Wachstum oder Apokalypse? Ein Blick in die Zukunft der Weltwirtschaft
Sehr geehrtes Collegium, meine Herren!
Wohin steuert die Weltwirtschaft? Wäre diese Frage in Deutschland in den fünf-ziger oder sechziger Jahren gestellt worden, hätten die meisten Bürger geantwortet: in Richtung mehr Wohlstand, in Richtung einer wirtschaftlich besseren Welt. Heute, knapp zwei Generationen später, ist das Meinungsbild ein ganz anderes geworden. Wirtschaftswachstum wird zunehmend skeptisch betrachtet. Viele sehen im Wachs-tum eine Art Selbstzerstörung am Werk: Wachstum öffnet die Schere zwischen Reich und Arm, Wachstum verschlingt Rohstoffe, Wachstum verschmutzt die Umwelt, verändert das Klima und verursacht Finanz- und Schuldenkrisen. Davon haben wir ja heute schon etwas gehört. Manche sehen sogar am Ende des Weges eine Apokalypse.
Ich möchte heute mit Ihnen einen Blick in genau diese Zukunft werfen, in die Zukunft der Weltwirtschaft. Es liegt in der Natur der Sache, dass dies an einem solchen festlichen Abend nur aus der Vogelperspektive geschehen kann. Und es liegt in der Natur des Vortragenden, dass die Perspektive eine im Wesentlichen ökonomische ist, allerdings mit durchaus weitreichenden politischen Schlussfolgerungen.
Mein Vortrag wird fünf Teile haben:
• Am Anfang steht – altmodisch formuliert – die Frage nach dem Wesen des Wachstums. Um was genau geht es überhaupt beim Wirtschaftswachstum?
• Sodann prüfen wir, wer im globalen Wachstum gewinnt und wer verliert. Vor allem: Wird die Schere zwischen Reich und Arm größer oder kleiner?
• Sodann schauen wir auf die großen globalen Herausforderungen: Wie lautet die Antwort auf Rohstoffknappheit, Umweltverschmutzung und Klimawan-del?
• Sodann folgt das große Thema dieser Tage, da knüpfe ich dem an, was schon vorhin diskutiert wurde: die Schuldenkrise in Europa. Wie müssen wir damit umgehen, in einer Welt globalisierter Finanzmärkte?
• Zum Schluss komme ich auf die künftige Rolle Deutschlands zu sprechen. Wie sieht diese Rolle aus in einem vereinigten Europa, das sich allerdings zu spalten droht?
• Und anschließend freue ich mich auf die Diskussion.
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Meine Herren,
was ist eigentlich das Wesen des Wachstums? Die volkswirtschaftliche Wachstums-forschung gibt darauf eine recht klare Antwort: Das Wachstum der Wirtschaft ist im Kern nichts anderes als Wachstum des Wissens, des am Markt angewandten Wis-sens. Der Grund liegt auf der Hand: Nur wenn neues Wissen am Markt entsteht, veraltet ein vorhandener Bestand an Kapital und beruflicher Qualifikation der Menschen. Erst dann lohnen sich – jenseits der reinen Ersatzbeschaffung – Investitionen in Maschinen und Menschen, die bei gegebenem Kapitaleinsatz die Menge, Qualität oder Vielfalt der produzierten Waren und Dienstleistungen und damit die Wertschöpfung erhöhen. In einer Marktwirtschaft entsteht dieses Wissen natürlich dezentral, also durch das Zusammenwirken einer riesigen Zahl von Unternehmen, die in ihren Forschungsabteilungen oder auch nur durch Erfahrung mit Kunden dazulernen. Dieses Lernen zu verhindern ist nicht sinnvoll – und wahrscheinlich sogar unmöglich, denn die Menschen lassen sich nur schwer davon abbringen, innovativ zu sein, wenn man sie lässt. Genau darin liegt ja die Faszination der Freiheit und die Kreativität der Marktwirtschaft, wie sie uns beispielhaft der jüngst verstorbene Apple-Chef Steve Jobs vorgelebt hat.
Nun schießt die Wachstumskritik ihre Pfeile vor allem auf jene bestimmte Arten von Wachstum, die sich als „quantitativ“ bezeichnen lassen, also auf jene Nutzung von neuem Wissen, die nur dazu führt, dass immer mehr vom Gleichen produziert wird. Gerade diese Art von Wachstum gehört aber in hoch entwickelten Industrienationen längst der Vergangenheit an. Denn hier besteht der Großteil der Zunahme der Wert-schöpfung aus Verbesserungen der Qualität und Vielfalt der Güterwelt bis hin zur Entwicklung ganz neuer Produkte: von der Schreibmaschine zum Personal Com-puter und dem i-Pad, vom Festnetztelefon zum Handy und dem i-Phone, vom Auto mit hohem Kraftstoffverbrauch zum Auto mit „Magermotor“ und vielleicht bald zum leistungsstarken Elektromobil. Genau dies meinte ja der berühmte österreichische Ökonom Josph A. Schumpeter, als er genau vor 100 Jahren das Wachstum und die wirtschaftliche Entwicklung als „schöpferische Zerstörung“ beschrieb. Dass sich dieses qualitative Wachstum statistisch als quantitatives darstellt, liegt einzig an der Zweidimensionalität des Zahlenwerks, das wir verwenden. In der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung gibt es eben nur Veränderungen von Mengen und Preisen, so dass eine Verbesserung der Qualität in eine Mengenerhöhung – eben reales Wachstum und nicht Preisinflation – umgerechnet wird.
Wir leben also in Deutschland, meine Herren, längst in einer Welt des qualitativen Wachstums. Das ist in sehr armen Entwicklungsländern natürlich anders. Aber selbst dort dauert es im Zuge der wirtschaftlichen Entwicklung meist gar nicht so lange, bis sich in das rein quantitative Wachstum immer mehr qualitative Elemente einschleichen. Kaum jemand wird zum Beispiel bestreiten, dass das Wachstum Chinas oder Indiens heute nicht auch mit einer deutlichen Verbesserung der Produktqualität verbunden ist. Denn das Wissen um neue Techniken wird in den ärmeren Teilen der Welt übernommen. Herbert Giersch, mein verehrter akademischer Lehrer, es wurde erwähnt, hat dafür ein schönes Bild geprägt. Es ist das Bild der Weltwirtschaft als Vulkan, mit den Wissenszentren der Welt als Krater des Vulkans, der ständig neues Wissen ausspeit, das dann als fruchtbare Lava den Vulkankegel hinab läuft und auch ärmere Regionen der Welt fruchtbarer macht. Dabei wird auch in den Entwicklungsländern Forschung betrieben, durchaus. Es geht dabei zumeist um das Zubereiten des Wissens auf die spezifischen lokalen Verhältnisse – mit viel niedrigeren Einkommen und geringerer Kaufkraft als in den Industrieländern. Es kommt dann das heraus, was heute als „frugale Technologie“ bezeichnet wird. Millionen einfacher Wasserfilter in Indien und Millionen einfacher Mobiltelefone in Afrika zeugen davon.
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Meine Herren, wer profitiert vom globalem Wachstum? Sind es vor allem die Rei-chen dieser Welt? Geht die Schere zwischen Reich und Arm immer weiter auseinander? Bis in die achtziger Jahre des letzten Jahrhunderts hinein war die globale Antwort auf diese Frage ein klares „Ja“. Denn die Wirtschaftsgeschichte seit der Industrialisierung des Westens ist auch eine Geschichte der massiven Zunahme der Einkommensungleichheit weltweit. So wird geschätzt, dass in den 170 Jahren von 1820 bis 1990 das Pro-Kopf-Einkommen der ärmsten 20 Prozent der Weltbevölkerung nur um den Faktor drei, aber der reichsten zehn Prozent der Weltbevölkerung um den Faktor zehn zugenommen hat. Das waren gewaltige Unterschiede gewesen der Wachstumsdynamik, und eindeutig zu Gunsten der „Reichen“. Der Grund für diese Entwicklung ist einfach: Mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert zog der ohnehin schon relativ wohlhabende „Westen“ dem Rest der Welt einfach davon, was die gemessene globale Ungleichheit natürlich massiv erhöhte. Es entstand die „Kleine Welt der Industrialisierung“. Ein überschaubarer fast elitärer Club von Ländern verabschiedete sich vom Rest mit einer Wachstumsdynamik, die ihresgleichen sonst nirgends fand.
Erst in den letzten beiden Dekaden hat sich dies geändert, und zwar radikal und nachhaltig. Der Grund ist der enorme Wachstumsspurt der Bevölkerungsriesen Chi-na, Indien, Indonesien, Brasilien und anderer großer Entwicklungsländer. Die „Kleine Welt“ der Industriealisierung setzt seit zwei Jahrzehnten an, eine „Große Welt“ der Industriealisierung zu werden. Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass sich dieser Trend in den kommenden Jahrzehnten fortsetzen wird und zwar mit unverminderter Geschwindigkeit. Damit wird die globale Einkommensverteilung ihre extreme Ungleichheit verlieren. Das ist eine Entwicklung, meine Herren, von epochaler Bedeutung, wirtschaftlich und sozial. Es ist natürlich auch eine Entwicklung mit weitreichenden politischen Konsequenzen. Die Dominanz des nordatlantischen Wirtschaftsraums geht zu Ende. Zumindest Asien und auch Lateinamerika melden sich mit Macht zurück und für ein Land wie China gilt, dass es vielleicht schon in einer Generation wieder dort stehen wird wo es bis zum 14. Jahrhundert- die Historiker wissen das – zu finden war. In der Gruppe der wohlhabenden Länder der Welt. Die sechs Jahrhunderte dazwischen werden dann allerdings zu einer etwas langen historischen Episode, in der China diesen Platz vorübergehend räumte.
Erfreulich ist bei alledem, dass sich in allerjüngster Zeit die Aufholdynamik nicht mehr nur auf Asien und Lateinamerika beschränkt. Auch Afrika, für lange Zeit das Sorgenkind der Globalisierung, holt nun auf. Erstmals seit Jahrzehnten erlebt der schwarze Kontinent einen Wachstumsschub, und zwar einen, der nur zum geringen Teil auf den Export von Rohstoffen zurückzuführen ist. Wir wissen Afrika ist ja sehr Rohstoffreich. Vielmehr haben sich die Bedingungen für eine gedeihliche Entwicklung in vielen Ländern Afrikas verbessert, gerade auch in den schlimmsten Problemzonen südlich der Sahara. Furchtbare Kriege sind zu Ende gegangen, viele Regierungen – die meisten davon demokratisch gewählt – betreiben endlich vernünftige Politik: Sie bauen die Infrastruktur aus, sie fördern Bildung und Gesundheit, sie senken Zölle und unterstützen ausländische Direktinvestitionen, die neue Höchststände erreichen. Vor allem chinesisches Kapital strömt ein, und zwar nicht nur zur Kontrolle von Rohstoffen – was man häufig zu recht in der Zeitung liest -, sondern auch zum Ausbau einer lokalen Industrie, die sich der Veredelung der Rohstoffe widmet. Nicht zu Unrecht trägt die jüngste Ausgabe des Londoner ECONOMIST den Titel: „Africa Rising“, nachdem noch vor zehn Jahren dieselbe Zeitschrift Afrika als „the hopeless continent“ bezeichnet hat. Man sollte sich also wahrlich hüten, die Nachzügler der Globa-lisierung als unveränderliche Armenhäuser der Welt abzuschreiben.
Soweit, meine Herren, der Blick auf die Ungleichheit zwischen den Nationen der Welt. Weit mehr Sorgen bereitet der Blick auf die Entwicklung der Ungleichheit innerhalb jener Länder, die schon lange zu den reichsten der Welt gehören. Tatsächlich ist in fast allen Industrienationen – und auch in Deutschland – die Zeit vorbei, in der das Wirtschaftswachstum noch mit einer fast automatischen Expansion des Mittelstands verbunden war. Offenbar ist es schwieriger geworden, zwischen den Generationen aufzusteigen: vom ungelernten zum gelernten Arbeiter, vom Handwerksgesellen zum Handwerksmeister, vom kleinen zum gehobenen Angestellten. Alle Statistiken, wirklich alle, bestätigen seit etwa den achtziger Jahren: Unsere Gesellschaft spaltet sich, eine Entwicklung, die zu Recht große Sorgen macht.
Die Gründe liegen auf beiden Seiten des Arbeitsmarkts. In der neuen Welt der Wis-sensgesellschaft hat die Wirtschaft (und allemal die Industrie) immer weniger Platz für diejenigen, die nicht mithalten können. Bildungsferne Schichten, die es immer schon gegeben hat, die konnten im Zeitalter des Fließbands noch mit einfachen Tätigkeiten gutes Geld verdienen; sie werden heute zunehmend in deutlich schlechter bezahlte Dienstleistungen abgedrängt. Die Rendite auf Bildung ist zwar höher denn je, aber es wird offenbar immer schwieriger, allen Menschen die Motivation und die Fähigkeit zu dieser Bildung mitzugeben. Die Verlierer der Globalisierung sitzen nicht mehr in den riesigen Metropolen der Entwicklungsländer. Die Verlierer der Globalisierung sitzen in den alten Industriestädten der reichsten Nationen der Welt und Deutschland ist da keine Ausnahme.
Dies zu ändern, meine Herren, ist eine große politische Aufgabe. Sie muss gelöst werden, wollen wir nicht auf Dauer mit einer verfestigten Spaltung in unserer Gesellschaft leben. Eine Chance dazu bietet der Fachkräftemangel, auf den wir zusteuern, sobald die Generation der Babyboomer in den 2020er Jahren aus dem Erwerbsleben ausscheiden wird. Es geht in Deutschland immerhin beim Ausscheiden der Babyboom-Generation um einen Rückgang der Zahl der Erwerbspersonen um drei Millionen, und er betrifft die größte Alterskohorte mit dem besten Qualifikationsniveau, das es bisher in der deutschen Wirtschaftsgeschichte gegeben hat. Dies wird einerseits eine große Herausforderung: Einer Industrienation, die wie Deutschland von ihrer Innovationskraft lebt, drohen die Träger dieser Innovationskraft zu entschwinden – in den wohlverdienten Ruhestand. Künftige Wachstumspotentiale könnten dabei wegbrechen wenn es nicht gelingt neue Innovationskraft zu mobilisieren. Andererseits ist dies auch ein starker Anreiz für Wirtschaft und Gesellschaft und auch die Politik, um doch noch möglichst viel in junge Menschen zu investieren und die Ausbildungslücke zu schließen. Jedenfalls kann in dieser Hinsicht der politische Alarm nicht laut genug sein. Wir brauchen eine konzertierte Aktion für die Motivation zur Bildung, und da sind nicht nur Schulpädagogen, betriebliche Ausbilder – von denen wir Gott sei Dank sehr gute haben – und Kindertagesstätten gefragt, sondern auch und vor allem die Elternhäuser. Denn gerade dort wird – wie nirgends sonst – die Grundlage für die Motivation zur Bildung gelegt.
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Meine Herren, wer heute das Wirtschaftswachstum kritisiert und das sind sehr viele, hat vor allem den Verbrauch von Rohstoffen, die Zerstörung der Umwelt und die Erwärmung des Klimas im Auge. Wir zerstören unsere eigenen Lebensgrundlagen durch Wachstum, so der Vorwurf, und zwar ohne es überhaupt zu bemerken. Denn Umwelt- und Klimaschäden werden in der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung und in den Wachstumszahlen nicht sichtbar, sie haben in der Statistik kein Preisschild.
Soweit, so richtig. Allerdings gilt es, sehr genau zwischen der nationalen und der globalen Ebene zu unterscheiden. Was die nationale Ebene betrifft, hat es in den letzten Jahrzehnten eine Vielzahl von regulierenden Maßnahmen gegeben. Die Folgen sind hierzulande überall zu besichtigen: Die Qualität der Luft in den Großstädten und des Wassers in den Flüssen hat hierzulande einen langjährigen Höchststand erreicht. Vom Waldsterben redet heute niemand mehr dank der flächendeckenden Filterung von Emissionen. Und die Kosten des Vermeidens von Luft- und Wasserverunreinigung gehen durchaus in die betriebswirtschaftlichen Kalkulationen der Unternehmen mit ein. Es mag an der einen oder anderen Stelle weiteren Regulierungsbedarf geben, aber die Fortschritte sind massiv und unüber-sehbar.
Der Grund dafür ist einfach. In vielen Industrienationen – und allemal in Deutsch-land – hat es in den letzten Jahrzehnten einen Wandel der gesellschaftlichen Prioritäten gegeben: Die Menschen messen mit zunehmendem Wohlstand der Umwelt und Natur in ihrer näheren und weiteren Umgebung einen viel größeren Wert bei als früher. Und insofern sind sie auch bereit, dafür mehr zu zahlen – sei es über höhere Preise für materielle Produkte, sei es über höhere Steuern für staatlich finanzierten Umweltschutz. Wachstum und Wohlstand selbst sorgen für eine zunehmende Präferenz für eine hohe Umweltqualität, und die schafft die nötige Bereitschaft zur Finanzierung von Schutzmaßnahmen, zumindest auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene. Die Umwelt erhält also schließlich doch ein angemessenes politisches Preisschild.
Viel schwieriger ist die Lage auf globaler Ebene wie etwa beim Klimaschutz. Hier geht es um Schäden von weltweitem Ausmaß, denn es ist völlig egal, wo und von wem ein Treibhausgas in die Atmosphäre emittiert wird. Entscheidend für den Klimaschaden ist allein die Menge, die im globalen Depot der Atmosphäre landet. Solange es kein weltweites Abkommen gibt, das den Ausstoß überall verteuert und damit reduziert, bleibt ein globaler Umweltschaden. Genau an dieser Stelle liegt heutzutage das zentrale ungelöste Problem. Es kann nicht wirklich überraschen, dass es auf globaler Ebene extrem schwierig ist, sich in dieser Hinsicht zu einigen. Der gescheiterte Klimagipfel von Kopenhagen 2009 und die schon viel bescheidenere Agenda der derzeit laufenden Klimakonferenz von Durban sind dafür Beleg. Zu unterschiedlich sind derzeit noch die wirtschaftlichen Ausgangslagen der beteiligten Nationen und die damit verbundenen politischen Prioritäten. So gibt es jene schnell wachsenden Entwicklungsländer, die im internationalen Vergleich heute noch so arm sind, dass ihre Bewohner die Schäden der fernen Zukunft relativ gering veranschlagen im Vergleich zu den materiellen Wohlstandsgewinnen der kommenden Jahrzehnte. Sie sind – anders als wir – vorerst nicht bereit, substantielle Abstriche von diesen Gewinnen hinzunehmen. Dies ist aus ihrer Sicht absolut nachvollziehbar. Nun leben allein in Brasilien, China, Indien und Indonesien fast die Hälfte der Weltbevölkerung. Und ausgerechnet diese Länder verfügen über riesige Kohlereserven. Es droht also im Zuge des Wachstums dieser Länder eine Dekarbonisierung der Weltenergieversor-gung. Klar ist also, ohne die Teilnahme dieser Länder wird der Weg zum Klimaschutz unmöglich sein, und zwar völlig unabhängig davon, was Deutschland als vergleichsweise kleine Nation unternimmt.
Es wird deshalb in den nächsten Jahren wohl kaum einen globalen Durchbruch in der Klimapolitik geben. Erst wenn die Bevölkerung in den wirklich großen Entwick-lungsländern der Welt ein Niveau des Umweltbewusstseins erreicht, so wie es in Deutschland in den 1970er und frühen 1980er Jahren geschah, kann sich dies än-dern. Vielleicht wird dies beim derzeitigen Tempo des wirtschaftlichen Aufholens schon in den 2030er Jahren der Fall sein. Im historischen Vergleich wäre dies übri-gens keineswegs langsam, gerade mal rund zwei Generationen (60 Jahre) nach Deutschland, das seit seiner Industrialisierung mindestens vier Generationen dazu brauchte. Wirtschaftswachstum und gesellschaftlicher Wandel sind eben heute in den Aufholländern viel schneller als zu früheren Zeiten in den Pionierländern Europas und Nordamerikas. Das gibt Hoffnung, es verlangt aber auch ein wenig Geduld.
Ist es dann nicht längst zu spät? Bewegt sich dann unser Planet nicht unweigerlich in die Richtung einer globalen Katastrophe? Nun, es gibt gute Gründe, die Lage nüchtern zu sehen – und nicht in einer Art apokalyptischen Stimmung. Zunächst ist eines klar: Ein Land kann sich umso eher auf einen Klimawandel einstellen, je höher das technologische Niveau, das es erreicht hat. Nichts würde zum Beispiel einem Land wie Bangladesh im Falle eines Anstiegs des Meeresspiegels mehr helfen als die Technologie im Umgang mit Meerwasser, über die Holland bereits heute verfügt. Und gerade die schnelle Entwicklung des Landes gibt ihm am ehesten die Möglichkeit dieses Niveau der Technologie aus eigener Kraft zu erreichen. Ähnliches gilt für die ariden Regionen Afrikas: Verfügte der schwarze Kontinent endlich über jene Bewässerungstechniken, die Israel unter wüstenähnlichen Bedingungen anwendet, so könnte viel Wasser gespart und viel mehr Land fruchtbar gemacht werden. Dazu muss aber Afrika kräftig wachsen. Stagnation oder Schrumpfung helfen nicht weiter. Dies gilt umso mehr, als viele Klimaforscher längst von einer unvermeidlichen Erwärmung des Klimas ausgehen, auch unabhängig von den weiteren Emissionen, die durch die Menschen verursacht werden.
Hinzu kommt schließlich ein Aspekt, der in der Klimadiskussion leider allzu oft ver-nachlässigt wird. Es geht um das, was mein Lehrer Herbert Giersch schon vor über dreißig Jahren die weltweite „Arbeitsteilung der Köpfe“ genannt hat. Gemeint ist die Teilnahme großer Entwicklungsländer eben nicht nur am Wohlstand, sondern auch an der Fortentwicklung des weltweiten Wissens auf der Suche nach Lösungen für ökonomische und ökologische Knappheiten. Man stelle sich vor: Die vier großen Schwellenländer Brasilien, China, Indien und Indonesien beginnen, an der weltweiten industriellen Spitzenforschung voll teilzunehmen; und nehmen wir ferner an, dass dort rund ein Prozent der Erwerbspersonen, das ist nicht zu viel, ein Prozent der Erwerbspersonen in Forschung und Entwicklung tätig sein werden, so ist man in der globalen Größenordnung von 30 Millionen zusätzlicher Forschern, rund einhundert mal so viel wie derzeit in Deutschland und zwanzigmal so viel wie derzeit in der gesamten Europäischen Union. Es fällt schwer zu glauben, dass die Kreativität dieser intelligenten Menschenmassen nicht doch Großes zuwege bringen kann. Zumal dann, wenn sie durch moderne Informationstechniken weltweit kooperieren. Das ist dann wirklich, um ein Modewort zu gebrauchen, eine hochproduktive Schwarmintelligenz und zwar bei der Schaffung von neuem Wissen und nicht nur bei der Aufdeckung von alten Plagiaten. Und dies umso mehr, je stärker der Fortschritt aufgrund steigender Energiepreise auf neue Technologien zur Substitution von wertvollen Rohstoffen, zur Senkung von klimaschädlichen Emissionen und generell zum Energiesparen gelenkt wird. Und dies wohlgemerkt bei Energiepreisen, das ist ziemlich gewiss, die steigen werden.
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Meine Herren, es gibt neuerdings nicht nur die Vision einer langfristigen Apokalypse des Klimas. Es gibt zunehmend auch die Vision einer kurzfristigen Apokalypse, und zwar die der Staatsschulden. Tatsächlich ist die Entwicklung beängstigend. Blicken wir kurz zurück: In den Jahren vor der Weltfinanzkrise 2007/8 erlebte eine Reihe von Ländern eine Art künstlich aufgeblähtes Wachstum, eine Blase. Es gab weltweit niedrige Zinsen, bedingt zum einen durch die hohen Ersparnisse schnell wachsender Schwellenländer, allen voran Chinas, zum anderen durch eine laxe Geldpolitik in den Vereinigten Staaten. „The Great Moderation“, so wurde das damals euphemistisch genannt, übrigens vom späteren amerikanischen Zentralbankchef Ben Bernanke. Ergebnis: Immobilien- und Baubooms, Leistungsbilanzdefizite und massenhaft neue Arbeitsplätze im Dienstleistungssektor und zwar sowohl in den Vereinigten Staaten als auch auf den britischen Inseln, auf der iberischen Halbinsel, in Griechenland und einigen osteuropäischen Ländern. Und vielleicht am allerwichtigsten: massiv steigende Arbeitskosten zu Lasten der Wettbewerbsfähigkeit. So stiegen die Lohnstückkosten in Griechenland, Irland, Portugal und Spanien gegenüber Deutschland von 1999, als der Euro eingeführt wurde, bis 2008 um etwa 30 Prozent, also rund drei Prozent pro Jahr!
Wir wissen heute: Dieses Wachstum war nicht nachhaltig, es war das falsche Wachstum. Die Blase musste irgendwann platzen, aber kaum jemand rechnete im Vorhinein mit den weitreichenden Folgen, die das Platzen nach sich zog. Man hatte noch nicht kritisch zur Kenntnis genommen, wie es in den globalen Finanzmärkten zuging – vom Zerlegen, Zusammenschnüren und Verpacken von verdeckten Ri-siken in merkwürdigen Finanzprodukten bis zur Systematik der Ansteckung zwischen scheinbar unverbundenen Märkten und Ländern, Herr Hasskamp hat es ja angesprochen. Dies alles war fahrlässig. Und tatsächlich hatten Zentralbanken und Regierungen zunächst durchaus die ehrliche Absicht, die Akteure an den Finanzmärkten dafür in volle Haftung zu nehmen, dass sie derart sorglos hohe Risiken eingegangen waren. So ließ die amerikanische Regierung im Herbst 2008 den Zusammenbruch der renommierten Investmentbank Lehman Brothers geradezu demonstrativ zu. Als dann aber der weltweit größte Versicherer an den Kapitalmärkten, die American International Group (AIG), in eine dramatische Schieflage geriet und der Interbankenmarkt für kurzfristige Kredite vollends zusammenbrach, da reagierte die Politik: In einer beispiellosen Aktion wurden von der amerikanischen Regierung massive staatliche Stützen eingezogen und vom Federal Reserve System durch „quantitative easing“ alle Schleusen der Liquidität geöffnet. Es half: Zusammen mit allseitigen Konjunkturprogrammen kam es zwar zu einem scharfen Einbruch des Welthandels Anfang 2009, aber der blieb sehr kurz, ganz anders als in der Weltwirtschaftskrise 1930/32. Vor allem das Finanzsystem in den Vereinigten Staaten hat sich erholt.
Ganz anders in der Europäischen Union: Die Weltfinanzkrise ließ erstmalig seit Ein-führung des Euros 1999 die Zinsspannen zwischen deutschen Bundesanleihen und den Anleihen der vormaligen Boomländer auseinanderdriften. Zunächst natürlich Griechenland, dann Irland und Portugal und schließlich auch Spanien, Italien und sogar Frankreich sehen sich heute vor einer deutlichen Verschlechterung ihrer Refinanzierungsbedingungen am Markt. Denkwürdig war der der 09. Mai 2010, jener Sonntag, als mit der Hilfe für Griechenland das Bail-out-Verbot der Europäischen Verträge außer Kraft gesetzt wurde. Seither hechelte die europäische Politik in immer neuen Krisengipfeln hinter der Entwicklung her. Immer wieder wurden Hilfsmaßnahmen beschlossen, aber es geschah stets nur so viel, dass sich die Märkte gerade mal für einige Wochen beruhigten. Die Situation ist inzwischen brandgefährlich, und zwar für die gesamte Eurozone. So muss Italien bis Ende Februar 2012 fällige Schulden in Höhe von 81 Mrd. Euro refinanzieren. Gelänge dies nicht, käme es zur Insolvenz eines großen EU-Landes – mit sofortiger Ansteckungswirkung auf die Bewertung der Märkte, auch der Bonität von Belgien und Frankreich und, ich bin ziemlich sicher, auch Deutschland.
An dieser Stelle darf es keine Illusionen geben: Die Märkte sind schneller, als es die Politik jemals sein kann. Der erweiterte Rettungsschirm in Form des Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) ist noch nicht da; und die Früchte der Reformpro-gramme der am schlimmsten betroffenen Länder ebenso wenig. Solange muss die Europäische Zentralbank als Verleiher der letzten Instanz die Bankensysteme refi-nanzieren und dies auch glaubwürdig und entschlossen ankündigen. Sie muss den Interbankenmarkt für kurzfristige Kredite ergänzen und wiederbeleben. Kurzum, sie muss eine Kreditdeflation verhindern und sie muss den Euro retten. Die Befürchtungen vor einer gigantischen Welle der Inflation sind dabei nicht wirklich begründet, solange Banken und Publikum im Zuge der Panik an der Liquidität kleben. Erst wenn das Vertrauen auf den Märkten wiederhergestellt ist, dann droht Inflation, und dann muss die Zentralbank mit kontraktiven Maßnahmen die Geldmenge zurückführen. Wir sind heute eben – so bitter es ist – in der Eurozone in einem Notstand, genau wie die Vereinigten Staaten im Herbst 2008, wo übrigens die Inflationsrate heute noch immer niedriger liegt als vor der Krise.
Wichtig ist dabei eins: ein Notstand muss zeitlich eng begrenzt sein. Es ist deshalb eine absolute Notwendigkeit, dass Griechenland, Irland, Italien, Portugal und Spani-en mit radikalen Sparmaßnahmen und ebenso radikalen marktwirtschaftlichen Re-formen ihre Glaubwürdigkeit zurückgewinnen und zumindest mittelfristig auf einen Wachstumskurs zurückkehren. Immerhin hat es in allen Ländern Regierungswechsel gegeben, und die neuen Regierungen stehen alle für eine konsequente Spar- und Reformpolitik. Ob diese gelingt, kann heute natürlich noch niemand sagen. Für Irland, Italien, Portugal und Spanien bin ich da durchaus optimistisch. Bei Griechenland bleibt die Lage mit Abstand am schwierigsten.
Klar ist heute allerdings schon eines: Dass es überhaupt zu dem Notstand kam, das ist ein Fiasko für Europa. Dies darf nicht nochmals passieren. Die einzige Lösung ist deshalb die Einführung einer stärkeren fiskalischen Kontrolle. Ich nenne dies nicht gerne „Fiskalunion“, denn das klingt nach einer Aushebelung des Budget-rechts der nationalen Parlamente. Aber es bedarf schon in der Zukunft einer starken Koordinierung der Finanz- und Tarifpolitiken – in welcher Form auch immer. Eine Aushöhlung der Wettbewerbsfähigkeit ganzer Regionen über längere Zeiträume darf es nicht mehr geben. Und das geht eben nur, wenn eine europäische Instanz geschaffen wird, die mit lauter Stimme anprangert und ggf. auch mit Sanktionen kontrolliert, wie stark einzelne Nationen den Kapitalmarkt belasten. Am besten wäre es dabei, sich auf nationale Schuldenbremsen zu einigen. Deutschland hat ja welche eingeführt. Andere Länder sind dabei zu folgen. Wohlgemerkt: Wir brauchen keine Wirtschaftsregierung im Sinne französischer Modelle, und wir brauchen auch keine umfassende Transferunion, die im Stile des deutschen Finanzausgleiches funktioniert. Wir brauchen aber eine Fiskalunion, die alle zur Disziplin zwingt, so dass die gemeinsame Haftung des künftigen Europäischen Stabilitätsmechanismus möglichst nicht in Anspruch genommen wird.
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Meine Herren, unterstellen wir einmal für einen Augenblick optimistisch, all dies funktioniert. Was wird dann langfristig aus dem Wirtschaftswachstum in Europa? Und was ist dabei die Rolle Deutschlands? Aus meiner Sicht steht Europa tatsächlich vor dem Ende einer großen Illusion. Es geht um die Illusion, dass der Kontinent vielleicht schon in einer Generation auf einem ziemlich einheitlichen Lebensstandard stehen wird. Diese Illusion des Wachstums und der Konvergenz wurde genährt durch Blasen: Sogar wir Deutsche schauten eine Zeitlang neidvoll auf die boomenden britischen Inseln inklusive Irland und die iberische Halbinsel. Und der Fall des Eisernen Vorhangs ab 1989 ließ hoffen, dass auch Mittel- und Osteuropa ganz schnell den Anschluss finden würden.
Dies alles war leider eine Art optische Täuschung. Sie wurde auch genährt durch die schwierige Zeit, die im klassischen industriellen Zentrum Europas durchlaufen wurde. Deutschland war mit den Kosten der Deutschen Einheit beschäftigt – und mit der schwierigen Re-Industrialisierung des post-sozialistischen Ostens. Aber auch die skandinavischen Länder (Dänemark, Finnland, Schweden) sowie die Schweiz und Österreich steckten vorübergehend in Anpassungskrisen. Nun zeigt sich aber, dass gerade diese Länder wohl auf Dauer einen gewaltigen Vorteil gegenüber der europäischen Peripherie haben. Sie verfügen nämlich über eine höchst wettbewerbsfähige Industrie mit großer Innovationskraft – verbunden mit einer Kultur gediegener Ingenieurleistungen und funktionierender betrieblicher Ausbildungssysteme. Ein ungeheuer wichtiger Punkt, eine ganz wichtige Voraussetzung für Wachstum. Anderswo ist dagegen der Traum von der reinen Dienstleistungsgesellschaft mit der Blase zerplatzt – ob in den Finanzdistrikten der Londoner City oder in den Touristenregionen des mediterranen Raumes. Spanien hat heute eine Jugendarbeitslosigkeit von 40 Prozent. Es droht dort eine verlorene Generation zu entstehen, während in Deutschland, Österreich, der Schweiz, in Dänemark, Finnland und Schweden die Facharbeiter knapp werden.
Die Folge: Europa wird sich eher auseinander entwickeln als zusammenwachsen. Wir Deutsche müssen uns dabei vor Selbstzufriedenheit hüten. Natürlich ist es für uns angenehm, wenn wir unseren Bedarf an Fachkräften auch aus dem Ausland decken können – durch das Anwerben der besten Griechen, Portugiesen, Spaniern sowie Mittel- und Osteuropäern. Die im Übrigen als junge globalisierte Generation sehr gut Englisch sprechen und schnell zu integrieren sind. Aber eine solche zentripetale Kraft der Wanderung darf nicht dazu führen, dass die europäische Peripherie zu dem wird, was genau diese Bezeichnung Peripherie suggeriert: eine Gruppe von Nachzüglernationen, denen die Leistungsträger in Scharren weglaufen und deren Wachstumspotential dadurch auf Dauer geschwächt wird. Hier trägt die Politik der Europäischen Union eine große Verantwortung. Sie muss weg von einer konsumorientierten sogenannten Kohäsionspolitik, die sich nur am aktuellen Lebensstandard orientiert. Sie muss hin zu einer Politik, die sich zum Ziel setzt, die industrielle Innovationskraft der peripheren Regionen in der Zukunft zu stärken, eine Art Marshallplan für nachhaltiges Wachstum und zwar endlich auch in der Peripherie Europas.
Meine Herren, ob wir es wollen oder nicht: Deutschland kommt bei alle dem eine politische Führungsrolle zu. Es geht nicht um Hegemonie, sondern um Führungskraft, um „leadership“, wie die Amerikaner dies ganz unbefangen ausdrücken. Und wie sie der polnische Außenminister Sikorski vor wenigen Tagen in Berlin in einer eindrucksvollen Rede angemahnt hat. Wir tragen einfach als Wirtschaftsmacht mitten auf dem alten Kontinent eine große Verantwortung dafür, dass der Gemeinsame Markt Europa sich gedeihlich entwickelt. Ohne zerbrechen der Währungsunion, ohne Rückfall in Protektionismus, ohne Kontrollen des Kapitalverkehrs, ohne aufgeben der Freizügigkeit. Wir Deutsche haben in den letzten 20 Jahren im Zuge der Deutschen Einheit und der Globalisierung vielleicht doch mehr richtig gemacht, als wir selber lange meinten: Ostdeutschland hat wieder eine solide industrielle Basis, der Flächentarifvertrag ist flexibler geworden, das Sozialsystem wurde zumindest ein Stück reformiert, die Arbeitslosigkeit sinkt. In gewisser Weise haben wir die letzten großen Aufräumarbeiten der Nachkriegszeit einigermaßen vernünftig erledigt und uns dabei auf die Globalisierung eingestellt. Das Ergebnis ist beachtlich, aber es ist gerade deshalb eine Verpflichtung.
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Meine Herren, im Juni dieses Jahres hielt der australische Historiker Christopher Clark beim Bremer Tabak Collegium in Aachen einen wunderbaren Vortrag über Kaiser Wilhelm II und seine Zeit. Damals, so Christopher Clarks Botschaft, zog die Politik im In- und Ausland die falschen Konsequenzen aus Deutschlands wirtschaftlicher Kraft, mit, wie wir alle wissen, verheerenden Ergebnissen. Heute, ein Jahrhundert später, ist es an der Zeit, die richtigen Schlüsse zu ziehen. Und der richtige Schluss lautet: „leadership“ – Führungskraft, richtig verstanden, und zwar in einem vereinten Europa mit nachhaltigem Wachstum und Wohlstand in demokratischer Freiheit.
Ich bedanke mich ganz herzlich für Ihre Aufmerksamkeit!