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193. Zusammenkunft am 2. Juni 2022 Residenzschloss Arolsen

Sprecher des Collegiums

General a.D. Volker Wieker

Vortrag in der Collegiumsrunde

S.H. Philipp Franz Freiherr von und zu Guttenberg

Thema

„Unser Wald – zwischen Wunsch und Wirklichkeit“

193. Zusammenkunft am 2. Juni 2022 Residenzschloss Arolsen

Begrüßung
General a.D. Volker Wieker

Sehr geehrter Carl Anton Prinz zu Waldeck und Pyrmont,
sehr geehrter Philipp Franz Freiherr von und zu Guttenberg,
sehr verehrte Damen, meine Herren,

es ist mir eine große Freude, Sie alle im Namen des „Kleinen Gremiums“ in diesem ebenso eindrucksvollen wie geschichtsträchtigen Ambiente begrüßen zu dürfen.

Denn die 193ste Zusammenkunft des Bremer Tabak-Collegiums hat uns diesmal in das barocke Residenzschloss Bad Arolsen geführt.

Ab 1713 erbaut auf den Ruinen des bereits im Jahre 1131 erstmals erwähnten Augustinerinnenklosters, kann es die Handschrift des wohlbekannten Baumeisters Julius Ludwig Rothweil und seines Stukkateurs Andrea Gallasini nicht verleugnen.
Nach Vollendung wird es am 13. September 1720 zum Familiensitz der Fürsten zu Waldeck und Pyrmont.

Und allein ein Blick auf die Familiengeschichte legt nahe, an dieser Stelle auch die Damen unter uns noch einmal besonders herzlich zu begrüßen.

Denn so, wie die Augustinerinnen hier vor knapp 900 Jahren den Grundstein legten und es bis 1490 auch noch allein bewirtschafteten, begründeten sie nicht nur die Entstehung der Stadt Arolsen, sondern rückten damit auch den Begriff der „Stadtväter“ eher ins Zwielicht vornehmlich männlicher Domänen, meine Herren; – doch damit nicht genug:

Denn am 2. August 1858 erblickte die wohl bekannteste Tochter der Stadt in diesen heiligen Hallen das Licht der Welt; gemeint ist Emma Wilhelmina Theresia Prinzessin zu Waldeck und Pyrmont.
Schon im zarten Alter von 20 Jahren heiratete sie den niederländischen König Wilhelm III. und rettete durch die Geburt ihrer Tochter Wilhelmina den Fortbestand der oranisch-nassauischen Dynastie.

Mehr noch aber erwirkte sie zudem eine Grundrechtsänderung in den Niederlanden, die eine weibliche Thronfolge ermöglichen sollte und damit die Inthronisierung von vier Königinnen in Folge begründete, – nach ihr Wilhelmina, Juliana und Beatrix.
Natürlich ohne Quotenregelung, und die Beliebtheit der Genannten ist wohl auch in der Rückschau über jeden Zweifel erhaben

Heute ist das Residenzschloss – und mithin Wahrzeichen der Stadt – immer noch in Familienhand und der Junior, Prinz Carl Anton, hat seit 2016 den geschäftsführenden Vorsitz der Fürstlichen Stiftung des Hauses Waldeck und Pyrmont inne.

Einher geht die Verantwortung für die Erhaltung des Schlosses nebst aller anderen im Nießbrauch stehenden Besitztümer.

Und hier nähern wir uns dann auch schon spürbar dem Thema des heutigen Abends, denn zu eben jenen zählen auch rund 3300 Hektar Wald, – wenn ich richtig unterrichtet bin -, die Sie, lieber Prinz Carl Anton, heute nicht nur thematisch mit unserem Ehrengast verbinden.

Allemal ist es aber Anlass und Freude, mich bei Ihnen von Herzen und im Namen aller Gäste für die erfahrene Gastfreundschaft auf Ihrem Anwesen zu bedanken.
Nur einen Monat nach Ausrichtung der Arolser Barock-Festspiele gewähren Sie uns großzügig Asyl und ertragen sogar das Mitführen unseres dann doch eher spartanischen Mobiliars, aber das Protokoll verpflichtet uns wohl gleichermaßen.

Was aber treibt unseren traditionellen hanseatischen Pfeifen-Verein ausgerechnet in den nördlichsten Zipfel Hessens, – mal ganz abseits des Strebens nach Völkerverständigung und der überaus reizvollen Atmosphäre?

Thematisch naheliegend möchte ich antworten: „Sie haben es hier einfach grüner als wir da oben im Norden, zieht man einmal die Marschwiesen der Weser nicht in Betracht, sondern blickt auf den Wald.“

Denn die 444 Hektar Wald unseres eher urban-maritim geprägten Bundeslandes begrünen gerade einmal 1,1 Prozent der Gesamtfläche, während Hessen mit knapp 40 Prozent nach Rheinland-Pfalz Platz 2 im Bundesranking belegt.

Hinzu tritt, – das will ich an dieser Stelle auch nicht verleugnen -, das schlechte Gewissen.
Denn wer, -gewissermaßen qua Statut die eher grauen Schattierungen der Lunge strapaziert -, ist wohl gut beraten, in seiner generösen thematischen Vielfalt auch der „grünen Lunge“ prominent Gehör zu verschaffen.

So viel zur Nabelschau, meine Damen und Herren, denn die tatsächliche Dimension dieses Themas unter den Vorzeichen des Klimawandels gewinnt doch eher eine existenzielle Dimension.

„Unser Wald – zwischen Wunsch und Wirklichkeit“ ist daher eine hochaktuelle Bestandsaufnahme im Kontext einer Herausforderung, die eher in Jahrhunderten als ausschließlich der Gegenwart zu bewerten ist, auch wenn die Dringlichkeit unseres Handelns gerade heute besonders auf den Nägeln brennt.

Daher ist man auch gut beraten, darüber mit solchen Menschen zu sprechen, die von dieser Entwicklung besonders betroffen sind, auch und gerade, weil ihr Handeln die zukünftige Lebensführung von uns allen in spürbarer Weise berührt.

Es ist mir daher eine besondere Freude und Ehre, Philipp Franz Freiherr von und zu Guttenberg willkommen zu heißen, dessen Leben und Handeln in einzigartiger Weise der Hege und Pflege des Waldes gewidmet ist. Denn gerade als Waldbesitzer begründet sie nicht nur Existenz und Auskommen der Familie und vieler Mitarbeiter; – vielmehr steht darüber auch die soziale Verpflichtung des Erhalts eines Natur- und Kulturgutes, dessen Bestand für uns alle eine ganz wichtige Lebensgrundlage ist und bleibt.

Das eint Sie, lieber Freiherr zu Guttenberg, mit unserem Gastgeber und steckt den sehr harmonischen Rahmen unseres heutigen Collegiums in dieser Umgebung und Atmosphäre.

Und dennoch darf selbst diese Themenwahl in der heutigen weltpolitischen Lage nicht unkommentiert bleiben.

Nach den immer noch andauernden Heimsuchungen der Pandemie erleben wir seit dem 24. Februar die Rückkehr von Krieg auf unseren Kontinent; vorgetragen von einem Aggressor, der in seinem hegemonialen Bestreben die Geschichte in grausamer und völkerrechtswidriger Weise umschreiben möchte.

Selbstgerecht setzt er unsere regelbasierte Weltordnung außer Kraft und negiert die nationale Souveränität und territoriale Integrität ehemaliger Sowjetrepubliken, zunächst Georgiens sowie heute der Ukraine.

Daher möchten wir auch diesem Thema ein Collegium im Herbst widmen; mit etwas mehr Abstand, einem besseren und verifizierten Lagebild und vor allem einer konsolidierten Abschätzung der Folgen für unser Land und den Kontinent.

Und dennoch rückt schon jetzt eine wesentliche Erkenntnis in den Mittelpunkt unserer Wahrnehmung, die auch unser heutiges Thema ganz maßgeblich berührt: Die Abhängigkeit unseres Landes von Rohstoffen und Lieferketten, eine über Jahrzehnte vernachlässigte nationale Sicherheitsvorsorge und über allem eine lähmende Wohlstandstaubheit, die jeglicher Form eines wohlverstandenen Bedrohungsempfindens in der Bevölkerung den Boden entzog.

Nach der ersten Schockstarre macht sich nunmehr langsames Erwachen breit, das angesichts der weiter steigenden Preise für Lebensmittel, Energie und Baustoffe auch individuelle Betroffenheit erzeugt.

Anders als die vielen, aber eben regional begrenzten Wetterkapriolen mit einhergehender Dürre, Schädlingen, Waldbränden und Hochwasser katapultieren sie die Menschen aus der Komfortzone des Beobachterstatus´ in Betroffene, – und die wahren Treiber solcher Entwicklungen werden nicht nur erkannt, sondern spürbar persönlich wahrgenommen.

Gerade mit Blick auf unser Thema sind Sie diesen Menschen um Längen voraus, lieber Prinz Carl Anton, wenn Sie erlauben, dass ich kurz aus dem Spiegel-Bestseller „Heimkehr“ von Wolfgang Büscher zitieren darf, der längere Zeit in einem Ihrer Wälder lebte und darin über ein Gespräch mit Ihnen berichtet, wo es heißt:

„Inzwischen, nur wenige Jahre später, trug er die Verantwortung für das, was eben noch ein Vergnügen eines sorglosen jungen Mannes gewesen war. Und die Sorglosigkeit hielt nicht an, er hatte nicht das Glück, sein Erbe einfach weiterzuführen und den Ertrag zu genießen, er übernahm den Wald seiner Familie im Moment höchster Bedrohung, ihm fiel die Aufgabe zu, ihn zu retten. Ihn durch die Zeit der Plagen, der ausbleibenden Einkünfte zu bringen, den Wald neu zu denken.
„Man denkt hier in Jahrhunderten“. Dieser Satz fiel so nebenbei beim Kaffee vor der Hütte. Er klang pathetisch, ja verrückt in einer Zeit, die nur noch aus Gegenwart zu bestehen scheint. Hier – jetzt – Ich. Ein Bühnenlicht, gerichtet auf dieses Jetzt, alle andere Zeit im Dunkel. Mein Gast aber hatte so gar nichts Pathetisches an sich. Es hätte schlecht zu seinem Wesen gepasst; er war schnell im Geiste und schlagfertig und betrachtete, was um ihn hervorging, ausgesprochen wach. Man denkt in Jahrhunderten, er meinte das so sachlich wie der Kapitän, der den Bremsweg seines Schiffes kennt und damit rechnet.
Der Wald, der ihm aufgetragen war, ernährte seine Familie, und Bäume wuchsen langsam. Was er jetzt tat oder versäumte, würden die Enkel und Urenkel ernten – oder eben nicht. Er müsse sich heute um den Wald der Jahre 2120 oder 2130 kümmern und verlasse sich bei seinen Entscheidungen, was sonst, auf die Wissenschaft. Sie berechne Modelle eines künftigen Waldes, der Stürme, Käfer und Hitze zu überstehen vermag und von dem die Generationen nach ihm leben können. Er veranschlage, dass ihm manches misslinge, vielleicht zu 25 Prozent. Und ich hoffe, der Rest reicht, um meine Familie in hundert Jahren zu versorgen.“

Ich könnte noch weiter abendfüllend zitieren, meine Damen und Herren, insbesondere dort, wo man auch die Konfrontation mit den sogenannten Romantikern sucht, die nicht besonders viel von der Materie verstehen, sich aber lauthals Gehör verschaffen.

Aber in der Überzeugung, dass auch unser heutiger Ehrengast gerade nicht dieser Neigungsgruppe angehört, möchte ich es dabei bewenden lassen.

Vielmehr erlauben Sie mir an dieser Stelle bitte den Hinweis, dass wir zwar umgangssprachlich von erneuerbaren Energien sprechen, aber erneuerbare Rohstoffe offensichtlich noch nicht so prominent ins Bewusstsein gerückt scheinen.

Denn Holz zählt zweifellos dazu, auch wenn wir seine Entwicklung in Jahrzehnten oder Jahrhunderten denken müssen. Daher sollten wir auch nicht über unsere Verhältnisse leben und eine Verknappung dieses kostbaren Rohstoffes nicht durch bessere Kaufkraft im globalen Wettbewerb ausgleichen wollen.

Die im Zitat so allgemeinverständlich beschriebene Nachhaltigkeit erlangen wir auf diese Weise jedenfalls nicht und Hamsterkäufe beim Toilettenpapier tragen wohl auch nicht dazu bei.

Allemal bewege ich mich mit dieser Feststellung aber auch nicht im esoterischen Niemandsland, denn wie ich kürzlich der lokalen Presse entnehmen konnte, hat auch das Land Hessen bereits GPS-Tracker in seinen Forsten installiert, um den Holz-Diebstählen Einhalt zu gebieten.

Vielmehr aber gehört der Wald in seinen vielfältigen Erscheinungsformen zu unseren Lebensadern und das meint weniger seine gerne geschätzte Wirkung zur Nah- und Fernerholung als vielmehr seinen Beitrag zum Klimaschutz, als erneuerbarer Rohstoff und unverzichtbarer Lebensraum für unzählige Lebewesen und Pflanzen, die unser Leben bereichern.

Mit Ihnen allen freue ich mich daher auf einen schönen Abend, der sich diesem Thema widmet und uns alle auch wieder ein wenig erdet.

Mithin Anlass genug zum Löffeltrunk, zu dem ich Sie gemeinsam mit unserem Gastgeber nun herzlich einlade.

So, wie ich mich nun Carl Anton Prinz zu Waldeck und Pyrmont zum Trinkspruch zuwende, wählen Sie bitte Ihren Partner und sprechen mir nach:

Ick seh di (Ich sehe Dich)
Ick drink di to (Ich trinke Dir zu)
Dat freut mi (Das freut mich)
Dat do (Das tu)
– Prost! –
Ick heb di tosapen
(Ich hab` Dir zugetrunken)
Hest´n Rechten drapen
(Hast den Rechten getroffen)

193. Zusammenkunft am 2. Juni 2022 Residenzschloss Arolsen

1. Tischrede                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              S.D. Carl Anton Prinz zu Waldeck und Pyrmont

Sehr geehrter Herr General Wieker,

herzlichen Dank für Ihre Worte da draußen eben. Nach der Begrüßung kann es für mich nur noch bergab gehen – die Vorlage war großartig!
Sie hatten die Frauengeschichte in unserer Familie angesprochen, sie ist in der Tat, auch wenn wir das gerne versuchen zu verheimlichen, sehr prominent. Es hat damit angefangen, dass wir die Grafschaft Waldeck im 12. Jahrhundert angeheiratet bzw. ererbt haben. Sie haben von den Klosterdamen gesprochen, und auch die erste Fürstin in der Familie war eine Reichsfürstäbtissin in Gandersheim. Wir haben einen roten Faden, der durch unsere Familie geht, bei dem Thema.
Vielleicht noch eine kleine Anmerkung: Sie haben gesagt, Sie freuen sich, hier in Hessen zu sein.
Ich kann Ihnen nur einen Tipp geben: Wenn Sie hier rausgehen und irgendjemanden als Hessen bezeichnen, dann haben Sie sehr große Probleme, weil wir sehr stolz sind auf unsere Eigenständigkeit. Es war eher ein geschichtlicher Betriebsunfall, dass wir zu Hessen dazugekommen sind.

Ich werde ein paar Dinge aus Ihrer Begrüßungsrede wiederholen und das zum Teil noch etwas ausführen, um in die Gedanken hineinzukommen.

Zunächst ist es mir eine große Freude, Sie heute Abend hier begrüßen zu dürfen. Ich gebe ehrlich zu, ich kannte das Tabak-Collegium nicht, bevor ich angesprochen worden bin. Ich war dankbarerer Weise auch die letzten 1,5 Jahre regelmäßig eingeladen, konnte aber leider nie. Deshalb freue ich mich umso mehr, hier heute Abend dabei sein zu dürfen und das miterleben zu dürfen. Vielen Dank erst einmal dafür.

Das Thema Wald liegt mir naturgemäß sehr am Herzen. Aber bevor ich dazu komme, vielleicht noch ein paar Sätze zum Haus und zu der Geschichte.
Meine Familie lebt seit über 900 Jahren hier in der Region und hatte 800 Jahre lang das Privileg, die Geschicke der Region mit leiten zu dürfen.
Waldeck war immer ein sehr armes Land und durch Land- und Forstwirtschaft geprägt. Immer wieder gab es auch mal Bergbau und Co.: Schneewittchen z.B. scheint eine Waldecker Gräfin gewesen zu sein. Aber auch das war leider nicht sehr erträglich.

Durch sehr geschickte Politik und auch viel Glück hat Waldeck es geschafft, bis 1929 Freistaat und selbstständig zu bleiben. Wir sind also noch keine 100 Jahre bei Preußen oder bei Deutschland dabei. Da legen wir auch sehr großen Wert drauf!
Das Schloss ist von 1710 bis 1728 errichtet worden. Es wurde anlässlich der Erhebung meines Vorfahren Anton Ulrich in den Fürstenstand erbaut. Den sehen Sie hier auch rechts von der Türe auf dem Bild.

Der Bau ist vielleicht etwas überdimensioniert geendet – dem Land nicht ganz gerecht und hat das Land dann auch relativ nah an den Staatsbankrott geführt – für gefühlt 200 Jahre.
Nichtsdestotrotz ist es im Nachgang sehr, sehr schön und wir profitieren touristisch sehr davon.

Es war sehr glücklich, dass wir damals keinen Steuerzahlerbund hatten, sonst wäre das schief gelaufen.

Das Schloss ist nach Versailler Vorbild durch den Architekten Julius Ludwig Rothweil gebaut worden. Er ist gerade im Hessischen Teil des Landes sehr bekannt für die Schlösser Biebrich, Hanau, und auch in Fulda hat er sich sehr betätigt.

An dieser Stelle hier war ursprünglich ein Kloster, das zu Beginn des 12. Jahrhunderts erstmalig erwähnt worden ist. Es war erst ein Frauenkloster, dann ein Männerkloster und ist nach der Reformation, die in Waldeck sehr früh war, säkularisiert worden. Es wurde dann zum Renaissanceschloss umgebaut und schließlich abgerissen, um dieses Schloss zu errichten.

Die einzigen Reste, die es vom Kloster noch gibt, sind die alte Scheune (gegenüber vom Schlosshotel, links vom Haupteingang, in dem einige von Ihnen untergebracht sind) und die Brauerei von 1131 und damit die drittälteste Brauerei in Deutschland.
Aufgrund der massiven Ausgaben für den Schlossneubau mussten neue Einnahmequellen erschlossen werden, um das Ganze hier zu finanzieren. Der größte Teil meiner Vorfahren waren Generäle und Feldmarschälle in Diensten der verschiedensten Europäischen Länder und waren in Kreuzzügen bis hin zum amerikanischen Unabhängigkeitskrieg überall involviert. Heute würde man sagen, es ist Söldnertum. Damals war es noch sehr hoch angesehen.
Die Familie ist eigentlich erst mit der Revolution 1918 wirklich sesshaft geworden. Davor haben die regierenden Fürsten eher delegiert und waren selbst nicht vor Ort, da sie irgendwo im Krieg Geld verdient haben.
Die 1920er Jahren waren hier in Waldeck besonders interessant. In der Weimarer Republik generell aber hier ging es darum, einen Fürstenvergleich zu finden. Mein Urgroßvater Friedrich war der letzte regierende Fürst, der 1918 abgesetzt worden ist.
Er wurde aus Kassel abgesetzt. Da er die Obrigkeit dort als „ausländische Revoluzzer“ bezeichnet hat, hat er sich nicht hinreißen lassen selbst zurückzutreten und wurde schlussendlich dann abgesetzt.
Die Weimarer Republik war, wie Sie alle wissen, eine sehr fragile und von Angst geprägte Demokratie.
In Sorge vor einer Gegenrevolution monarchistischer Strömungen wurde auch in Waldeck versucht, einen für alle Seiten tragbaren Fürstenvergleich zu schließen.
Die meisten Länder waren damals erpicht, Fürstenvergleiche zu schließen, um sowohl die Republikaner als auch die Monarchisten zufrieden zu stellen und das Schiff zu manövrieren.
Es gab eine große Angst vor kompletten Enteignungen.
Hier im Land wurde es dann so gelöst, dass meinem Urgroßvater angeboten worden ist, dass er ein Schloss, das Schloss Arolsen, ein Forstamt, das Forstamt Arolsen, und eine Domäne Hünighausen, die ist am Ende der sehr schönen Eichenallee, die Sie da oben sehen, gelegen, erhalten sollte.

Mein Urgroßvater hat diesen Deal Gott sei Dank ausgeschlagen, mit der Begründung, dass das Schloss von einem Forstamt nicht zu halten wäre, womit er auch Recht hat.
Daraufhin ist ein in Deutschland einmaliges Konstrukt geschaffen worden: Es wurde die Waldecksche Domanialverwaltung gegründet, die von den Waldecker Kommunen getragen wird, denen gehört das Schloss, und die Familie hat einen Niesbrauch daran, solange sie im Mannesstamme existiert. Das waren damals drei – heute sind wir 35 – ich hoffe, es dauert noch sehr lange, bis der Staat das Schloss zurückbekommt.
Zusätzlich dazu gibt es das Forstamt Arolsen, von dem Sie eben gesprochen haben, und von dem wir heute leben. Die Domäne, die ihm angeboten worden ist, hat er abgelehnt, mit der heute zweifelhaften Begründung, dass es Bauland ist. Das wolle er nicht haben. Er hat dafür die Domäne Eilhausen bekommen, die definitiv nicht Bauland wird.
Das Problem rührte auch daher, dass es in den Staaten einen Unterschied gab, ob eine Trennung zwischen staatlichen und Familienvermögen existiert hat.
In Hannover war zum Beispiel das Staats- und Familienvermögen ganz klar getrennt. In Waldeck und Preußen war es nicht so, und die Konsequenzen sieht man teilweise noch bis heute.
Unsererseits war der Deal, den mein Großvater eingegangen ist, sehr gut. Ich bin heute ein paarmal gefragt worden, wie dieses Haus unterhalten wird.

Für die Unterhaltung der Substanz zahlen alle, die Vermögen des Fürstentums Waldeck und Pyrmont bekommen haben. Das sind die Waldecksche Domanialverwaltung, das Land Niedersachsen, die Stadt Bad Pyrmont und unsere Stiftung. Das Eigentum am Schloss zusammen mit drei weiteren sowie 20.000 Hektar Wald liegen bei der von den Waldecker Kommunen getragenen Waldeckschen Domanialverwaltung.

In dem Zustand, in dem das Schloss jetzt ist, war das Haus eigentlich noch nie. Es ist zwischen 1985 und 2009 komplett durchsaniert worden. Der ursprüngliche Bau hat insbesondere im Innenausbau über 100 Jahre gedauert. Durch die 20jährige Restaurationszeit ist das Schloss heute in einem Zustand, der für das Haus einmalig ist.

Zum Thema des Abends, zum Thema Forst:
Ein Forstamt haben wir bekommen, das ist auch das, wovon wir in den letzten 100 Jahren hauptsächlich gelebt haben und das unsere Haupteinnahme ist.
Wir leben hier seit Jahrhunderten mit dem Wald und in dem Wald und für den Wald.
Seit der dramatischen Entwaldung, die vor ca. 300 Jahren ihren Höhepunkt erreicht hat, auch nachweislich nachhaltig.
Ich glaube, kein deutscher Forstmann wird müde zu betonen, und das zu Recht, dass die Nachhaltigkeit eine Erfindung der Forstwirtschaft ist. Wir sind sehr stolz auf dieses Prinzip und setzen es bis heute tatkräftig um.
Meiner Meinung nach ist die größte Herausforderung das grundlegende Problem der langen Umtriebszeiten. Wenn Sie einen landwirtschaftlichen Acker nehmen, dann können Sie dieses Jahr Weizen aussäen, dann ernten Sie den am Ende des Jahres und dann können Sie neu entscheiden.
Wenn wir heute eine Entscheidung treffen, was wir anbauen und pflanzen im Wald, dann ist das häufig eine Entscheidung für 80 bis 200 Jahre. Es wird zwar immer geschimpft, dass wir eine langsame Branche sind, aber dafür haben unsere Entscheidungen eine enorme Tragweite für Generationen, die diesen Betrieb nachher weiter führen werden.
Es ist zu einem gewissen Grad immer auch Spekulation, was wir machen. Wir können nach dem besten Stand der Wissenschaft arbeiten, aber wissen tut es keiner, ob es die richtige Entscheidung ist oder nicht. Kein Wissenschaftler wird mir seriös sagen können, ob ich die Eiche, die ich heute pflanze, im Jahr 2250 a) noch da steht und b) ob ich sie noch vermarkten kann.
Wir spekulieren wissenschaftlich fundiert bis zu einem gewissen Grad auf Klimaszenarien und zukünftige Absatzmärkte.
Gerade in den letzten drei Jahren ist das sehr deutlich geworden. Bei uns in der Region hat es 2018 anfangen mit den Waldschäden mit dem Orkantief „Friederike“, gefolgt von den drei trockensten Jahren, die wir jemals hatten seit der französischen Revolution und damit einhergehend eine massive Schadorganismenplage hauptsächlich durch den Borkenkäfer, der hier das Nadelholz großflächig hat absterben lassen. Die Trockenheit geht mittlerweile auch sehr stark die Buche an.
Meiner Meinung nach wird leider bei der Kritik am Waldzustand die Geschichte dahinter unterschätzt oder ausgeblendet. Die Flächen, die heute bei uns absterben, sind Flächen, die entweder im Krieg 1943 einem riesigen Windwurf zum Opfer gefallen oder kurz danach als Reparationsziel oder für den Wiederaufbau eingeschlagen worden sind.
Die Forstleute damals haben nach dem damaligen besten Wissen und Gewissen und den vorhandenen Möglichkeiten möglichst schnell versucht, Wald wieder zu schaffen als Bauholz und Rohstoff. Sie hatten das Thema Rohstoff bereits angesprochen: Nach dem Krieg war ein enormer Bedarf da. Man brauchte Holz.
Diese Flächen, wenn die einmal angelegt sind, können auch nicht im Handumdrehen umgebaut werden, wenn sich die Erkenntnis ändert. Es ist ein Prozess, der dann über 80, 90 oder 100 Jahre geht, um einen Bestand von Nadelholz umzubauen oder anzupassen.
Die Nachkriegszeit war eher von Rohstoffmangel und Armut geprägt und nicht von Sorgen um den Klimawandel. Das war nachvollziehbarerweise noch kein Thema.
Nichtsdestotrotz ist es für uns wichtig, aus dieser Geschichte zu lernen, wie wir in der Zukunft weitergehen.
Bei der Wiederbewaldung berücksichtigen wir heute mehr Faktoren als jemals zuvor.
Von klassischen Faktoren wie Standortansprüche und Holzqualität der Bäume, die wir pflanzen, gehen wir bis zu Klima- und Niederschlagsszenarien, Artenvielfalt und Biodiversität sowie Erhaltung der Schutz- und Nutzfunktion. Sie sehen, das ist ein enormes Spektrum, das wir hier versuchen abzudecken und da werden uns – das verspreche ich Ihnen – wieder Fehler passieren. Sie hatten das vorhin in dem Zitat, das ich zu Herrn Büscher gesagt habe, wiedergegeben. Es wäre absolut vermessen von uns zu behaupten, dass das, was wir jetzt machen, absolut richtig ist.
Wir brauchen Forschungsausgaben – Herr Wilke wird das kennen, das ist meine Dauer-Leier – weil wir nur so gut sein können, wie die Forschung. Auch die Forschung ist nicht 100-prozentig, das weiß auch jeder. Aber das ist das Fundament, auf dem wir bauen. Und darauf können wir dann unsere unternehmerischen und betrieblichen Entscheidungen treffen. Aber, es wird wieder Fehler geben. Sie hatten von 25% gesprochen. Ich freu mich, wenn es ein paar Prozente weniger sind, die nachher falsch sind. Allein aus Diversifizierungsgründen werden Fehler dabei sein.
Wir müssen uns in der deutschen Öffentlichkeit vom Bildnis des Waldes als statisches Objekt lösen und ihn als multifunktionales, dynamisches Ökosystem anerkennen, das man nicht in seiner jetzigen Form anhalten kann. Bäume werden alt, sie sterben ab und fallen um. Ich kann das heutige Bild nicht einfrieren. Wald ist ein Prozess, den man nicht statisch anhalten kann.
Erlauben Sie mir zum Schluss noch eine persönliche Grundsatzanmerkung: Der allergrößte Teil der Waldbesitzer, besonders im ländlichen Raum, ist dies aus tiefster Überzeugung und ist bereit, nahezu alles für ihn zu geben, wenn ihm die Freiheit gelassen wird. Wald ist das sozialpflichtigste Eigentum unserer Bundesrepublik, aber irgendwann ist der Bogen überspannt. Unser Eigentum und unsere unternehmerische Freiheit werden in den letzten Jahren immer mehr aus Brüssel und Berlin zum vermeintlichen Wohl der Allgemeinheit angegriffen, aber Ordnungsrecht und Zielvorgaben haben noch keinem Wirtschaftszweig geholfen. Freiheit, Eigentumsbewusstsein und Freude an dem eigenen Tun hingegen wirken Wunder.
Danke für Ihre Aufmerksamkeit!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                           

193. Zusammenkunft am 2. Juni 2022 Residenzschloss Arolsen

2. Tischrede
General a.D. Volker Wieker

Meine Herrschaften,

wenn Sie einmal aus dem Fenster schauen, dann stellen Sie fest, dass es auch der Buchsbaumzünsler noch nicht in den nördlichsten, noch unabhängigen Teil, eines näher genannten Bundeslandes geschafft hat. Und das vor der herrlichen Kulisse des Mammutbaumes, der – wie ich mir gerade habe sagen lassen – 1934 gepflanzt wurde. Eine Familiengabe. Sein Bild verschärft, wie ein Baum nach knapp 100 Jahren aussehen kann.

Sehr geehrter Freiherr von und zu Guttenberg, sehr verehrte Damen, meine Herren,

nach der ersten Schluckimpfung des heutigen Abends, einer hinreichenden Grundsättigung und den eindrucksvollen Ausführungen unseres verehrten Gastgebers, steht nun nur noch meine Wenigkeit zwischen Ihnen, dem Käsegang und unserem heutigen Festvortrag.

Das mag zwar Ihre Geduld auf eine harte Probe stellen, ist aber mit Verlaub dem dramaturgischen Spannungsbogen eines jeden Tabak-Collegiums geschuldet, der an dieser Stelle die Vorfreude anregen möchte und auf den Festredner einstimmt.

Daher ist es mir auch eine besondere Freude und Ehre, mit Ihnen gemeinsam Philipp Franz Freiherr von und zu Guttenberg zu begrüßen, der heute zum Thema „Unser Wald – zwischen Wunsch und Wirklichkeit“ zu uns sprechen wird.

Da wildern die Tabak-Kollegen aber in fremden Revieren, mag man meinen, aber weit gefehlt, denn kaum ein Thema verbindet das Spannungsfeld Klimawandel, Nachhaltigkeit, Lebensraum und Naturkatastrophen mehr als der Wald und seine Wirkung auf diese Phänomene.

Die Schlagworte CO2-Bilanz, Dürre, Walbrände, Hochwasser, Borkenkäfer und saurer Regen sind Ihnen allen geläufig und selbst die eigene Gartenidylle sollte unseren Blick davor nicht verschließen.

Dabei ist für uns im „Kleinen Gremium“ bereits der Wunsch zur Wirklichkeit geworden, meine Damen und Herren, denn wer bitte kann sich schon so glücklich schätzen, einen wahren Oskar-Preisträger als Festredner zu gewinnen.

Denn im Jahre 2010 erhielten Sie, lieber Freiherr zu Guttenberg, den „Wald-Oskar“ des Waldverbandes und der Landwirtschaftskammer Steiermark; – nicht im Frack, sondern wohl eher im Raiffeisen-Smoking und nicht in Los Angeles, sondern in Münster Neuburg an der Mürz – aber immerhin!

Und doch ist es nur eine Sommersprosse in einem bewegten Leben voller Hingabe und Engagement für unseren Wald.

Daher möchte ich heute auch nur die prominentesten Stationen in Erinnerung rufen.

Philipp Franz Freiherr zu Guttenberg war von 2010 bis 2019 Präsident der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände und Vizepräsident des Europäischen Walbesitzerverbandes.

Auf einem kleinen Ausflug in die Landespolitik berief ihn Frau Klöckner 2015 in ihr rheinland-pfälzisches Schattenkabinett, das dann im waldreichsten Bundesland unserer Republik bekanntlich doch nicht zum Zuge kam und uns nunmehr einen völlig unverbrauchten Festredner fernab jeglicher politischen Etikette beschert.

Seit Jahren tritt er beständig und nicht minder bodenständig für die Belange unseres Waldes ein und unterstreicht schier unermüdlich seinen Wert für den Bestand unserer Gesellschaft in einer bedrohten Umwelt. Mit der „Goldenen Tanne“ erhielt er 2018 den Ehrenpreis der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald.

Ja, meine Damen und Herren, es ist auch unser Wald, weil er in seinen kollateralen Einflüssen auch unsere Lebensführung in vielfacher Weise berührt.

Doch bei solchem Renommee möchten natürlich auch die Kritiker nicht im Abseits stehen.

So empfing unser heutiger Festredner 2015 die weniger schmeichelhafte Skulptur des „Dinosaurier des Jahres“, – und das ausgerechnet von jenem Verband, den Vater Enoch zu Guttenberg noch mitbegründet hatte.

Die Rede ist vom Naturschutzbund Deutschland, der den Junior mit den Worten tadelte, ich zitiere: „… sein erbitterter Widerstand gegen eine natürliche Waldentwicklung, und eine anachronistische Sicht des Waldes, die sich allein auf die wirtschaftliche Nutzbarkeit von Holzressourcen beschränke“.

Offensichtlich berührt diese Haltung eine Grundsatzfrage, die auch in einem Buch der BOSCOR-Gruppe mit dem bezeichnenden Titel „Um den Wald zu retten, muss man keine Bäume pflanzen“ thematisiert wird; darin heißt es:

„… verfolgt man dieser Tage die Veröffentlichungen in den einschlägigen Fachzeitschriften, so kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, als führe der Naturschutz einen erfolgreichen Raubzug durch unsere Wälder. Es geht inzwischen offenbar weniger darum, wie die Forstwirtschaft eine zunehmende Nachfrage am Holzmarkt befriedigen soll, sondern um die Bereitstellung von Leistungen, die die Gesellschaft sehr wohl nachfragt, aber nicht bereit ist, pekuniär zu entlohnen. Und da der Zeitgeist bekanntlich ein bequemes Bett ist, auf dem es sich trefflich ruhen lässt, tummeln sich hier auch reihenweise Forstleute aus öffentlichen Verwaltungen, die ins selbe Horn stoßen, wohlwissend, dass sie selbst nicht zur Kasse gebeten werden, ihren zum Rechnen gezwungenen Kollegen aus privaten Verwaltungen aber ohne jede Hemmung in den Rücken fallen.“

Eine etwas weitschweifige Umschreibung, – zugegeben – daher möchte ich ihr auch gerne eines Ihrer Zitate entgegenstellen, lieber Freiherr zu Guttenberg, das schlicht und eindringlich lautete: „Wir dürfen den Wald nicht als Yogamatte missbrauchen“.

So war es dann auch jener eingängige wie prägnante Wortwitz, der Sie auszeichnete, als Sie 2010 stellvertretend für den älteren Bruder in die Bütt des Aachener Karnevalsverein traten, um die Verleihung des Ordens „Wider den tierischen Ernst“ entgegen zu nehmen.

Getreu dem Motto Ihres Bruders: „In aussichtsloser Lage zählt, – das krause Haar ist stets gegelt –“, begeisterten Sie das Publikum zu stehenden Ovationen (ich war selbst Augen- und Ohrenzeuge) und waren danach in aller Munde.

Eben ein Meisterstück, das noch heute den Klickzähler bei YouTube rotieren lässt und Ihnen 2012 die Ehrenmitgliedschaft in diesem Traditionsverein antrug.

Drei Jahre später wurden Sie selbst in die Ritterrunde berufen, und damit – ganz anders als der gegenwärtige bayerische Ministerpräsident für seine „unfreiwillige Komik“ -, für Ihren Mutterwitz, Humor und Menschlichkeit gewürdigt.

Das sagt uns wohl einiges über den Menschen, der uns heute ins Gewissen reden wird; – Ihre Arbeit hingegen hat Ihr Vater einmal treffend beschrieben, als er sagte:

„Es ist der Versuch, drei feindliche Schwestern zusammenzubringen: die Forstwirtschaft, den ökologischen Waldbau und die Jagd. Zwischen zweien dieser drei Schwestern knirscht es gerade gewaltig.“

Auf die Auflösung dieser Andeutung sind wir nun alle sehr gespannt, so dass ich es auch lieber mit Winston Churchill halte, der einmal sagte: „Eine gute Rede soll das Thema erschöpfen und nicht die Zuhörer“.

Lieber Freiherr zu Guttenberg, wir freuen uns auf Ihre Worte und den anschließenden Diskurs in dieser besonderen Umgebung.

193. Zusammenkunft am 2. Juni 2022 Residenzschloss Arolsen

Vortrag
S.H. Philipp Franz Freiherr von und zu Guttenberg
„Unser Wald  – zwischen Wunsch und Wirklichkeit“

Sehr verehrter General Wieker,
lieber Hausherr,
sehr geehrte Mitglieder des „Kleinen Gremiums“,
meine sehr verehrten Damen und Herren,
liebe Freunde,

zunächst herzlichen Dank für die vielen freundlichen Worte.
Es ist mir eine sehr große Freude und Ehre, heute bei Ihnen sein zu dürfen und mit Ihnen einige Gedanken auszutauschen.

Wie Sie wissen, quält uns in Süddeutschland oft eine eher arrogante Hybris gegenüber allen Gebräuchen aus dem hohen Norden – speziell, wenn sie von einem Preußen kommen.

Und natürlich auch in diesem Fall: das war ein trockenes Schwarzbrot, ein Katenschinken und ein schnödes Pfeifenrauchen. Wie kann sich das mit der kulturellen Erhabenheit von bierseligem Fingerhakeln, einem Obazda oder auch einem Schuhplattler messen lassen?

Ich habe mit mir gezaudert – ich gebe aber zu, dass sich – vor allem nach den letzten Stunden – meine anfängliche Skepsis, wie so oft, in eine tiefe Demut gewandelt hat. Ich bin Ihnen außerordentlich dankbar, meine sehr verehrten Mitglieder des „Kleinen Gremiums“, für die große Ehre dieser Einladung.

Ich habe festgestellt, wir dürfen nicht rauchen. Auch dafür bin ich dankbar. Ich habe vor exakt 16 Kilo damit aufgehört – hätte aber heute wahrscheinlich wieder damit angefangen.

Sie wollen heute also etwas über den deutschen Wald wissen. Das freut mich natürlich, denn dann muss ich nicht mit Halbwissen prahlen.

Aber auf den zweiten Blick verwundert es einen.
Wir haben im Osten Europas einen furchtbaren Krieg. Das erste Mal wieder Krieg vor unserer Haustür seit 27 Jahren.
Nur dieses Mal (im Gegensatz zu Bosnien) können wir es uns nicht erlauben einfach wegzusehen. Es geht uns alle an. Tatsächlich eine Zeitenwende.

Und doch: heute Wald statt Krieg.

Dann schwindet vor unseren Augen unser Wohlstand durch Inflation, wir müssen dringend unsere globalen Businessmodelle und Lieferketten neu denken und ordnen, nationale Versorgungssicherheit und Rohstoffverfügbarkeit werden neu buchstabiert, Welthunger, Energiekrise, China, Artensterben und die immer bedrohlichere Klimakrise werden weiter unsere Headlines bestimmen.

Bei einem kurzen Blick alleine in das „Kleine Gremium“ oder zu den hier anwesenden Gästen, möchte man annehmen, dass es einige unter Ihnen gibt, die uns zu den soeben genannten Herausforderungen die dringend gesuchten Antworten oder zumindest Guidance geben könnten.
Und doch: heute lieber Wald statt Kopfweh?

Ich nehme jetzt meine Conclusio voraus:
Meine sehr verehrten Damen und Herren, zu all den angerissenen Themen – nur leider nicht gegen diesen entsetzlichen Krieg – bietet unser deutscher Wald echte und wichtige (Teil)-Lösungen.

Unser Wald in Deutschland ist tatsächlich die wichtigste und intelligenteste Ressource, die wir in unserem Land haben.
Wenn wir uns der Realität widmen und uns nicht Wünschen, Märchen und deren Onkeln hingeben.

Gestatten Sie mir am Anfang, Ihnen unseren Wald erst einmal mit schnöden Fakten vorzustellen.
Sie wünschen sich wahrscheinlich keine Zahlen, aber nur diese bilden die Brücke von manchem Wunsch zur Wirklichkeit.
Deutschland ist zu einem Drittel mit Wald bedeckt. So weit so gut. Aber hier kommt schon der erste erstaunliche Fakt: Wir haben in Summe mehr Holz als Norwegen, Schweden oder Finnland.
Das möchte man fast nicht glauben.

Beim Holzvorrat pro Hektar rangiert Deutschland auf Platz 9 der Weltrangliste und, meine Damen und Herren, mein persönliches Geschenk an alle Berufsapokalyptiker, die uns ständigen Raubbau und Plünderung vorwerfen:
Den weltweit ersten Platz mit rund 450 Kubikmeter pro Hektar besetzt der bayerische Privatwald. Vor Neuseeland, Guadeloupe oder Französisch-Guyana.
Was haben wir denn noch?
68% unserer Waldfläche unterliegt bereits einer Schutzkategorie.
Schutz warum?
Nicht etwa, weil man mit der traditionellen Bewirtschaftungsweise nicht einverstanden war, oder weil man dort Gefahr in Verzug vermutet.
Nein, weil dort Schutzgüter erhalten wurden oder man die Ergebnisse der nachhaltigen Bewirtschaftung als schützenswert empfindet.
Auf den ersten Blick eine große Auszeichnung, auf den zweiten ein echtes Danaergeschenk, wie sich später herausstellte…
Die neueste Bundeswaldinventur (also nackte Zahlen, nicht Wunsch und Bauchgefühl) belegt, dass seit dem Beginn der ordnungsgemäßen Forstwirtschaft (also seit über 300 Jahren) unsere Wälder noch nie so alt, ihre Bäume noch nie so stark, ihre Totholzvorräte noch nie so hoch und ihre Artenausstattung noch nie so vielfältig war.
Wir also ökologisch nicht nur kein Problem, sondern unsere Hausaufgaben gemacht haben und immer noch besser werden!

Und trotzdem, meine Damen und Herren, wurde ich vor einigen Jahren stellvertretend für diese kulturelle und ökologische Höchstleistung der deutschen Waldeigentümer mit dem Dinosaurier, dem Umwelt-Negativpreis des NABU, ausgezeichnet.
Selten haben wir so gelacht und die Naturschutzindustrie sich so blamiert. Ich bin übrigens nach wie vor sehr stolz auf diese Auszeichnung!

So viel zur ökologischen Betrachtung. Was ist denn mit der Wirtschaft und den sozialen Aspekten?
Knapp die Hälfte unseres Waldes ist Privatwald und befindet sich in den guten Händen von rund 2 Millionen Eigentümern. 2 Millionen Klein- und Kleinstwaldbesitzern.
Lediglich 33% des Waldes sind in staatlicher Hand.
Dazu kommt, dass unsere Produktionsstätten für jedermann jederzeit offen sind. Ein absolut gläsernes Wirtschaftsgut.

Diese übergroße Yogamatte beschäftigt 1,2 Millionen Menschen. Das sind fast doppelt so viele wie in der Automobilindustrie, und wir erwirtschaften in der Wertschöpfungskette einen jährlichen Umsatz von 180 Milliarden Euro.
Der Cluster Forst und Holz ist damit einer der größten und potentesten Cluster in Deutschland.
Bei uns ist alles abhängig vom sprichwörtlichem „Holz vor der Hütte“. Rohstoff und Wertschöpfung vor Ort – im besten Sinne unserer sozialen Marktwirtschaft!
Unser Wald kann dabei Klima, er kann Biodiversität, Erholung, Rohstoff, Arbeitsplätze, Einkommen, Stabilität und Wertschöpfung im ländlichen Raum, Wasser, Luft, Leben, und vieles mehr.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, unsere Metathemen wie Klimaschutz, Bioökonomie, Dekarbonisierung der Wirtschaft, Arbeitsplatzsicherung im ländlichen Raum, Rohstoffsicherung und -autonomie, etc., können wir nur mit Hilfe unseres Waldes in Deutschland angehen.
Aber nur – und das ist der Knackpunkt – wenn wir ihn nicht verrotten lassen, sondern er aktiv bewirtschaftet wird.

Der deutsche Wald ist mit Verlaub systemrelevanter als die Deutsche Bank!

Gestatten Sie mir noch einen Blick zurück. Wo kommen wir eigentlich her?
Vor etwa 5.000 Jahren wurden die Deutschen sesshaft und um Nahrungsmittel anzubauen, rodeten sie Wälder. Wieder und immer wieder.
Dieser ungezügelte Raubbau ging über Jahrtausende und gipfelte um das Jahr 1700 tatsächlich in einer lebensraumgefährdenden Waldvernichtung.
Der deutsche Wald war vor über 300 Jahren an seinem Tiefpunkt angelangt, dem so genannten „großen historischen Waldsterben“.
Ich zitiere aus einem Inspektionsbericht aus dem Harz um das Jahr 1690. Dort heißt es:
„Nach vierwöchigem Beritte, war kaum mehr ein Baum zu finden, dick genug, um einen Förster daran aufzuknüpfen“.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, diese völlig geplünderten Waldreste bedeckten vor 300 Jahren mit ein paar Restbäumchen nur noch 15 % der heutigen Fläche.
So viel zum Mythos und Wunschbild deutscher Urwald und Wildnis! Den gibt es seit vielen Jahrhunderten nicht mehr!
Wer Ihnen was anderes erzählt, hat schlichtweg keine Ahnung oder erzählt Ihnen schöne Märchen!
Und in dieser Situation der absoluten Waldverwüstung kam der Reformator der deutschen Forstwirtschaft: Hans-Carl von Carlowitz, der Erfinder der Nachhaltigkeit!!
Sein größter Verdienst war damals das Ende des „großen historischen Waldsterbens“.
Heute ist es die Verdoppelung der Waldfläche, weitestgehend naturnahe Waldbestände und eine nachhaltige Forstwirtschaft, um die uns die gesamte Welt beneidet.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, unsere heutigen Wälder sind das Ergebnis einer kulturellen und wirtschaftlichen Höchstleistung. Ein echtes Weltkulturerbe!
Einzigartig und – Überraschung – kein Verdienst der Grünen!

Das war das eine, das heile Bild. Etwas worauf wir alle stolz sein können.
Nun kommen wir zum anderen Bild, was aber auch Teil unserer Wahrheit ist:
Seit einigen Jahrzehnten rufen wir in einem illustren Chor, bei dem wir nur als Aushilfe geduldet werden, laut das Wort „Klimawandel“ in die Wüste. Doch offensichtlich waren unsere Narrative und Evidenzen, die wir seit vielen Jahren in unseren Wäldern sahen und sammelten, nicht spektakulär genug. Es kümmerte keinen Menschen.
Dann überkam uns vor 4 Jahren die große Dürre auch in Deutschland. Für uns nicht wirklich eine Überraschung, die Auswirkung derselben dann aber doch.
Plötzlich sah das Resultat nun auch der verbohrteste Städter und wir einsamen Rufer in der Wüste wurden zum großen Konzert vor großem Publikum geladen.
Plötzlich war man als Waldmensch en vogue und unsere Rufe wurden gehört.
Der Klimawandel ist auch bei uns angekommen, und er ist sichtbar:
Im Harz, im Westerwald, im Sauerland, im Frankenwald, eigentlich in ganz Deutschland.

Allein in diesen zwei Jahren haben wir 500.000 Hektar Wald verloren.
500.000 Hektar. Das sind 5% unseres deutschen Waldes. Eine Riesenfläche, die nun wieder aufgeforstet werden muss.

Aber jetzt wird es spannend:

Erstens geht das klimabedingte Sterben weiter – auch bei mir im Wald werden schon wieder hektarweise die Bäume rot – und zweitens wissen wir in den meisten Fällen gar nicht, wie bzw. mit welchen Bäumen wir aufforsten bzw. unsere Wälder umbauen müssen.

Das Ziel ist klar: Wir brauchen klimaplastische Wälder, also gesunde und robuste Mischwälder, die den neuen Bedingungen trotzen können.
Klingt einfach, ist es aber nicht.
Denn alle unsere heimischen, erprobten Baumarten haben mit dem plötzlich verordneten Strandurlaub ein Problem und fallen uns fast ausnahmslos aus. Nicht nur die vermeintlich böse Fichte und Kiefer. Ulme und Esche haben sich verabschiedet, unsere Buche kann mit längeren Dürren nicht umgehen und stirbt großflächig ab, der Ahorn hat sich einen tödlichen Pilz eingefangen, an der Eiche nagt alles, was Flügel hat und Wärme liebt, die Erle liegt auf dem Krankenbett, usw.
Die Liste ist lang und traurig.

Sogar die Naturschutzindustrie, die seit Jahrzehnten nur heimisches, deutsches Baummaterial im deutschen Wald duldet, ist verstummt.
Wir wissen schlicht nicht, welches Klima und damit welche Baumart in 80 Jahren vorherrscht und überlebt.
Um hier vorzubeugen, brauchen wir jetzt und heute die größtmögliche Flexibilität, eine möglichst breite Baumartenpalette– auch mit Neuzugängen aus anderen Ländern, einen großen Genpool, neue waldbauliche Konzepte, große Forschungsvorhaben, usw.
Der Waldumbau ist und wird eine Herkulesaufgabe bleiben. Er wird uns auch sehr viel Geld kosten! Leider wurden in den letzten 50 Jahren die meisten Forschungsgelder aus dem Forst abgezogen und in den Umweltbereich gesteckt.
Auch hier muss es ein ganz schnelles Umdenken geben. Denn nachhaltige Forstwirtschaft ist – entgegen manchem Wunschdenken – aktiver Natur- und Umweltschutz.

Dazu kommt: Die ökologische Verantwortung und das finanzielle Risiko trägt nach wie vor der Eigentümer. Will man das eine von dem anderen trennen, fahren wir sofort an die Wand.
Aber das kenne Sie ja auch aus Ihren Betrieben.
Das war der Ausflug in die Realität.
Einerseits, unsere nachhaltige Forstwirtschaft als Garant für den wichtigsten Rohstoff in Deutschland und Teillösung für die anstehenden, großen Herausforderungen und andererseits, ein vom Klimawandel schwer gezeichneter Wald, den es aktiv umzubauen gilt, damit all seine Funktionen für die Gesellschaft erhalten werden können.

Jetzt kommen wir zum Wunsch. Und zwar anscheinend auch zu einem gänzlich anderen Ort, als den soeben beschriebenen.
Falls Sie es selber noch nicht gemerkt haben sollten, ich habe Sie in den letzten Minuten ausschließlich über hässliche Kahlschlagsflächen und in dunkle Monokulturen geführt.
Statt Vogelgezwitscher nur ohrenbetäubender Lärm der Motorsäge und des Bäume fressenden Harvesters. Beißender Dieselgestank.
Ein fürchterlicher Ort der Naturvernichtung, der Wirtschaft und der Profitgier!

Ganz anders der Wald, der Ihnen in der Waldpolitik der Naturschutzindustrie und ihren Legislativorganen suggeriert wird:
Hier schweben Sie glücklich und entspannt auf einem Moospolster zwischen Urwaldriesen im sonnendurchflutenden Hain, lauschen andächtig dem sanften Klopfen des Spechtes, erhaschen einen flüchtigen Blick auf einen geschäftigen Dachs und erahnen die fürsorgliche Kommunikation zwischen Buchen-Mama und Buchen-Tochter.
Ein Ort des Wohllebens – pardon, Wohlfühlens und der Harmonie.

Sie merken, der Wald ist nicht einheitlich grün, sondern wird vor allem von den Grünen schwarz oder weiß gemalt. Hier gut, dort schlecht!

Wir bewegen uns also auch im Wald ganz leicht mit affenartiger Geschwindigkeit von unseren Realitäten weg, auf eine esoterisch verklärte, auf eine postfaktische Wunschwelt zu.
Diese Wunsch- oder Scheinwelt ist aber leider nichts zum wohl-leben, sondern eine Welt, die uns, unserer Heimat und unseren Kindern schadet.

Meine Damen und Herren, das so genannte Schnitzelsyndrom ist längst im Wald angekommen. Und es macht mir Angst.
Also genau wie das Schnitzel in der Wahrnehmung vieler im Supermarktregal gewachsen ist (weil sie gar keinen Bauernhof mehr kennen), so wächst der klimafreundliche Holztisch und der eichene Bodenbelag gefühlt direkt bei Ikea:

Kein Schwein, schon gar kein Kälbchen, darf mehr für das köstliche Schnitzel, keine heilige Buche oder Eiche mehr für den schönen Tisch sterben.
Brummt die erste Motorsäge im Wald, kettet sich schon der erste Aktivist an den nächsten Baum, Claudia Roth weint. Bäume, als persönliche Freunde und Seelenverwandte.
In vielen Gegenden verbringen Waldeigentümer bei normalen Pflegeeingriffen ihre Zeit nicht mehr im Wald, sondern auf der Wache, um die täglichen Anzeigen besorgter Bürger abzuwehren.

Der Spalt zwischen Stadt- und Landrealitäten, zwischen Anspruch, Wunsch und Wirklichkeit wird immer tiefer.
Und damit auch der Graben zu jenen, die Tag für Tag unsere Böden bewirtschaften. Die unsere Nahrungsmittel herstellen, Rohstoffe bereitstellen, unsere Heimat pflegen, die von und mit der Natur leben.
Ihnen gegenüber stehen die Anderen, die unsere Lebensgrundlage – also unseren Wald und unsere Flur – nur mehr als Kulisse für ihr persönliches Fitnessstudio, als esoterischen Rekonvaleszenz-Raum und Yogamatte oder als Dackel-Flaniermeile mit Abwurstgarantie sehen.
In seiner Zeit als Bundespräsident hat Christian Wulf einmal gesagt: „Seit der Romantik gilt uns Deutschen der Wald als Gegenstück zur menschlichen Zivilisation.“
Dieses verquere Abziehbild unserer Heimat – Zivilisation versus Wildnis – wird heute in der Stadt fröhlich kultiviert und als Wunschzettel wiederum der Politik mitgegeben.
Meine Damen und Herren: wenn wir so weitermachen wie jetzt, wird mir bang um meine Heimat, den ländlichen Raum, unsere Werte und unsere Zukunft.
Denn die bekannten Herausforderungen (Klimawandel, Dekarbonisierung der Wirtschaft, Wohlstandserhalt, Ressourcenverbrauch, usw.) bestehen seit Jahrzehnten. Das ist alles nicht neu.

Und doch leisten wir uns in vor allem in Deutschland beim Thema Wald einen ewigen Kampf, der die Nutzungskonflikte (also Wunsch gegen Wirklichkeit) in se zum Wirtschaftszweig erkoren hat, ohne sich auch nur ansatzweise um deren Befriedung oder Lösungen zu kümmern.
Alten Denkmustern treu, exportiert man zudem das deutsche Wesen auch fleißig in andere Länder, allen voran nach Brüssel.

Also konkret, wo prallen Wunsch und Wirklichkeit aufeinander?
Nur ein paar kleine Beispiele:
Im Koalitionsvertrag der Ampel hat man sich einerseits auf eine Reduzierung der Holznutzung verpflichtet (warum?) und ein paar Absätze weiter auf eine Steigerung und Förderung des Holzbaus geeinigt (an dieser Stelle dürfen Sie wirklich keinem verraten, dass man Holzhäuser aus Bäumen herstellt!)

Auf EU-Ebene überziehen wir im Zuge des Green-Deals das Land mit 30% Schutz und wollen 10% unseres Waldes stilllegen.
Hier gibt es gleich etliche Instrumente, die unsere Wälder mehr oder weniger ungenutzt erhalten wollen – z.B. auch als Kohlenstoffsenke, ohne die Speicherleistung langlebiger Holzprodukte oder den viel wichtigeren Substitutionseffekt auch nur zu erwähnen.
Oder für den Artenschutz, der davon aber nachweislich nicht profitiert.
Also 10% Stilllegung. Das sind in Deutschland übrigens 1 Million Hektar.
Gleichzeitig treibt die EU mit Vehemenz die Dekarbonisierung der Bauindustrie voran. Auch mit Recht, denn hier allein liegen etwa 20% der weltweiten CO2-Emmissionen.
Dazu kommen all die Forschungsmilliarden, die den viel effizienteren Substitutionseffekt von Holz in der stofflichen und energetischen Verwertung vorantreiben sollen.
Dieses europäische Spannungsverhältnis wird sogar im jüngsten IPCC-Report aufgegriffen, wo man die Problematik der Zielkonflikte für das Klima zumindest erkannt hat.

Erlauben Sie mir an dieser Stelle noch einen anderen Aspekt zum EU-Green Deal und seinen Instrumenten:
Hier verkommt die vielgepriesene Subsidiarität zur Randnotiz.
Denn Brüssel holt sich die meisten Themen mittels Verordnungen und Richtlinien direkt in die Kommission.
Wenn wir als Europa mittelfristig Erfolg haben wollen – und da wären wir gut beraten – und wenn wir die nationalistischen Flügel in den Mitgliedstaaten einhegen wollen, dann müssen wir das Prinzip der Subsidiarität nicht nur buchstabieren können, sondern größtmöglichen Respekt zollen.
Eine Radikalisierung nach links oder nach rechts passiert dort, wo sich die Menschen abgehängt, nicht mitgenommen und alleine gelassen fühlen. Diese Botschaft hat die Kommission bis heute nicht verstanden.
Ein zweiter Aspekt aus der EU-Biodiv Strategie:
Hier soll bei Umweltdelikten Bürgern und NGOs der Zugang zu Gerichten vereinfacht und hoheitliche Aufgaben der Kontrolle auf den Bürger übertragen werden.
D.h. die Kommission sieht explizit die Zivilgesellschaft als Überwachungsinstanz vor.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, hier läuft es mir ehrlich gesagt kalt den Rücken hinunter.
Eine deutsche Kommissionspräsidentin ermöglicht und fördert qua lege eine bürgerliche Denunziantenkultur. Hatten wir das nicht schon zweimal?

Doch nun wieder zurück.
Die Liste an Spannungsverhältnissen ist ewig, ich darf es aber an dieser Stelle abkürzen.
Durch die jahrzehntelangen Grabenkämpfe zwischen Nutzer- und Schützerseite wurden die Konflikte so verfestigt, dass ein vernunftgetriebener Ausweg nicht offensichtlich erscheint.

Es bleibt dabei: Der Wunsch nach Stilllegung, nach urwaldähnlichen Zuständen, versus der Notwendigkeit einer nachhaltigen Intensivierung der Produktion.
Jetzt hätte ich ehrlich gesagt mit diesen Stilllegungsphantasien tatsächlich auch kein Problem, wenn man uns zu irgendeinem Zeitpunkt einen wissenschaftlichen Grund gegeben hätte, warum wir diese Flächen brauchen und dass großflächige Schutzgebiete einem integrativen Artenschutz- oder CO2-Minderungskonzept überlegen wären.
Bis heute steht diese Begründung aber aus.
Im Gegenteil: Unser Bundesumweltministerium, wie auch der ehrwürdige Sachverständigenrat für Umweltfragen, begründeten vor ein paar Jahren die Notwendigkeit von Wildnisflächen in Deutschland nicht einmal mehr mit dem fadenscheinigen Argument der internationalen Vorbildrolle, sondern mit der Sehnsucht der Stadtmenschen nach „unberührter Natur“ und einem spannendem „Thrill-Erlebnis“, der Gegenwelt.
Das können Sie in den Hochglanzbroschüren des Ministeriums nachlesen.
Meine Damen und Herren, zu einem so hochstehenden wissenschaftlichen Argument fällt mir wirklich nichts mehr ein!
Im Land der Dichter und Denker scheinen zumindest die Denker im Umweltbereich längst ausgewandert zu sein…

Bei all dem steht natürlich immer folgende Frage im Raum:
Cui bono? Wem nutzt das?
Dem Naturschutz? Dem Klimaschutz? Dem ländlichen Raum? Tourismus? Der nächsten Generation?

Der Wunsch nach unberührter Natur in Deutschland mit einem gleichzeitigen Wohlstandanspruch, der seinesgleichen sucht, ist an Zynismus kaum zu überbieten.
Hier entstehen die Konfliktherde, weil bei diesem monokausalen Ansatz viele Fragen völlig ausgeblendet werden.
Ich kann heute nicht alle Aspekte aufgreifen, obwohl ich das gerne wollte, und konzentriere mich auf zwei:
Der Klimaschutz und die sozioökonomischen Auswirkungen unseres Wohlstandswunschdenkens.
Ich gehe nicht einmal auf den Naturschutz ein.
Denn wir wissen durch unzählige Studien, dass der Natur und uns Menschen am allermeisten mit einem intelligenten, integrativen Ansatz geholfen ist.
Kein einziges Gegenargument konnte bislang überzeugen.
In Wahrheit hat man sich nicht einmal die Mühe gemacht, ein Gegenargument zu erfinden.
Hier ist Ihre Definition von Arroganz.

Auch gehe ich heute nicht darauf ein, dass wir mit einer unglaublichen Chuzpe unsere Umweltprobleme einfach ins Ausland exportieren und von dort wieder am nächsten Tag nicht nachhaltig produziertes Holz mit einem erheblich höheren Flächenverbrauch importieren.
Aber mit einem reinen Gewissen. Heiliger St. Florian bitte für uns!
Diesen modernen Ablasshandel sollte man noch einmal gründlich überdenken.
Fangen wir aber mit dem ersten Fragezeichen, dem ersten Konfliktherd, an: dem Klimawandel.
Über die Notwendigkeit zu handeln, brauchen wir uns (mittlerweile) nicht mehr zu unterhalten.
Und, meine Damen und Herren, wir wissen:

Unser Wald und unser Holz sind wohl die effektivste Teillösung, die wir hier und weltweit zur Verfügung haben.
Nennen Sie mir eine Technologie oder einen Rohstoff, der die 3 S (Senke, Speicher und Substitution) in dieser einzigartigen Weise verbinden?
Ich kenne keine.
Alle Simulationen bis 2100 zeigen, dass unser Wald u.a. wegen seiner Altersentwicklung und Schäden aufgrund des Klimawandels absehbar zur Co2-Quelle wird. Wenn wir nichts tun, wenn wir nicht aktiv dagegen steuern.
Bei unseren oh so weisen Schutzsoldaten geht es jedoch immer nur um die Senkenleistung – denn das bedeutet Stilllegung.
Doch im Gegensatz dazu erbringen wir durch den Substitutionseffekt effektive und dauerhafte Klimaschutzleistungen.
Das heißt die Gesamtklimaschutzleistung einer nachhaltigen Forstwirtschaft ist in allen Szenarien positiv.
Aber eben nur, wenn wir unsere Wälder bewirtschaften, sie aktiv umbauen und Holz als intelligenten Rohstoff auf den Markt bringen.
Die deutsche Forstwirtschaft puffert etwa 15% unserer nationalen Co2-Emmissionen.
Hätten wir nur Naturwälder, läge die CO2-Minderung bei nur einem Viertel davon.
Senke, Speicher und Substitution kann eben nur Wald und Holz. Und das fast zum Nulltarif.

Eine veröffentliche Studie aus NRW (damals noch unter Rot-Grün) hat gezeigt, dass 78 % der Treibhausgasreduktionen auf die Holznutzung zurückgehen. Nur 22 % auf die Senkenleistung des Waldes.
Das Ergebnis hatte den Jungs damals echt weh getan, sie aber nicht daran gehindert, weitere Wildnisflächen auszuweisen.
Hier steht der Wunsch der Wirklichkeit oft mit einem Beil gegenüber!

Beim Thema Stilllegung wird der Klimaschutz zum eindeutigen Verlierer! Und wenn wir das in großflächigen Totalreservaten, FFH-Gebieten und Totholz freigesetztem CO2 nicht kompensieren, leisten wir uns als typisches Allmendeproblem vermeintlichen Naturschutz auf Kosten der Weltbevölkerung.
Weitere Zahlen zum Klimaschutz spare ich mir heute.

Kommen wir zu den wirtschaftlichen Opportunitätskosten dieser Wunschpolitik.
Nun mag und kann man argumentieren, dass es in reichen Ländern wie den unsrigen über Kosten des Naturschutzes keine Diskussion geben dürfe.
Ja, meine Damen und Herren, darüber kann man sehr wohl streiten.
Ich behalte es mir aber sehr wohl vor, ohne Denkverbote über die Sinnhaftigkeit und Effizienz verschiedener Maßnahmen zu diskutieren, sie wissenschaftlich zu prüfen und die Opportunitätskosten auch öffentlich zu benennen.
Also Wunsch gegen Evidenz.
Betrachten wir den Wunsch nach Stilllegung versus einer nachhaltigen Intensivierung der Produktion und machen wir eine kurze Marginalanalyse:
Aus gesamtwirtschaftlicher Sicht errechnet sich im bewirtschafteten Wald bezogen auf den Rohholzwert eine etwa zehnmal höhere Wertschöpfung.
Wenn wir also zusätzliche 100 Kubikmeter Holz nutzen, entsteht damit eine zusätzliche Wertschöpfung von circa 50.000 € und ein zusätzlicher Arbeitsplatz in Vollzeitäquivalent. Jede 100 Kubikmeter.
Der Steuereffekt für Bund, Länder und Gemeinden ist dabei 1 zu 4.
Für jeden Euro Holz, 4 Euro zusätzliche Steuereinnahmen.
Und einen wesentlichen Anteil daran haben die Sozialbeiträge.
So weit so gut.
Jetzt machen wir die Gegenrechnung auf:
Was kostet uns ein stillgelegter Hektar Wald?
Die gesellschaftlichen Kosten für einen Hektar Stilllegung belaufen sich nach neuesten Zahlen auf rund 19.000€. 19.000€/ha!
Was bedeutet das für uns in der Wertschöpfung?
Wir verzichten hier pro Hektar und Jahr (!) auf 4.160 €.
Bei den bereits stillgelegten 5% in Deutschland sind dies mehr als 2 Mrd. Euro und rund 40.000 Vollzeitarbeitsplätze. Bei 5%.
Bei den geforderten 10 Prozent (Green Deal), plus FFH, plus Totholz wird es noch viel interessanter.
Da sprechen wir von weit über 100.000 Arbeitsplätzen.

Meine Damen und Herren, wir haben doch in Wahrheit ein Luxusproblem! Ein Luxusproblem auf dem Rücken der kleinen Leute!
In den vergangenen Zeiten der ungezügelten Geldvermehrung, der Nullzinsphase und nahezu Vollbeschäftigung mochte das nicht weiter ins Gewicht fallen.
Aber wehe das Pendel schlägt um!
Fragen Sie mal die Menschen in den armen Regionen, wie das ist, wenn die regionale Produktionsgrundlage, ihr Arbeitgeber, einfach stillgelegt wird!
In Oberfranken, dem Harz, im Thüringer Wald, der Eifel, Rhön, usw.
Diese Menschen werden von unseren hypermoralistischen Schutztruppen nichts gehört und bleiben dann einfach auf der Strecke.
Wo bleibt hier die Moral, wo bleibt die Verantwortung?
Meine sehr verehrten Damen und Herren, bei ökonomischen Fragen geht es immer auch um Würde und um Lebenschancen.
Dieser Aspekt geht in den urbanen, vermeintlich erhabenen Moral-Debatten völlig unter!

Mit der Stilllegung unserer Flächen bekommen wir qua Naturschutzgesetzgebung auch neue Zuständigkeiten und gefährliche Parallelstrukturen:
Auf der einen Seite der Eigentümer oder, wo noch möglich, der Bewirtschafter, auf der anderen Seite der „Ahnungslose-Ich weiß aber alles besser –Naturraummanager“.
Letzterer ist mit allen nötigen Entscheidungsbefugnissen ausgestattet, trägt aber keinerlei finanzielles Risiko.
Und damit, meine Damen und Herren, zerstören wir auf dem Land ein uraltes gesellschaftskulturelles Gerüst, auf dem auch unser freiheitliches Gemeinwesen aufbaut:
Die Verantwortung und Verantwortlichkeit!!
Wenn wir für’s Rumgschaftlen und Rumexperimentieren mit dem Sach anderer Leute nicht mehr zur Rechenschaft gezogen werden können, dann hat das mit unserer gegenwärtigen Gesellschaftsordnung nichts mehr zu tun.
Für hier und heute soll das genügen.
Aber weiter hinnehmen dürfen wir das nicht!

Also was ist zu tun?
Wie können wir das Ruder noch herumreißen und Wunsch mit der Wirklichkeit zusammenführen?
Was wir brauchen ist beherztes Handeln und Fehler aus der Vergangenheit vermeiden.
Was wir nicht brauchen ist politischer Aktionismus und starre Ordnungspolitik. Das wird weder der Komplexität des Ökosystems, seinen vielfältigen Leistungen, noch seiner komplizierten Eigentümerstruktur gerecht.
Wir brauchen schnell vernünftige Rahmenbedingungen für die Honorierung von Ökosystemleistungen.
Die kostenlose Erbringung aufwendigster Leistungen aus der Bewirtschaftung oder Stilllegung unserer Produktionsgrundlage zum Nulltarif wird es nicht mehr geben können.
Das vorherrschende, teils artifizielle Marktversagen muss dringend aufgebrochen werden.
Wir brauchen schnell neue Wege im Naturschutz:
Hier geht es um einen Switch vom maßnahmenorientierten Naturschutz zu einem zielorientierten Ansatz.
Also weg von der undifferenzierten Finanzierung oft sinnbefreiter Maßnahmen, hin zu einem unternehmerischen Ansatz:
Geld bekommt nur der, der ein vorab definiertes Ziel erreicht hat.
Das klingt für Sie wahrscheinlich völlig logisch, im Naturschutz wäre das vielerorts ein schmerzhaftes Novum.
Und wir brauchen (nicht nur für den Wald) ein kohärentes, integratives Instrument, das unseren Ressourcengebrauch und -verbrauch weltweit, in Europa und damit auch in Deutschland regelt.
Das wird die größte Herausforderung werden.
Ein Instrument, das unsere Partikularinteressen zusammenführt und echte Brücken zur Bewältigung unserer globalen Herausforderungen baut.
Denn eines hat uns Corona und der Ukrainekrieg gelehrt:
Wir müssen uns künftig wieder auf unsere nationalen Ressourcen besinnen und die Versorgungssicherheit, die regionale Wertschöpfung und den Klimaschutz zusammendenken.
Sie sehen, jetzt stehe ich mit meinem Wunschdenken mal auf der anderen Seite…
Und doch gäbe es einen Lösungsansatz:
Das vielgeforderte „Nachhaltige Wachstum“ will bislang mit keiner Methode gemessen werden. Denn intertemporale und ethische Zusammenhänge ließ man immer außen vor.

Wenn wir echtes nachhaltiges Wachstum berechnen wollen, müssen wir zum einen unsere nationalen Ressourcen als Grundlage wirtschaftlicher Produktion quantifizieren (also unseren Wald, die Bodenschätze, Wasser, Böden, usw.) und vor allem deren Veränderung über die Zeit. So bekommen Sie eine echte Aussage.
Das wäre im Übrigen auch der richtige Ansatz, um eine Reglobalisierung und Ressourcenautonomie neu denken zu können, wenn man denn so will.
Zum anderen und noch viel wichtiger bedarf es der ethischen Komponente. Alle derzeitigen Berechnungsmethoden unseres Wohlstandes und Wirtschaftlichkeit ignorieren künftige Generationen.
Das Wohlbefinden der nächsten Generation kann und muss als mathematischer Parameter in Wirtschaftlichkeitsrechnungen aufgenommen werden.
Solange unsere Ressourcen (und deren Veränderung über die Zeit) sowie das Wohlbefinden der nächsten Generation nicht in eine neue, globale wirtschaftliche Berechnungsgrundlage Eingang finden, gibt es auch keinerlei Anreiz, sich unseren großen Herausforderungen anzunehmen.
Wir leben nach wie vor mit Wirtschaftsparadigmen, die uns tatsächlich rechnerisch wie semantisch dazu anhalten, die Existenz der nächsten Generationen zu gefährden.
Das Rad brauchen wir dabei nicht neu zu erfinden. Die europäische Forstwirtschaft nutzt ihre Ressourcen, ohne sie zu verbrauchen – und das seit vielen Generationen.
Wir fordern aus der Forstwirtschaft heraus einen zwingenden Paradigmenwechsel im wirtschaftlichen System, um unseren globalen Bedrohungen gerecht zu werden.

Das ist mein persönlicher Wunschzettel für Nachhaltiges Wachstum, denn die Realität ist alles andere, aber nicht nachhaltig.

Mein letzter Punkt: nachhaltig. Was ist denn das?
Unbestritten das beliebteste Unwort des Jahrzehnts.
Aber trotzdem müssen wir darüber reden. Denn auch hier klaffen Wunsch und Wirklichkeit ganz weit auseinander.
In der Sache ist es für uns überlebenswichtig. Denn wenn sie mit Produktionszeiträumen von 100 Jahren hantieren, dann brauchen Sie neben guten Nerven auch eine solide Grundlage.
Im Wald ist die Nachhaltigkeit seit 300 Jahren nach wie vor unser wichtigstes Wirtschaftsprinzip.
Und wenn an dieses Prinzip die Axt angesetzt wird, fällt dieser Baum nicht nur uns auf den Kopf, sondern der gesamten Gesellschaft.
Dafür müssen wir aber auch wissen, von was wir sprechen.
Die einfachste und bis heute gültige Definition der Nachhaltigkeit ist:
Nie mehr zu entnehmen als nachwächst. Das gilt selbstverständlich für alle Bereiche des Lebens.
Ein Kühlschrank gibt Ihnen auch kein Bier, wenn keins mehr drinnen ist.
Nachhaltigkeit ist aber kein Kühlschrank, sondern vor allem ein ethischer Anspruch, der auf ganz festen Prämissen fußt:
Auf Familie, auf Eigentum, auf Freiheit und unseren Werten.
Wenn wir nachhaltig wirtschaften wollen, wenn wir in einer freien demokratischen Gesellschaft generationenübergreifend denken und handeln wollen, dann brauchen wir das Eigentum und die Freiheit als Fundament.

Ich kann mich noch lebhaft an ein Gespräch mit einem relativ hohen Kommissionsbeamten in Brüssel zum Thema N2000 erinnern.
Da hatte mir dieser gesagt: „Sie mit Ihren ständigen Eigentumsrechten. Das ist doch ein Relikt aus einer längst vergessenen Zeit. Heute zählen ganz andere Dinge.“ Zitat eines hohen europäischen Kommissionsbeamten.
Da bleibt einem erst einmal die Spucke weg!
Meine Damen und Herren: Das Recht auf Eigentum ist in unserer Gesellschaft nicht verhandelbar! Punkt!
Eigentum ist die wirtschaftliche Grundlage unserer Freiheit, die sich in unserer Gesellschaft auch damit rechtfertigt, dass aus der Leistung des Eigentums Gemeinwohlleistungen erwachsen.
Die Freiheit, Eigentum zu erwerben, zu halten und vor allem frei zu vererben, motiviert uns alle, nicht nur Bäume zu pflanzen, sondern Leistung, Engagement und einen nachhaltigen Lebensstil in unsere Gesellschaft zurückzubringen.
Gerade aus Gemeinwohlgründen sage ich daher: Hände weg von einer leistungsfeindlichen Erbschafts- und Vermögenssteuer!
Und damit wären wir beim Begriff „Gerechtigkeit“: Gerechtigkeit ist nicht die beliebte Gleichmacherei.
Mein Verständnis von Gerechtigkeit gründet auf dem Generationenvertrag im Sinne der christlichen Soziallehre.
Dazu brauchen wir die Eigenverantwortlichkeit, die Mitverantwortung gegenüber unserem Nächsten und wenn Sie wollen, die Verantwortung vor Gott.
Das ist doch das Wertefundament unserer Kultur, unser uraltes gesellschaftskulturelles Gerüst, auf dem unser freiheitliches Gemeinwesen aufbaut.
Lassen Sie uns das nicht vergessen und lassen wir uns das bitte auch nicht wegnehmen!

Und noch eins: Unsere Familien!
Gerade in Zeiten, wo scheinbar alles geht, steht die Institution der Familie für mich an zentraler Stelle.
Sie ermöglicht es, duldet es und erwartet es, tradierte Werte zu vermitteln und zu leben.
Ich frage mich oft:
Was gibt es für einen Anreiz, das zur Verfügung stehende Kapital nicht gleich zu verfrühstücken, (ob Geld, den Wald, oder ein Haus) wenn nicht die Sorge um die eigenen Kinder?
Altruismus ist zwar bewundernswert, er ist aber für eine Gesellschaft nicht systemstiftend.

Meine Damen und Herren, genau aus diesem Grund müssen wir uns auch für einen privilegierten Schutz der Institution „Familie“ in ihrer ursprünglichen Form einsetzen – bei allem Respekt und Toleranz für andere, buntere Formen des Zusammenlebens!
Der letzte Aspekt dazu:
Es ist nicht die Aufgabe des Staates, privatwirtschaftliches Handeln permanent zu kontrollieren und zu korrigieren.
Dazu fehlt ihm u.a. das überlegene Wissen, das ihm auch nicht demokratisch zuwächst.
Man sagt zwar gerne, wem Gott ein Amt gibt, gibt er auch einen Verstand, aber bekanntlich glaubt ja nicht jeder an Gott…

Um Eigentum, Freiheit und unsere Werte bewahren zu können, brauchen wir einen stabilen Staat.
Einen starken Rechtsstaat, der den rechtlichen Handlungsrahmen über eine Generation hinaus zumindest in Aussicht stellt.
Wie gesagt, unsere Produktionszeit dauert 100 Jahre.
Wenn das nicht ansatzweise gewährleistet ist, bin ich wieder beim „verfrühstücken“.
Wenn Sie aber heute z.B. die immer wiederkehrenden Forderungen mancher Parteien nach Vermögens- und Erbschaftssteuer, ideologischem Naturschutz, einer verqueren Bildungs-, Familien- und Finanzpolitik ansehen, werden Sie feststellen, dass die Motivation nachhaltigen Handelns, also der gelebte Generationenvertrag, nicht nur ausgehebelt, sondern am liebsten aktiv abgeschafft werden soll:
Nehmen wir z.B. die Vermögensteuer: nur eine 1-prozentige Besteuerung der vermeintlich reichen Waldeigentümer würden unsere Erträge zu 100% auffressen.
Damit wären viele von uns sofort zum Substanzverkauf gezwungen, weil die Rendite aus dem Wald keine Alternativen zuließ.
Was dann?
Ja, wenn dann unsere Wälder nicht von den Chinesen aufgekauft werden, käme es endgültig zur gewünschten Refeudalisierung des ländlichen Raums.
Der Traum von Herrn Trittin.
Nur, dass die modernen Lehnsherren nicht mehr Freiherrn und Fürsten, sondern eine erlauchte Kaste von links-grünen Ministerialräten wären.
Wehren wir den Anfängen!

Mit Kulissenschieben, Nationalparks und gegenderten Hinweistafeln werden wir den ländlichen Raum nicht retten, geschweige denn unsere Betriebe erhalten können.
Und, meine Damen und Herren, den psychologischen Schadfraß eines überdimensionierten Nanny-Staates, eines schleichenden Entmündigungsprozesses, für die Herausbildung und Pflege unserer Werte und einer Kultur eigenverantwortlicher Bürger dürfen wir nicht unterschätzen.

Ob man es will oder nicht: Eigentum – geistig wie dinglich – bleibt eine der tragenden Säulen der Nachhaltigkeit und eines freiheitlichen Gemeinwesens.
Und wo das Eigentum schwindet, da liegen die bürgerlichen Freiheiten in Trümmern.

Auch das, meine Damen und Herren, ist die Brücke zwischen dem Wald, Wunschdenken, der Nachhaltigkeit und Ihnen.
Der Angriff auf Eigentum und Freiheit, auf die Motivation generationenübergreifenden Denken und Handelns, findet heute oft im ländlichen Raum statt.
Still und leise, im grünen Gewand mit rotem Samtkragen.

Ich komme zum Schluss.
Wir stehen vor immensen Herausforderungen. Krieg, Dekarbonisierung, Re-regionalisierung, Versorgungssicherheit, Klimawandel, geo-strategische und -ökonomische Verwerfungen, usw.
In diesem Szenario, nein, in dieser Wirklichkeit, brauchen wir für den Bereich Wirtschaft, Ressourcen, Natur- und Klimaschutz ganz neue Denkmuster.
Denkmuster, die sich an Carl von Carlowitz orientieren, als er vor 300 Jahren das Prinzip der Nachhaltigkeit erfand.
Wir müssen den Jahrhundertkonflikt zwischen Ökologie und Ökonomie befrieden, indem wir Wald und Wall Street gemeinsam denken.
Und das ohne zu trödeln.
Denn wir müssen u.a. auch sicherstellen, dass wir im Westen vernünftig grün und nicht rot werden, wenn das Kohleland China uns nicht als fortschrittlich, sondern womöglich als naiv empfindet und unsere Transformation zur eigenen Expansion nutzt.
Uns – wie bislang üblich – auf eine Seite zu schlagen, wird es nicht mehr geben können.

Für meine Kinder ist die Diskrepanz zwischen Wunsch und Wirklichkeit besonders an Weihnachten oft ernüchternd.

Das hat jedoch oft noch einen erzieherischen Mehrwert.
Die Überwindung dieser Diskrepanz bei den Themen Nachhaltigkeit, Freiheit und Eigentum steht für die Zukunft unserer Kinder für mich aber an erster Stelle:
Unser aller Aufgabe, nicht nur als Waldeigentümer, sondern auch als Unternehmer, als Verantwortlicher in Wirtschaft und Gesellschaft, wird es sein, sich zumindest im vorpolitischen Raum wieder viel stärker einzubringen.
Denn Freiheit und Eigentum verpflichten, aber eben auch in einem anderen Maße als in §14 Abs. 2 angegeben.
Es verpflichtet uns, immer wieder für unsere Werte einzustehen und diese zu thematisieren.

Auch Herrn Putin werden letztlich nicht Waffen, sondern unsere freiheitliche Grundordnung und Grundgesinnung in die Schranken weisen.
Um Nachhaltigkeit leben und Vertrauen in die Gesellschaft geben zu können, brauchen wir stabile Familien, wir brauchen Freiheit, einen stabilen Rechtsstaat und eine christliche Grundgesinnung.
Was wir nicht brauchen ist eine wünsch-Dir-was Gesellschaft mit esoterischen Märchenonkeln, Ideologen, oder populistischen, verantwortungslosen Rattenfängern. Weder von rechts noch von links.
Die haben wir alle schon einmal gehabt und das Ergebnis dieser Politik möchte ich meinen Kindern nicht wieder zumuten.

In diesem Sinne, herzlichen Dank für Ihre Einladung und Gottes Segen!

Hans-Hermann Ahlers
Geschäftsführer
OSPIG GmbH & Co. KG, Bremen

Cord Friedrich Amelung
Geschäftsführer
BB Göttingen GmbH, Rosdorf

Dr. Bernd-Christian Balz
Managing Director/Sprecher der
Geschäftsleitung
Deutsche Bank AG, Bielefeld

Kai-Oliver Becker
Niederlassungsleiter
GOLDBECK Nord GmbH, Kassel

Dr. Ingrid Beitzen-Heineke
Geschäftsführerin
Deutscher Forstverein e.V., Göttingen

Jörg von Beyme
Geschäftsführer
Von Beyme GbR Forst Dietersdorf, Südharz

Ludwig Blomeyer-Bartenstein
Sprecher der Geschäftsleitung
Deutsche Bank AG, Bremen

Wilhelm von Boddien
Geschäftsführer
Förderverein Berliner Schloß e.V., Hamburg
ehem. Mitglied ‚Kleines Gremium‘, Bremer
Tabak-Collegium

Matthias Böhm
Mitglied der Geschäftsleitung
Lampe & Schwartze KG, Bremen

Dr. Jörg Bremer
Journalist, Historiker und Autor, Berlin/Rom
ehem. Korrespondent und Redakteur Frankfurter
Allgemeine Zeitung
Mitglied ‚Kleines Gremium‘,
Bremer Tabak-Collegium

Dr. Thomas Brinkmann, LL.M. (Tulane)
Rechtsanwalt u. Notar
Dr. Schackow & Partner – Rechtsanwälte und
Notare, Bremen
Sprecher Kleines Gremium
Bremer Tabak-Collegium

Dr. Gregor Broschinski
Stv. Vorsitzender des Vorstands
Sparkasse Düren
Stv. Vorsitzender des Aufsichtsrates PATRIZIA
Grundinvest, Augsburg
Vorsitzender des Unternehmensbeirates INVIOS,
Hamburg

Mark-Stanislaus von Busse
Forstdirektor a.D.
Friedland/Groß-Schneen

Vera Butterweck-Kruse
Geschäftsführender Vorstand
DFUV – Netzwerk der Forstunternehmen &
Forsttechnik e.V., Lehe-Ems

Jan Christiansen
Geschäftsführer
Diersch & Schröder GmbH & Co. KG, Bremen

Dipl.-Ing. Sven Ellerbeck
Geschäftsführer
Ellerbeck Schwedenhaus GmbH & Co. KG,
Bremen

Jürgen Fitschen
Vorsitzender des Vorstandes
Deutsche Bank Stiftung, Frankfurt am Main
Mitglied ‚Kleines Gremium‘,
Bremer Tabak-Collegium

Stephan M. Friedrich
Geschäftsführer
Lürssen Industrie Beteiligungen GmbH, Bremen

Dr. Hans-Georg Friedrichs
Rechtsanwalt
Bremen

Berthold Frowein
Vorsitzender des Vorstandes
Frowein & Co. Beteiligungs AG, Wuppertal

Thomas Fürst
Mitglied des Vorstandes
Die Sparkasse Bremen AG, Bremen

Susanne Gräff
Geschäftsführerin
Evoreal GmbH, Hamburg

Tim Großmann
Parkdirektor
Bürgerpark Bremen

Prof. Dr. Herwig Guratzsch
Hamburg
ehem. Direktor Stiftung Schleswig-Holsteinische
Landesmuseen, Schleswig
ehem. Mitglied ‚Kleines Gremium‘,
Bremer Tabak-Collegium

Dr. Robert Gutsche
CFO
Röhlig Logistics GmbH & Co. KG, Bremen

S.H. Philipp Franz Freiherr von und zu
Guttenberg
deutsch-österreichischer Land- und Forstwirt,
Guttenberg

Staatssekretär a.D. Prof. Dr. Lothar
Hagebölling
Honorarprofessor TH Braunschweig
Braunschweig

Dr. Herbert Hanselmann
dSpace GmbH, Paderborn

Jan Peter Hartmann, CFA
Co-Founder
WH Inv. Man. SICAV, Küsnacht ZH

Dr. Manfred Hecker
Rechtsanwalt
CBH Rechtsanwälte, Köln

Philip W. Herwig
Geschäftsführender Gesellschafter
Röhlig Logistics GmbH & Co. KG, Bremen

Generaldirektor a.D. Jochen Herwig
Senden
ehem. Vorsitzender des Vorstandes
LVM Versicherung

Joachim Hoepp
Geschäftsführer
Nanu-Nana Einkaufs- und
Verwaltungsgesellschaft mbH, Oldenburg

Christoph Holtkemper
Geschäftsführender Gesellschafter
ROLAND Umschlagsgesellschaft für
kombinierten Güterverkehr mbH & Co. KG,
Bremen
Vorstand Giebel Familienstiftung, Bremen
Vorsitzender des Aufsichtsrates Seghorn AG, Bremen

Harry Jasching-Oechsin
Geschäftsführer
OSPIG GmbH & Co. KG, Bremen

Jörg Ludwig Jordan
Geschäftsführender Gesellschafter
W. & L. Jordan GmbH, Kassel
Präsident der Industrie- u. Handelskammer
Kassel-Marburg
Vorsitzender des Beirates Der Holzring GmbH,
Bremen

Joachim Jürgens
Geschäftsführender Gesellschafter
Omnilab-Laborzentrum GmbH & Co. KG, Bremen

S.H. Henning Graf von Kanitz
Geschäftsführer
Center Forst GmbH, Lauterbach

Carl Kau
Geschäftsführender Gesellschafter
Ipontix Corporate Finance GmbH, Bremen
Mitglied des Vorstandes Bund der Steuerzahler
Niedersachsen und Bremen e.V.

Senatsdirektor a.D. Ulrich Keller
Rechtsanwalt
Bremen
ehemals Vorsitzender der Geschäftsführung der
Bremer Investitionsgesellschaft mbH

Arne Klarmann
Geschäftsführender Gesellschafter
Lampe & Schwartze KG, Bremen

Dipl.-Oec. Andreas Kottisch
Vorstand
ePhilos AG, Bremen
Geschäftsführer BBN Bremen Business Net
GmbH, Bremen

Rebecca K. Kreuzgrabe
Generalbevollmächtigte und Mitglied ‚Kleines
Gremium‘
Bremer Tabak-Collegium

Hans-Dieter Lampe
Geschäftsführender Gesellschafter
Handelsgesellschaft Frantz Kragh GmbH, Bremen
Mitglied ‚Kleines Gremium‘,
Bremer Tabak-Collegium

S.H. Christian Freiherr von
Landsberg-Velen
Geschäftsführer
Ferienzentrum Schloss Dankern GmbH & Co. KG,
Haren (Ems)

S.H. Friedhelm Freiherr von
Landsberg-Velen
Ferienzentrum Schloss Dankern GmbH & Co. KG,
Haren (Ems)
Präsident Verbands Deutscher Freizeitparks und
Freizeitunternehmen e. V. (VDFU)
Vizepräsident Waldbesitzerverband
Niedersachsen e.V.

Dr. Carsten Leßner
Leiter der obersten Forst- und Jagdbehörde
Landwirtschaftsministerium Brandenburg,
Postdam
Mitglied des Präsidiums Deutscher Forstwirtschaftsrat e. V.

Marcel Linnemann
Geschäftsführender Gesellschafter
Justus Grosse Immobilien GmbH, Bremen

S.H. Roderich Freiherr von Loë
Wolfskuhlenhof, Rheinberg-Budberg

Dr. Annette Ludwig
Direktorin der Direktion Museen
Klassik Stiftung Weimar

Christian Lürßen
Geschäftsführer
COL Geschäftsführungs- und
Verwaltungsgesellschaft mbH,
Schwanewede

Dr. Christian Lütke-Uhlenbrock
Wirtschaftsprüfer/ Geschäftsführer
RSM GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft /
Steuerberatungsgesellschaft, Bremen

Dr. Klaus Meier
Vorsitzender des Aufsichtsrates
wpd AG, Bremen

Prof. Dr. h.c. Rudolf Mellinghoff
Richter des Bundesverfassungsgerichts a.D.
Präsident des Bundesfinanzhofes a.D.
Mitglied ‚Kleines Gremium‘,
Bremer Tabak-Collegium

Dr. Uwe-Carsten Meyer
Brakel/Rheder
ehemaliger Leiter der Graf von Westphal‘schen
Forstbetriebe

Gottfried Milde
Sprecher der Geschäftsleitung
Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen,
Offenbach am Main

George C. Muhle
Geschäftsführender Gesellschafter
Atermann König & Pavenstedt GmbH & Co. KG,
Bremen

Brigadegeneral Boris Nannt
Kommandeur
Logistikschule der Bundeswehr in Garlstedt,
Osterholz-Scharmbeck

Cornelius Neumann-Redlin
Hauptgeschäftsführer
Die Unternehmensverbände
im Lande Bremen e.V.

Lutz Oelsner
ehem. Vorsitzender des Vorstands
Gestra AG, Bremen
Präsident der Unternehmensverbände
im Lande Bremen e.V.

Joachim Ossmann
Vorsitzender der Geschäftsführung
Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven

Minister a.D. Prof. Dr. Dr. h.c.
Karl-Heinz Paqué
Lehrstuhl für Internationale Wirtschaft
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Vorsitzender der Friedrich-Neumann-Stiftung für
die Freiheit
Mitglied ‚Kleines Gremium‘,
Bremer Tabak-Collegium

Christoph S. Peper
Geschäftsführender Gesellschafter
Peper & Söhne Projekt GmbH, Bremen

Dipl.-Ing. Alexander von Plato
Geschäftsführer / Managing Director
besecke GmbH & Co. KG, Bremen

Caspar Plump
Geschäftsführer
Tiemann Truck & Bus GmbH, Bremen

Andreas Preuß
Leiter der FSB Oerrel
Niedersächsische Landesforstverwaltung, Eimke
Dreilingen

Karl-Heinz Rehkopf
STIFTUNG PS.SPEICHER, Einbeck

Ulrike Reich
Reich Public Relation, Düsseldorf

Yvonne Riegel
Geschäftsführerin
Hansea Sana gGmbH, Bremen

Jürgen Roggemann
Gesellschafter
Enno Roggemann GmbH & Co., Bremen

S.H. Maximilian Freiherr
von Rotenhan
Freiherr von Rotenhan‘sche Land- und
Forstwirtschaft
Geschäftsführer
Borscor Gruppe GmbH, Issigau

Bürgermeister a.D.
Thomas Röwekamp, MdB
Abgeordneter u. Rechtsanwalt
Deutscher Bundestag, Berlin

Dipl.-Kfm. Julius C. Runge
Geschäftsführender Gesellschafter
Tegro Runge GmbH, Bremen

Philipp Victor Russell
Russell´schen Guts- und Forstverwaltung
Hohenborn, Zierenberg

S.K.H. Michael Prinz von
Sachsen-Weimar und Eisenach
Mannheim

S.D. Bernhart Fürst zu
Sayn-Wittgenstein-Hohenstein
Geschäftsführer
Verlag Dashöfer GmbH, Hamburg
Vors. des Verwaltungsrats der Fürst
Wittgenstein‘ schen
Waldbesitzergesellschaft GbR

Nikolaus Schadeck
Partner
KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,
Bremen

Dr. Bernd Scheifele
Vorsitzender des Aufsichtsrates
Phoenix Pharma SE, Mannheim
Vorsitzender des Aufsichtsrates
HeidelbergCement AG

Dr. Wolf-Michael Schmid
Geschäftsführer
Dr. W.-M. Schmid GmbH, Helmstedt

Dr. h.c. André Schmitz
Vorsitzender des Vorstandes
Schwarzkopf-Stiftung Junges Europa, Berlin
ehem. Mitglied ‚Kleines Gremium‘, Bremer
Tabak-Collegium

Christine Schnittker, MdBB
Abgeordnete
Bremische Bürgerschaft, Bremen

Dr. Hans-Adam von Schultzendorff
Dipl.-Forstwirt
FriedWald GmbH, Griesheim

Tom Ole Stankewitz
Rechtsanwalt und Notar
Dr. Stankewitz & Coll., Bremen

Ralf Stapp
Vorsitzender der Geschäftsführung
Bremer Aufbau-Bank GmbH, Bremen

Michael Stark
Oberammergau
IHK- Hauptgeschäftsführer i.R.

Max F. Stegemann
Mitglied des Vorstands
Minerva Versicherungs-AG, Bremen

Dipl.-Ing. Johann Gottfried Stehnke
Geschäftsleitung
Gottfried Stehnke
Bauunternehmung GmbH & Co. KG,
Osterholz-Scharmbeck

Daniel Steigmann
Director
Deutsche Bank AG, Bremen

Dr. Heinz-Werner Streletzki
Wolfenbüttel
Leitender Ministerialrat i.R.
Vorsitzender des Kuratoriums für Waldarbeit und
Forsttechnik

Senator Gert Stuke
Ehrenpräsident
Industrie- und Handelskammer Oldenburg,
Friesoythe
Mitglied des Vorstandes der Metropolregion
NORDWEST

Prof. Dr. Michael Thimann
Professor
Georg-August-Universität Göttingen –
Kunstgeschichtliches Seminar und
Kunstsammlung

Philipp Wacker
Geschäftsführer
Vollers Group GmbH, Bremen

S.D. Carl Anton Prinz zu Waldeck und
Pyrmont
Gesellschafter
Stiftung des Fürstlichen Hauses Waldeck und
Pyrmont, Bad Arolsen

Constantin von Waldthausen
Leitender Forstdirektor
v. Waldthausen‘sche Forstverwaltung,
Gerstfeld/Rhön

Franziska Wedemann
Geschäftsführerin
Back-Haus Wedemann
Wedemann Backwarenvertriebs GmbH,
Hamburg
1. Vorsitzende Wirtschaftsverein für
den Hamburger Süden

André Wedemeyer
Pers. haftender Gesellschafter
Cordes & Graefe KG, Bremen

Dr. Patrick Wendisch
Geschäftsführender Gesellschafter
Lampe & Schwartze KG, Bremen
Mitglied ‚Kleines Gremium‘,
Bremer Tabak-Collegium
Präsident der Eiswette von 1829

Prof. Dr. Wolf-Henning von der Wense
HNE Eberswalde Fachbereich für Wald und
Umwelt, Eberswalde
Professor an der Hochschule für nachhaltige
Entwicklung

General a.D. Volker Wieker
Ganderkesee
Generalinspekteur der Bundeswehr a.D.
Mitglied ‚Kleines Gremium‘, Bremer Tabak-Collegium

Carsten Wilke
Leiter der Abteilung Wald und nachhaltige
Forstwirtschaft
Hessisches Ministerium für Umwelt,
Klimaschutz, Landwirtschaft und
Verbraucherschutz, Wiesbaden

Klaus Windheuser
Mitglied des Vorstands
Die Sparkasse Bremen AG, Bremen

S.H. Dr. Jobst Graf von Wintzingerode
Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft
und Kultur
Referent für Denkmalpflege und Schutz des
Kulturgutes und Privatwaldbesitzer

Dr. Jörg Wissdorf
Mitglied des Vorstandes
Sikora AG, Bremen