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168. Zusammenkunft am 24. September 2009 im Stadtschloss zu Weimar

Sprecher des Collegiums

Prof. Dr. Herwig Guratzsch

Vortrag in der Collegiumsrunde

Dr. Dr. h.c. mult. Manfred Osten

Thema

Goethe – der Schwarzseher des 21. Jahrhunderts ? Die Faust-Tragödie als Szenario unserer Krisen

168. Zusammenkunft am 24. September 2009 im Stadtschloss zu Weimar

Begrüßung – Prof. Dr. Herwig Guratzsch

Sehr geehrte Herren,

In Weimar, im Schloss des Großherzogs Carl August kommt das Bremer Tabak-Collegium zusammen. Im Namen des Kleinen Gremiums begrüße ich Sie in einem der  ästhetisch anspruchvollsten Treppenhäuser des deutschen Klassizismus. Selbst bei allerschlechtestem Wetter gäbe es für dunkle Prognosen von Schwarzsehern kaum eine Chance. Auch inhaltlich ist es hell; und selbst wenn es draußen finster wäre, diese gestalterisch schön geschwungene Architektur von Heinrich Gentz mit den skulpturalen Arbeiten von Christian Friedrich Tieck würden inspirieren und ihre anregende Ausstrahlung behalten. Kann man sich eine festlichere Ouvertüre für den Eintritt in ein Schloss vorstellen?

Diese einheitliche, wohlabgestimmte Wirkung, diese Symbiose von Form und Inhalt, von griechischem und römischen Fundament, wie es in den Statuen zur Geltung kommt, von unterschiedlichen zeitgenössischen Künstlerhandschriften. Sie durchziehen das Schloss, – eine harmonische Gesamtkomposition, deren Homogenität schon deshalb in Erstaunen versetzt, weil die Baumassnahmen 15 Jahre dauerten. Aber genau diese befriedete Gesinnung schwebte dem Großherzog vor, der keinen besseren Regisseur dafür gewinnen konnte als Johann Wolfgang Goethe, der 40 war, als er mit der sich immer mehr vergrößernden Leitungsaufgabe betraut wurde und der 55 Jahre alt war, als das Schloss pünktlich zur Hochzeit des Erbprinzen Carl Friedrich mit der Zarentochter Maria Pawlowna 1804  fertiggestellt worden war. Carl August und Goethe sehnten sich nicht nach der Revolution der Franzosen, die gleichzeitig mit dem Baubeginn 1789, vor 220 Jahren, Europa tiefgreifend zu verändern begann. Die Ideologie des Schlosses stellt Kunst und Wissenschaft, Liebe und Freundschaft in den Mittelpunkt. Das sind die Kennzeichen eines aufgeklärten Staates.

Betrachten wir nur eines der Reliefs: Der jugendliche Herrscher mit Stirnbinde des Siegers – wahrscheinlich ist Carl August gemeint – tritt als Beschützer der Künste und Wissenschaften auf. Er verteilt durch seine Grazien Lorbeerkränze, ermöglicht einem Schüler den Unterricht bei einem Philosophen (r.) und lässt die Dichtkunst mit der Musik auf der linken Seite durch Apoll mit Leier sprechen. Zu seinen Füßen sitzt ein in Nachdenken versunkener Gelehrter mit Schleier über dem Kopf. Er hat Geheimnisse der Natur „zu entschleiern“. Man stelle sich ähnliche Botschaften mit Angela Merkel, Steinmeier und Frau Schavan vor, wenn Sie Köhlers präsidialen Auftritt begleiten.

Das Weimarer Schloss hat eine wechselvolle Geschichte gehabt. Die großherzogliche Zeit wurde 1919 von unterschiedlichen Nutzungen abgelöst. 1990 wurde es vom wiedererstandenen thüringischen Staat der Klassik-Stiftung zur Verfügung gestellt, die es seither als Verwaltungszentrum für ihre prominenten Gedenkstätten, Museen und Gärten nutzt. Erst in diesem Jahre kam es zur Eigentumsübergabe an die Stiftung, womit die gewaltige Herausforderung für ihren Präsidenten Hellmut Seemann verbunden ist, die kostbare Überlieferung einerseits sensibel restauriert zu erhalten und doch zugleich dieses Schloss zum modernen Mittelpunkt der geistesgeschichtlich reichen Sammlungen und ihrer damit zu verbindenden Veranstaltungen zu machen. Das gleicht einer Herkulesaufgabe, die vom Hausherrn erfreulicherweise mit Mut, kühner Phantasie und ansteckender Kreativität angefasst wird.

Das Megaprojekt würde nicht in die Tat umzusetzen sein, wenn nicht im vergangenen Jahr finanzielle Sonderbewilligungen des Kulturstaatsministers Neumann, denen in ähnlicher Höhe das Land Thüringen gefolgt ist, zugesagt worden wären. Mühsam, denn 19 Jahre waren vergangen, hatte sich in der Regierung die Auffassung durchgesetzt, dass Deutschland mit der Wiedervereinigung nun auch seine geistige Mitte in Weimar zurückfinden könnte. Diese Mitte, die neben Goethe und Schiller, Wieland und Herder, Anna Amalia und Carl August, Nietzsche, Franz Liszt und dem Bauhaus mit Buchenwald sowohl die bittere Nazizeit als auch 40 Jahre Diktatur der DDR spiegelt, vereinigt in sich weit auseinanderstrebendes Erinnern, Denken und Hoffen der Menschen. Hier in Weimar finden sie ihre besten Beispiele, und nicht nur im faszinierenden Idealismus. Das Bestechende ist ihre Authentizität, ihre geradezu körperliche Greifbarkeit. Wir beobachten, dass zur Zeit überall Altes, Zerstörtes, Bewährtes wieder aufgebaut wird. Wir halten uns offensichtlich fest an Fundamenten vergangener Zeiten, die haltgebende Orientierung und erprobte Sicherheit versprechen. In Weimar aber erleben wir das Original. Und das wissen wir alle, dass die Kraft des Originals, seine echte Aura über allem steht. Deshalb bedarf Weimar intensivster Zuwendung, wir haben es zulange draußen stehen lassen. Deshalb wollen wir auch mit diesem 169. Bremer Tabak-Collegium dieses Bewusstsein erneuern, indem wir über Fragen der Zukunft, der Antizipation und Skepsis sprechen.

Meine Herren, bevor ich Sie zum einfachen Bremer Abendessen entlasse, habe ich einem Ritual zu entsprechen.  Eigentlich entstammt es dem Ostfriesischen Brauchtum, aber  wir Bremer haben es  als „Bremer Löffeltrunk“ vereinnahmt.

Dazu nehmen Sie, den Ihnen zu Eigentum überlassenen Zinnlöffel in die linke Faust, lassen ihn bis an den Rand mit klarem Korn füllen und verfallen in ein Zwiegespräch mit Ihren Nachbarn, das einer von Ihnen, vornehmlich einer der anwesenden Bremer eröffnet. Im Zwiegespräch geht es darum, festzustellen, dass man sich sieht, sich darüber freut und sich zutrinkt. Dann ist der Löffel völlig zu leeren, so dass kein Tropfen zurück bleibt. Danach versichert man sich gegenseitig, dass sich die Richtigen getroffen haben.
Das ganze in niederdeutscher Mundart – und das klingt dann so, wie ich es Ihnen jetzt mit dem Hausherrn Herrn Hellmut Seemann vorspreche – und vorführe.

Ik seh die                (Sprecher)
Dat freut mi             (Hausher)
Ik drink di to            (Sprecher)
Dat doo                   (Hausherr)

-Der Löffeltrunk-

Ik heff di tosapen        (Sprecher)
Hest den Rechten drapen    (Hausherr)

Ich bitte Sie nun, meine Herren, sich zum Bremer Abendbrot in den Festsaal zu begeben.

168. Zusammenkunft am 24. September 2009 im Stadtschloss zu Weimar

1. Tischrede – Prof. Dr. Herwig Guratzsch

Meine Herren,

Dank der preußischen und bremischen Tradition spielen sich die Collegien damenlos ab. Das führt zu ungeschützterem Nachdenken über die Psychologie der Frau. Wie verhielt es sich mit der Liebesbereitschaft und ungebremsten Verhaltenheit der Weimarer Damen am Ende des 18. Jahrhunderts? Die kleine Stadt muss zu dieser Zeit geradezu zum Kulminationspunkt übersteuerten erotischen Verlangens geworden sein, geschürt von den unzähligen Liebesgedichten, Sonetten, Theaterstücken der Weimarer Dichter. Die Damen erhielten quasi aus erster Hand, was an schmachtenden Sehnsüchten, unerfüllten Sexualphantasien, aphrodisierten Empfindungen mit einer Wortakrobatik ohnegleichen auf sie gemünzt worden war. Bereits beim vorsichtigen Sichhineinfühlen wird einem klar, wie aufgeheizt die Atmosphäre von der Summe der Liebesliteratur gewesen sein muss. Bis hin zu Anna Amalia und Luise von Göchhausen beherrschte Amor das Feld.

Umgekehrt kann man sich schwer vorstellen, dass Bremen in dieser Zeit dazu einen ähnlich dichten Beitrag hätte leisten können. Aber Bremen – und das ist archivarisch vielfach belegt – hat Feuer in die dionysische Glut gelegt, indem es mehrfach Weinsendungen auf dem Wasser – und Landweg nach Weimar expedierte. Friedrich Schiller bezog zum Beispiel seinen Wein seit 1800 von einem Bremer Handelshaus und Goethe, der mit dem Bremer Arzt Nicolaus Meyer zwischen 1800 und 1831 einen regen Briefwechsel unterhielt, wurde vom Bremer Senat zum 74. Geburtstag mit einer Kiste des legendären  1624er Rüdesheimer, der als edelster Bremer Wein gehandelt wurde, beschenkt.

Meine Herren, wir bewegen uns auf einem riskanten, glücklicherweise nicht dem einzigen Bezugsfeld zwischen Bremen und Weimar. Der Bremer Bürgermeister Johann Schmidt, der als junger Mann oft bei Goethe logierte und bei Fichte in Jena Vorlesungen gehört hatte, entwickelte später ein deutschlandweit bewundertes Projekt, die Gründung Bremerhavens 1827, für die sich Goethe enorm interessierte und sich entsprechendes Material zusenden ließ. Besucht hat er aber Bremen nicht, was er nach dem heutigen Meeting sicher nachgeholt hätte.

Ich belasse es bei dieser Querverbindung, der noch andere an die Seite gestellt werden könnten, und verabschiede mich auch – des Einspruchs der Frauenbeauftragten unter uns gewärtig – von den sensualistischen Liebesbelangen Weimars zugunsten eines Grundmotivs, das Ihnen in Ernst Rietschels Denkmal vor dem Deutschen Theater mit Goethe und Schiller begegnet, ich meine die Freundschaftsbilder. Literarisch haben Sie unter anderem mit Don Carlos und Marquis von Posa auf Schillers Seite und mit Tasso und Antonius in extremer Gespanntheit als Feuer und Wasser durch Goethe Versinnbildlichungen erfahren. Auf sie stoßen wir in Zwillingsfiguren der Kunst nach dem Bremer Abendessen im Festsaal des Schlosses zweimal. Der von Goethe mit den Architekten Gentz und Ahrens komponierte Raum enthält eine vielfältige Ikonographie, wiederum mit antiken Verknüpfungen, die auf  Ägypten und Griechenland verweisen. Die beiden Zwillingsgruppen als Aufsatz auf eisernen Öfen, die wir im Kerzenschein in der Mitte der Stirnseiten des Saales wahrnehmen werden, zeigen „Castor und Pollux“, das unzertrennliche Paar in der berühmten und immer noch nicht ganz aufgeklärten Ildefonso-Gruppe und „Kaunas und Byblis“, die die verbotene Geschwisterliebe symbolisieren. Als Goethe die mehrfach für Weimar erworbenen Dioskuren Castor und Pollux das erste Mal in Mannheim gesehen hatte, zählte er diesen Moment zu den „seligsten Augenblicken“ (Dichtung und Wahrheit). Seine Erfahrung mit Freundschaft, die bei den unzertrennlichen Dioskuren über den Schlaf bis in den Tod reichen, haben ihn als Gleichnis zutiefst bewegt und dankbar für die nicht nur mit Schiller empfundene enge Verbindung gemacht. Es darf als nicht zu wagemutig beurteilt werden, wenn der Freundschaftsgedanke zu den Schlüsselbegriffen der Weimarer Klassik gerechnet wird. „Wenn Freundesantlitz Dir begegnet, so bist Du gleich befreit, gesegnet“ notiert Goethe an seinem 77. Geburtstag. Und Schiller lässt Marquis von Posa hinsichtlich Don Carlos sagen: „Wozu dem Schlafenden die Wetterwolke zeigen; genug dass ich an seinem Haupt vorbei sie führe, dass wenn er aufwacht, heller Himmel ist.“ In der Freundschaft öffnen sich Dimensionen des Glücks, der Tröstung und der Begleitung in schwerer Zeit. Freundschaft entwickelt Anregung, ergänzt und macht uns reich. Im „Tasso“ ist das so ausgedrückt, womit ich schließen möchte: “ Wer nicht die Welt in seinen Freunden sieht, verdient nicht, dass die Welt von ihm erfahre.“

168. Zusammenkunft am 24. September 2009 im Stadtschloss zu Weimar

2. Tischrede – Hellmut Seemann

Sehr geehrte Herren,

als Hausherr in diesem Schloss, das die Ehre hat, Ort der 168. Zusammenkunft des Bremer Tabak-Collegiums zu sein, begrüße ich Sie als die Gäste dieses Abends noch einmal besonders herzlich.  Mit Bedacht begrüße ich Sie als Hausherr und betone damit die besondere Bedeutung eben dieses Hauses. Denn die Stiftung, die zu leiten meine Aufgabe ist, kennt in ihrem Liegenschaftsbestand tatsächlich viele Schlösser und noch viel mehr Museen, aber es ist dieses Schloss eben doch ihr eigentliches Zentrum, und deshalb betone ich die Hausherrenschaft gerade hier. Die Klassik Stiftung Weimar hat sie nämlich erst in diesem Jahr übernommen. Bis dahin war sie lediglich Mieterin der Schwesterstiftung Thüringer Schlösser und Gärten, und dies wiederum betone ich aus zwei Gründen:

Erstens weil  der Sprecher des heutigen Abends, Prof. Herwig Guratzsch, seit vielen Jahren Verantwortung in unserem Stiftungsrat trägt und in dieser Funktion nicht zuletzt auch dazu beigetragen hat, dass die Stiftung heute Herr dieses Stadtschlosses ist. Viel wichtiger aber:  Dieser Eigentumsübergang wurde von den Verantwortlichen des Tabak-Collegiums herbeigesehnt, weil er die conditio sine qua non unserer heutigen Veranstaltung ist.

Schon vor Jahren fragten mich Herr Lampe und Herr Guratzsch, ob das Tabak-Collegium nicht einmal in Weimar zusammentreten könne. Ich antwortete darauf zu wiederholten Malen: Sehr gern, jedenfalls aber erst dann, wenn die Stiftung Eigentümerin des Stadtschlosses geworden ist. Einmal wollte ich es mir nicht entgehen lassen, Sie als Hausherr zu begrüßen; vor allem aber hätte meine Vermieterin niemals zugestimmt, eine so gefährliche Veranstaltung wie eben die unsrige ihrer Mieterin zu genehmigen.

In der Tat: Seit vielen Jahrzehnten ist in diesen Räumen nicht mehr gespeist worden und noch länger ist es her, dass collegiate Rauchopfer dargebracht wurden. Tatsächlich kann ich nicht behaupten, die Zustimmung unserer Erzpatrone Goethe und Schiller zu finden, denn der eine schnupfte und der andere hasste dreierlei in besonderem Maße: Hunde, Tabak und das Kreuz. Dennoch freue ich mich über diese exeptionelle Ausnahme von der Regel: Sie ist für mich, vor dem Hintergrund der besagten Vorgeschichte,  eine Art kultische Initiation, die man, wie es im Wesen solcher Initiation liegt, eben nur einmal vollziehen kann. Etwas Besonderes also ist dieser Abend allemal.

Oh Weimar! Dir fiel ein besonder Loos!
wie Bethlehem in Juda klein und groß.

Dieser Vers von Goethe, geschrieben 1781, wird sehr oft zitiert, allerdings bei Weglassung der folgenden Verse, die nämlich lauten:

Bald wegen Geist und Witz beruft dich weit
Europens Mund, bald wegen Albernheit.

Trotzdem: Die Verse sind nur im Zusammenhang richtig. Weimars Bedeutung stand immer in umgekehrter Proportion zu seiner Größe. Das macht die einzigartige Erfahrung der kulturellen Verdichtung aus, führt aber zugleich regelmäßig zu Geschehnissen, die man vor dem Hintergrund dieser außerordentlichen kulturellen Bedeutung nur kurios oder eben auch albern finden kann. Weimar ist ein Weltdorf. Hier haben sich immer wieder Fäden der religiösen, kulturellen und politischen Geschichte der deutschen Nation zu markanten Knoten in unserer nationalen Kulturgeschichte geschürzt, zugleich wird dieses Weltdorf immer wieder eingeholt von den Furien der Provinz. Wenn Goethe 1781 von beidem, der besonderen Rolle Weimars und seiner Albernheit, spricht, mag er wohl an das eigene Treiben und zugleich an die hochfliegenden Pläne gedacht haben, die ihn und den gerade erst 24jährigen Monarchen Carl August umtrieben. Sie hatten es in den 6 Jahren ihres gemeinsamen Treibens wahrlich toll getrieben, der beim Eintreffen Goethes 18jährige Herzog und sein bereits berühmter 26jähriger Mentor. Und dieses Treiben hatte nicht zuletzt mit diesem Schloss, in dem  wir uns heute versammeln, zu tun, und zwar deshalb, weil es gar nicht existierte.

Der Hof war  unter der Herrschaft des wilden Knaben Carl August auch deshalb in eine gefährliche Anarchie verfallen, weil der Hof und die dazugehörige Hofettikette zusammengebrochen waren. In einem furchtbaren Inferno war das gesamte Residenzschloss 1774 abgebrannt und hatte die staatliche Organisation mehr oder weniger zum Erliegen gebracht. Die Bürger zahlten keine Steuern, weil die Steuerakten gleich mit verbrannt waren. Der Hofmarschall und sein Fourier waren ohne Arbeit, weil in den mehr oder weniger bürgerlichen Ersatzunterkünften eine fürstliche Hofhaltung nicht möglich war. Statt dessen hauste standeswidrig der eine beim anderen, und insbesondere Goethe und Carl August waren zum Entsetzen des Geheimen Consiliums unzertrennlich. Goethes Hauptwohnsitz zu dieser Zeit lag in den Auen des Ilmgrabens, wo er ein Gartenhaus, betreut von einem Diener, zu seiner bohemeartigen Unterkunft auserkoren hatte. Carl August liebte nichts mehr, als abends dort, bewaffnet mit einem Korb guter Flaschen, einzutreffen und so lange mit Goethe zu debattieren, bis sie gemeinsam, die Arme umeinandergeschlungen, auf dem Sofa eingeschlafen waren. Morgens vor Tau und Tage, Bürger hatten es dennoch beobachtet, sprangen sie im Kostüm ihres Geschaffenseins in die erfrischenden Fluten der Ilm.

15 Jahre währte dieses Leben außerhalb höfischer Regulierung. Dann, 1789, begann die Wiedererrichtung des Stadtschlosses. Natürlich machte Carl August auch für dieses Projekt Goethe verantwortlich, den er der Schlossbaukommission vorsetzte. Was sie soeben im Treppenhaus schon gesehen haben und was Sie nun hier in der Beletage umgibt, sind die Ergebnisse dieser Goetheschen Bauleitung, deren Höhepunkt Ihnen allerdings noch bevorsteht.

Vor zwei Jahren haben die Parlamente des Bundes und des Landes Thüringen beschlossen, dieses Schloss, an dem seit 100 Jahren keine baulichen Anstrengungen mehr unternommen worden sind, endlich seiner Bedeutung entsprechend zur wichtigsten Aufgabe der Klassik Stiftung Weimar zu bestimmen. Wir werden also in den kommenden 8 Jahren eine Gesamtrestaurierung, die die Rekonstruktion wichtiger Bauteile, die durch Fehlnutzung beschädigt oder sogar zerstört wurden, einschließt, in Angriff nehmen und hoffentlich zu einem glanzvollen Ergebnis führen.

Üben konnten wir bereits: Der verheerende Brand in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek am 2. September 2004 hat uns vor die Aufgabe gestellt, die historische Bibliothek, die im Grunde ja auch ein kleines Schloss ist, schon einmal als anspruchsvolles Gesellenstück unserer Leistungsfähigkeit wieder aufzubauen. Dieser Wiederaufbau macht mich zuversichtlich, dass wir auch vor dieser noch viel größeren Aufgabe hier in diesem Schloss nicht versagen werden.

Was eigentlich macht dieses Schloss so bedeutend, dass es vor 10 Jahren zum Weltkulturerbe erklärt wurde? Zweifellos die Tatsache, dass hier alle Fäden der tatsächlich singulären Entwicklung, die Weimar seit der Reformation, vor allem aber seit dem 18. Jahrhundert, genommen hat, zusammengelaufen sind. Hier fand als ein Produkt der Aufklärung, aber auch als eine Reaktion auf die Französische Revolution – ich erinnere daran, genau in dem Jahr der Französischen Revolution trat auch die Schlossbaukommission erstmals zusammen – ein Konzept legitimer Herrschaft seinen gültigen Ausdruck. Das Treppenhaus, das Sie durchschritten haben, kann als ein einziges Programmbild für eine solche Herrschaft verstanden werden. Der Festsaal, in den wir gleich eintreten werden, ist nichts anderes als die Forderung, Kunst und Wissenschaft zu Erziehern der Herrscher zu machen. Wenn Goethe später dichtete:

Wer nicht von dreitausend Jahren
Sich weiß Rechenschaft zu geben,
Bleib’ im Dunkeln unerfahren,
Mag von Tag zu Tage leben.“

Dann richtete sich dieses Diktum nicht zuletzt gerade auch an die Verantwortlichen für die politischen Verhältnisse im Land. Dass in eben diesen Räumen, in denen wir im Moment sitzen, 100 Jahre später die Mitglieder der ersten demokratisch gewählten Reichsregierung der später sogenannten Weimarer Republik gearbeitet haben, ist eine besonders sprechende Facette der deutschen Geschichte. Übrigens, das muß an dieser Stelle erwähnt sein: Das Tabak-Collegium zögert nicht, sich  – neunzig Jahre nach diesem historischen Ereignis des Jahres 1919  – in einem Aspekt in dessen unmittelbare, weil seitdem nicht überlieferte Nachfolge zu stellen. Ich spreche von den Stühlen. 1919 hat es die Reichsregierung und dann erst wieder 2009 das Tabak-Collegium für richtig gehalten, als Gäste nicht ohne die eigenen Sitzgelegenheiten ins Schloss zu kommen.  Wie hätte Kellner Mager aus ‚Lotte in Weimar’ an dieser Stelle gesagt? ‚Das ist buchenswert’.

Heute stehen wir in einer Epoche, in der wir von Globalisierung sprechen und das Schwinden der Bedeutung des Nationalstaats, den die Weimarer Klassik sich immer nur als ein für die deutsche Nation ungeeignetes Monstrum vorzustellen vermochte, beobachten. Goethe, den Erfinder des Begriffs einer Weltliteratur, hätte diese Entwicklung nicht geängstigt. Vielmehr hätte er in ihr eine Universalisierung des deutschen Modells gesehen, das er in seiner Zeit gegen das Aufkommen der Staatsnationen zu verteidigen hoffte. Im Grunde kann man sagen, dass dieses Schloss aus einem Geist heraus entwickelt wurde, an den wir erst heute wieder anknüpfen können, nach einem auch für dieses Gebäude verlustreichen Jahrhunderts der Extreme. Weltoffen wollen wir hier leben, beflügelt von den großen und keineswegs überholten Ideen unserer Klassiker. Der Kultur soll hier eine Heimstatt errichtet werden, von der wir seit Schillers Briefen über die ästhetische Erziehung des Menschen wissen, dass sie nur dort lebendig bleibt, wo der einzelne ihr, sich bildend, gegenübertritt. Wo Kultur tradiert werden soll, müssen wir für Orte individueller Bildung sorgen. Dass es dem Tabak-Collegium eingefallen ist, Sie heute hierher einzuladen,  ist mir eine wirkliche Freude: Genießen Sie die Stunden in diesem Haus, das schon so viele Gäste begrüßt hat.

168. Zusammenkunft am 24. September 2009 im Stadtschloss zu Weimar

Prof. Dr. Herwig Guratzsch – Überleitung zum Festvortrag von Dr. Manfred Osten

Goethe  –  der Schwarzseher des 21. Jahrhunderts ?

Wir haben in dem von Goethes Auffassungen geprägten Festsaal des Schlosses Platz genommen. Etwas eng, weil es viele Rückmeldungen gegeben hat. Das lässt auf eine gute Erwartungshaltung gegenüber jenen Beobachtungen Goethes schließen, die er aus den Veränderungen seiner Zeit diagnostisch im Blick auf Zukunft in den Blick genommen hat.

Wir fragen uns, ob die krankhafte Beschleunigung aller Lebens – und  Denkbereiche, das selbst und durchs Fernsehen verschuldete Hetzen u. Gehetzsein von Goethe antizipiert wurde. Sind Sehnsucht nach Innehalten, Aussteigenwollen im  Faust Kontrapunkte?

Herr Dr. Manfred Osten, lange Jahre im Diplomatischen Dienst Deutschlands u.a. in Fernost tätig, zwischen 1995 und 2004 Generalsekretär der Alexander von Humboldt-Stiftung, Kulturwissenschaftler mit vielen Veröffentlichungen, geht auf solche Fragen mit dem Titel:
„ Goethe  –  der Schwarzseher des 21. Jahrhunderts? „ ein.

Wir sind gespannt. Herr Osten, Sie haben das Wort!

Goethe  –  der Schwarzseher des 21. Jahrhunderts ?
Die Faust-Tragödie als Szenario unserer Krisen
Dr. Dr. h.c. mult. Manfred Osten

Meine Herren,
vielleicht erinnert sich mancher von Ihnen noch an das diesjährige Gipfeltreffen von Geist und Geld in Frankfurt am Main. Im Juni hatten die Deutsche Bank und das Freie Deutsche Hochstift eingeladen zur Begegnung des berühmten Joseph Ackermann mit dem nicht minder berühmten Sohn der Stadt, Johann Wolfgang von Goethe. Der letztgenannte wurde bei dieser Gelegenheit vertreten durch den Wirtschaftswissenschaftler und Faust-Deuter Christoph Binswanger. Bei Binswanger hatte Ackermann einst promoviert, ausgerechnet über ein Thema, das uns heute im Zeichen der Finanzkrise allen auf den Nägeln brennt. Nämlich über den Einfluß des Geldes auf das reale Wirtschaftsgeschehen. Daß Goethes Faust-Tragödie zu diesem Thema im Sinne Binswangers als eine frühe Warnung gelesen werden könnte, wollte Ackermann, mit jährlich angestrebter Eigenkapitalrendite von 25 Prozent, nicht gelten lassen. Er tat dies, wie die FAZ kommentierte, „mit jener Sturheit, die Schweizern als Charme gilt“.

Daß Goethes Warnung, trotz allen Charmes der Sturheit, hiermit nicht gegenstandslos ist, soll heute in einem größeren Zusammenhang und im Lichte weiterer Krisenwarnungen der Faust-Tragödie erörtert werden. Vorauszuschicken ist hierbei, daß Goethe schon vor rund 200 Jahren den Charme der Sturheit seiner Zeitgenossen in Sachen Krisenwarnungen kannte und daher vorsorglich den zweiten Teil der Faust-Tragödie versiegelte. Er war nämlich überzeugt davon, daß es Pflicht sei, anderen nur das mitzuteilen, was sie aufnehmen können. So ist er denn als Schwarzseher künftiger Krisen damals unerkannt geblieben. Mit der Folge, daß schon Ende des 19. Jahrhunderts Nietzsche bemerkte, Goethe sei in der Geschichte der Deutschen „ein Zwischenfall ohne Folgen“.

Inzwischen haben die von ihm im Wege „sehr ernster Scherze“ in der Faust-Tragödie metaphorisch thematisierten Krisen globale Dimensionen erreicht. Sodaß die Frage nach Goethes Diagnose und möglichen Therapievorschlägen sich für uns im 21. Jahrhundert umso dringlicher stellt. Welche Krisenszenarien hat Goethe vor allem im Faust  II versiegelt? Wie war es ihm möglich, die globalen Dimensionen dieser Krisen bereits zu erkennen? Hat er Hinweise hinterlassen für die Bewältigung dieser Krisen?

Die Möglichkeit globaler Dimensionen unserer Krisen hat Goethe spätestens 1825 erkannt und formuliert in einem von ihm ebenfalls sekretierten, das heißt, nicht an den Empfänger abgesandten Brief. Es handelt sich hierbei um einen Brief an seinen Großneffen, den Juristen und Verwaltungsbeamten Nicolovius in Berlin: „Für das größte Unheil unserer Zeit, die nichts reif werden läßt, muß ich halten, daß man im nächsten Augenblick den vorhergehenden verspeist, den Tag im Tage vertut, und so immer aus der Hand in den Mund lebt, ohne irgend etwas vor sich zu bringen. Haben wir doch schon Blätter für sämtliche Tageszeiten, ein guter Kopf könnte wohl noch Eins und das Andere interpolieren. Dadurch wird alles, was ein jeder tut, treibt, dichtet, ja, was er vorhat, ins Öffentliche geschleppt. Niemand darf sich freuen oder leiden, als zum Zeitvertreib der Übrigen; und so springt’s von Haus zu Haus, von Stadt zu Stadt, von Reich zu Reich und zuletzt von Weltteil zu Weltteil, alles veloziferisch.“

Es ist die globale Unterwerfung aller Lebensbereiche unter das absolute Diktat der Beschleunigung, die Goethe hier bilanziert mit dem Wort „veloziferisch“, und es ist zugleich das Betriebsgeheimnis der Globalisierung für Goethe. Ein Wort, mit dem er die Eile (velocitas) mit Luzifer, dem Teufel, verbindet. Und es ist die in dieser Verbindung lauernde Gefahr der Selbstzerstörung des Menschen, die Goethe dann mit dichterischer Konsequenz in der „global-village“-Tragödie des Faust  inszeniert als das moderne Welttheater der Ungeduld. Den Gang dieser Tragödie der Ungeduld hat Goethe dort auf die Formel gebracht: „Vom Himmel durch die Welt zur Hölle.“ Es ist Faust selber, der mit dem modernsten aller Flüche die globale Bühne betritt: „Fluch vor allem der Geduld!“ Und es ist Luzifer Mephisto, der diesen Fluch bedient mit den global entfesselten Instrumenten der Beschleunigung. Es sind: der schnelle Degen und der schnelle (fliegende)Mantel. Und schließlich auch die schnelle Liebe als die selbstzerstörerische Formel humaner Interpersonalität. Es ist auch Mephisto, der Faust erkennt als den Repräsentanten des „Veloziferischen“. Mephisto beschreibt das Psychogramm dieses Global Players mit dem modernen Hinweis, daß ihm das „Schicksal“ einen Geist gegeben habe, der zwar ungebändigt immer vorwärts drängt, aber hierbei durch sein „übereiltes Streben“ der Erde Freuden „überspringt“. Mit dem fatalen Fazit, daß Faust auch ohne Hilfe des Teufels zugrunde gehen müsse.

Aber noch ein anderes global entfesseltes Instrument antizipiert Goethe im zweiten Teil der Faust-Tragödie. Er beschreibt hier bereits ausführlich das geheim-offenbare Schwungrad der Wachstumsdynamik des globalen Dorfes: das schnelle Geld im Weltinnenraum des virtuellen Kapitals und der Verwöhnungstreibhäuser der Konsum- und Fortschrittsgesellschaft. Und es war Karl Marx, der Phänomenologe des Kapitals, der dieses Schwungrad der Moderne, diesen „wirklichen Geist aller Dinge“ folgerichtig in Goethes Faust entdeckt und zur Grundlage seiner eigenen Kapitalismus-Kritik macht. Der junge Marx hatte sich nämlich vor allem von Goethes Mephisto inspirieren lassen, der im Faust das Erfolgsrezept des Kapitals mit den Worten beschreibt: „Wenn ich sechs Hengste zahlen kann, /  Sind ihre Kräfte nicht die meine? / Ich renne zu und bin ein rechter Mann, / Als hätt‘ ich vierundzwanzig Beine.“ Eine Erkenntnis, die Marx wie folgt kommentiert: „Was ich zahlen, das heißt, was das Geld kaufen kann, das bin ich, der Besitzer des Geldes selbst. So groß die Kraft des Geldes, so groß ist meine Kraft. Die Eigenschaften des Geldes sind meine – seines Besitzers – Eigenschaften und Wesenskräfte. Ich – meiner Individualität nach – bin lahm, aber das Geld verschafft mir 24 Füße, ich bin also nicht lahm; ich bin eine schlechter, unehrlicher, gewissenloser, geistloser Mensch, aber das Geld ist geehrt, also auch sein Besitzer  …  Geld ist also der wirkliche Geist aller Dinge, wie sollte sein Besitzer geistlos sein?“ Ein nicht sehr schmeichelhaftes Psychogramm der Finanzeliten, das in der jüngsten Finanzkrise nicht gerade widerlegt worden ist.

Und lag nicht für den „lahmen“ und „gewissenlosen“ Besitzer des Geistes aller Dinge die Versuchung nahe, auch das Geld in Quantensprüngen von „24 Füßen“ zu beschleunigen? Mit dem inzwischen erreichten „veloziferischen“ Ergebnis, daß allein in den zurückliegenden dreißig Jahren die globale Geldmenge sich vervierzigfacht hat. Die reale Gütermenge aber hat sich nur vervierfacht. Ein Geldvermehrungskunststück, das allerdings im Faust II bereits weit übertroffen wurde. Denn über die dortige veloziferische Geldvermehrung berichtet der beglückte kaiserliche Schatzmeister, das Geld sei in einer einzigen Nacht durch „Tausendkünstler schnell vertausendfacht“. Auch die veloziferische Lichtgeschwindigkeit, mit der sich dieses „Tausendkünstler“-Geld global verteilt, wird vom Marshall des Kaisers bereits beschrieben: „Unmöglich wär’s, die Flüchtigen einzufassen; / Mit Blitzeswink zerstreute sich’s im Lauf“. Und es ist die Kaiserpfalz, wo zum ersten Mal das Kunststück gelingt, Mephistos sechs Hengste mit ihren vierundzwanzig Beinen in Geld mit unzähligen virtuellen Beinen zu verwandeln. Es ist die Geburtsstunde der modernen Finanzwirtschaft im Dienste einer Monetarisierung und Ökonomisierung aller Lebensbereiche.

Mit dem Ergebnis einer rasant wachsenden Desynchronisation: Das heißt, einem temporalen Auseinanderklaffen zwischen turbobeschleunigten Finanzmärkten einerseits und der abgehängten Realökonomie andererseits. Denn am Kaiserhof besteht in der Tat bereits ein dringender Bedarf nach beschleunigter Geldvermehrung im Dienste der modernen Devise: „Wir müssen alle Tage sparen und brauchen alle Tage mehr.“ Wir betreten hier nämlich die Vorstufen der modernen Anspruchs- und Forderungsgesellschaft gegenüber dem Staat. Der Staat kann jedoch den ständig wachsenden monetären Bedarf dieser Gesellschaft durch kleptokratische Umverteilung in Gestalt von Steuern nicht mehr befriedigen: „Subsidien, die man versprochen hatte, bleiben aus“. Mit der Folge, daß das Reich in Anarchie versinkt. Die Verschuldung des Staates wächst veloziferisch und das Kaiserreich steht am Rande des Staatsbankrotts.

Auf dem Höhepunkt der Insolvenz und Ratlosigkeit dient sich Faust – mit Hilfe Mephistos – als Finanzberater und Haushaltsexperte an. Sein Konzept lautet: schnelle und grenzenlose Geldvermehrung durch Papiergeldschöpfung. Binswanger hat diesen Vorgang der märchenhaften Geldvermehrung durch Fausts Papiergeldschöpfung am Kaiserhof mit guten Gründen interpretiert als Fortsetzung der Alchemie bzw. der Magie mit anderen Mitteln. Statt Blei zu Gold verwandelt Faust Papier zu Geld. Goethe hat demgegenüber in Weimar als Finanzminister dieser modernen Versuchung der Harry-Potter-artigen Geldschöpfung aus dem Nichts widerstanden. Sein Vorgänger im Amt hatte eine gigantische Schuldensumme von 130.000 Reichstalern hinterlassen. Und Goethe kannte die katastrophalen Folgen der Papiergeldschöpfung seiner Zeit: Die französischen Assignaten von 1792, die preußischen Banknoten von 1806 und das österreichische Papiergeld von 1810. Er hat den Mut gehabt, seinem Herzog von der bitteren Notwendigkeit des Schuldenabbaus zu überzeugen. Er ist auf diese Weise der erste Kriegsminister geworden, der das Militär um die Hälfte reduziert hat. Anders also als Faust, der ja bereits in der Ursage Alchemist war. Das heißt, Faust bedient mit seiner magischen Geldvermehrung am Kaiserhof bereits jene Leistungsverweigerungstendenz, die Oswald Spengler dann als eines der zentralen Merkmale für seinen „Untergang des Abendlandes“ bezeichnen wird: den grenzenlosen „Durst nach Geld ohne Arbeit“.

In Goethes Kaiserpfalz erfindet man mit dem Papiergeld das hierzu passende Finanzprodukt. Es weist der Moderne den Weg zur grenzenlosen Beschleunigung und Diversifizierung weiterer virtueller Finanzprodukte. Mit dem Ergebnis, daß sich in den letzten 30 Jahren vor der Finanzkrise das westliche Wirtschaftswachstum nach vorsichtigen Schätzungen bis zu 40 Prozent auf ein Scheinwachstum stützte, das auf dem Handel von Finanzprodukten und Vermögenstiteln beruhte, die keinerlei Beziehung mehr zum Markt der Güter und Dienstleistungen hatten. Denn die Produktion von Gütern und Dienstleistungen ist bekanntlich zeitaufwendig, und selbst der Konsum kann trotz ständiger künstlicher Bedürfnisweckung nicht beliebig beschleunigt werden.

Goethe antizipiert in der Kaiserpfalz aber nicht nur die immer höhere Umschlaggeschwindigkeit virtuellen Kapitals. Er antizipiert auch gleichzeitig das Versagen der Aufsichtseliten beim Auseinanderdriften von Finanz- und Realwirtschaft. Wobei dieses Versagen unter anderem zurückzuführen ist auf die wachsende kognitive und prognostische Inkompetenz dieser Eliten angesichts immer rascher wachsender neuer und abstrakter Finanzprodukte. In diesem Sinne versagt auch der Kaiser als höchste monetäre Kontrollinstanz. Er billigt das rasant sich verbreitende Papiergeld und die von Mephisto organisierte Urkundenfälschung auf der kaiserlichen Schuldverschreibung mit den leichtsinnigen Worten: „So sehr mich’s wundert, muß ich’s gelten lassen.“ Und sein Finanzminister, der Schatzmeiser, rühmt noch bedenkenloser Faust und Mephisto als die monetären Magier: „Soll zwischen uns kein fernster Zwist sich regen! Ich lobe mir den Zaubrer zum Kollegen.“

Kaiser und Schatzmeister sind froh, daß der Staat sich auf diese Weise scheinbar seiner Schulden entledigen kann. Der Einzige, der die möglichen Folgen dieser alchemistischen Geldvermehrung erkennt, ist der Hofnarr. Er tritt eilig die Flucht in die Sachwerte an und nutzt die paradox-absurde Situation. Er erwirbt Realwert durch Zahlung mit virtuellem Geld: „Heut abend wieg ich mich in Grundbesitz.“ Und es ist Mephisto, der ihn ironisch lobt mit den Worten: „Wer zweifelt noch an unseres Narren Witz!“ Der Kaiser aber hofft vergeblich, daß das neu geschaffene Geld zur Wertschöpfung genutzt wird und spricht diese Hoffnung aus: „Ich hoffe Lust und Mut zu neuen Thaten“ Um resigniert festzustellen: „Ich merk es wohl, bei aller Schätze Flor, / Wie ihr gewesen, bleibt ihr nach wie vor.“ Das heißt, die Gesellschaft verlangt weiterhin Weltverbesserungen ohne die Anstrengung eigener Selbstverbesserung. Und sie entschuldigt das Fehlen von Leistungs- und Verzichtbereitschaft mit dem Hinweis auf die Sachzwänge einer grenzenlosen Konsum-Idolatrie nach der bereits erwähnten Devise: „Wir wollen alle Tage sparen, und brauchen alle Tage mehr.“

Es ist eine Devise, die Goethe kannte durch die Lektüre zeitgenössischer nationalökonomischer Schriften. Christoph Binswanger hat (in Geld und Magie) gezeigt, daß durch diese Lektüre Goethe im Übergang vom Metall- zum Papiergeld und damit zum Kreditwesen den Beginn der ungeheuren Dynamik der modernen Geldwirtschaft erkannt hat. Goethe führe im Faust sogar bereits in Gestalt der drei Helfer Fausts (Habebald, Haltefest und Raufebold) ein Beispiel der frühkapitalistischen Produktionsweise vor. Goethe ist zu diesen frühen Einsichten gelangt, weil er vor allem jene Autoren seiner Zeit studiert hat, die bereits dem Geld eine primäre Rolle im Wirtschaftsprozeß zuerkannten: Johann Georg Schlosser (Basel), Johann Georg Büsch (Heidelberg), Henry Thornton (London) und Claude-Henri de Saint-Simon (Paris). Und Goethe hatte selber schon 1769 in seinem Theaterstück Die Mitschuldigen (ein Dieb öffnet hier die Geldschatulle) die Geldtheorie dieser Ökonomen dichterisch vorweggenommen mit dem Satz: „O komm, du Heiligtum! Du Gott in der Schatulle. Ein König ohne dich wär eine große Nulle.“

Vor allem Saint-Simon hatte 1814 schon eine Beschleunigung des Papiergeldumlaufs gefordert, „um der französischen Industrie Aufschwung zu verleihen“. Das heißt, mit der Umstellung der Ökonomie von der klassischen Bedarfsbefriedigung auf die Mehrwertproduktion war (in der Frühzeit der Industrialisierung) das entstanden, was Goethe im Faust auf die erwähnte lapidare Formel bringt: „Wir brauchen alle Tage mehr.“ Das heißt vor allem: mehr Geld. Denn der alte Zirkulationsprozeß von der Ware – Geld – Ware-Form war jetzt umgestellt auf einen völlig neuen dynamischen, auf Geld basierenden Zirkulationsprozeß: Geld – Ware – mehr Geld. Und gleichzeitig war mit diesem Umstellungsprozeß die Grundlage für die spezifisch kapitalistische Ökonomie der beschleunigten Zeit geschaffen. Im Sinne der bekannten Formel Benjamin Franklins „Time is Money“ galt jetzt das Beschleunigungsprinzip als Möglichkeit der Profit-Maximierung. Und damit verbunden die immer schnellere Nachfrage nach mehr Geld für Investitionen zur Produktionsbeschleunigung.

Goethe hat es jedoch nicht bei der Schilderung der Geburtsstunde der modernen Finanzkrise am Kaiserhof belassen. Er hat im Faust auch die geistigen, moralischen und ökologischen Kollateralkrisen dieser Geburtsstunde einer radikalen Monetarisierung und Ökonomiesierung aller Lebensbereiche metaphorisch gespiegelt. Goethe kennt daher auch schon den modernen Menschentyp im Weltinnenraum des virtuellen Kapitals. Es ist der Mensch als „Humankapital“. 1825 erläutert Goethe seinem Freund Zelter in Berlin, daß das „Durchrauschen des Papiergeldes“ und das „Anschwellen der Schulden, um Schulden zu machen“ die ungeheuren Elemente sind, „auf die gegenwärtig ein junger Mann gesetzt ist.“ Um hieraus den Schluß zu ziehen: „Alles aber, mein Teuerster, ist jetzt ultra, im Denken wie im Tun. Niemand kennt sich mehr, niemand begreift das Element, worin er schwebt und wirkt …  Junge Leute werden viel zu früh aufgeregt und dann im Zeitstrudel fortgerissen. Reichtum und Schnelligkeit ist, was die Welt bewundert und wonach jeder strebt; Eisenbahnen, Schnellposten, Dampfschiffe und alle möglichen Fazilitäten der Kommunikation sind es, worauf die gebildete Welt ausgeht, sich zu überbieten, zu überbilden und dadurch in der Mittelmäßigkeit zu verharren.“

Mit der Formulierung „niemand kennt sich mehr“ gibt Goethe zugleich Einblick in das Psychogramm des Menschen als „Humankapital“. Er ahnt, daß der Zeitstrudel des „Reichtums und der Schnelligkeit“ zur Selbstentfremdung führen muß. Denn das Leben wird – wie es Kierkegaard formuliert hat – zwar nach vorwärts gelebt, aber nur nach rückwärts verstanden. Und es ist Faust, der im Schlußakt der Tragödie als Turbokapitalist und Projektemacher im Namen des Fortschritts bereits jedes Verstehen des Lebens nach rückwärts ablehnt. Sein Vergangenheitshaß gipfelt in der Liquidierung der Repräsentanten des alten Gedächtnisses: Philemon, Baucis und Göttervater Zeus. Sie sind die Opfer einer rapiden Erosion des kulturellen Gedächtnisses. Die Folgen dieser Erosion sind inzwischen ablesbar an der Situation der Geisteswissenschaften, die als Bewahrer des kulturellen Gedächtnisses heute gezwungen sind, sich monetär durch Drittmitteleinwerbung zu legitimieren.

Für die zukunftsorientierten Naturwissenschaften sind sie hierbei zum Opfer einer Anekdote mutiert. Es ist die Geschichte eines Physikers und eines Soziologen, die beide zum Tode verurteilt sind, aber noch einen letzten Wunsch äußern dürfen. Als der Soziologe bittet, noch einmal einen Vortrag halten zu dürfen, bittet der Physiker darum, dann eine Stunde eher sterben zu dürfen.

Mit Philemon und Baucis liquidiert Faust aber auch das materielle kulturelle Erbe: Seine bereits erwähnten Helfershelfer (Habebald, Raufebold und Haltefest) zerstören die Kapelle, die Hütte und die alten Bäume. Faust stammt offenbar aus Dresden, denn er setzt sich im Namen des Fortschritts bereits vor 180 Jahren über UNESCO-Kulturerbe-Vorschriften hinweg. Die salvatorische Vollzugsmeldung seiner eiligen Helfershelfer der Mobilmachungsgesellschaft lautet denn auch: „Hier kommen wir im vollen Trab. Verzeiht, es ging nicht gütlich ab.“

Mit dem Verlust des kulturellen Gedächtnisses antizipiert Faust auch die Entwicklung des modernen Bildungsbegriffs: An die Stelle von Bildung als gedächtnisgestützter Urteilskraft tritt der durch den Bologna-Prozeß beschleunigte Erwerb von Zukunftskompetenz ohne Herkunftskenntnisse. Das Gedächtnis wird im übrigen delegiert an elektronische Speicher mit immer rascheren Innovationszyklen und sinkenden Halbwertzeiten. Das Motto der damit einhergehenden progressiven digitalen Demenz lautet: „Gespeichert, das heißt vergessen“ (H. M. Enzensberger). Mit dem Ergebnis, daß sich bereits als Historiker verstehen darf, wer die Tageszeitung von gestern gelesen hat. Im übrigen gilt das gebrochene Wort, da niemand sich zu erinnern vermag, was gestern gesagt worden ist. Ein Amnesie-Prozeß, der einhergeht mit einer Inflation an Beratungsbedarf für die Funktionseliten und dem Ergebnis einer Rechtschreibreform, die keine Unterscheidung mehr zuläßt zwischen einem viel versprechenden und einem vielversprechenden Politiker.

Die Gefahren dieser nicht mehr gedächtnisgestützten Bildung hatte der Goethe-Bewunderer Grillparzer bereits 1849 auf die Formel gebracht: „Der Weg der neueren Bildung geht von der Humanität über die Nationalität zur Bestialität.“ Und Goethe selber führt im Faust II  die Folgen der „Bestialität“ im Zeichen gedächtnisloser Bildung vor. Es sind Folgen vor allem für die alternde Gesellschaft, erläutert am Beispiel eines jungen Bachelors, der den als alten Gelehrten verkleideten Mephisto mit der Entsorgungsformel überrascht: „Hat einer erst die dreißig Jahr vorüber, ist er schon so gut wie tot. Am besten wärs, euch zeitig totzuschlagen.“

Zu spät bereut Faust die Kollateralschäden seiner eigenen Fortschrittsdynamik: „Geboten schnell, zu schnell getan.“ Karl Valentin hat im 20. Jahrhundert seine Zuhörer mit der Einsicht überrascht, daß alle Menschen eigentlich klug seien: „Die einen vorher, die anderen nachher.“ Faust gehört bereits zur letzten Kategorie. Er ist unfähig, das Leben nach rückwärts zu verstehen. Mit der Folge, daß sein ausschließlich Profit-orientiertes Zukunftsbewußtsein ihm die modernste aller Krankheiten beschert, die Blindheit im Zeichen der Sorge. Die Sorge, die in Gestalt einer alten Frau Faust das Augenlicht raubt, erläutert diese Krankheit mit Worten, die die Frage berechtigt erscheinen lassen: Ist Goethe der Schwarzseher des 21. Jahrhunderts? Denn die Worte der Sorge lauten: „ Wen ich einmal mir besitze / Dem ist alle Welt nichts nütze  / … /  Glück und Unglück wird zur Grille / Er verhungert in der Fülle / … / ist der Zukunft nur gewärtig, / Und so wird er niemals fertig.“ Faust wird nicht fertig, weil er durch seine Fortschritts-Orientierung gezwungen ist, immer schneller höheren Gewinn zu erwirtschaften. Er muß daher auch den Mehrwert der Arbeit seiner Mitarbeiter steigern. Das heißt, der blinde Faust glaubt zwar, mit freiem Volk auf freiem Fuße zu stehen. In Wahrheit aber stehen seine Mitarbeiter unter immer höherem Zeit- und Leistungsdruck. Sie sind bereits die Zwangsarbeiter der Moderne. Ihre Situation wird im Faust II  mit den Worten beschrieben: „Nachts erscholl des Jammers Qual / Menschenopfer mußten bluten.“

Diese Wachstums- und Fortschrittsorientierung resultiert im Faust allerdings nicht nur in der gezeigten Menschenunterwerfung unter das Diktat der profitorientierten Beschleunigung. Goethe weiß, daß ein entscheidender Baustein noch fehlt: die Unterwerfung der Natur. Faust, der in seiner Blindheit am Ende nicht erkennt, daß das emsige Klappern der Spaten seinem eigenen Grab gilt, hinterläßt nämlich die Erde als Riesenbaustelle seiner Naturbeherrschungs-Obsessionen. Wir sehen als Schlußbild der Tragödie nicht nur Fausts Palast als Denkmal seiner Profit-Orientierung. Wir sehen auch zerstörte Biotope und gigantische Damm- und Kanalkonstruktionen gegen das Meer, das trockengelegt werden soll, um Land zu gewinnen. Es ist Mephisto, der diese Baustelle bereits erkennt als die Ursache künftiger Rachefeldzüge der Natur, als die Geburtsstunde globaler Klimakatastrophen aus dem Geist der Kollateralschäden faustischer Fortschritts-Idolatrie. Hinter vorgehaltener Hand flüstert Mephisto die apokalyptischen Worte: „Du bist doch nur für uns bemüht / Mit deinen Dämmen, deinen Buhnen; / bereitest Du dem Wasserteufel großen Schmaus. / Auf  jede Art seid ihr verloren; – / Die Elemente sind mit  u n s  verschworen, / und auf Vernichtung läuft’s hinaus.“ Es ist auch Mephisto, der die dreifache Unterwerfung von Mensch und Natur unter das Diktat des Wachstums als fatales Nullsummenspiel bilanziert mit den Worten: „Was soll uns denn das ewige Schaffen! / Geschaffenes zu Nichts hinwegzuraffen! / Es ist so gut, als wär es nicht gewesen, / und treibt sich doch im Kreis, als wenn es wäre. / Ich lobe mir dafür das Ewig-Leere.“

Womit sich denn zum Schluß die Frage stellt: Hat Goethe als Krisenphänomenologe auch über Therapiemöglichkeiten reflektiert? Er war in der Tat nicht nur Schwarzseher. Denn Goethe hat die Widersprüche geliebt. So hat er denn auch das Gegenteil apokalyptischer Szenarien gefordert: „Gedenke zu leben! Wage es, glücklich zu sein!“ Aber wie läßt sich das Leben bewältigen angesichts einer inzwischen alle Lebensbereiche erfassenden Licht-Geschwindigkeit von 300.000 Kilometern pro Sekunde, die sich als irreversibel erweist? Sicher ist, daß dem antiquierten Menschen das Großhirn nur rund 200 Kalkulationen pro Sekunde erlaubt. Das Fazit im Faust lautet daher: „Die kühnsten Kletterer sind jetzt konfus.“ Goethe kennt jedoch einen Ausweg in Gestalt „sehr ernster Scherze“. Dieser ironische Ausweg trägt den Namen Homunculus. Das heißt, im Faust läßt Goethe durch den zum Molekularbiologen avancierten Famulus Wagner künstlich ein Wesen entstehen mit einem optimierten Gehirn, das sich möglicherweise auch eignet für die Bewältigung moderner Beschleunigungsturbulenzen. Es ist die Science-Fiction-Vision eines Eingriffs in den Genotyp des Menschen mit dem Ziel einer Veränderung seins antiquierten Phänotyps. Die Frage bleibt allerdings, ob der Mensch diesen Weg gehen sollte, um die kognitive Krise durch beschleunigte scientistische Evolution des menschlichen Phänotyps mit ungewissem Ausgang zu bewältigen.

Goethe hat es allerdings nicht bei diesem „sehr ernsten Scherz“ als Therapievorschlag belassen. Er kennt auch ein ernstes und sehr unbeliebtes Rezept. Es findet sich in Goethes Roman Die Wanderjahre. Das Rezept lautet dort: „Der verständige Mann braucht sich nur zu mäßigen, so ist er auch glücklich.“ Das heißt, Goethe war davon überzeugt, daß Weltverbesserung nur durch Selbstverbesserung möglich ist im Sinne einer Genügsamkeit, einer Kultur des Maßhaltens, des Verzichts und der Nachhaltigkeit. Er schlägt daher im Sinne dieser neuen Genügsamkeit einen ökonomischen Paradigmenwechsel vor, wenn er behauptet: „Nur in der Mäßigkeit ist der Reichtum“ (an P.Ch. Kayser, 20.01.1780). Was er damit meint, hat er erläutert anhand einer Neudefinition von Reichtum und Eigentum. Er hat dies in einem Gedicht getan, das den Titel „Eigentum“ trägt. Das Gedicht enthält eine provozierend kühne Feststellung mit einem geheimen Entschleunigungsrezept für denLeser: „Ich weiß, daß mir nichts angehört. Als der Gedanke, der ungestört / Aus meiner Seele will fließen, / Und jeder günstige Augenblick, / Den mich ein liebendes Geschick / Von Grund aus läßt genießen.“

Goethe ist aber andererseits zu Recht als einer der größten Realisten anzusehen. Immerhin war er fünf Jahre lang Finanzminister in Weimar. So ist denn bei dieser Neudefinition des Begriffs Eigentum und dessen Chancen einer globalen Akzeptanz zu berücksichtigen, was Goethe über die Herkunft und Zukunft des Menschen 1829 gegenüber Eckermann geäußert hat: „ Übrigens aber ist der Mensch ein dunkles Wesen, er weiß nicht woher er kommt, noch wohin er geht, er weiß wenig von der Welt um am wenigsten von sich selber. Ich kenne mich auch nicht und Gott soll mich auch davor behüten.“ Optimismus in Sachen Zukunft wäre also im Falle Goethes nichts anderes als Mangel an Information. Aber er hätte wahrscheinlich dennoch der Maxime des österreichischen Komödiendichters Nestroy zugestimmt: „Wenn alle Stricke reißen, hänge ich mich auf, aber erst dann.“

Dr. Heinz Ache
Bremen
ehem. Mitglied ‚Kleines Gremium‘ des Bremer Tabak-Collegiums

Dr. Konrad Adam
Journalist, Berlin
Mitglied ‚Kleines Gremium‘ des Bremer Tabak-Collegiums

Willem René Bezemer
Mitglied der Geschäftsleitung
Bankhaus Carl. F. Plump & Co., Bremen

Ludwig Blomeyer
Mitglied der Geschäftsleitung
Deutsche Bank AG, Bremen

Wilhelm von Boddien
Geschäftsführer
Förderverein Berliner Schloß e.V., Hamburg
Mitglied ‚Kleines Gremium‘ des Bremer Tabak-Collegiums

Dr. Thomas Brinkmann
Rechtsanwalt und Notar
Dr. Schackow & Partner, Bremen
Mitglied ‚Kleines Gremium‘ Bremer Tabak-Collegium

Claus Brüggemann
Vorsitzender des Vorstandes
Sparkasse Bremerhaven
Präsident Industrie- und Handelskammer Bremerhaven

Prof. Dr. Arnulf Baring

Historiker und Publizist
Berlin

Dieter Bauhaus
Vorsitzender des Vorstandes
Sparkasse Mittelthüringen, Erfurt

Ortwin Baum
Lilienthal
ehem. Hauptgeschäftsführer der Unternehmerverbände
im Lande Bremen e.V.

Michael Beck
Mitglied des Vorstandes
Sparkasse Essen, Essen

Christoph von Berg
Rechtsanwalt
v. Berg Bandekow Zorn, Leipzig

Willem René Bezemer
Generalbevollmächtigter
Bankhaus Carl. F. Plump & Co., Bremen

Ludger Block
Geschäftsführender Gesellschafter
Mega-Company Bloch GmbH, Friesoythe

Dr. Georg Böckmann
Wirtschaftsprüfer und Steuerberater
Dr. Böchmann & Partner, Berlin

Dr. Johannes Bohnen
Berater für Politik & Kommunikation
Bohnen Kallmorgen & Partner, Berlin
Gründer und Vorstand der Atlantischen Initiative

Tete Böttger
Geschäftsführer
Arkana Verlag, Göttingen

Marko Broschinski
Mitglied der Geschäftsleitung
Bankhaus Carl F. Plump & Co. GmbH & Co. KG, Bremen

Dr. Gregor Broschinski
Mitglied des Executive Committee
Private Wealth Management Deutschland
Deutsche Bank AG, Frankfurt am Main

Dr. Gebhard Dirksen
ehem. stv. Vorsitzender des Vorstandes
NordLB Norddeutsche Landesbank, Hannover

Sven Dose
Geschäftsführender Gesellschafter
Photo Dose GmbH, Bremen

Dr. Martin Eberle
Stiftungsdirektor
Stiftung Schloß Friedenstein, Gotha

Rolf van Emmerich
Geschäftsführender Gesellschafter
VAN EMMERICH CONSULTING, Mühlheim/Ruhr

Heinrich Engelken
stv. Vorsitzender des Vorstandes
Bremer Landesbank, Oldenburg

Patrick Engels
President & CEO
Pösch l Tobacco Group, Geisenhausen b. Landshut

Jörn M. Fetköter
stv. Vorsitzender der Geschäftsführung
Kaefer Isoliertechnik GmbH & Co. KG, Bremen

Dr. Gerhard Fischer
Bremen

Dr. Bernhard Fischer
Direktor
Klassik Stiftung Weimar, Weimar

Dr. Guido Brune
Mitglied des Vorstandes
Bremer Landesbank Kreditanstalt Oldenburg, Bremen

Benedikt Buhl
Sprecher des Vorstandes
Oldenburgische Landesbank, Oldenburg

Jürgen Bula
Geschäftsführer
Flughafen Bremen GmbH, Bremen

Alexander Graf zu Castell-Castell
Geschäftsführer
Diakoniestiftung Bad Lobenstein gemeinnützige GmbH,
Bad Lobenstein

Prof. Dr. Utz Claassen
Vorsitzender der BDI-Initiative Innovationsstrategien
Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. (BDI), Berlin
Honorarprofessor der Gottfried Wilhelm Leibniz Universität, Hannover

Dr. Horst Claussen
Referatsleiter für Literatur und deutsche Sprache
Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Bonn

Jörg Conrad
Geschäftsführender Gesellschafter
Lexzau, Scharbau GmbH & Co., Bremen

Johann D. von Cossel
Geschäftsführer
Additiv-Chemie Luers GmbH & Co., Delmenhorst

Dr. Hans-Georg Friedrichs
Rechtsanwalt und Notar
Sozietät Dr. Schackow & Partner, Bremen

Thomas Fürst
stv. Mitglied des Vorstandes
Die Sparkasse Bremen AG, Bremen

Hartmut Geldmacher
Mitglied des Vorstandes
E.ON Energie AG, München

Ulf Giebel
Vorsitzender des Aufsichtsrates
LEGA AG, Bremen
Ehrenpräsident
Bundesverband Deutscher Inkasso-Unternehmen e.V., Berlin

Andreas Girke
Director Finance & IBS
InBev Germany Holding GmbH, Bremen

Prof. Dr. Jens Goebel, Kultusminister a.D.
Schmalkalden

Dr. Eberhardt Goerke
Geschäftsführer
MIB Metro Group – Insurance Broker GmbH, Düsseldorf

Dr. Dieter Göken
Geschäftsführender Gesellschafter
Göken, Pollak & Partner Treuhandgesellschaft mbH, Bremen

Prof. Dr. Adolf Grünert
Ulm

Prof. Dr. Herwig Guratzsch
Hamburg
ehem. Direktor Landesmuseum Schleswig Holstein
Mitglied `Kleines Gremium´ des Bremer Tabak-Collegiums

Lars Haider
Chefredakteur
Bremer Tageszeitungen AG, Bremen

Klaus Hansen
Partner
Ray & Berndtson Unternehmensberatung, Frankfurt

Gerhard Harder
Vorsitzender des Verwaltungsrates
Die Sparkasse in Bremen AG, Bremen

Hendrik Harms
Mitglied der Geschäftsführung
Deutsche Factoring Bank, Bremen

Peter Harren
Geschäftsführender Gesellschafter
Harren & Partner Ship Management GmbH & Co. KG,Bremen

Jan Peter Hartmann
Vice Präsident
Credit Suisse, Zürich /Schweiz

Dr. Peter Haßkamp
Senior Adviser
Bank of America N.A., Bremen
Sprecher `Kleines Gremium´ des Bremer Tabak-Collegiums

Prof. Dr. phil. Dieter Hassenpflug
Fakultät Architektur – Professor Soziologe u. Sozialgeschichte der Stadt
Bauhaus-Universität Weimar, Weimar

Josef Hattig, Senator a.D.
Vorsitzender des Aufsichtsrates
BLG Logistics Group AG & Co. KG, Bremen
ehem. Mitglied `Kleines Gremium´ des Bremer Tabak-Collegiums

Thomas Haukje
pers. haft. Gesellschafter
Nordwest Assekuranzmakler GmbH & Co. KG, Bremen

Stefan von der Heiden
Leiter der Hauptstadtrepräsentanz
British American Tobacco (Industrie) GmbH, Berlin

Folker Hellmeyer
Chefanalyst
Bremer Landesbank, Bremen

Heinz-Werner Hempel
Geschäftsführender Gesellschafter
Hanseatische Waren Handelsgesellschaft mbH & Co. KG, Bremen

Peter Hoedemaker
Vorsitzender der Geschäftsführung
Kaefer Isoliertechnik GmbH & Co. KG., Bremen

Joachim Hoepp
Geschäftsführender Gesellschafter
Nanu-Nana Einkaufs- und VerwaltungsgesellschaftmbH, Oldenburg

Sven Hoffmann
Advokat
Basel/Schweiz

Jörg Höhling
Generalbevollmächtigter
Oldenburgische Landesbank, Oldenburg

Dr. Christoph Hollenders
Notar
Dresden

Kai Horten
Mitglied der Geschäftsführung
ATLAS ELEKTRONIK GmbH, Bremen

Prof. Dr. Wolfram Huschke
Leiter des FRANZ-LISZT-ZENTRUMS
Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar, Weimar

Stephan Illert, Staatssekretär a.D.
Kurator
Stiftung FamilienSinn Thüringen, Erfurt

Udo Immermann
Bremen
Rechtsanwalt
ehem. Hauptgeschäftsführer und I. Syndikus der Handelskammer Bremen

Peter Jasching
Geschäftsführer
OSPIG Textilgesellschaft W. Ahlers GmbH & Co., Bremen

Stephan Jender
Vorsitzender des Vorstandes
LEGA AG, Bremen

Michael Kaib
Verkaufsdirektor Deutschland
Imperial Reemtsma Cigarettenfabriken GmbH, Hamburg

Joachim Kausch, Botschaft er a.D.
Basdorf

Oliver Kehren
Vice President
Morgan Stanley – Fixed Income, London/Großbritannien

Dr. Michael Knoche
Direktor
Klassik Stiftung Weimar – Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek, Weimar

Ingo Köhler
Vorsitzender der Geschäftsleitung
Kellogg (Deutschland) GmbH, Bremen

Mihajlo Kolakovic

Geschäftsführer
KEMPFER & KOLAKOVIC Personalmanagement GmbH, Jena

Ingo Kramer
Präsident
Die Unternehmensverbände im Lande Bremen e.V., Bremen
Geschäftsführender Gesellschafter
J. Heinr. Kramer Holding GmbH, Bremerhaven
Member of the Board of Governors, Jacobs University Bremen

Martin Kranz, Staatsrat
Fraktion weimarwerk, Weimar

Volker Kröning MdB, Senator a.D.
Rechtsanwalt
Bremen
Vorsitzender des Vorstandes
Detlef Hegemann GmbH & Co. Holding, Bremen

Hans-Dieter Lampe
Generalbevollmächtigter und Mitglied `Kleines Gremium´
des Bremer Tabak-Collegiums

Kuno Linder
Vorsitzender des Vorstandes
National Suisse, Frankfurt am Main

Joachim Linnemann
Geschäftsführender Gesellschafter
Justus Grosse GmbH Immobilienunternehmen, Bremen
Präsident Bremer Bürgerparkverein e.V.

Dr. Eberhard Lohmann
Rechtsanwalt
Societät Blaum-Dettmers-Rabstein, Bremen

Ludolf Baron von Löwenstern
Geschäftsführender Gesellschafter
Creativ Concept Holding Company, Hamburg

Robert von Lucius
Korrespondent
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Hannover

Robert Mahn
Mitglied des Vorstandes
Minerva Versicherungs-AG, Bremen

Bruno Mang
Mitglied der Geschäftsleitung
Kühne & Nagel (AG & Co.) KG, Hamburg

Franz-Peter Marx
Rechtsanwalt und Geschächsführer
Verband der deutschen Rauchtabakindustrie, Bonn

Dr. Klaus Meier
Geschäftsführender Gesellschafter
WPD GmbH & Co. KG, Bremen

Wilhelm F. Meier
Geschäftsführender Gesellschafter
Ludwig von Kapff GmbH, Bremen

Dr. Florian Mercker
Rechtsanwalt
München

Andree Meyerdierks
Geschäftsführer
Meyerdierks Immobilien, Treuhand- u.
Verwaltungsgesellschaft mbH, Oldenburg

Dipl.-Ing. Peter Mittmann
Architekt BDA
PM Projektmanagement, Weimar

Dr. Eduard Möhlmann
Mitglied des Vorstandes
Landessparkasse zu Oldenburg, Oldenburg

Klaus Müller-Gebel
Mitglied des Aufsichtsrates
Commerzbank AG, Frankfurt am Main
Member of the Board of Governors, Jacobs University Bremen

Fridolin Neumann
Vorsitzender der Geschäftsführung
Finanz Informatik GmbH & Co. KG, Frankfurt a. Main

Cornelius Neumann-Redlin
Hauptgeschäftsführer
Die Unternehmensverbände im Lande Bremen e.V., Bremen

Wolfgang E. Nolting, Vizeadmiral
Inspekteur der Marine
Bundesministerium der Verteidigung, Bonn

Stefan Noth,
ehem. Oberstudiendirektor
Freital

Till Oberwörder
Geschäftsführer
Mercedes-Benz Ceská republika s.r.o., Prag/Tschechische Republik

Hillert Onnen
Mitglied des Vorstandes
BLG Logistics Group AG & Co. KG, Bremen

Stefan Ortmann
Geschäftsführer
Oldenburger Münsterland, Vechta

Dr. Dr. h.c. mult. Manfred Osten
Bonn
Generalsekretär der Alexander von Humboldt-Stiftung a.D.
Mitglied `Kleines Gremium´ des Bremer Tabak-Collegiums

Kai Ostermann
Vorsitzender der Geschäftsführung
DAL Deutsche Anlagen-Leasing, Bad Homburg v.d. Höhe

Lutz H. Peper
Geschäftsführender Gesellschafter
Willenbrock Fördertechnik Holding GmbH, Bremen
Präses der Handelskammer Bremen

Dr. Egon Pfeifer
Managing Director
ASKION Vertriebs GmbH, Gera

Mathias P.A. Pfeiffer
Bremen

Martin Philippi
B. Metzler seel. Sohn & Co. KGaA, Hamburg

Dr. Oskar Prinz von Preußen, S.K.H.
Herrenmeister
Balley Brandenburg des Johanniterordens, Berlin

Christoph Raithelhuber
Mitglied des Vorstandes
Bankhaus Neelmeyer AG, Bremen

Dirk Reinecke
Geschäftsführer
Scandinavian Tobacco Group Deutschland GmbH, Bremen

Dr. Wolfgang Riedel
Bonn

Martin Röder
Geschäftsführender Gesellschafter
Gelenkwellenwerk Stadtilm GmbH, Stadtilm
Präsident Industrie- u. Handelskammer Südthüringen, Suhl

Prinz Alexander von Sachsen, S.K.H.
Honorarkonsul vom Königreich Spanien
Dresden

Prof. Dr. h.c. mult. Klaus Gerhard Saur, Senator E.h.
Verleger
München, Berlin
Mitglied `Kleines Gremium´ des Bremer Tabak-Collegiums

Nikolaus Schadeck
Partner
KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft AG, Bremen

Stephan Schalk
Geschäftsführer
Barth & Könenkamp Seiden GmbH & Co. KG, Bremen

Axel Schimpf, Konteradmiral
Amtschef
Marineamt, Rostock

Dr. Peter Schinzing
Mitglied des Vorstandes
Oldenburgische Landesbank AG, Oldenburg

Dr. Wolf-Michael Schmid
Präsident
IHK Braunschweig, Braunschweig

Dr. Willem Schoeber
Vorsitzender des Vorstandes
swb Aktiengesellschaft , Bremen

Dr. Manfred Scholle
Vorsitzender des Vorstandes
Gelsenwasser AG, Gelsenkirchen

Klaus J. Schöniger
Mitglied des Vorstandes
Die Sparkasse Bremen AG, Bremen

Norbert Schremb
Geschäftsleiter
Härterei Reese Weimar GmbH & Co.KG, Weimar

Dr. Michael Schremmer
Geschäftsführer
Verlag de Gryter RW, Berlin

Dr. André Michael Schultz
Vorsitzender des Beirates
Gebrüder Krose GmbH & Co. KG, Bremen

Thomas Schütze
Mitglied des Vorstandes
Bankhaus Neelmeyer AG, Bremen
Vorsitzender des Bankenverband Bremen e.V.

Dr. Hartmut Schwan
Präsident
Thüringer Oberverwaltungsgericht, Weimar

Prof. Dr. Dietrich von Schweinitz
Direktor
Kinderchirugische Klinik der Ludwig-Maximilians-Universität, München

Otto A. Schwimmbeck , Senator
Vorstand
OAS AG, Bremen

Hellmut Seemann
Präsident
Stiftung Weimarer Klassik, Weimar

Hartmut Sieckmann, Staatsminister a.D.
Weimar

Dr. Rainer Spaeth, Staatssekretär
Thüringer Finanzministerium, Erfurt

Herbert Staffa
Vorsitzender des Aufsichtsrates
EML Grund und Boden AG, Leipzig

Max F. Stegemann
Mitglied des Vorstandes
Minerva Versicherungs-AG, Bremen

Hans-Joachim Stricker, Vizeadmiral
Befehlshaber der Flotte
Flottenkommando, Glücksburg

Hugh D. Sullivan
Managing Director
Merril Lynch International Bank Limited, Frankfurt am Main

Chawkat Takla
Geschäftsführer
MIDITEC Datensysteme GmbH, Bremen

Dr. Wolfgang Thiele
Vorstand und Gesellschafter
BIAG Gruppe, Darmstadt

Dr. Werner von Trützschler, Ministerialdirigent
Thüringer Kultusministerium, Erfurt

Prof. Dr. Manfred Weber
Hauptgeschäftsführer
Bundesverband deutscher Banken e.V., Berlin

Dr. Patrick Wendisch
Geschäftsführender Gesellschafter
Lampe & Schwartze KG, Bremen
Mitglied `Kleines Gremium´ des Bremer Tabak-Collegiums

Bernd Wilhelm
Member of the Advisory Committee
Kellogg (Deutschland) GmbH, Bremen

Dr. Kuno Wilhelm
Rechtsanwalt
München

Titus Wouda Kuipers
General Manager Deutschland/Schweiz
Reemtsma Cigarettenfabriken GmbH, Hamburg

Claus Wülfers
Mitglied des Aufsichtsrates
Air Berlin AG, Berlin
ehem. Mitglied `Kleines Gremium´ des Bremer Tabak-Collegiums

Tino Zanirato
British American Tobacco (Industrie) GmbH, Hamburg