allem gegen etwas – die Brexit-Abstimmungen im britischen Parlament sind das eindrücklichste Beispiel dafür. Wo es an Gestaltungsmehrheiten fehlt, gibt es keine echten Entscheidungen mehr, also das, woran Politik gemessen wird. Wenn wir aber politisch nichts mehr gestaltet bekommen, wächst zwangsläufig der Unmut, schwindet das Vertrauen in die Politik, in Regierungen und Parlamente. Dann erodieren die Grundlagen der Demokratie. Wenn wir bei der Umsetzung politischer Ziele national wie auf europäischer Ebene nicht erkennbar besser werden, droht ein Glaubwürdigkeitsverlust gegenüber anderen Modellen. Wir befinden uns mit der EU doch längst in einem globalen Wettbewerb mit autoritären Systemen. Diese werben mit einem ungefährdeten Effizienz- und Wohlstandsversprechen für sich – ohne freilich ihren Bürgern die Freiheiten zu gewähren, die uns in Europa allzu selbstverständlich scheinen.
Die Geltung von Werten, Prinzipien und Regeln ist für die Stabilität einer demokratischen Ordnung das eine. Der ökonomische Erfolg das andere. Es braucht beides. Unsere Aufgabe ist, Freiheit, sozialen Ausgleich und auch ökologische Verantwortung zu verbinden mit Marktwirtschaft, Effizienz und Wachstum. Das sichert den gesellschaftlichen Frieden, das fördert den Zusammenhalt. Es muss uns in Europa auch zukünftig stets neu gelingen, hier das richtige Maß zu halten. Glücken wird uns das aber nur, wenn wir verstehen, dass wir überhaupt nur dann eine Chance haben, wenn wir auch unsere globale Verantwortung wahrnehmen. Gemeinsam.

Die EU muss sich dazu fokussieren: auf die drängendsten Aufgaben, die tatsächlich zukunfts- und gesellschaftsrelevanten Herausforderungen, die sich nur gemeinschaftlich lösen lassen. Die Digitalisierung unserer Lebenswelt ist eine davon. Sie führt neben immensen Vorzügen auch beträchtliche Risiken mit sich: für den Einzelnen – durch Überwachung und den Verlust an Privatsphäre; für die Gesellschaft – durch die Intransparenz algorithmengesteuerter Meinungsbildung und eine für Manipulationen anfällige, grundlegend veränderte Öffentlichkeit.
Neue Technologien erfordern eine neue Ordnung. Dazu werden die Fähigkeiten und die Erfahrungen Europas gebraucht. Wo Europas Möglichkeiten als hard power begrenzt sind, können wir uns zumindest darauf besinnen, unsere soft power auszuspielen. Zugespitzt formuliert: Um uns zwischen dem „datenkapitalistischen Universum“ (Michael Hanfeld) des Silicon Valley und dem social scoring chinesischer Prägung zu behaupten, können wir eigene, schnellere, bessere Lösungen finden, können wir vormachen, Regeln zu setzen, damit Internetkonzerne ihre Marktmacht nicht missbrauchen, damit persönliche Daten nicht in der Verfügungsgewalt von Staaten oder Unternehmen landen. Datenschutzgrundverordnung und zuletzt die Urheberrechts¬richtlinie zeigen den Willen, die großen Internetgiganten in den europäischen Rechtsraum zu zwingen.
Wenn es uns gelingt, die Balance zwischen unternehmerischer Freiheit, Meinungsfreiheit und der Sicherung von Persönlichkeitsrechten zu halten, ist das nicht nur gut für uns, sondern setzt Maßstäbe auch für andere in der Welt. Auch das ist: Macht. Die Macht der EU als größter Binnenmarkt der Welt. Macht, die wir jeder allein ganz sicher nicht hätten. Die wir aber einsetzen können: Für den Klimaschutz und den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen, für das Primat der Politik gegenüber einer globalisierten Ökonomie, für die Entwicklung der ärmeren Regionen und die politische Stabilisierung an der Peripherie.
Dabei sollten wir uns darüber im Klaren sein, dass wir Glaubwürdigkeit und Vertrauen einbüßen, wenn wir unsere eigenen hohen Standards missachten. Der Transport unseres Wohlstandsmülls nach Asien ist ein schlagendes Beispiel dafür. Wie wollen wir angesichts einer solchen Verantwortungslosigkeit vor uns selbst bestehen – und der Welt ein Vorbild sein?
Und trauen wir eigentlich der Freiheit, die wir für uns selbstverständlich beanspruchen, wirklich Allgemeinverbindlichkeit in einem globalen Maßstab zu?

Europa muss sich aus ureigenem Interesse mehr engagieren, vor allem in den Regionen, die uns umgeben, den Nahen und Mittleren Osten – und in Afrika. Nur wenn sich die Lebensbedingungen hier vor Ort bessern, wenn die Menschen eine Perspektive in ihrer Heimat sehen, werden sie sich nicht auf der Flucht vor Krieg und Gewalt, vor Hunger und Armut auf den Weg nach Europa machen. Auf Dauer werden massive Flüchtlings¬bewegungen auch die aufnahmebereiten europäischen Gesellschaften überfordern.
Wenn wir diesen Regionen Stabilität aus unserem Wohlstand heraus vermitteln, ist das kein neuer Kolonialismus. Das ist ein europäischer Grundgedanke – von Robert Schuman wurde er schon 1950 in die Debatte um die Montanunion eingebracht: die Verantwortung für die wirtschaftliche Entwicklung in Afrika als grundlegende Voraus¬setzung für eine nachhaltige Entwicklung auf unserem Kontinent. Gerade Afrika braucht dringend mehr Investitionen – nicht nur aus China. Und zu Recht fordern die ärmeren Länder schon lange, dass die Europäer endlich weitere Märkte öffnen.

Dass im Übrigen über Syrien der Iran, Russland und die Türkei verhandeln, muss bitter aufstoßen. Weil es dabei doch auch um unsere Sicherheit, um unsere Gesellschaften geht. Die Verantwortung dafür sollten wir nicht aus der Hand geben. Vor den gewaltigen globalen Herausforderungen können wir uns nicht wegducken. Europa muss Verantwortung übernehmen, denn nur so werden wir unser europäisches Gesellschaftsmodell bewahren können – Freiheit und soziale Gerechtigkeit, Fortschritt und Nachhaltigkeit, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, die universellen Menschenrechte. All das, was Europa lebenswert und für viele Menschen zu einem Sehnsuchtsort macht. Das, was autoritäre Machthaber noch immer in Nervosität versetzt – weil es hochattraktiv ist. Chinas Führung ließ den freiheitlichen Aufbruch chinesischer Studenten vor 30 Jahren auf dem Platz des Himmlischen Friedens nicht nur rücksichtslos niederschlagen. Sie hütet seitdem mit aller Macht auch das große Beschweigen. Junge Chinesen, denen heute die Zensur obliegt, müssen über das „Tian’anmen-Massaker“ überhaupt erst einmal aufgeklärt werden, bevor sie jeden Hinweis darauf aus dem Internet streichen können.
China spielt im globalen Wettstreit der Systeme eine immer größere Rolle, auch in Europa; es ist enorm wichtig für unsere Wirtschaft. Richtig ist auch, dass unsere Beziehungen zu den USA schon einmal besser waren. Aber China ist Handelspartner und Wettbewerber. Die USA hingegen sind mehr: Sie sind Verbündete – selbst wenn die Trump-Administration derzeit nicht allzu großen Wert auf Partnerschaft mit den Europäern legt. Wir teilen mit den Amerikaner grundlegende gemeinsame Werte. Und wahr ist eben auch: Wir Europäer kommen für unsere Sicherheit nicht ohne die Amerikaner aus. Bis auf weiteres jedenfalls. „Es gibt keine Äquidistanz der EU zu den USA und China“, sagt der Historiker Heinrich August Winkler. Und er hat recht.

Wenn zwei der drei größten Wirtschaftsblöcke der Welt miteinander rivalisieren, und das zunehmend aggressiv, dann betrifft uns das natürlich auch. Ob wir wollen oder nicht. Es bedroht das, worauf Europas Wohlstand basiert: freier Welthandel und globalisierte Wirtschaft.
Wir dürfen deshalb nicht bequem werden. Die Gefahr der Complacency, der Selbstzufriedenheit, lauert überall. Barack Obama hat in seiner Abschiedsrede gesagt: Die größte Gefahr für die Demokratie ist, dass wir sie als selbstverständlich gegeben ansehen. Und schon Goethe wusste: „Was du ererbt von deinen Vätern, erwirb es, um es zu besitzen.“ Das gilt genauso für die wirtschaftliche Prosperität, unseren Wohlstand und die soziale Sicherheit, um die uns die Welt beneidet – und es gilt eben auch für die Errungenschaften des vereinten Europa.

Als ich 2006 zum ersten Mal Ihrer Einladung gefolgt bin, habe ich davon gesprochen, dass wir in Deutschland und Europa vielleicht erst nach dem Ende des Kalten Krieges wirklich wahrnehmen konnten, wie vielfältig sich die Welt entwickelt hat und was um uns herum alles passiert. Damals habe ich wie viele andere gehofft, dass Europa, Russland, China, die USA und andere Mächte zusammenarbeiten würden. Dass es ein gemeinsames Interesse an globaler Stabilität geben könne.
Davon sind wir heute weiter entfernt als noch vor einigen Jahren. Statt mehr Gemeinsamkeit und multilateralen Kooperationen erleben wir, was der Völkerrechtler Rein Mullerson die „Dämmerung einer neuen Ordnung“ nennt: Die Hoffnungen, die am Ende der Teilung der Welt in Ost und West standen, sind einer neuen Unübersichtlichkeit gewichen. Unverhohlen werden auf der ganzen Welt multipolare Rivalitäten ausgelebt, nationale Egoismen. Auf internationaler Ebene schwindet die Verlässlichkeit. Alte Gewissheiten, auch Vereinbarungen, gelten nicht mehr. Und einstige Partner entfremden sich. Die einen stellen das transatlantische Bündnis in Frage und setzen auf unilaterales Vorgehen. Andere scheinen sich von unseren Werten, unseren Vorstellungen von Demokratie, Rechtstaatlichkeit und Freiheit, zu entfernen.
„Weltpolitikfähig“ zu sein: Das hat der scheidende Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker deshalb von der EU eingefordert. Doch gerade in der gemeinsamen Außen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik hinken die erzielten Fortschritte den Notwendigkeiten noch immer hinterher. Ganz gleich, wie stark das US-amerikanische Engagement künftig sein wird: Die europäischen Staaten müssen den Anspruch und auch die Mittel entwickeln, um in der Welt gemeinsam wirkungsvoll zu agieren. Im Konkreten ist das schwierig. Weil sich die strategischen Interessen und Prioritäten innerhalb der EU unterscheiden, die nationalen Rechtslagen und verteidigungspolitische Kulturen. Italien und Griechenland haben ein großes Interesse am Seidenstraßenprojekt und den damit verbundenen chinesischen Investitionen. Das sehen andere wegen des wachsenden Einflusses Chinas auf europäische Staaten und Infrastrukturen kritisch. Es gibt auch in der Haltung gegenüber Russland Differenzen. Während die baltischen Staaten und Polen die russische Politik als latente Bedrohung empfinden und Schutz und europäischen Zusammenhalt einfordern, kooperieren andere mit Russland in der Energiepolitik. Die Lage in Libyen und dem Maghreb interessiert die Skandinavier sehr viel weniger als die Italiener und Spanier. Und was für die Franzosen zum nationalen Selbstverständnis zählt – militärische Stärke –, lehnen die Deutschen wegen ihrer historischen Erfahrung mehrheitlich ab.
Für all diese unterschiedlichen Auffassungen gibt es jeweils gute, nachvollziehbare Gründe. Aber allen sollte klar sein: Nur mit einer gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik haben wir Europäer eine Chance, uns gegenüber anderen Playern zu behaupten und die globalen Ordnungsfragen in unserem Sinne wirkungsvoll mitzugestalten.
Wir sollten dabei nicht glauben, die Welt zu einem Abbild unserer Selbst machen zu können. Herfried Münkler plädiert für eine „neue Bescheidenheit“ in unseren ethischen Ansprüchen an eine globale Ordnung und an die Hüter dieser Ordnung – zumal die EU selbst als Aspirant auf die Rolle eines Ordnungsstifters derzeit ausfalle. Europa müsse zunächst seine internen Probleme lösen, damit es sich den Herausforderungen jenseits seiner Grenzen widmen könne – so Münkler.
Ich fürchte, dazu fehlt uns die Zeit. Vor allem bin ich überzeugt, dass die notwendigen Reformschritte innerhalb der EU überhaupt nur dann gelingen, wenn wir uns den globalen Herausforderungen stellen. Handlungsfähigkeit nach innen und nach außen: sie bedingen sich wechselseitig. Nur unter dem Druck unserer globalen Verantwortung werden sich europäische, auch nationale Selbstblockaden auflösen lassen. Damit verbinden sich dann unbequeme Debatten, denn jeder muss sich bewegen, Gewohntes aufgeben, zu Kompromissen bereit sein. Diesen Debatten können und dürfen wir nicht ausweichen. Damit wir sie führen, braucht es Politiker, die sie der Bevölkerung zumuten, die ihnen vermitteln, was notwendig ist, und die das dann auch gegen Widerstände durchsetzen. Es braucht politische Führung.
Stattdessen führen wir die politischen Debatten noch immer viel zu introvertiert. Aus der Krise der Politik im gesamten westlichen System kommen wir aber nur heraus, indem wir uns nicht nur um uns selbst und unsere relativ kleinen Probleme kreisen. Nochmal: Wir müssen uns vorrangig um die großen Aufgaben kümmern, die wir alle nicht im nationalen Alleingang stemmen können: Frieden, Sicherheit, Klimaschutz, Migration, Digitalisierung, ökonomische Stabilität.
Konflikte und Krisen können produktiv wirken, indem sie das Gefahrenbewusstsein schärfen, zur Verständigung und Selbstverständigung zwingen. Sie können den Weg bahnen zu neuen Instrumenten, zu neuen Allianzen, um die Zukunft zu gestalten. Sie bieten das Potenzial dafür, überkommene Traditionen, gesellschaftliche Verkrustungen und nationale Selbstblockaden aufzubrechen.
Aufgabe der Politik ist es, für die großen Fragen im Rahmen dessen, was in unserer komplizierten Welt realistisch möglich ist, Lösungen zu entwickeln und diese auch umzusetzen. Je besser uns das gelingt, umso stärker wird das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die EU wachsen. Um es noch einmal mit dem bulgarischen Politikwissenschaftler Ivan Krastev zu sagen: Die Europäische Union war immer eine Idee auf der Suche nach einer Realität.

Zur europäischen Realität im 21. Jahrhundert gehört: Alles hängt mit allem zusammen. In einer immer enger zusammen¬rückenden, sich immer schneller wandelnden Welt mehr denn je. Das belegen nicht zuletzt die Krisen, die die EU im vergangenen Jahrzehnt erlebt hat – und die sich eine an die andere zu reihen scheinen, ohne dass eine davon abschließend gelöst wäre. Das ist trotzdem kein Grund zur Resignation. Wilhelm von Humboldt soll einst an einen Freund geschrieben haben: „Die Gegenwart ist eine große Göttin und selten schnöde gegen den, der sie mit einem gewissen heiteren Mute behandelt.“ Das meint nicht fatalistische Gelassenheit, sondern Zuversicht, Entschlossenheit und einen langen Atem. Diesen unverzagten, heiteren Mut braucht es, damit Europa seine Verantwortung für die Zukunft wahrnehmen kann – für seine Bürger und für die Welt.

Flottillenadmiral Wilhelm Tobias Abry
Kommandeur
Marineschule Mürwik, Flensburg

Staatsminister a.D. Dr. Johannes Beermann
Mitglied des Vorstandes
Deutsche Bundesbank, Frankfurt am Main

Stefan Bellinger
Geschäftsführender Gesellschafter
Carbox GmbH & Co. KG, Achim bei Bremen

Wilhelm von Boddien
Gerschäftsführer
Förderverein Berliner Schloß e.V., Hamburg                                                                                                                                                                                                                                                                            ehem. Mitglied ‚Kleines Gremium‘, Bremer Tabak-Collegium

Dr. Johannes Bohnen
Geschäftsführender Gesellschafter
Bohnen Public Affairs GmbH, Berlin

Matthias Böhm
Geschäftsleitung
Lampe & Schwartze KG, Bremen

Dr. Jörg Bremer
Korrespondent
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Berlin

Dipl.-Ing. Rolf Bretzke
Privatier
Berlin

Dr. Thomas Brinkmann, LL.M. (Tulane)
Rechtsanwalt u. Notar
Dr. Schackow & Partner
Rechtsanwälte und Notare, Bremen
Sprecher ′Kleines Gremium′,
Bremer Tabak-Collegium

Dr. Axel Freiherr von dem Bussche, LL.M.
Rechtsanwalt/Notar
Taylor Wessing Deutschland, Hamburg

Dr. Moritz Freiherr von Campenhausen
Berater
Egon Zehner International GmbH, Hamburg

Koen Claerhout
Produzent, Berlin

Matthias Claussen
Partner
C. Melchers GmbH & Co. KG, Bremen

Dipl.-Kfm. Heiner Dettmer
Geschäftsführender Gesellschafter
Dettmer Group KG, Bremen

Senator a.D. Dr. h.c. Friedrich Dieckmann
Schriftsteller
Vizepräsident der Sächsischen Akademie der Schönen Künste, Berlin

Moritz Döbler
Vorstand
Bremer Tageszeitung AG

Joachim Döpp
Mitglied des Vorstandes
Die Sparkasse Bremen AG

Prof. Dr. Hartmut Dorgerloh
Generalintendant
Humboldt Forum im Berliner Schloss

Frank Dreeke
Vorsitzender des Vorstandes
BLG Logistics Group AG & Co. KG, Bremen

Ministerialrat a.D. Helmut von Dreising
Hemmingen

Dr. Florian Drücke
Geschäftsführer                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Bundesverband Musikindustrie e.V., Berlin

Brigandegeneral Andreas Durst
Kommandeur
Panzerbrigadierbrigade 41, Neubrandenburg

Robert Eberhardt
Verleger
Wolff Verlag Berlin

Michael Eggenschwiler
Geschäftsführer
Flughafen Hamburg GmbH

Prof. Dr. Konrad Elmshäuser
Leitender Direktor
Staatsarchiv Bremen

Dr. Dietrich Elsner von der Malsburg
Rechtsanwalt/Notar                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   RAe. Kapp, Eberling & Partner mbB, Hannover

Alexander Erdland
ehem. Vorsitzender des Vorstandes
Wüstenrot & Württembergische AG, Oelde

Klaus Filbry
Vorsitzender der Geschäftsführung
Werder Bremen GmbH & Co. KG aA, Bremen

Jürgen Fitschen
Vorsitzender des Vorstandes
Deutsche Bank Stiftung, Frankfurt am Main                                                                                                                                                                                                                                                                                Mitglied ′Kleines Gremium′, Bremer Tabak-Collegium

Philipp Fleischmann
Geschäftsführer
Smart Publishers Group GmbH, Berlin

Dr. Matthias Fonger
Hauptgeschäftsführer und I. Syndikus
Handelskammer Bremen – IHK für Bremen und
Bremerhaven

Prof. Dr. Jörg Franke
Vorsitzender des Vorstandes
Bundesverband der Wertpapierfirmen (bwf), Frankfurt am Main

Stephan M. Friedrich
Geschäftsführer
Lürssen Industrie Beteiligungen GmbH & Co. KG,
Bremen

Dr. Georg Fuchs
Managing Partner
Fuchs & Cie, München

Andreas Fünfgeld
Geschäftsführer
Media5 GmbH, München

Prof. Dr. Christian Gerloff
Direktor
Klinik Und Poliklinik für Neurologie des UKE, Hamburg

Ulf Giebel
Vorsitzender des Aufsichtsrates
Seghorn AG, Bremen

Ehrenpräsident Bundesverband Deutscher Inkasso Unternehmen e.V., Berlin

Dr. Burkhardt Göres
Potsdam
Direktor der Schlösser Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg i.R.

Christoph Gottschalk
Partner
Kekst CNC, Berlin

Lord Stephen Green of Hurstpierpoint                                                                                                                                                                                                                                                                   
London                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 ehem. CEO HSBC, ornidierter Priester                                                                                                                                                                                                                                                                                           ehem. britischer Handelsminister

Prof. em. Dr. Dr. h.c. mult. Dieter Grimm
Rektor a.D.
Wissenschaftskolleg zu Berlin e.V.

Bürgerschaftspräsidentin Antje Grotheer
Präsidentin
Bremische Bürgerschaft

Senator Martin Günthner
Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen
Bremen

Prof. Dr. Herwig Guratzsch
Hamburg
ehem. Direktor Stiftung Schleswig-Holsteinische
Landesmuseen, Schleswig
Mitglied ′Kleines Gremium′, Bremer Tabak-Collegium

Dr. Dankwart Guratzsch
Korrespondent Städtebau/Architektur                                                                                                                                                                                                                                                                                             DIE WELT

Prof. Ludwig Güttler
Dirigent, Dresden

Christian-Wolfgang Haase
Geschäftsführer
Quintessenz-Verlags GmbH, Berlin

Dr. Martin Harren
CFO
Harren & Partner-Gruppe, Bremen

Ernst-Michael Hasse
Vorsitzender des Kuratoriums
Schwering & Hasse Stiftung, Lüdge

Dr. Manfred Hecker
Senior Partner
Cornelius Bartenbach, Haesemann & Partner, Partnerschaft von Rechtsanwälten mbB, Köln

Hans-Dieter Hegner                                                                                                                                                                                                                                                                                             Vorstand Bau
Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss, Berlin

Kay Herrmann
Geschäftsführender Gesellschafter
Unternehmensgruppe Herrmann GmbH & Co. KG, Düsseldorf

Philip W. Herwig
Geschäftsführender Gesellschafter
Röhlig Logistics GmbH & Co. KG, Bremen

Heinrich Heuermann
Partner
KPMG AG Bremen

Joachim Hoepp
Geschäftsführer
Nanu-Nana Einkaufs- und Verwalungsgesellschaft mbH, Oldenburg

Andreas Hoetzel
Leiter Unternehmenskommunikation
BLG Logistics Group AG & Co. KG, Bremen

Dipl.-Ing. Stephan Hupertz
Architekt, Hamburg

Gerhard Jochum
ehem. Mitglied des Vorstandes
EnBW Energie Baden-Würtemberg AG, Berlin

Dr. Lutz Kaiser
Dentist, Bremen

Prof. Dr. Dr. h.c. Hans Kaminski
Institutsdirektor und Geschäftsführer
Institut für Ökonomische Bildung Gemeinützige GmbH (IÖB), Oldenburg

Generalleutnant a.D. Roland Kather
Berlin
ehem. deutscher Militärischer Vertreter bei der NATO un der Europäischen Union

Tobias Kempermann
Leiter Markt & Politik
EWE AG, Berlin

Alexander Kessel
Geschäftsführer
Kessel AG, Lenting

Wolfgang Kirsch
Vorsitzender des Vorstandes
DZ Bank AG, Frankfurt am Main

Arne Klarmann
Geschäftsführender Gesellschafter
Lampe & Schwartze KG, Bremen

Dr. Karl-Ludwig Kley
Vorsitzender des Aufsichtsrates
E. ON SE, Essen

Dr. Martin Klinkhammer
Mitglied der Geschäftsleitung
Deutsche Bank AG, Bremen

Dr. Christoph B. Klosterkemper
Geschäftsführender Gesellschafter
Atermann König & Pavenstedt GmbH & Co. KG, Bremen

Dieter R. Klostermann
Chairman
CCA Holding Ltd., Berlin

Alexander Kmita
Geschäftsführer
swb Vertrieb GmbH, Bremen

Ralf J. Koch
Gesellschafter
KAEFER Isoliertechnik GmbH & Co., Bremen

Alexander Köhne
Corporate Sales & Innovation Manager Factory Works GmbH, Berlin

Wolfgang G. Köhne
Geschäftsführender Gesellschafter
Hellmering, Köhne GmbH & Co., Bremen

Dr. Torsten Köhne
Vorsitzender des Vorstandes
swb Aktiengesellschaft, Bremen

Dr. Stefan Körner
Kunsthistoriker/Kunstsachverständiger
Grisebach GmbH, Berlin

Dr. Roland Körner
leitender Notarzt
Panketal

Dipl.-Wirtsch.-Ing. Dieter Krauth
Unternehmer
Hamburg

Hans-Dieter Lampe
Geschäftsführender Gesellschafter
Handelsgesellschaft Frantz Kragh GmbH, Bremen
Generalbevollmächtigter und Mitglied ′Kleines Gremium′,
Bremer Tabak-Collegium

Christoph von der Lancken
ehem. Direktor M.M. Warburg & Co (AG & Co.) KGaA, Hamburg

Dr. Claus Liesner
Geschäftsführender Gesellschafter
AMC Asset Management Consulting GmbH, Hamburg

Joachim Linnemann
Geschäftsführender Gesellschafter
Justus Grosse GmbH, Bremen
Präsident Bürgerparkverein, Bremen

S.D. Stephan Prinz zur Lippe, LL.M.
Rechtsanwalt und Steuerberater
Detmold

S.D. Ferdinand Prinz zur Lippe-Weißenfeld, M.A.
Rechtsanwalt
SLB Kloepper Rechtsanwälte, München

Robert von Lucius
ehem. Korrespondent
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Berlin

Peter Lürßen
Geschäftsführender Gesellschafter
Fr. Lürssen Werft GmbH & Co. KG, Bremen

Robert Mahn
Mitglied des Vorstandes
Minerva Versicherungs-AG, Bremen

Janina Marahrens-Hashagen
Geschäftsführerin
H. Marahrens Schilderwerk Siebdruckerei Stempel GmbH, Bremen
Präses der Handelskammer Bremen, IHK für Bremen und Bremerhaven

Wolf-Christian Maßner
Niederlassungsleiter
Bankhaus Neelmeyer – Niederlassung der OLB, Bremen

Dr. Georg Mecke
Vice President Standortleiter Hamburg
Airbus Operations GmbH, Hamburg

Dr. Klaus Meier
Vorsitzender des Aufsichtsrates
wpd AG, Bremen

Prof. Dr. h.c. Rudolf Mellinghoff
Präsident
Bundesfinanzhof, München
Mitglied des ‚Kleinen Gremiums‘ Bremer Tabak-Collegium

Julian Merkel
Geschäftsführender Gesellschafter
Cleantechholding GmbH, Hamburg

Richard G. Minor, LL.M.
Senior Counsel
Womble Bond Dickinson (US) LLP, Raleigh, NC

George C. Muhle
Geschäftsführender Gesellschafter
Atermann König & Pavenstedt GmbH & Co. KG, Bremen

Dr. Lorenz Müller
Leiter der Abteilung Wissenschaft und Außenbeziehungen
Deutscher Bundestag, Berlin

Maximilian Müllner
Verwaltungsdirektor
Akademie der Künste, Berlin

Dipl.-Ing. Jochen Münnich
Wangen                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        ehem. Geschäftsführer der Hermann-Reemtsma-Stiftung, Hamburg

Cornelius Neumann-Redlin
Hauptgeschäftsführer
Die Unternehmensverbände im Lande Bremen e.V.

Achim Neuse
Geschäftsführer
Galerie Neuse Kunsthandel GmbH, Bremen

Uwe Niederprüm
Pers. haftender Gesellschafter
Cordes & Graefe KG, Bremen

Guntram Pehlke
Vorsitzender des Vorstandes
DSW21, Dortmund

Honorarkonsul Lutz H. Peper
Geschäftsführender Gesellschafter
Peper & Söhne GmbH, Bremen
Honorarkonsul der Republik Lettland

Christoph S. Peper
Geschäftsführender Gesellschafter
Peper & Söhne Projekt GmbH, Bremen

Kai Uwe Peter
Verbandsgeschäftsführer
Sparkassenverband Berlin

Bernd Petrat
Geschäftsführender Gesellschafter
Nordwest Industrie Group GmbH, Frankfurt am Main

Prof. Dr. Stefan Pieper
Leiter der Verfassungsabteilung
Bundespräsidialamt, Berlin

Ulrich Plett
Wirtschaftsprüfer & Berater
UPW7 GmbH, Berlin

Dr. Dirk Plump
Geschäftsführender Gesellschafter
W. Tiemann GmbH & Co. KG, Bremen

Timo Poppe
Vorstand Infrastruktur und Finanzen
swb AG, Bremen

S.K.H. Christian Ludwig Prinz von Preußen
Berlin

Prof. Dr. Wolf Rafflenbeul
ehem. Direktor der Kardiologie
Medizinische Hochschule Hannover, Berlin

Prof. Dr. Peter Raue
Rechtsanwalt
Berlin
Geschäftsführer der Osterfestspiele in Salzburg und Justiziar der Berliner Philharmoniker

 

Dagmar Reim
Intendantin des RBB a.D.
Berlin

Prof. Dr. Jörg Rocholl
Präsident
ESMT European School of Management and Technology, Berlin

Jürgen Roggemann
Gesellschafter
Enno Roggemann GmbH & Co., Bremen

Prof. Dr. Thomas Rommel
Literaturwissenschaftler, Berlin

Alexander Ruddat
Geschäftsführender Gesellschafter
Ruddat Grundbesitz GmbH & Co. KG, Bremen

Alexander Ruoff
Vorstand Vertrieb (COO)
CTS EVENTIM AG, Bremen

S.K.H. Michael Prinz von Sachsen-Weimar und Eisenach
Mannheim

Dr. Hilmar Sack
Leiter des Präsidialbüros
Deutscher Bundestag, Berlin

Dirk Sänger
Geschäftsführender Gesellschafter
C. Melchers GmbH & Co. KG, Bremen

Dr. Anke Sahlén
Co-Head Wealth Management Germany
Deutsche Bank AG, Berlin

Senator E.h. Prof.
Dr. h.c. mult. Klaus Gerhard Saur

München
ehem. Geschäftsf. Gesellschafter Walter de Gruyter GmbH Verlag, Berlin
ehem. Mitglied ′Kleines Gremium′,
Bremer Tabak-Collegium

Bundestagspräsident Dr. Wolfgang Schäuble, MdB
Präsident
Deutscher Bundestag, Berlin

Dr. Frank Schlaberg
Mitglied des Aufsichtsrates
Internationales Bankhaus Bodensee AG

Bernd Schmielau
persönlich haftender Gesellschafter
H. Siedentopf (GmbH & Co. KG), Bremen

Vorsitzender des Kunstvereins Bremen

Dr. h.c. André Schmitz
Vorsitzender des Vorstandes
Schwarzkopf-Stiftung, Berlin
Mitglied ′Kleines Gremium′,
Bremer Tabak-Collegium

Bundesminister a.D. Prof. Dr. Rupert Scholz
Rechtsanwalt Of Counsel Kanzlei Gleiss Lutz, Berlin
ehem. Mitglied ‚Kleines Gremium‘, Bremer Tabak-Collegium

Marc Schopf
Geschäftsführer
Danmarc Invest GmbH, Bremen

Prof. Dr. Dr. h.c. Richard Schröder
Vorsitzender des Vorstandes
Förderverein Berliner Schloss e.V., Hamburg
Mitglied des Nationalen Ethikrates

Klaus-Peter Schulenberg
Vorsitzender des Vorstandes
CTS EVENTIM AG & Co. KGaA, Bremen

Bernd Schultz
Grisebach GmbH, Berlin
ExilMuseum Berlin i.G.                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    ehem. Mitglied ‚Kleines Gremium‘, Bremer Tabak-Collegium

Rainer Schütte
Vorsitzender des Beirates
MöllerGroup GmbH, Bielefeld

Senator Otto A. Schwimmbeck
Vorstand
OAS AG, Bremen

Jan Schwital
Geschäftsführer
CR3 Kaffeeveredelung M. Hermsen GmbH, Bremen

Hellmut Seemann
Präsident
Klassik Stiftung Weimar
Mitglied ‚Kleines Gremium, Bremer Tabak-Collegium

Bundesminister a.D. Dr. rer. pol. h.c. Rudolf Seiters
Papenburg
Bundestagsvizepräsident a.D.

Dr. Hinrich Sieveking
Kunsthistoriker
München

Frank Simons
Geschäftsführer
Düsterbrook Concepts GmbH, Kiel

Wulf-Dietrich Spöring
Bremer Family Office AG, Bremen

Ralf Stapp
Mitglied der Geschäftsführung
Bremer Aufbau-Bank GmbH

Prof. Dr. Heiko Staroßom
Mitglied des Vorstandes
Die Sparkasse Bremen AG

Max F. Stegemann
Mitglied des Vorstandes
Minerva Versicherungs-AG, Bremen

Senator a.D. Prof. Dr. Christoph Stölzl
Präsident
Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar

Dr. Rupert Graf Strachwitz
Direktor
Maecenata Institut für Philantropie, Berlin

Cornelius Strangemann
Geschäftsführer
Lestra Kaufhaus GmbH, Bremen

Prof. Christian Strenger
Mitglied des Aufsichtsrates
Deutsche Asset Management Investment GmbH, Frankfurt am Main

Honorarkonsul Chawkat Takla
Gesellschafter
Miditec Datensysteme GmbH, Bremen
Honorarkonsul der Syrischen Arabischen Republik

Prof. Dr. Michael Thimann
Professor
Georg-August-Universität Göttingen – Kunstgeschichtliches Seminar und Kunstsammlung

Dipl.-Wirtsch.-Ing. Detlef Timm
Geschäftsführender Gesellschafter
Hans Timm Fensterbau GmbH & Co. KG, Berlin
Präsident VVF (Verband Fenster + Fassaden)

Dr. Thilo von Trotha
Berlin

Dr. Dr. Martin A. Voss
Chefarzt der Frauenklinik
Evang. Krankenhaus – Paul-Gerhard-Stiftung, Lutherstadt Wittenberg

Christoph Weiss
Geschäftsführer
BEGO GmbH & Co. KG, Bremen

Jonathan Weiss
Homebell, Berlin

Berthold Welling
Geschäftsführer
Verband der Chemischen Industrie e.V., Berlin

Dr. Patrick Wendisch
Geschäftsführender Gesellschafter
Lampe & Schwartze KG, Bremen
Präsident der Eiswette von 1829
Mitglied ‚Kleines Gremium‘, Bremer Tabak-Collegium

Henry Wendt
Geschäftsführer
Installationsbetrieb GmbH & Co. KG, Gröditz

Thomas Werner
Geschäftsführer
Cordes & Graefe KG, Bremen

General a.D. Volker Wieker
Ganderkesee
Generalinspekteur der Bundeswehr a.D.

Jörg Woltmann
Alleingesellschafter
KPM Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin GmbH

Martin Wüller
Vorstand
Seghorn AG, Bremen

Kurt Zech
Geschäftsführender Gesellschafter
Zech Group GmbH, Bremen

Dr. Werner Zedelius
Vorsitzender des Stiftungsrates
Allianz Kulturstiftung, München

Tanja Ziegler
Geschäftsführerin
Ziegler Film GmbH & Co. KG, Berlin

Dr. Matthias Zimmermann
Geschäftsführender Gesellschafter
Weser-Wohnbau GmbH & Co. KG, Bremen

Dr. Jan-Martin Zimmermann
Rechtsanwalt & Notar
Ahlers & Vogel Rechtsanwälte, Bremen